15. Japan-Filmfest Hamburg 28.05.-1.6.2014

Das 15. Japan-Filmfest Hamburg: Junges wildes Kino aus Japan

  • Großer Premierenabend am 28.05. im Metropolis Kino mit zahlreichen Gästen
  • Fast 100 Filme in 5 Tagen – darunter viele internationale, Deutschland- und Europapremieren
  • Screaming Mad George und viele weitere Ehrengäste aus Japan
  • Filmemacher aus ganz Japan präsentieren Ihre Werke persönlich

Vom 28.05. bis zum 01.06.2014 ist es wieder soweit: Das 15. Japan-Filmfest Hamburg (JFFH) öffnet seine Pforten. Wie schon in den Jahren zuvor präsentiert Nihon Media e. V. in den Partnerkinos Metropolis Kino, 3001-Kino und erstmalig im Studio Kino dem Publikum die aufregende Vielfalt japanischen Filmschaffens, darunter zahlreiche internationale, Europa- und Deutschlandpremieren. Regisseure, Schauspieler und Produzenten aus ganz Japan präsentieren ihre Filme persönlich in den jeweiligen Kinos. Besucher des Filmfests haben so die Möglichkeit, direkt mit den Filmemachern ins Gespräch zu kommen.

Am 28.05.2014 ist es soweit: Im Metropolis Kino wird das 15. Japan-Filmfest Hamburg (JFFH) mit der Truckerkomödie Ken & Mary: The Asian Truck Express (2013) von Kenta Fukasaku eröffnet.
Kenta Fukasaku (Battle Royale II) schuf mit der rasant inszenierten Komödie Ken & Mary: The Asian Truck Express ein klassisches Roadmovie, das zum Filmfest seine Deutschlandpremiere feiert. Vor Spielfreude sprühende Darsteller, ein irrwitzige Haken schlagendes Drehbuch, eigensinniger Humor und skurrile Typen. Ein schwungvoller Beginn des JFFH ist damit garantiert.

Als Teil des Makeup- und FX-Teams war Ehrengast Screaming Mad George an zahlreichen internationalen Filmprojekten (z. B. Predator, Nightmare on Elmstreet III und IV, Bride of Reanimator) der 1980er-Jahre beteiligt. Neben seinem großartigen Kurzfilm Boy in a Box (2005) zeigen wir deshalb den Genre-Kultklassiker Society (1989) von Brian Yuzna, bei dem Screaming Mad George maßgeblich die Effekte umgesetzt hat. Bekannt wurde Screaming Mad George auch als Regisseur von Musikvideos, weshalb einige seiner besten und abgedrehtesten Clips (Eintritt ab 18 Jahren) ebenfalls zur Aufführung kommen.
Im Rahmen einer Sonderausstellung und Interviewreihe werden in Zusammenarbeit mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg (Department Medientechnik) einige seiner seiner besten Effekt-Design-Objekte erstmals in Deutschland zu sehen sein.

Als besondere Gäste begrüßen wir in Hamburg Regisseur Kurando Mitsutake und seine Hauptdarstellerin Asami, die uns gemeinsam die actionreiche Genre-Granate Gun Woman (2013, Europapremiere) vorstellen. Ein herrlicher Genre-Spaß in dem ein aberwitziger Regieeinfall den nächsten jagt.

Kult-Regisseur Hiroyuki „Sabu“ Tanaka (Postman Blues, Monday) ist auf dem 15. JFFH mit seinem neuesten Werk Miss Zombie (2013, Deutschlandpremiere) vertreten. Sabus Miss Zombie ist weit mehr als ein gewöhnlicher Zombiefilm, eine Parabel auf das Elend hunderttausender illegaler Haushaltshilfen. Vollkommen zu Recht gewann Miss Zombie daher den Großen Preis des Festival International du Film Fantastique de Gérardmer. Eines der Highlights des 15. JFFH.

