Bei allem Verständnis für gewisse Vergrätztheiten von persönlich betroffenen User_Innen, in deren jeweiligen homebases das nächstjährige Festivalprogramm sich nun quasi über Nacht beinahe halbiert hat, möchte ich doch sehr darum bitten, den Dagon-Tempel auch weiterhin in Innsmouth zu lassen, und hier nicht gleich verbal Amok zu laufen… wie Roughale weiter oben schon angeführt hat, ist das ganze FFF in der Tat keine Benefiz- oder gar Gratisveranstaltung. Das Festival wird seit seinem Bestehen nicht bezuschusst, von keiner Seite, und muss sich bei aller Liebe der Veranstalter_Innen zum Genrekino im Speziellen und zur Filmkunst im Allgemeinen unterm Strich auch rechnen, gerade auch auf lange Sicht…derlei absurde rants wie ebenjener von Predator66666 (Sorry, ich picke ja sonst niemals nicht einzelne User_Innen heraus, aber hier hat’s dann - ob der Überdrehtheit der Ausführungen - leider doch mal sein müssen) mögen kurzfristig vielleicht dabei helfen, Frust rauszulassen, aber dann gleich den Untergang des Horrorfilm-Abendlandes herbeizureden, scheint mir doch etwas arg übertrieben… Es dürfte doch wohl klar sein, dass ich, wenn ich - über Jahre hinweg, wohlgemerkt - in einer Stadt XYZ ein Kino ABC gebucht habe, für einen Zeitraum von 0 bis 666, dabei soundsoviele Filme zeige, die auch nochmal allesamt Leih- und Vorführgebühren verursachen, und sich die Besucher-Auslastung des Festivals dann (nochmal, über einen Zeitraum von ein paar Jahren hinweg) aus was-für-Gründen-auch-immer nicht rechnet, sodass ich beständig nicht nur keine Gewinne einfahre, sondern im Gegenteil vermutlich noch Verluste mache, ich mir eingehend überlege, wie ich mit dieser Situation in Zukunft umgehen möchte. Immerhin hat Rosebud sich wenigstens dafür entschieden, diese Festival-Standorte (zumindest bis auf Weiteres) noch nicht ganz aufzugeben, sondern erst einmal ein hoffentlich zugkräftigeres, abgespecktes Programm zu zeigen, bei welchem das Kosten-Nutzen-Verhältnis dann hoffentlich ein besseres sein wird. Wer dann immer noch meint, das müsse aber Alles auch ganz anders hinhauen, und kann ja wohl nicht angehen, und haste nich’ geseh’n, hat A) keine Ahnung von vernünftigem Wirtschaften und B) kann gerne auch weiterhin gedanklich in Wolkenkuckucksheim residieren. Und ja, ich weiss, dass ich als im sogenannten “Hamburger Speckgürtel” (= gut situiertes / betuchteres Umland) wohnende Person leicht reden habe.
Im Übrigen hat nicht nur das FFF, sondern die deutsche Kinolandschaft insgesamt schon seit Jahren mit schwindenden Besucher_Innen-Zahlen zu kämpfen, und dieses Problem ist IMHO beileibe nicht nur durch “zu wenig gute Ware” (was meiner Meinung nach so auch nicht stimmt und ich negieren würde) verursacht. Aber nun gut, wenn die Anzahl derjenigen, welche dann tatsächlich der Meinung sind, dass die “erste wirklich großartige deutsche Genreproduktion (nach 1933)” nun “ausgerechnet von Netflix” kommen würde , so, als hätte es zum Beispiel “Laurin”, “Nekromantik 1 & 2”, Nicolette Krebitz’ “Wild”, “Der Nachtmahr”, “Der Bunker”, “Rammbock”, Werner Herzogs Neuverfilmung von “Nosferatu”, “Der Fan”, “Die Zärtlichkeit der Wölfe”, “Rote Sonne”, oder auch “Die Weibchen” (um nur Einige zu nennen) nie gegeben, auch zukünftig ansteigen wird, darf man sich dann auch nicht wundern, wenn die Kinos leer bleiben und es angeblich gar keine guten deutschen Post-WW2-Genreproduktionen gibt … Bleibt ruhig schön daheim auf dem Sofa hocken, guckt weiter brav Euren netflix- und amazon prime-Quark und jammert auch in Zukunft rum, ohne mal nach links und rechts zu gucken, wenn Euch nicht Alles auf dem Silbertablett präsentiert wird. Edit: Dass die bundesdeutsche Filmförderung in der Tat der allerletzte Mist und schäbiger Totengräber so mancher vermutlich wunderbar geworden-wärenden (schreibt man das so? k.A.) Filmperle ist, wenigstens darin dürften wir uns aber wohl Alle einig sein.
So, nun hab’ ich am Ende wenigstens auch noch a bissl rum-ge-rantet… …man muss ja auch ein wenig die bisherige thread-Tradition aufrecht erhalten, ne?
Edit to add: Jedwede leider doch oft begründete Kritik an der doch eher spärlichen und bisweilen nicht wirklich glücklichen Kommunikationspolitik der Rose-Buddies sei von meinen obigen Anmerkungen ausdrücklich ausgenommen.