I See You (Spoiler)

Ich zitiere mal @cthulhu314:

Zugegebenerweise werden die Schwächen ganz ordentlich kaschiert. Aber die Diskrepanz zwischen Inhalt und Inszenierung ist so groß, dass ich für alle Logikfanatiker wie mich eine Warnung aussprechen möchte…

Sowie @Alexander:

Ich GLAUBE einen Logikfehler gegen Ende der Handlung gefunden zu haben, der mir das Ende auch ein wenig vermieste, obwohl ich dem Film ansonsten beinahe 10 Sterne gegeben hätte.

Ich bin ja für gewöhnlich auch recht empfindlich, was größere Logiklöcher angeht, empfand den Film aber an sich ziemlich rund, bis auf ein Thema (vielleicht ist es ja das Gleiche, dass @Alexander meint): Woher wusste Alec von den Kindern im Trailer?

Und, ganz allgemein gefragt: Welche Logiklücken habt Ihr sonst noch entdeckt?

Wusste Alec denn von den Kindern? Ich hatte es so verstanden, dass Mindys Handy-Anruf geortet wurde.

Mir fiel eigentlich kein Logikfehler auf und ich fand den Film ziemlich großartig, bin deshalb gespannt auf weitere Äußerungen!

Okay, here it comes : Ich LIEBE den Film. Ich sag das deshalb, damit niemand denkt, ich will den mit Logikalarm runterschreiben.

ABER : Am Ende findet die Polizei usw. die verschleppten Kinder in dem Wohnwagen im Wald. Nur der Phrogger-Boy wusste darum, nicht aber seine Freundin, Es gibt aber keine Szene in der sich die beiden darüber hätten austauschen können, es gibt auch kene Möglichkeit mehr, das sie es überhaupt hätten tun können, weil sie von ihm getrennt im Auto lag und ihrem Freund die Situation nicht mehr hätte aufklären können.Also wie konnte ihr Freund der Polizei am Ende des Films den Standort des Wohnwagens mit den Kindern sagen, den doch nur SIE kannte, weil sie dort war, nicht aber ihr Freund ?

Das Phrogger Girl sagt gegen Ende des Films im Haus zum Täter “I know what you are!”. Ok. Aber sie hatte keine Möglichkeit ihrem Kumpanen zuzuhören, als dieser die wahre Identität des Kinderschänders herausgefunden hat. Es gibt einfach keine Szene in der dies klar wird.oder hätte klar werden können.Denn sie war die ganze Zeit von ihrem Freund (der es als einziger wissen konnte, nicht aber den Platz im Wald kennen konnte!) getrennt, also woher weiss sie das der Vater der Kindermörder ist ?

Eigentlich traurig, weil der Film so gut ist. Aber als logisch denkender Mensch kann man sich dem nicht entziehen.

Ich mache mir langsam wirklich Sorgen bezüglich der Matschigkeit meines Gehirns :open_mouth:

Kann mich an eine solche Szene gar nicht erinnern. Hatte einfach gedacht, die Polizei hätte ihren Anruf aus dem Wohnwagen per GPS geortet. Was ja auch (halbwegs) Sinn machen würde; sprich, ihr Freund muss doch gar nichts vom Wohnwagen wissen, damit die Opfer gerettet werden können. Gab es wirklich eine Szene, in der ER von der Lage des Wohnwagens berichtet? Falls ja - mein Gehirn… :open_mouth:

Das habe ich darauf bezogen, dass sie weiß, dass er ein MÖRDER ist - sie hat ja gesehen, wie er den Lover seiner Frau getötet hat. Da sehe ich jetzt keinen logischen Fehler.

:smiley: Dominik… schließen wir damit das der Film trotzdem verdammt gut war. Vielleicht muss man manchmal einfach nicht alles verstehehen, bin hier aber nicht der einzige der angebliche Logikfehler erkannt haben mag.