Yuichi Onuma schuf nach der Vorlage des gleichnamigen populären Fotobandes der Fotografin Yuki Aoyama mit Schoolgirl Complex (2013, Deutschlandpremiere) ein emotional aufwühlendes Coming-of-age-Drama. Onuma ist mit Schoolgirl Complex ein einfühlsames Jugenddrama gelungen, das seine Themen – erste Liebe und lesbisches Coming out – ernst nimmt. Sicherlich einer der besten Filme des 15. JFFH!

Basierend auf dem Tatsachenroman Evil: A Death-Row Prisoner’s Accusation verfilmte Kazuya Shiraishi mit Devil’s Path (2013, Deutschlandpremiere) einen waschechten Serienkiller-Film. Mit Devil’s Path liefert Shiraishi einen düsteren Genre-Reißer ab, der von Kritikern zu Recht als einer der besten japanischen Thriller seit Jahren gefeiert wird.

Mit seinem Erstling Slum Polis (2014 Europapremiere) erschafft Ken Ninomiya eine packende Science-Fiction-Dystopie. Komplett in den vom Tsunami 2011 hinterlassenen Ruinen gedreht, gelingt es Ninomiya eine beklemmende Endzeitstimmung zu kreieren. Mehr als nur ein Geheimtipp!

Hideo Sakaki, bisher vor allem als Schauspieler (Versus, Alive, The Grudge) aufgefallen, schuf mit Disregarded People (2013, Deutschlandpremiere) ein beeindruckendes Außenseiter-Drama. Mit Disregarded People gelang Sakaki eine stimmige Realverfilmung des Manga-Bestsellers Sutegataki Hitobito von George Akiyama. Zwei großartige Hauptdarsteller, schräge Humor-Einschübe und eine grimmige Storyline verbinden sich zu einem der Höhepunkte des 15. JFFH.

Weitere Höhepunkte des Festivalprogramms 2014 sind beispielsweise die beiden in brillanten Farben gezeichneten Anime Der Mohnblumenberg (2012) von Goro Miyazaki und The Garden of Words (2013) von Makoto Shinkai, das Punkmanifest Spinning Kite (2012) von Satoshi Kase, das Arthouse-Meisterwerk Kuro (2013) von Daisuke Shimote, das Yakuza-Drama Return (2013) von Masato Harada, der nächste Genre-Kracher von Iguchi Noboru Gothic Lolita Battle Bear “Nuiglumar Z” (2014) und der zweite Teil der kontroversen Manga-Realverfilmung Nana and Kaoru (2011) von Atsushi Shimizu.

Ob nun anspruchsvolle Arthaus-Filme in der Noh-Reihe, grell-wilde Genrestreifen in der Naginata-Reihe, farbenfrohe Anime oder die Leichtigkeit der Komödien der Rakugo-Reihe, für jeden Geschmack ist wieder etwas dabei. Wir laden Sie deahalb auch 2014 dazu ein, die einzigartige Filmnation Japan für sich zu entdecken.

Aktuelle Informationen zum 15. JFFH, unter anderem den Timetable und das Programmheft als PDF-Datei, findet Ihr unter:
http://www.jffh.de (Website)
http://blog.jffh.de/ (Blog)
http://www.facebook.com/japan.filmfest.hamburg (offizielle JFFH-Facebookseite)

[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von: Japan-Film-Freund am 19.05.2014 07:40 ]

Da seid ihr ja. Meine Hotels (diesmal mehrere weil schon alles voll) sind gebucht, wird diesmal mein umfangreichstes Programm und längster Aufenthalt bisher mit diesen Filmen:

Gun Woman
Judge
Greatful Dead
Zombie TV
It’s a beautiful day
Splatter Filmfest
Dead Banging
Gothic Lolita Battle Bear
Miss Zombie
Shining besides funny moon
Slum-Polis

Aber auch Arcana sieht interessant aus sowie die deutsche Vorpremiere am Dienstag: EZO 1 – The Forces of Madness.

[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von: Dvdscot am 17.05.2014 15:43 ]

Mein Kollege hat eine ausführliche Vorschau zum JFFH geschrieben:

http://www.filmfutter.com/news/japan-filmfest-hamburg-2014-voschau/

in diesem Jahr bin ich beim 15. JFFH 2014 auch dabei und habe 7 Filme mir fest vorgenommen, u. a. “Arcana” “Miss Zombie” und “Dead Banging”. Freue mich schon sehr auf das Kurz-Filmfestival.

