(Ich schäme mich, weil immer noch ein Eintrag zu den verbliebenen Filmen beim letztjährigen „Far East Film Festival“ aussteht, aber ich sehe mich in der Hinsicht erst als gescheitert an, wenn ich bis zum Beginn der kommenden Ausgabe (ab 24.6.) nichts nachliefere xD)
Die aktuelle Nippon Connection läuft offiziell noch bis morgen abend und dieses Jahr wurde die Filmausleihe in einem Punkt verbessert: Man hat ab der Zahlung 5 Tage lang Zeit, um einen entliehenen Film zu aktivieren, und ab der Aktivierung ist der Film dann 24 Stunden lang abspielbar. Da man morgen also noch bis kurz vor Mitternacht Filme ausleihen und in der kommenden Woche ansehen kann, hier ein bissel Feedback (mit Links zu den NC-Filminfoseiten):
Seven Days War (Anime-Adaption einer populären Buchvorlage) war mein Eröffnungsfilm und behandelt auf humorvoll-jugendfreundliche Art ernste Themen wie illegale Immigration, Generationenkonflikt, Konformitätsdruck und Korruption. Ästhetisch eher Mainstream, aber über weite Strecken sehr süß und unterhaltsam.
Wer in seiner Kindheit gern Mila Superstar geschaut hat, liegt mit dem Dokumentarfilm The Witches of the Orient bestimmt nicht falsch. Im Film treffen sich einige noch lebende Mitglieder der (bis heute legendären) japanischen Frauen-Volleyball-Nationalmannschaft, die erst die Weltmeisterschaft und 1964 dann olympisches Gold gewann. Eindrucksvoll fand ich vor allem die Archivaufnahmen ihrer harten Trainingsmethoden… (Uaah „Mila“ war viel realitätsnäher, als ich bisher dachte!)
Auf jeden Fall empfehlen kann ich It’s A Summer Film!, in dem eine filmbegeisterte Schülerin beschließt mit Gleichgesinnten einen eigenen Samurai-Film zu drehen. Witzig, nostalgisch, mit vielen Zitaten, einer SciFi-Komponente und einem überraschend emotionalen Finale.
Ebenfalls in die Kategorie „Filme über’s Filmemachen“ fällt Red Post On Escher Street von Sion Sono, den man als experimentelle Liebeserklärung ans Kino und Schauspieler im Allgemeinen beschreiben kann (Der Film wurde an nur 8 Tagen gedreht und entstand als Projekt im Rahmen eines von Sono geleiteten Schauspiel-Workshops).
Die Handlung folgt mehreren Personen bzw. Gruppen, die aus unterschiedlichen Gründen am Casting für den neuen Film eines renommierten Regisseurs teilnehmen (das „etwas“ chaotischer als geplant verläuft), und pendelt kontinuierlich zwischen satirisch-überdrehten und nachdenklich-traurigen Szenen (wobei ich rückblickend nicht nüchtern genug war, um hier eine klare Empfehlung abzugeben…).
Sympathisch fand ich auch das Filmgespräch mit Sono (die ersten knapp 26 Minuten beziehen sich konkret auf Red Post On Escher Street; der Rest ist allgemeiner):
Ein Herz für Schauspieler hat auch Special Actors, der neue Film von Shinichiro Ueda (One Cut of the Dead), in dem die Mitarbeiter einer Statistenagentur angeheuert werden, um eine junge Frau aus den Fängen einer Sekte zu befreien. Während das bunte Treiben für meinen Geschmack über weite Strecken etwas zu trashig war, offenbart sich schließlich im grandiosen Finale, warum der Film als Beitrag des diesjährigen Themenschwerpunkts Family Matters gelistet ist.
Zu Family Matters schreib ich nächste Woche noch etwas. Ans Herz legen will ich Arthouse-Fans hier schon mal Nosari: Impermanent Eternity (bisher mein Lieblingsbeitrag der diesjährigen NC, aber Triggerwarnung an alle mit melancholischen Tendenzen) und Aristocrats (mit Kiko Mizuhara, die Netflixer vielleicht aus Ride or Die kennen).
Last but not least taugt als Aufmunterungsmittel das Musical Can’t Stop The Dancing, in dem eine junge Frau einen Fluch abkriegt und in der Folge spontan tanzen und singen muss, sobald sie Musik hört, was nicht nur im Berufsleben zu peinlichen Momenten führt. Ich hab den Film beim letzten „Far East Film Festival“ im Original mit italienischen Untertiteln gesehen, daher nur eine Empfehlung mit Einschränkung, aber ich bin grad in Versuchung ihn mir wegen der vielen witzigen Einfälle und sympathischen Darsteller nochmal anzusehen…
Okey, bye und bis morgen!
P.S. Bis dahin noch ein wenig Mucke zum Chillen vom Hogaku 2.0 Konzert: