21. Nippon Connection vom 01.-06. Juni 2021

Nippon Connection plant hybrid

Das 21. Japanische Filmfestival Nippon Connection findet vom 1 bis 6. Juni statt. Geplant ist ein hybrides Angebot, bei dem das umfangreiche Filmangebot online als auch - so es die Situation mit der Coronapandemie zulässt - in ausgewählten Kinos in Frankfurt am Main bereitgestellt wird.

Das 21. Japanische Filmfestival Nippon Connection findet vom 1 bis 6. Juni statt. Geplant ist ein hybrides Angebot, bei dem das Filmangebot online als auch - so es die Situation mit der Corona-Pandemie zulässt - in ausgewählten Kinos in Frankfurt am Main bereitgestellt wird. „Filmfestivals leben immer auch von der gemeinsamen Erfahrung im Kinosaal und vom Filmerlebnis auf der großen Leinwand“, betont Festivalleiterin Marion Klomfaß.

Nur digital sollen Gespräche und Interviews mit japanischen Filmschaffenden sowie Workshops, Vorträge, Performances und Konzerte stattfinden.

Schwerpunkt der diesjährigen Ausgabe ist das Thema „Family Matters - Die japanische Familie zwischen Tradition und Moderne“. Das Filmprogramm umfasst über 100 aktuelle japanische Kurz- und Langfilme.

Erste Titel stehen bereits fest, unter anderem „Family of Strangers“ von Hideyuki Hirayama, „Under the Open Sky“ von Miwa Nishikawa, Sion Sonos „Red Post on Escher Street“ oder der Anime „Seven Days War“ von Yuta Murano. Das komplette Programm steht Mitte Mai fest. Aktuell läuft eine Spendenkampagne auf der Online-Plattform betterplace.org für das diesjährige Festival.

Quelle:
31.03.2021 08:11 • von Barbara Schuster (Blickpunkt:Film)

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Da man derzeit nicht absehen kann wie es mit der Pandemie weitergeht ist alle Planung für die Katz. Vor Ort sein werden fast ausnahmslos Locals. Ich wünsche trotzdem viel Spaß und gutes Gelingen.

Interessante Filme im Programm. Ich bin am meisten gespannt auf „Red Post on Escher Street“ von Sion Sono und „Beyond the Infinite Two Minutes“ (sieht nach einem sehr sympathischen Low-Budget-Debüt à la „One Cut of the Dead“ aus).

(Ich schäme mich, weil immer noch ein Eintrag zu den verbliebenen Filmen beim letztjährigen „Far East Film Festival“ aussteht, aber ich sehe mich in der Hinsicht erst als gescheitert an, wenn ich bis zum Beginn der kommenden Ausgabe (ab 24.6.) nichts nachliefere xD)

Die aktuelle Nippon Connection läuft offiziell noch bis morgen abend und dieses Jahr wurde die Filmausleihe in einem Punkt verbessert: Man hat ab der Zahlung 5 Tage lang Zeit, um einen entliehenen Film zu aktivieren, und ab der Aktivierung ist der Film dann 24 Stunden lang abspielbar. Da man morgen also noch bis kurz vor Mitternacht Filme ausleihen und in der kommenden Woche ansehen kann, hier ein bissel Feedback (mit Links zu den NC-Filminfoseiten):

Seven Days War (Anime-Adaption einer populären Buchvorlage) war mein Eröffnungsfilm und behandelt auf humorvoll-jugendfreundliche Art ernste Themen wie illegale Immigration, Generationenkonflikt, Konformitätsdruck und Korruption. Ästhetisch eher Mainstream, aber über weite Strecken sehr süß und unterhaltsam.

Wer in seiner Kindheit gern Mila Superstar geschaut hat, liegt mit dem Dokumentarfilm The Witches of the Orient bestimmt nicht falsch. Im Film treffen sich einige noch lebende Mitglieder der (bis heute legendären) japanischen Frauen-Volleyball-Nationalmannschaft, die erst die Weltmeisterschaft und 1964 dann olympisches Gold gewann. Eindrucksvoll fand ich vor allem die Archivaufnahmen ihrer harten Trainingsmethoden… (Uaah „Mila“ war viel realitätsnäher, als ich bisher dachte!)