@Dvdscot: ziemlich blutig/trashige Auswahl. Kein Bock auf die ruhigen Japan Töne?

Freue mich auch schon auf das Japan Filmfest. Viele interessante Filme. Folgende habe ich geplant:

Tokio Shutter Girl
Garden of Words (läuft glaube ich zusammen mit Through these Woods)
Gun Woman
Slum Polis
Society
Arcana
Kurzfilmslot im Studio oder It’s a beautiful day
Spinning Kite (evtl.)
Miroku
Miss Zombie (harte Entscheidung dafür auf Disregarded People verzichten zu müssen, würde gerne beide sehen)
Gothic Lolita Battle Bear (wahrscheinlich)
Der Mohnblumenberg
Shining besides funny Moon und vielleicht noch
Return oder Sado Tempest (vom Regisseur der Starfish Hotel versiebt hat)

Mal sehen, ob die alle drin sind, aber ich denke, das ist 'ne leckere Auswahl :slight_smile:

[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von: Frank am 24.05.2014 20:11 ]

Eine doch sehr kritische Anmerkung zum JFFH. Mit dem Kauf von sieben Karten für jeweils einen Film, das hat im Kino 3001 in der Schanze wunderbar geklappt. Aber die konnten mir leider für die Vorpremiere am 27.05. im UCI Mundburg “EZO1 The Forces of Madness” keine Karte ausdrucken, dieser Film sei leider bei denen nicht im System ( und auf der Homepage steht: "Nur im 3001 erhältlich und nicht an der Abendkasse, auch keine Dauerkarten gültig"
Also wo soll ich denn nun diese Karte für die Vorpremiere kaufen? Irgendwie von der Organisation von denen ganz schlecht.

Am 26.05.2014 20:42 , BoettgerB schrieb:

Eine doch sehr kritische Anmerkung zum JFFH. Mit dem Kauf von sieben Karten für jeweils einen Film, das hat im Kino 3001 in der Schanze wunderbar geklappt. Aber die konnten mir leider für die Vorpremiere am 27.05. im UCI Mundburg „EZO1 The Forces of Madness“ keine Karte ausdrucken, dieser Film sei leider bei denen nicht im System ( und auf der Homepage steht: „Nur im 3001 erhältlich und nicht an der Abendkasse, auch keine Dauerkarten gültig“
Also wo soll ich denn nun diese Karte für die Vorpremiere kaufen? Irgendwie von der Organisation von denen ganz schlecht.

Hast du schon mal im UCI angerufen und nachgefragt, ob du die Tickets da kaufen kannst? Nimm es als Wink mit dem Zaunpfahl, denn in diese Massenabfertigungshallen geht man lieber erst gar nicht :wink:

Hallo Roughale,
bin erst gar nicht hingefahren, aber bei den anderen Filmen mit dem Vorverkauf hat es geklappt. Sieben Filme schaue ich mir an.

Unser Bericht von der Eröffnung

bin gerade vom JFFH zurück, hat sich wirklich gelohnt. Dazu wird bestimmt Dvdscot Anfang der Woche sehr ausführlich schreiben.
Das Student Splatter Festival im Studio-Kino nicht schlecht, der Film “Dead Banging” einmal eine andere Umsetzung von Zombie Filmen, übrigens die Musik in diesem Film hat mir sehr gut gefallen.

Unsere Berichte von den ersten drei Tagen:

TAG 1

TAG 2

TAG 3

Das JFFH ist gefühlt schon wieder in weiter Ferne und in der Tat ist es bereits über einen Monat her…Allgemein bin ich der Ansicht, sind Reaktionen und Stimmen zum JFFH im Nachhinein ein wenig rar, nicht nur hier im Forum (@Dvdscot: dachte, von dir kommt noch ein Fazit?), auch der Blog des JFFH hält sich mit Kommentaren zurück. Höchste Zeit also für (m)ein persönliches Fazit meines allerersten japanischem Filmfestes.

