2018 Academy Awards

So langsam wird’s spannend. Auf oscars.com bieten sie auch wieder die tolle Challenge an, zu der man seine Facebook Freunde einladen kann. Dort wird dann in Echtzeit gezählt. Macht Fun! >> http://challenge.oscar.com/ballot

Ich tu mich immer schwerer mit dem Brocken Three Billboards outside Ebbing, Missouri. Hätte ich vielleicht doch noch sehen sollen… :wink: :smile: Ich hab immer mehr das Gefühl, der Oscar für Beste Hauptdarstellerin geht an Frances McDormand. So habe ich jetzt auch gevotet. Wünschen würde ich es aber Sally Hawkins. Und was ist erst mit Best Picture? Ich vermute ja, Guillmero del Toro wird in Beste Regie und Best Original Screenplay ausgezeichnet (wäre nämlich sein erster Oscar überhaupt) und Best Picture geht an Three Billboards.

Eieiei…knifflig diesmal.

In Papierform sieht das bei mir aktuell so aus:

Oscar Night !

Glitter & Glamour! Hab‘ ich heute so richtig Lust drauf. Es sind u.a. 2 wirklich aussergewöhnliche, und wie ich finde, künstlerisch wertvolle Filme zahlreich nominiert worden.

„The Shape of Water“ vom spanischen Regisseur Guillermo Del Torro („Pan’s Labyrinth“, „Cronos“, „Crimson Peak“) - fand ich zwar streckenweise langweilig, ist aber ein Film mit enormem künstlerischen Potential, einer tollen Kamera, atmosphärisch extrem dicht und bringt eine märchenhafte Stimmung auf die Leinwand. Inhaltlich und vom Storytelling zwar etwas arg simpel, aber wie gesagt… Dann wurde „Get Out!“ nominiert, einer der, wie ich finde ,besten Thriller des letzten Jahres. Hochspannung, tolle Schauspieler, irre story, unbedingt empfehlenswert! Ich hoffe ja immer noch darauf das meine 3 Lieblingsfilme aus 2017 auch einen kleinen Preis abräumen, als da wäen : „Girl On A Train“ ; „A Cure For Wellness“ und „Mother!“. Kann ich alle 3 nur allerwärmstens empfehlen.

Man kann natürlich meckern das die „Nights“ ein perfekt durchdekliniertes Kommerzfest sind, während dessen sich die Darsteller und Macher eigentlich nur selber feiern und sich ihre Preise zuschustern. Aber ein bischen Glitter und Glamour macht ab und zu einfach Spaß. Wahrscheinlich werde ich aber doch wieder nach 2 oder 3 Stunden dabei einfschlafen. We shall see…

Meines Erachtens sind die gar nicht im Rennen oder ist das ein Wunsch über die Oscar-Kante hinaus? Über die Dokus und Kurzfilme kann ich gar nichts sagen. Auch die animierten Beiträge sagen mir so gut wie nichts. Blade Runner 2049 ist in den Vorberichten verdächtig leise. Als hätte man ihn fast schon wieder vergessen.

Ja, sehr viel anderes passiert da nicht. Schon die Nominierungen scheinen hier und da doch sehr getuned und man vermisst den ein oder anderen Beitrag. Da laufen sicher auch diverse Deals hinterm Vorhang. Aber mei, lass sie sich halt feiern. Ich nehm mir das beste daraus und lern halt die Filme und die Personen dahinter kennen.

Ich hab übrigens mal nachgezählt. Von allen insgesamt genannten Nominierungen habe ich ganze sieben gesehen! :wink: Ich kann mitreden, haha. :smile: Und zwar sind das: Get Out, The Shape of Water, Blade Runner 2049, Baby Driver, Kong: Skull Island, War for the Planet of the Apes und Logan. Und ihr so?

Hab grad mal geschaut. Es gibt da die sogenannten „Fright Meter Awards“. Eine recht junge Preisverleihung. Keine Ahnung wo. Die vertreten jedenfalls wohl eher „unser“ Genre. Und da sind 2017 sogar Deine Wünsche bedacht worden, inkl. Gewinnen. :grinning:

Na das hat sich doch gelohnt! Guillermo del Toro gönne ich das sehr. Ich hätte nach dem Regie Oscar nie damit gerechnet, dass er auch noch den “großen” holt.

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Auf meinem ersten Stimmzettel hab ich das, was mich persönlich ärgert. Habe mich dann doch von den drei Werbetafeln ablenken lassen…:angry: Aber für del Toro freut es mich natürlich.

Auch meine kurzfristige Umentscheidung in Visual Effects und Cinematopgraphy war blöde. Hätte dort ursprünglich ebenfalls richtig gelegen. Naja. Macht insgesamt:

Wurden ja richtig schön verteilt über das ganze Feld :slight_smile: Das freut mich.

