Das FFF ist beendet, mein Fazit gerade geschrieben und ein, zwei Reviews noch in der Pipeline, da steht mit dem 24. Filmfest Hamburg bereits das nächste Festival in den Startlöchern.
Seit dem 14. ist das Programm Online. Zeitlich liegen die Festivals dieses Jahr nah beieinander, sodass ich mich von den vielen Infos ein wenig überumpelt fühle. Der ganz große Festival Gänger hat sich bereits auf dem FFF mit den überdimensionierten Karten (ca. 20 cm lang, 8 cm breit) kühle Luft zu gefächert.
Mit gut 160 Filmen sind es dieses Jahr wieder mehr als genug. Die Struktur ist bekannt. In 12 Sektionen gibt es die unterschiedlichsten Filmproduktionen, seit letztem Jahr ist die Rubrik Veto für den politischen Film mit dabei.
Dieses Jahr neu: Ein weiterer Tag, der Zugabe Sonntag, an dem die Möglichkeit besteht Trubel frei unter neun Filmen des Programms zu wählen und sich die schwierige Timetable Gestaltung evtl. etwas zu erleichtern.
Wie meistens sind der Eröffnungsfilm und der Abschlussfilm bereits nach einem Tag ausverkauft gewesen. Opening wird dieses Jahr das Regie Debut von Ewan McGregor im Cinemaxx 1 mit ca. 1000 Plätzen sein. Er heißt Amerikanisches Idyll - American Pastoral und läuft natürlich OF mit dt. UTs. Wer ihn trotzdem noch sehen möchte: Mit Glück ist noch eine der letzten 30 Karten von heute morgen für die dritte Vorstellung verfügbar. Bei der Besetzung mit Jennifer Connelly, Dakota Fanning und Ewan McGregor sowie der Vorlage von Philip Roth kann man wohl von einem Kino Start ausgehen.
Mit der Theaterverfilmung von Henrik Ibsens Stück Hedda Gabler - dem Film Hedda wird das Filmfest dieses Jahr beendet.
Und weiter geht’s:
Neben der ersten und letzten Veranstaltung sind traditionsgemäß einige der Filme aus dem angegliederten Michel Kinder und Jugend Filmfest ausverkauft, sowie manchmal einige der Filme aus der Sektion 16:9 Filme im Kino. Ja, der Tatort im Kino erfreut sich immer großer Beliebtheit! Für mich sind diese Rubriken diejenigen, die ich quasi ignoriere. Das macht sie nicht weniger gut, aber irgendwo muss man anfangen zu reduzieren bei solch üppigem Programm.
Wie letztes Jahr werde ich das Programm kurz überfliegen und Filme, die für mich herausstechen erwähnen und was mir gerade so einfällt. Wer keine Lust auf mein Gelaber hat oder es lieber vollständig hätte, dem empfehle ich das übersichtlich, mit großen Vorschaubildern gestaltete Online Programm Filmfest HH 2016. Man kann dort wählen zwischen Ordnung nach Sektion oder Datum.
Die Sektion FREIHAFEN zeigt deutsch-europäische Koproduktionen. Hier fällt als erstes Elle ins Auge, der neue Paul Verhoeven u.a. mit Isabelle Huppert. Kartenbestand noch nicht kritisch, aber deutliches Interesse.
Der Trailer zu Ember gefällt mir. Sieht nach intensiv-eindringlichem Drama in wohl durchdachten Bildern aus. Türkisch-deutsch, Original Titel KOR.
Mit Marie Curie ist ein Biopic dabei.
Das Löwenmädchen erzählt ein Außenseiter Coming-of-Age Drama indem ein Mädchen geboren wird, das am ganzen Körper von feinen Haaren bedeckt ist. Nach einem Roman von Erik Fosnes Hansen. Bislang nur 5,6 in der IMDb, aber ich finde es klingt interessant.
Personal Shopper mit Kristin Stewart erhielt bereits den Regie Preis in Cannes. Von Regisseur Olivier Assayas (mir bislang unbekannt) stammt auch CLOUDS OF SILS MARIA, den Criterion gerade veröffentlicht.
Der griechische Suntan zeigt, wie ein Arzt auf einer Nacktbade Urlaubsinsel im Party Rausch versinkt.