10 Filme sind es letzten Endes geworden, wie ich finde, genug für vier volle Filmtage.
Aus meiner ursprünglichen Planung gestrichen hatte ich Slum Polis (der allerdings mit Begeisterung, zumindest jedoch mit allgemeiner Zufriedenheit aufgenommen wurde), Garden of Words, Shining besides funny moon, Spinning Kite und Return.

Aus Zeitgründen teile ich mein Fazit in zwei Teile, die Filme in gesehener Reihenfolge gelistet mit jeweils ein paar Bemerkungen.

Fazit Teil 1

Tokyo Shutter Girl Der Auftakt und zugleich meine persönliche Festival Überraschung. Vielmehr als ein Spielfilm ist Tokio Shutter Girl - von drei Regisseuren inszeniert - eine filmische Meditation bei der es nicht auf Schauspielkunst oder ausgefeilte Handlungsstränge ankommt. Gott sei Dank muss man ehrlicherweise hinzufügen. Die musikalische Untermalung aus Klavier und Geige passte sehr genial und die Suche nach dem Soundtrack dürfte einiges an Nervenkraft kosten. Die intellektuelle Aufarbeitung des Themas - was ist ein Photo? - war nicht unbedingt die Stärke dieser Produktion, der tollen Atmosphäre hat sie jedoch nicht geschadet.

Gun Woman Neben Tokio Shutter eine der am Besten besuchten Vorstellungen. Außer den Plakaten, die Hauptdarstellerin Asami in Aktionspose zeigen (ach ja und Blut überströmt und nackt sollte man auch noch erwähnen :wink: ) hatte der Film nicht allzu viel zu bieten. Positiv zu erwähnen ist der nach Rache dürstende Hauptdarsteller mit sehr guter Performance und Asami’s ca.20 minütiger blutiger Racheakt in seinem Namen. Durchgeknallte Ideen gab es auch. Was letztlich den Genuss getrübt bzw. vermiest hat, war das sehr zähe Tempo durch den Synthie Soundtrack und die dürftige Regie. Mir hat aber mittlerweile jemand gesagt, bei zweiter Sichtung käme der besser. Asami und ihr Regisseur waren noch für ein paar Fragen anwesend, Stimmung war gut, das war O.K. aber auch kein Festival Highlight.
Auf der letzten Filmbörse gab es ein paar Hardcore Porn Streifen mit Asami zu Preisen jenseits von 40 Euro. Wer also totaler Asami Fan sein sollte…

Society Ein Film von Brian Yuzna. 89’er USA Produktion und Gesellschaftssatire für Erwachsene, die eigentlich gar nicht ins Programm passte, wären da nicht die genialen Effekte von Screaming Mad George zu dem ich später noch ein paar Worte sagen werde. Skuril und lustig und meine zweite positive Überraschung des JffH.

Arcana Die Beschreibung klang interessant. Thriller mit Geist- und Doppelgängerthematik. Letztlich ein Film, dem ich kaum etwas abgewinnen konnte. Startet mit hyperschnellen Bildern/Schnittfolgen in MTV Clip Ästhetik, bricht dann jedoch stilistisch und erzählt seine Story von da an langsamer und undurchsichtig. Bin eher gegangen, damit ich pünktlich die drei

Kurzfilme Nobody knows who you are, Pan und Swimsuit Wife sehen konnte. Nobody knows… hatte leider eine sehr schlechte Bildqualität. Auch das Thema der emanzipierten, eigenständigen Frau wurde etwas lasch aufgearbeitet. Am Besten gefiel mir die japanische? Kaffemaschine in der Küche.

Swuimsuit Wife ist eine lustige Kurzgeschichte um ein Paar, wo die Frau nur Bikinis trägt. Die Regisseurin war anwesend.

Formal hervorstechend spielt Pan in nur einem Raum und ist dabei auffällig gut ausgeleuchtet. Es geht um eine Mutter - Tochter Beziehung und Loslösung der Tochter von der Mutter. Schatten spielen eine große Rolle. Weniger als Story und Schauspiel stachen Kamera / Beleuchtung und das Setting hervor.