Auf jeden Fall empfehlen kann ich It’s A Summer Film!, in dem eine filmbegeisterte Schülerin beschließt mit Gleichgesinnten einen eigenen Samurai-Film zu drehen. Witzig, nostalgisch, mit vielen Zitaten, einer SciFi-Komponente und einem überraschend emotionalen Finale.

Ebenfalls in die Kategorie „Filme über’s Filmemachen“ fällt Red Post On Escher Street von Sion Sono, den man als experimentelle Liebeserklärung ans Kino und Schauspieler im Allgemeinen beschreiben kann (Der Film wurde an nur 8 Tagen gedreht und entstand als Projekt im Rahmen eines von Sono geleiteten Schauspiel-Workshops).
Die Handlung folgt mehreren Personen bzw. Gruppen, die aus unterschiedlichen Gründen am Casting für den neuen Film eines renommierten Regisseurs teilnehmen (das „etwas“ chaotischer als geplant verläuft), und pendelt kontinuierlich zwischen satirisch-überdrehten und nachdenklich-traurigen Szenen (wobei ich rückblickend nicht nüchtern genug war, um hier eine klare Empfehlung abzugeben…).
Sympathisch fand ich auch das Filmgespräch mit Sono (die ersten knapp 26 Minuten beziehen sich konkret auf Red Post On Escher Street; der Rest ist allgemeiner):

Ein Herz für Schauspieler hat auch Special Actors, der neue Film von Shinichiro Ueda (One Cut of the Dead), in dem die Mitarbeiter einer Statistenagentur angeheuert werden, um eine junge Frau aus den Fängen einer Sekte zu befreien. Während das bunte Treiben für meinen Geschmack über weite Strecken etwas zu trashig war, offenbart sich schließlich im grandiosen Finale, warum der Film als Beitrag des diesjährigen Themenschwerpunkts Family Matters gelistet ist.

Zu Family Matters schreib ich nächste Woche noch etwas. Ans Herz legen will ich Arthouse-Fans hier schon mal Nosari: Impermanent Eternity (bisher mein Lieblingsbeitrag der diesjährigen NC, aber Triggerwarnung an alle mit melancholischen Tendenzen) und Aristocrats (mit Kiko Mizuhara, die Netflixer vielleicht aus Ride or Die kennen).

Last but not least taugt als Aufmunterungsmittel das Musical Can’t Stop The Dancing, in dem eine junge Frau einen Fluch abkriegt und in der Folge spontan tanzen und singen muss, sobald sie Musik hört, was nicht nur im Berufsleben zu peinlichen Momenten führt. Ich hab den Film beim letzten „Far East Film Festival“ im Original mit italienischen Untertiteln gesehen, daher nur eine Empfehlung mit Einschränkung, aber ich bin grad in Versuchung ihn mir wegen der vielen witzigen Einfälle und sympathischen Darsteller nochmal anzusehen…

Okey, bye und bis morgen!

P.S. Bis dahin noch ein wenig Mucke zum Chillen vom Hogaku 2.0 Konzert:

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Freut mich sehr, dass Beyond The Infinite Two Minutes dieses Jahr auch beim FFF laufen wird (gewann bei der Nippon Connection den Nippon Visions Audience Award und erhielt auch von der Jury eine lobende Erwähnung). Hier ein nettes Q&A vom Brussels International Fantastic Film Festival, das man sich erst nach dem Film anschauen sollte:

Noch bis zum 30.11. sind ausgewählte Filme der Nippon Connection 2021 deutschlandweit digital abrufbar - darunter der „Fresh Blood“-Gewinner BEYOND THE INFINITE TWO MINUTES, aber auch weitere Highlights wie BOLT, THE DAY OF DESTRUCTION von Toshiaki Toyoda und vor allem der super strange, wirklich abgefahrene EXTRANEOUS MATTER:

Nippon Connection on Demand 2021: Replay!

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Wie werden die gestreamt?

Auf Festival Scope, bzw. https://watch.nipponconnection.com/

Leider kann ich mich nicht mit dem Account vom Korean Film Festival mit anmelden, obwohl die auch Festival Scope nutzten. Die Datenbanken sind dann wohl komplett unabhängig und werden vermutlich lokal bei den Veranstaltern gespeichert und nicht zentral bei Festival Scope.