10. Korean Film Festival Frankfurt

Das koreanische Filmfestival in Frankfurt findet in diesem Jahr hybrid statt. Erst findet die Veranstaltung vor Ort statt, im Cinestar Metropolis und dieses Jahr zusätzlich noch im Eldorado, und danach stehen die Filme online zur Verfügung. Das KFFF geht dann direkt ins FFF in FFM über.

Termine:
Offline: 20. bis 24. Oktober 2021
Online: 25. bis 31. Oktober 2021

Die Filme dürften die nächsten Tage dann über Instagram bekanntgegeben werden. Offenbar schließt sich das Filmfest auch direkt der saveourcinema-Kampagne des koreanischen Indiefilms an.

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Urlaub ist eingetragen. Freu mich schon tierisch drauf.

Wie immer ziemlich spät, nichtmal zwei Wochen vor Festivalbeginn, wurde jetzt der Eröffnungsfilm bekannt gegeben.

Erfolgreichster Film des Jahres und Koreas Vorschlag für die Oscars 2022.

Das komplette Programm steht jetzt. Die Online-Vorführungen sind gar keine „Wiederholungen“ des Offline-Events.

Ja, da war ich auch überrascht. Programm sieht exzellent aus. Kumpel und ich werden quasi am Stück durchgucken. Mal gespannt, wann der Vorverkauf startet. Mogadishu läuft jedenfalls im großen 6er-Kino im Metropolis. Das ist schon mal gut.

Ich habe mit 13. Filme ausgesucht. Einschließlich der Online-Filme. Ich glaube 9 offline, 4 online. Bei den Online-Filmen ist die Wahl etwas komisch, da ‚Late Autumn‘ schon älter ist und ‚Spa Night‘ schon seit Jahren auf Amazon.

Von Pipeline kann ich nur abraten. Eine herbe Enttäuschung und wohl der schlechteste Film, den Yoo Ha je gedreht hat. Kinder könnten den gut finden, weil Kinder jeden Quatsch mögen. Und die kreischenden Fans von Seo In-guk und Lee Soo-hyuk.

Am wichtigsten sind mir die Tickets von Mogadishu, Aloners und Sinkhole.

Der Ticketverkauf ist nun gestartet. Man kann sich nur über die Project-K-Seite Tickets kaufen. Nicht auf den Seiten von Cinestar und Eldorado und auch nicht vor Ort.

1,45 Vorverkaufsgebühr. Puh. Deutschland ist echt 'ne Nummer…

Die wichtigsten Filme habe ich mir schon mal gesichert. Mach dann Morgen weiter.

Schwanke noch irgendwie bei DUST-MAN. Die Kritiken sind gar nicht so toll. Aber Shim Dalki würde auch nur guten Skripten zusagen. Aber dann Donnerstag extra für einen Film nach Frankfurt… Mal sehen. Werde mir mal die Bahnverbindung ansehen. Nicht, dass dann wieder der Bahnhof wegen Baumaßnahmen oder sowas gesperrt wird wie vor zwei Jahren…

Wie es aussieht, wird jede zweite Reihe leergelassen.

Was mich mal wieder wundert ist, dass noch gar keine Gäste angekündigt wurden. Entweder gibt es dann wohl noch keine oder die werden wirklich immer langsamer mit Ankündigungen. Die Filme erst zehn Tage vor dem Start bekannt zu geben ist ja schon happig… Vielleicht hat man sich diese Seite für die Gäste gespart. https://projectkffm.de/1552-2

Die Jungs und Mädels sind tatsächlich SEHR langsam :wink: Dafür sind die Ticketpreise okay …

12 Filme, also das Maximum, sind gebucht.
Auffällig ist die sparsame Platzauswahl bei den Filmen im Metropolis.
Es gibt immer eine komplette freie Reihe. Und bei den buchbaren Reihen kann ein Platz gebucht werden, dann müssen zwei Plätze frei bleiben und Doppelsitze gehen wohl gar nicht. Also viele buchbare Plätze pro Film sind das nicht.
Ausnahmen sind Mogadishu und Pipeline. Da gingen in den buchbaren Reihen alle Plätze ohne Lücke dazwischen.
Im Eldorado ist es entspannter.

Sind denn alle Veranstaltungen schon ausverkauft? Bei mir kommt seit heute morgen bei den Filmen (wenn man „Tickets“ auswählt) der Hinweis „Vorverkauf für diese Veranstaltung nicht aktiv“. Was mache ich da falsch?

Ich denke eher, dass man an technischen Problemen leidet. Heute Nacht war es kurzzeitig möglich, Tickets zu kaufen, allerdings wirkte (bei „Mogadischu“) die Platzwahl-Möglichkeit nicht unbedingt konform zu den Corona-Regeln… jedenfalls kam mir das bei einem kurzen Blick so vor.

Denke/hoffe, dass der Ticketkauf demnächst wieder möglich ist.

Der Ticketkauf funktioniert jetzt wieder. Habe mir eben mein Ticket für „Escape from Mogadishu“ geholt, mehr folgt.