Soviel zu meinen ersten zwei Festivaltagen - die Eröffnung hatte ich ausgelassen. Teil 2 folgt dann irgendwann…

Society lief auch mal auf dem FFF - ich glaube, das war das Jahr, in dem Brian Yuzna als Gast da war. Fand den Film etwas merkwürdig, was aber wohl auch so sein soll.

Bin gespannt auf deinen zweiten Teil

Ja ich weiß, bin mal wieder nicht dazu gekommen, hinzu kommt noch dass es nicht das beste war oder ich hab mich verändert. Da hat man dann nicht so die Lust darüber zu schreiben. Meine Highlights waren:

Gothic Lolita Battle Bear
Gun Woman
Judge

Von Iguchi gibt es schon wieder einen neuen Film: “Live” der auf dem NIFFF läuft, der und “Puzzle” war den JFFH Machern zu teuer, schade. “Danger Dolls” vielleicht nächstes Jahr, der wurde auch in der aktuellen deadline erwähnt. Auf dem FFF läuft sowas ja grundsätzlich nicht.

[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von: Dvdscot am 10.07.2014 19:21 ]

Das Jffh ist immer eine Vorfreude auf das FFF im August, wobei das FFF natürlich das absolute Highlight ist. Sehr überrascht war ich vom Studio Kino in der Bernstorffstr. Hoffe zukünftig auf eine längere Zeit dieses Festivals, 4 Tage sind zu kurz. Meiner Meinung nach sollte sich das Jffh auch auf nur 3 Kinos beschränken

So, wie versprochen folgt nun Fazit Teil 2 zum JFFH 2014. Da das schon wieder mehr als geplant geworden ist, lasse ich dem irgendwann noch einen kurzen dritten Teil zu Screaming Mad George folgen, wenn ich Zeit finde.

Fazit Teil 2

Weiter ging es für mich am 31. mit Miroku von Kaizo Hayashi, nach einer literarischen Vorlage umgesetzt. Das Programmheft schreibt, der Film sei eine buddhistische Meditation und bestes philosophisches Arthouse Kino. Ich wüsste keine zutreffendere Beschreibung. Dem Anspruch entsprechend ist Miroku eher schwer konsumierbar:

Ein Teenager träumt davon Schriftsteller zu werden und führt zehn Jahre später ein Dasein als Alkoholiker. Dann begegnet ihm ein Geist und stellt ihm eine Frage…

Regisseur Hayashi war für ein ausführliches Q&A anwesend, ein seriös auftretender Herr in Anzug und Hut, der in Japan (glaube es war Tokio) ein Detektiv Café betreibt, was immer das genau bedeutet :sunglasses: Er war sehr humorvoll obwohl er eher ernst wirkte und gab zahlreiche Erläuterungen. So haben wir erfahren, das Miroku mit 90 Filmstudenten gedreht wurde. Die viele Arbeit und die Liebe, die er in den Film gesteckt hat, sieht man ihm auch an. Teilweise wurde Inventar, welches in einer Szene real war, in der nächsten durch gleiches Inventar aus Pappe (Stühle und Tische) ersetzt.

Miroku ist übrigens das japanische Wort für den zukünftigen Buddha, der die Menschheit erlösen soll. Dennoch ist es nicht zutreffend, Miroku als religiösen Film zu bezeichnen. Regisseur Hayashi hat Wert darauf gelegt, dies zu betonen. Als besonders religiös motiviert oder gar bekehrend habe ich den Film auch zu keiner Zeit empfunden.

Verstanden habe ich ihn am Ende nicht. Man könnte es sicher mal mit der literarischen Vorlage von Taruho Inagaki versuchen…
Letztendlich ist ein sehr atmosphärischer Film mit perfekter Musik in s/w entstanden, der in jeder Einstellung die liebevolle Arbeit Hayashi’s und seiner Studenten offenbart. Er hatte außerdem einige sehr schöne Bildkompositionen, die mir bis heute hängen geblieben sind.
Umso deprimierender, wenn einem beim Verlassen des Kinos klar wird, das Miroku wohl keine Chance hat, hier je einen Verleih zu finden.