Besonders für Jordan Peele, Del Toro und Coco. Aber alle Verteilungen gehen klar.

Dunkirk und BR2049 in den technischen Kategorien ebenfalls. Three Billboards in den schauspielerischen auf jeden Fall.

Die Show an sich war aber eher von der lahmeren Sorte meiner Meinung nach. Da gab es definitiv schon peppigere.

ich habe ganze 13 vorhergesagt, war sehr berechenbar diesmal, nur in den Unterkategorien lag ich falsch, aber da habe ich auch rein geraten…

Ich fand es übrigens interessant, aber auch ziemlich überheblich, wie die Oscar Gesandschaft scheinbar „spontan“ in die nahe Kinovorstellung der „Normalos“ um die Ecke reingeplatzt ist, um sich mit flying Hot Dogs und Süßigkeiten beim treuen Kinopublkum zu bedanken.
Böse Hintergedanken ausgeblendet, war es zwar eine ambitionierte Aktion, aber insgeheim doch ziemlich scheinheilig!
Die „Überraschten“ waren natürlich total aus dem Häuschen, weil überfallen.
Nichtsdestotrotz spürte ich ich hier leider doch den schalen Beigeschmack einer Zweiklassengesellschaft!?
Auch wenn es dieses Jahr keinen besonderen „obvious“ Oscar Eklat gab, war diese Aktion meines Erachtens doch einer und dazu noch unter aller Sau!!!
Wir speisen unsere treuen Kinogänger mit billigen Snacks ab, sagen von oben herab „Danke“ und sind soooo froh, dass Ihr unserer Filme weiterhin anschaut und gut findet.
Aber in den glitzernden Genuss unserer millionenschweren Gesellschaft werdet Ihr wohl leider doch nie kommen, Ihr Loser und zahlenden Kinosesselpupser.
Hat nur noch ein glitzernder „Fuck You“ Finger gefehlt.
Je öfter ich diesen Ausschnitt sehe, desto übler fühle ich mich dabei!

Das ist nicht von der Hand zu weißen. Ich hatte schon bei dem Aufruf ein komisches Gefühl,als gefragt wurde, wer mitkommen will… und inzwischen weiß ich, warum. Da wird sogar im Oscar Saal die Zwei(oder mehr)klassengesellschaft klar, wenn man die Personen rauspickt, die berühmt genug sind, um bei den Normalsterblichen sofort für Gekreische zu sorgen. Aber das zieht sich ja eigentlich auch schon ohne solche Aktionen durch die ganze Show. Ich finde es jedes Jahr aufs Neue schade, wenn die “unwichtigeren” aber viel authentischeren und dadurch für mich spannenden Preisträger nach kurzer Zeit bei ihrer Dankesrede abgewürgt werden. Statt der von Haribo gesponserten Kinoaktion hätte ich es schöner gefunden, wenn man diese Zeit genutzt hätte, um die Nebenkategorien mehr ins Rampenlicht zu rücken. Es geht nur um die Stars, die Geld bringen.

Sagt mir bitte Bescheid, wenn ich mich hier irgendwie reinsteigere, aber wie die Oscar Stars mit kleinen schwingenden Fähnchen voran ins Normalo Kino gestiefelt sind, um dem 'Plebs" großzügig seine billigen Snacks zu spendieren, war für mich eine dermaßen große Demütigung, dass ich am liebsten nie mehr einen starbesetzten Hollywood Kinofilm sehen möchte. Ich trauere unserem Shape of Water jetzt quasi hinterher und jeder seiner gewonnenen Oscars schmerzt mich nur noch zu tiefst. Vermutlich fühle ich mich im Independent Genre Kino dann wohl doch besser aufgehoben. Mein einziger Protest gegen diese überhebliche Filmwelt kann nur die Verweigerung der Screenings solcher großbudegtierten Filme sein. Aber kann das wirklich die einzige Lösung sein?
Auch wenn ich Dunkirk, Blade Runner, Jedi, Billboards, etc. bisher bewußt ausgespart habe, werde ich sie nach dieser peinlichen Oscar Vorstellung jetzt erst recht boykottieren.

Das ist aber finde ich der falsche Ansatz, denn man kann doch einem Film nicht vorwerfen, dass er englischsprachig ist und Erfolg hat. Diese Kombination lässt ihn leicht ganz automatisch bei den Oscars auftauchen. Was können die Filme dafür? Viele der nominierten Filme waren außerdem gar nicht die mit dem riesigen Budget. Billboards wegen den Oscars zu boykottieren, aber dann Marvel nicht, weil sie nicht nominiert waren, wäre eine seltsame Konsequenz. :wink: Da ist doch Marvel zigfach kommerzieller.