Danke für deine Info👍. Ich habe jetzt auch online zugeschlagen. Schöner apetizer für das FFF.

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Vorhin bei der Eröffnung gewesen, ESCAPE FROM MOGADISHU ist nett, für mich jetzt aber auch kein weltumwerfender Pflichtfilm. Dreht sich im Kern halt doch sehr um die Korea-spezifische Frage, wie man mit „Zwei Länder in einem Land“ umgehen soll bzw. hat den erwartbaren „Wir sind doch alle Söhne und Töchter desselben Landes“-Pathos. Die Action war allerdings mitunter durchaus beeindruckend gefilmt, und Kindersoldaten sind ein creepy Thema.

War sehr gut besucht - ich denke, ausverkauft, aber das ist unter 3G-Bedingungen schwer zu beurteilen. Vor dem Filmstart gab es nicht nur die üblichen Reden von Veranstaltern und Sponsoren (koreanisches Konsulat), sondern auch kurz Live-Musik von einem koreanischen Duo mit Wohnsitz in Berlin. Nett!


Nimmt sich eine gute halbe Stunde viel Zeit, um das Szenario zu umreißen und die Charaktere vorzustellen. Also eher gemütliche Schleichfahrt in exotischer Diplomatenkulisse. Dann nimmt der Film aber ordentlich Fahrt auf, die Eskalation vor Ort beginnt und ist äußerst beeindruckend inszeniert mit teilweise mächtig viel Druck und tollen Kamerafahrten. Was mir extrem gut gefallen hat war, dass alles absolut echt aussieht. Man hat den Eindruck, dass mit viel Aufwand und Lieber zum Detail gedreht wurde. Soldaten, Rebellen, Chaos in den Staßen … suberb! Der zentrale Konflikt um Nord- und Südkorea ist nachvollziehbar und wird äußerst rund abgeschlossen. Gibt nix zu meckern, einige bekannte Gesichtern sind auch dabei. Mal wieder formidables Kino von Ryoo Seung-wan. Auf der großen Leinwand ein Traum.
8,5/10

Dust-Man {2021, Kim Na-Kyung}
Für den obdachlosen Tae-san (WOO Ji-hyun) ändert sich alles, als er die Kunststudentin Moa (SHIM Dal-gi) kennenlernt, die die Wände der Seoul Station bemalt. Fasziniert von dem Kreieren flüchtiger Kunstwerke, beginnen die beiden Bilder auf verstaubten Windschutzscheiben und Fenstern zu malen. Die Zeichnungen bekommen zunehmend Aufmerksamkeit von der Öffentlichkeit und geben Tae-san einen neuen Blickwinkel auf sein Leben, wodurch er sich seiner traumatischen Vergangenheit stellen kann.

Ganz fein inszeniertes Indie-Drama, das eine gute Balance aus schönen und traurigen Momenten finden, nicht zu viel erklärt, manchmal einfach nur Bilder sprechen lässt. Gibt wirklich jede Menge toller kleiner Szenen, Situationen, Dialoge, Blicke. Die Darsteller funktionieren ebenfalls sehr gut. Leise und aufwühlende Geschichte zugleich, die viel Menschlichkeit zeigt in guten wie in schweren Momenten.
8/10

Pipeline {2021, Ha Yoo}
Südkorea verfügt über eine 1200 km lange Pipeline, die sich wie eine Arterie durch das ganze Land zieht und es versorgt. “Drill-bit” (SEO In-guk), ein Bohrer-Wunderkind, wird von Geon-woo (LEE Soo-hyuk), dem Chef einer Ölraffinerie, eine stattliche Geldsumme angeboten, um den größten Ölraub in Korea durchzuführen. Innerhalb eines Monats sollen “Drill-bit” und sein Team, “Big Shovel” (TAE Hang-ho), “Mr. Na” (YOO Seung-mok), “New Bird” (EUM Moon-suk) und “Counter” (BAE Da-bin), in die Rohrleitung, die Honam und die Seoul-Busan-Autobahn verbindet, einbohren. In der Theorie klingt ihr Plan ziemlich gut, aber in der Praxis ist das Team mit unvorhersehbaren Ereignissen wie Verzögerungen, Minenexplosionen und natürlich der Polizei konfrontiert.