Die Sektion HAMBURGER FILMSCHAU zeigt Filme der Hamburger Film Szene. Allein 9 Dokus dabei, die sich u.a. mit dem Stadteil Altona oder einem Kino an der Ostsee befassen.
Die Doku Timeswings- Hanne Darbovens Kunst befasst sich mit der Hamburger Konzept Künstlerin.
Hmm, ist nichts dabei was mich im Rahmen des FFHH intererssiert, außer vielleicht Die Florence Foster Jenkins Story. Die Opernsängerin wird hier als die Königin der Dissonanzen beschrieben und war wohl so schlecht und Talent frei, das sie dadurch berühmt wurde. Klingt lustig.
Die Rubrik VETO für den politischen Film hat einige interessante Filme im Programm, leider nur einen mit Thematik Ökologie/Wirtschaft oder Naturwissenschaften - solche bevorzuge ich -, nämlich die finnische Produktion The Mine. Der Umweltthriller basiert auf einem wahren Fall.
Black erzählt eine Art Romeo & Julia Story unter zwei Gangs in Brüssel. Die Beschreibung: hart und poetisch sowie der Trailer Black haben mich überzeugt. Ich werde dabei sein.
The Long Night of Francisco Sanctis, eine kurze argentinische Produktion schaut mir einen zweiten Blick wert: Ein Mann irrt (zur Zeit der Militär Junta) in Paranoia durch die Nacht.
Der Rest aus dieser Sektion behandelt sozial-politische Themen wie z.B.die Skandale um den Politiker Weiner oder zeigt z.B. Teenager der unterprivilegierten Vororte Frankreichs in Swagger.
Die Sektion TRANSATLANTIK mit ihren Filmen aus Nordamerika - den USA und Kanada - ist immer sehr beliebt. Der Eröffnungsfilm fällt ebenso hierunter wie der neue Film American Honey (163 Min.!, u.a. mit Shia LaBeouf) von FISHTANK Regisseurin Andrea Arnold wie Certain Women, der neue (Episoden-) Film von NIGHT MOVES Regisseurin Kelly Reichardt, zwei starke Regisseurinnen aus der Independent Szene Amerikas. Mir scheint auch das Coming-of-Age Drama As you are interessant. Vorstadt-Verbrechen-Freunde-Erinnerungen…Noch ohne Trailer, wenig in Erfahrung zu bringen. Regisseur Miles Joris-Peyrafitte sagt mir nichts.
Es gibt die Iggy Pop Doku Gimme Danger,
Two Lovers and a Bear, ein Liebesdrama mit ORPHAN BLACK Darstellerin Tatiana Maslany im weiß verschneiten äußersten Norden Kanadas und die Doku Life, Animated, bereits mit 8 Punkten in der IMDb !!, die sich mit dem Phänomen Autismus befasst. Die Eltern eines Jungen entdecken, das ihr Sohn über Disney Filme den Zugang zur Außenwelt herstellt. Er enthält viele Animations Sequenzen. Könnte ein echter Tip sein
Mit dem Genre Film The Transfiguration ist auch ein Vampirfilm dabei
12 Filme aus der Sektion ASIA EXPRESS, darunter drei Thailänder. Als FFF Gänger werde ich natürlich aufmerksam, wenn Motel Mist als Exploitation-Sci-fi Mix bezeichnet wird. Sieht nach Rotlicht Bezirk Film aus.
Sehr stimmungsvoll finde ich die Trailer zur chinesischen Doku Per Song über den 37 Millionen! Einwohner Ballungsraum Chongqing und den Film By the Time it gets Dark, der über Verbindungen von Zeit und Raum reflektiert. Für filmische Meditationen habe ich etwas übrig.
Der philippinische Regisseur Lav Diaz ist wie die letzten Jahre wieder dabei, dieses Jahr mit seinem Film The Woman who left. Mir waren seine Filme bislang immer zu lang um mir eine Karte zu holen. Dieses mal fasst er sich mit 228 Minuten kurz.
Für Asia Fans empfiehlt sich ein genauerer Blick auf die Beschreibungen und Trailer.
Edit: Sektionen in Großbuchstaben geändert.