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Das hätte den Film nicht weiter abwerten müssen - ich fühlte mich jedenfalls an die Reihe erinnert, denn es wird ja (neben einigen vielen anderen Dingen) nicht wirklich erklärt, was das für Viecher sind, wo die herkommen, usw. Erinnerte schon sehr stark an Cloverfield, erhöhte dann allerdings den „Mystery“ Faktor und rettete mir den Film, den ich ansonsten nur an 2 oder 3 Stellen spannend fand.

Ich setze mich genau zwischen eure beiden Bewertungen und würde A QUIEt PLACE in diesem Moment (frisch aus dem Kino) eine gute 7,5 von 10 geben.

Mir hat das Monsterdesign gefallen, allerdings nicht wegen den wirklich an Cloverfield erinnernden Beinen, sondern wegen der passenderweise sehr ausgeprägten Hörorgane, die in ihrer Fremdartigkeit durchaus etwas bedrohliches für mich hatten. Außerdem mochte ich die Konsequenz, mit der der Film sein Grundthema verfolgt, und was er da an Spannung rausholt. Ich muss sagen, dass ich nicht wirklich gegruselt war, wie beispielsweise bei IT FOLLOWS oder gewissen asiatischen Geisterfilmen, aber ich war durchgängig angespannt. Dieses Gefühl, dass jede kleinste Unachtsamkeit eine Katastrophe auslösen kann, hat sich zuverlässig auf mich übertragen. Dazu trugen sicher auch die guten Schauspieler bei. Die Kleine habe ich auch direkt ins Herz geschlossen.

Was man vermeiden sollte, sind Logikfragen… Da bedrohen Wesen mit extrem ausgeprägtem Gehör die Menschheit, und es wird nicht als eine der ersten Gegenmaßnahmen versucht, mit Schallwellen zu arbeiten? Das wäre doch das naheliegendste. Und wenn es nur diese eine ganz besondere Frequenz ist, sollten doch ähnliche Frequenzen einen zumindest die richtige Richtung lenken. Dass für solche Experimente von Seiten der Armee nicht genügend Zeit blieb, glaube ich nicht, denn offensichtlich blieb ja sogar Zeit, noch die Zeitungen eine Weile weiter zu führen.
Aber für einen spannenden Films lasse ich mich davon nicht wirklich stören.

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Wer noch mehr Gründe braucht, ins Kino zu gehen (leichte Spoiler):

Parzival wird doch gefragt an was er sich erinnert und seine Antwort ist „an so ziemlich alles“ oder so ähnlich. Er hat sich ja auch sehr genau umgeschaut. Nur Aech zeichnet alles (in ihrem Workshop) auf. :wink:

Danke, dann habe ich mich doch richtig erinnert. So ergibt das für mich aber keinen Sinn…

Denn selbst wenn er ein herausragend fotografisches Gedächtnis hätte, müsste er seine Gedanken ja auch noch exakt so an Aech weitergeben können, damit sie sie nachbauen kann. Mal abgesehen von dem Zeitwaufwand, den so ein Detailgrad egal mit welcher fortschrittlichen Technik kosten würde. Nie im Leben könnten sie jemanden damit täuschen, der den Raum gut kennt.
Nicht, dass das den Film für mich merklich abwertet, aber über die Szene bin ich ziemlich gestolpert.

Stimmt schon,

der Raum ist jedoch ziemlich simpel aufgebaut, das einzig herausragende Detail ist der VR-Sessel. Und der dürfte einfach nachzubauen sein, da die Specs sicherlich bekannt sind. Der Knackpunkt wäre das Post-it mit dem handschriftlichen Passwort. Aber da hat er wohl gar nicht hingeschaut.
Für eine kurzzeitige Täuschung ist gar nicht mal so ein hoher Detailgrad erforderlich, insbesondere wenn die zu täuschende Person extremem Stress ausgesetzt wird, wie durch Bedrohung mit einer Waffe. Ich meine mich gar zu erinnern, dass tatsächlich in der VR-Version gar keine weiteren Möbel zu sehen waren… z. B. das Sofa, hinter dem Art3mis Deckung suchte.

Neu gesehen, beide leider nur so mittel: Die “Bear Witch Project” Variante THE RITUAL (auf Netflix) und Nic Cage ohne Leine in MOM AND DAD.

A QUIET PLACE
Hat mir nicht so zugesagt. Die Grundprämisse ist eigentlich sehr interessant, die Geschichte bietet aber nur wenige wirklich spannende Momente. Den Score fand ich leider nicht sehr gelungen, eher nervig und störend. Die CGI-Monster sind halt typische CGI-Monster und wirken wie Fremdkörper. Schick gefilmt ist das jedoch alles, das muss man sagen und die Besetzung ist auch ganz gut. Logikfragen stellt man am besten erst gar nicht, aber das will ich dieser Art Film jetzt nicht unbedingt ankreiden. Leider nicht der intensive Nägelkauer, den ich mir insgeheim erhofft hatte.
6/10

Mehr Logistikleistung als Spielfilm. Meine Meinung zum neuen AVENGERS:

Deadpool vs. Thano…äh Cable. Ein wohltuendes Kontrastprogramm zum AVENGERS-Spektakel.

Das beste an dieser neuen „Star Wars Story“ ist der IKEA-Spot davor.

https://ssl.ofdb.de/review/310415,747374,Solo-A-Star-Wars-Story

https://www.dreadcentral.com/news/273709/exclusive-things-arent-what-they-seem-in-the-short-film-into-the-mud/

Hab ich das schon mal gepostet?