Im Anschluss dann das totale Kontrastprogramm mit Gothic Lolita Battle Bear ,Trash von Noboru Iguchi (Machine Girl, Robo Geisha).
Ein Mädchen wird zur Superheldin und kämpft gegen Zombies, wenn sie mit ihrem Teddy verschmilzt.

War kurz gesagt nicht mein Ding. Extremes NO GO :angry: ist für mich CGI Blut, wenn es so unkreativ eingesetzt wird wie hier; Zombies beißen immer in die gleiche Stelle hinten am Hals (nicht sichtbar für Zuschauer), wo dann auf immer die gleiche Weise die selbe Menge Blut im selben Bogen spritzt. Der Teddy war schon richtig lustig, das allein war mir aber zu wenig. Auch das „Mitfühlen“ mit den Protagonisten wurde in Trash Produktionen schon wesentlich besser gelöst…

Im Anschluss am selben Abend durften wir dann Miss Zombie bestaunen, ebenfalls im gut besuchtem Studio Kino. Hiroyuki Tanaka, auch bekannt als Sabu hat uns schon mit Perlen wie Monday oder Blessing Bell beschenkt. (Seinen ebenfalls hoch gelobten Postman Blues kenne ich noch nicht).

Miss Zombie ist ein ungewöhnlicher Zombiefilm in s/w gedreht. Zombies werden als illegale Haushaltshilfen gehalten, denn sie sind nicht völlig degeneriert, sondern besitzen noch genügend Rest „Verstand“ um einfache Arbeiten auszuführen, solange man sie nicht mit Fleisch füttert. Als der weibliche Dienstmädchen Zombie beginnt, sich an ihr früheres Leben zu erinnern, nimmt das Chaos seinen Lauf.

Es soll in Asien hunderttausende illegaler Haushaltshilfen geben, die menschenunwürdig behandelt werden. Miss Zombie kann als Allegorie hierauf gedeutet werden.
Der Film verlangt vom Zuschauer ein wenig Geduld, er arbeitet mit Wiederholungen und lässt sich viel Zeit in den hervorragend ausgeleuchteten Szenen.
Ich war wohl schon zu müde, um diesen Film geduldig und intensiv aufzunehmen, kann ihn daher nicht in der Form würdigen, wie es ihm wahrscheinlich zustände und werde ihn vermutlich irgendwann noch einmal schauen.

Am letzten Tag sah ich einen der beiden Animationsfilme des Festivals. Schade, ich dachte so ein Japan Filmfest würde mehr Anime zeigen!

Die Familie Miyazaki bleibt dem Animationsfilm auch weiterhin treu :slight_smile: Hatte Papa Miyazaki kürzlich verkündet, er würde keine Filme mehr machen, so dürfen wir zur Zeit den zweiten Film von Goro Miyazaki, seines Sohnes in Augenschein nehmen.
Es ist schön zu sehen, das er seinen eigenen Stil sucht und finden wird, wenn auch der Einfluss und die Gene des Meisters (Drehbuch von Hayao Miyazaki) erkennbar sind. Die Chroniken von Erdsee waren sicher nicht perfekt – doch stilistisch gefiel der mir und das gilt auch für Der Mohnblumenberg, der jedoch in vielerlei Hinsicht deutlich gereift ist und wesentlich mehr Substanz hat. Er erzählt seine Geschichte mit einer Leichtigkeit, die schon ein Zeichen seines Vaters war - Eine einfache Geschichte mit viel Herz, in der Schüler um den Erhalt ihres Clubhauses kämpfen.
Sicherlich hat auch die Vorlage des gleichnamigen Mangas von 1980 zum guten Ergebnis beigetragen. Vielleicht sehen wir ja in der Zukunft auch mal ein Film von Goro Miyazaki nach einer eigenen Vorlage.