Astreine Actionkomödie oder besser gesagt fast schon -klamotte. Die Grundidee ist ganz pfiffig und irgendwie schon drüber. Die Charaktere sind schon mal die halbe Miete. Da stimmt die Mischung und bei manchen beömmelt man sich nur über die Gesichtsausdrücke und die Grimassen. Die erste Hälfte macht schon Spaß, auch wenn da noch mit etwas angezogener Handbremse agiert wird. Spätestens ab der Hälfte wird dann das Gaspedal immer mehr durchgedrückt und der Wahnwitz nimmt seinen Lauf. Gibt jede Menge absurder Situationen und der koreanische Blödelhumor dominiert. Wenn es so flott wie hier inszeniert ist, macht das eine Menge Spaß. Wen man dazu keinen Zugang findet, wird’s wahrscheinlich schwer.
7,5/10

In the Name of the Son {2021, Lee Jeong-Kuk}
„In the Name of the Son“ thematisiert auf komplexe Art und Weise, wie sehr das Massaker von Gwangju 1980 als traumatisches Ereignis in der südkoreanischen Gesellschaft verankert ist und wie es das Leben von Menschen über mehrere Generationen beeinflusst. Dreh- und Angelpunkt für die Handlung des Dramas ist der Fahrer Chae-Gun (AHN Sung-ki), dessen Leben von Depressionen und einer zerrütteten Familie geprägt ist. Er lernt die Kellnerin Jin-Hee (YUN Yoo-sun) kennen, die ihn um einen Gefallen bittet: Chae-Gun soll als ihr Verlobter agieren. Doch als Chae-Gun mehr über den familiären Hintergrund seiner vermeintlichen Liebschaft lernt, findet er heraus, dass noch ein ganz anderer Auftrag auf ihn wartet.

Der Film zeigt auf äußerst dramatische Weise auf, wie sehr die Ereignisse von 1980 bis heute nachwirken. Hauptdarsteller Ahn Sung-ki liefert eine glänzende Performance ab und trägt den Film zur Hälfte. Die Begegnungen von Personen, die damals direkt oder über die Familie indirekt beteiligt waren, hinterlassen beim Zuschauer tiefe Spuren und die Frage nach Vergeltung, Vergebung, Reue oder Gleichgültigkeit zieht sich auf intensive Weise durch den ganzen Film. Durchgehend spannend, berührend, traurig. Wie der Film die einzelnen Schicksale verbindet, ist wahrlich meisterhaft.
8,5/10

Sinkhole {2021, Kim Ji-hoon}
Das Leben der Bewohner eines alten Apartmentkomplexes wird aufgemischt, als sie eines Tages zusammen mit ihrem Haus von einer Senke in die Tiefe gerissen werden. Der alleinerziehende Vater JUNG Man-soo (CHA Seung-won) und der Angestellte PARK Dong-won (KIM Sung-kyun) müssen zusammen mit ihren Familien und Nachbarn einen Weg aus dem Loch finden.

Fängt als wirklich locker-flockige Komödie an, wird dann aber zu einem Mix, der nicht wirklich zusammen passt. Nach dem titelgebenden Ereignis wird es überwiegend sehr ernst und die scheinbar aussichtslose Situation entpuppt sich inszenatorisch eher als Sackgasse. Es passiert im eng begrenzten Raum zu wenig, selten wird es mitreißend, auch wenn das Finale sehr packend ist. Das ganze Szenario ist in seiner Übertreibung dann auch eher etwas surreal. Hat durchaus seinen Reiz, die Charaktere funktionieren, aber als Ganzes leider nicht sehr gut ausbalanciert und ein wenig fragt man sich am Ende doch, was das Ganze sollte. In Einzelteilen gut, als Ganzes schwierig, dennoch irgendwie unterhaltsam.
6,5/10

Climbing {2021, Kim Hye-mi}
Die professionelle Kletterin CHOI Se-hyeon (KIM Min-ji), die nach einem Autounfall PTSD (Posttraumatic stress disorder) entwickelt hat, bereitet sich auf die Kletter-Weltmeisterschaft vor. Als Se-hyeon sich für das Turnier anmelden möchte, findet sie heraus, dass sie schwanger ist. Während sie versucht, gegen die Pflichten einer Mutterschaft zu kämpfen, erreichen sie immer häufiger irritierende Textnachrichten.

Ziemlich düsteres, animiertes Mysterydrama, das einige creepy Momente bereithält. Allerdings ist die Inszenierung insgesamt eine ausgesprochen zähe Angelegenheit, die 70 Minuten fühlen sich an wie 140. Zu oft tritt die Geschichte auf der Stelle und es passiert zu wenig und wenn, dann einfach nur langsam, Dynamik in Erzählweise und Figuren Fehlanzeige. Zudem sind die animierten Personen äußerst hölzern geraten und generell wirkt die ganze Optik einfach zu steril, trotz teilweise interessanter Gestaltung der Umgebung. Hat mit den Feinheiten der klassischen Animes nichts gemeinsam. Für mich eher Qual, wenn auch mit vereinzelten Wachmachern.
5/10

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Ich sehe einen Fehler in diesem Thread. Die hervorragende Komödie Sinkhole ist natürlich viel besser als dieser Comic-Klamauk, der sich Pipeline schimpft.

Kann ja verstehen, wenn man mit PIPELINE nix anfangen kann. Ist schon irgendwie speziell. Aber ich hatte meinen Spaß und hätte gerne Dein Gesicht während des Films gesehen. :grin:

Vermutlich ab etwa der 30. Minute genervt mit Kopfschütteln ab und an. Zum Ende hin mit immer mehr Frust und Haare raufen aufgrund des Ärgers, darüber, bis zum Ende durchhalten zu wollen.