Warum es nicht das schlechteste ist, sich an Spielberg zu orientieren.

Der neue Pascal Laugier. Diesmal eher ein Martyrium für anspruchsvolle Zuschauer.

Hereditary

Ja, Heidwitzka! Endlich mal wieder ein guter, ernster Psycho-Horror auf der großen Leinwand. Keine abgegriffenen Teenie-Geisterspuk-Geschichten, das hier ist knallhart und auf allen Ebenen gut: Schauspiel, Kamera, Einstellungen, Sound, Effekte. Ok, am Ende die schwebende kopflose Leiche sorgte dann doch für eine gewisse Erheiterung. Das ist halt auch immer die Gefahr bei so ernsten Filmen. Es kann sehr schnell ins Alberne abrutschen.

Die ganze Beschwörungs-Geschichte und vorallem das Ende sind etwas kompliziert und lassen sich erst später mit Erklärungsvideo ganz auflösen. Jedenfalls ging es mir so. Insgesamt eine top Kino-Erfahrung!

Wer ihn schon gesehen hat, ich hätte da eine Frage zum Sounddesign: Waren weite Teile des Films mit einem unheilvollen, unterschwelligen Grollen unterlegt oder waren das die Action-Szenen der Avengers aus dem Kino nebenan? :smile::smile: Konnte das nicht so ganz einordnen. Fand es irgendwann auch ein bisschen zu viel, um ehrlich zu sein.

Ich war gestern ebenfalls im Kino und für mich ist HEREDITARY der beste Horrorfilm, den ich in den letzten Monaten gesehen habe - und das, obwohl meine Erwartungen groß waren, und obwohl ich mehrere andere Filme gesehen habe, die mir ebenfalls gut gefallen haben. Erstklassige Umsetzung, Atmosphäre, Schauspieler, Kamera. Der langsame Spannunsgaufbau, der sich Zeit für die Figuren lässt, aber ab einem gewissen Punkt immer wieder einen drauf setzt. Die psychologischen Aspekte dieses Familiendramas, das dann doch überraschende Richtungen einschlägt. Und dass man trotz dieser Überraschungen am Ende erkennt, dass die Puzzleteile von Anfang an vor einem ausgebreitet wurden. Es fügt sich alles so schön zusammen… und dabei ist der Film auch noch unerwartet böse. Er scheut sich nicht draufzuhalten und echte Abgründe zu zeigen, die teilweise noch erschreckender als die expliziten Szenen sind.

Was das Ende angeht, hat es mich zwar überrascht, aber das meiste konnte ich mir selber zusammenreimen. Ich hatte den nackten Onkel (?) von der Beerdigung wiedererkannt, und hatte bei der Freundin mit der Fußmatte früh den Verdacht, dass die beiden zusammen hinter irgendeinem Ritual stecken. Dann wurde ja auch erklärt, dass der beschworene Höllenfürst einen Jungen als Wirt bevorzugt, was gut dazu passte, dass die Großmutter statt Charly lieber einen Enkelsohn gehabt hätte. Offene Fragen habe ich aber trotzdem:
Die Mutter stirbt ja erst, als sie sich auf dem Dachboden selber enthauptet, richtig? Dass sie davor schon verumschwebt dürfte daran liegen, dass der Geist der Großmutter von ihr Besitz ergriffen hat? Aber wie genau es dazu kam, wurde mir nicht ganz klar… vielleicht wurde es aber auch nicht erklärt, oder es passierte durch den Schock, als sie durch das Verbrennen des Buches ihren eigenen Mann tötete.
Und wieso fing jetzt auf einmal der Vater Feuer? Weil die ganze Sache von dem Großmuttergeist kontrolliert wurde? Dann hätte sie ihn aber doch auch einfacher umbringen können, wenn sie das wollte.

Aber das sind für mich nur kleine Details, im Großen und Ganzen fand ich das alles erstaunlich schlüssig, dafür dass ich zwischendurch sehr am rätseln war. Großartiger Film, Tipp!

9/10

Ausführliche Review:

Ja, dammit, den würde ich auch gern auf großer Leinwand und im O-Ton sehen, läuft bei uns in Stuttgart aber unverständlicherweise nur im etwas assigen UFA (auf deutsch natürlich) und im Autokino (!). Merkwürdig, dass das Metropol den nicht zeigt.

Ja, die Ereignisse am Ende sind nicht ganz einfach zu erklären. Ich habe mir hierzu ein Aufklärungsvideo auf Youtube angesehen. Das mit dem Vater hat mich auch gewundert. Das mit dem Onkel (?) hab ich nicht ganz kapiert. Das war der Typ, der auf der Beerdigung so fies gegrinst hat oder?

Sag mir doch mal, wie Du den Klangteppich empfunden hast?

Hättest Du mal einen Link dazu?

Zu Deiner Frage, ich fand diesen unterschwelligen Klangteppich ziemlich großartig und ein völliges Gegenstück zum 08/15-Soundtrack-Einheitsbrei; so wurde über die ganze Lauflänge das Gefühl eines tiefen Unbehagens erzeugt. Eine ähnliche „Demutspfeife“ gab es damals schon beim ersten Teil von „Der Exorzist“.

Ich war auch sehr angetan vom fast völligen Verzicht auf unnötige Jumpscares. Insgesamt ein ungewöhnliches, packendes, gut gespieltes Gruselvergnügen!

Der kam mir angenehm zurückhaltend vor. Ich könnte jetzt leider gar nicht sagen, ob dieses Grollen die ganze Zeit da war oder nicht… gestört hat es mich jedenfalls nicht.