Ende Teil 2 :wink:

Fazit JFFH Teil 3 zu Screaming Mad George

Die wiederholten Ankündigungen vor den Kinovorstellungen haben schließlich dazu geführt, dass ich mich entschloss die Ausstellung von Screaming Mad George, einem internationalen japanischem FX Meister, Creature Designer und Regisseur zu besuchen. Gott sei Dank, denn diese kleine, perfekt ins Licht gesetzte Ausstellung von Figuren, Masken und Bildern des Effektkünstlers war mit Sicherheit eines, wenn nicht DAS Highlight des JFFH :slight_smile:

Es gab außerdem Making-Ofs, Musikvideos und Kurzfilme, extra von Screaming Mad George für das Filmfest zusammengestellt, sowie Ausschnitte einiger Konzerte an denen Mad George verschiedener Maßen beteiligt war. Besonders die mit seiner eigenen Band „The Mad“ hatten’s teilweise echt in sich; ich musste zwischendurch mal raus gehen, dermaßen blutig wurde es manchmal. U.a. wurden Selbstkastrationen auf der Bühne gezeigt – natürlich nicht echt :grin: - mit der, so hörte ich, jedes seiner Konzerte endete. Alice Cooper war gestern!

Screaming Mad George (Geburtsname Joji Tani) war an Filmen wie Abyss ebenso beteiligt wie an Predator oder den hier gezeigten Society von Brian Yuzna.

Der Künstler, war die ganze Zeit gut gelaunt anwesend und hat zahlreiche Fragen auch im persönlichen Gespräch beantwortet oder sich bereitwillig mit seinen Fans fotografieren lassen. Leider habe ich es versäumt ein Foto von ihm zu machen. Wer mag, kann ihn sich hier: JFFH-Blog ansehen.
Irgendwie passt sein Künstlername zu ihm. Kaum vorstellbar, das so ein leuchtender, von Zufriedenheit strahlender Mensch so viel gruselig-blutrünstige Werke produziert.

Um Euch mal einen kleinen Eindruck von der Stimmung zu geben, habe ich einige Fotos hochgeladen, ca. 90 - 130 kb je Foto. Screaming Mad George hatte zum knipsen animiert und auch angeregt Freunde an den Fotos teilhaben zu lassen. Mein Tag war wohl schon zu lang und erste Anzeichen versäumter Nahrungsaufnahme haben einen „Tattergreis“ aus mir gemacht, so das die Fotos zum Teil leider unscharf verwackelt sind, da half auch kein Bildstabilisator mehr. Die Namen zu den Fotos sind von mir erdacht.

Alienhead Chevrolet CM

Alienhead

Alienhead Chevrolet CM

Alienhead

Alienhead Chevrolet CM

Alienhead

Animus

Animus

Animus

Animus

Animus divers

Animusdivers

Arschgesicht aus “Society”

Arschgesicht

Erleuchtung

Erleuchtung

Creature

Creature

Kurze Upload Pause, dann folgen noch ein paar weitere heute oder morgen.

[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von: Frank am 07.08.2014 00:24 ]

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Creature

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Kleiner Fiesling

Fiesling

Mad Self Portrait

Mad

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Mad

Monster

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Sexy

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Society

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Strudel

Strudel

Konzert Atmo

Atmo

So, ich hoffe ihr habt Euch ein wenig inspirieren lassen. Vielleicht gefallen Euch die Arbeiten von Screaming Mad George auch so gut wie mir. Für mich war diese Ausstellung eine echte Bereicherung für das JFFH. Es gab zwar ein paar filmische Überraschungen; atmosphärisch z.B. Tokyo Shutter Girl und Miroku, seltsam skuriles wie Society, beschwingt-unterhaltsames Kino wie Der Mohnblumenberg oder Ausnahme Erscheinungen wie Miss Zombie, der noch verarbeitet werden will; echte Highlights habe ich jedoch vermisst, die restlichen von mir gesehenen Filme waren bestenfalls Durchschnitt und die Erinnerung an sie verblasst zunehmend.
Ich kann mir vorstellen, das dieses Jahr nicht zu den stärkeren Jahrgängen zählt, wie von Dvdscot angedeutet, nichtsdestotrotz hat es mir Spaß gemacht. Nächstes Jahr gerne wieder, sofern Zeit und Geldbeutel es zu lassen. :slight_smile:

Frank, vielen Dank für deine ganze Infos und Fotos hochladen. Echt interessant, so kann man ein Filmfest natürlich auch gestalten.