Regisseure freuen sich außerdem immer über Förderung und Anerkennung, und alleine die Connections, die man durch eine solche Veranstaltung knüpfen kann, sind Gold wert. Wer aus der Branche würde schon eine Einladung zu den Oscars abschlagen, wenn es ihm hilft, seinen Traum zu leben? Ich kann das niemandem übel nehmen. Wahrscheinlich wären das selbst unter Indie-Filmern die wenigsten, und ich würde sogar wetten, dass die meisten der anwesenden Hollywood-Stars die Show und das Getue drumherum selber affig finden.

Ich würde das trennen… Was ich zum Beispiel boykottiere, sind Klatschblätter, die sich vor und nach den Oscars wochenlang das Maul über das Aussehen der Stars zerreißen und uns nur “ihre” Marken verkaufen wollen. Und ich hänge mir auch keine Wandkalender von Schauspielern auf. Für mich zählt der Film, und wenn er wie im Fall von The Shape of Water einen Oscar gewinnt, dann schmälert oder verbessert das für mich nichts an ihm. Ich freue mich sogar für die Beteiligten, weil ich mir vorstellen kann, dass die Anerkennung gut tut.

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Ach, das würde ich aber jetzt wirklich nicht überbewerten. Das war halt ein Programmpunkt und ich fand ihn ehrlich gesagt witzig. Man kann die Sache ja auch umdrehen und festhalten, dass die Awards für einige Menschen/Filmfans so unbedeutend sind, dass sie sich lieber ins Kino setzen und einen Film schauen anstatt die Award Show zu verfolgen.

So gesehen ist es doch ein Riesenspaß, eine Zweiklassengesellschaft sehe ich da nicht. Es sind nun mal “die Stars” und die Oscars sind die wohl bedeutensten Awards. Da ist es doch charmant, wenn es “einen vollen Kinosaal” nicht die Bohne interessiert, was im Theater auf der anderen Straßenseite vor sich geht und “die Stars” kurz mal reinschauen und “Hallo” sagen. Ich würde sicher auch Augen machen, wenn eine Hand voll prominenter Filmschaffender während der Vorstellung den Kinosaal betreten würden. Oder verärgert sein, wenn mich davon keiner interessiert würde…:smile: Gedemütigt würde mich jedenfalls nicht fühlen.

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Lustig ist ja, letztes Jahr war das genau anders herum. Eine kleine Auswahl aus dem gemeinen Volk durfte die Sitze in der ersten Reihe ablaufen und ihre Stars umarmen, anhimmeln und bekreischen. Fand das damals schon zum fremdschämen. Als dieses Mal im Oscar Saal auf der Leinwand der Zuschauersaal direkt gegenüber gestellt wurde, auf der einen Seite da priviligierte Volk, auf der anderen das Gemeine, das war schon irgendwie strange. Kann man sicher eine nette Black Mirror Folge daraus stricken. :grin:
Diese Zweiklassengesellschaft wird dort in jedem Fall zelebriert, die Stars werden fast schon als priviligierte Übermenschen dargestellt und das von der Academy selbst. Das ist sicherlich die pathetische Sichtweise.
Neutral betrachtet bedeuten uns Filme wie The Shape of Water eine ganze Menge, auch persönlich und wir alle “himmeln” ja mehr oder weniger einige Werke und teils auch die Personen dahinter an. Wenn ich den Namen David Lynch irgendwo lese komme ich aus dem Schwärmen und Anhimmeln ja auch nicht mehr raus. Ob man dass dann aber in der Öffentlichkeit so zelebriert, wie bei den Oscars geschehen, das ist dann wieder eine andere Sache. Zumal sich die Academy ja wie erwähnt irgendwie selbst anhimmelt und die Zuschauer fast schon dazu erzieht hier mitzuziehen, das ist dann deutlich weniger sympathisch.

Zu den Filmen:
Wenn ich letztes Jahr La La Land, Moonlight und dieses Jahr Billboard und Shape of Water betrachte, dann ist die Auswahl da oben auf dem Treppen auf jeden Fall exquist. Auf solche Filme kann Hollywood wirklich stolz sein. Habe was die Auswahl angeht nahezu nichts zu beanstanden.

Zu den Gewinnern kann ich gar nicht viel sagen, da ich bislang nur zehn Filme gesehen habe aus der diesjährigen Auswahl. Auch dieses Jahr war ich wieder Live dabei, bin zwischendurch jedoch weg genickt. Ich finde das Event selbst wird immer langweiliger seit sie die Gewinner so abwürgen in Ihrer Redezeit. Die Personen hinter den Produktionen sind es doch weswegen die gewürdigten Filme überhaupt erst möglich sind. Soll man Ihnen auch den größeren Teil der Show einräumen. Total langweilig dieses Jahr.