Will ja gar nicht bestreiten, dass es da vielleicht einen gab… will nur ne Bestätigung, OB es ihn wirklich gab und mein Gehirn dementsprechend ärztliche Pflege braucht! :joy:

Hier in Berlin geht das FFF morgen zu Ende und ich ziemlich auf dem Zahnfleisch, aber ich versuchs. Kann auch sein, dass ich am Ende zurückrudern muss, weil ich einfach manche Erklärung übersehen hab, also immer her mit eurem Widerspruch. Eigentlich lieb ich solche Filme ja, ich muss sie halt logisch finden.

  1. Die ganze Ebene mit den Phroggern, bei denen der Typ den Polizisten als Killer kennt, macht nur Sinn (bzw. wäre ansonsten extrem konstruiert), wenn er sie gezielt zu dem Haus gelotst hätte, um den Polizisten zu terrorisieren. Aber warum nimmt er sie denn überhaupt mit, wenn er alles, was sie sagt, ignoriert und sie ihn sowieso nur ausbremst? Und warum terrorisiert er die ganze Familie und nicht gezielt den Bullen? Und warum ist er so relaxed und unvorsichtig (auf dem Dach rauchen etc.), wenn er weiß, dass da unten ein eiskalter Killer unterwegs ist?

  2. Die Mutter weiß doch eigentlich, dass der Sohn ihren Lover nicht erschlagen haben kann, weil sie direkt aus dem Keller kommt, den Sohn zur Schule und dann alleine zurück fährt. Ich kann mich allerdings nicht mehr erinnern, ob der Sohn schon im Auto saß oder sie im Haus gewartet hat, dass er von oben runterkommt. Hätte er da ein Zeitfenster gehabt?

  3. Die Szene im Wald (okay, da geht es eher um sinnfreies Verhalten als um den Gesamtkontext): Warum lässt die Phroggerin die Verbindung zur Polizei abreißen, anstatt wieder ein paar Meter zurückzugehen, wo der Empfang einwandfrei war? Warum stellt sie nicht sicher, dass der Bulle wieder weg ist, bevor sie den Wohnwagen erkundet? Als Phroggerin kann sie ja eigentlich mit Drucksituationen umgehen. Und warum kommt der Polizist überhaupt zurück und überrascht sie?

Ich glaube, da war noch mehr, aber ich kann mich gerade nur an obiges erinnern. Wie gesagt, bin nur noch halb zurechnungsfähig… Ich kann mich jedenfalls auch nicht mehr daran erinnern, woher die Polizei den Standort des Wohnwagens kennt. Für die Rückverfolgung des Anrufs der Phroggerin kann die Zeit nicht gereicht haben, das waren ja nur ein paar Sekunden.

  1. Also Greg weiß auf keinen Fall, dass er Mindy im Kofferraum hat. Welchen Sinn würde das machen, wenn er sie einfach nur durch die Gegend kutschiert um sie am Ende wieder nach Hause zu bringen?

  2. Verdächtigt Jackie denn Connor? Ich habe das so verstanden, dass sie ohnehin schon unruhig wurde, dass irgendwas los ist und sie fährt mit Connor dann aus Angst weg und nicht, weil sie ihn verdächtigt.

Zu drittens fällt mir nichts ein.

Ich hatte auch so eine Szene, bei der ich das Gefühl hatte, dass sie ein Logikloch sei. Und zwar als Greg mit dem Auto zurückkommt. Mindy im Kofferraum und dann geht Alec ihn so an, was er für ein Typ sei. Ich dachte erst, das würde sich auf die entführten Kinder beziehen (von denen Alec aber nichts weiß, da er seit ihrem Verschwinden nicht mehr mit Mindy gesprochen hat). Aber dann wurde mir klar, dass sich diese Aussage wohl auf Mindy beziehen muss, die er grade reinträgt.

Das ist für mich eigentlich das einzige Logikloch das auch mir aufgefallen ist. Alles andere läßt sich, wie oben teilweise bereits geschehen, aushebeln bzw. erklären.

Ich versuche mal eine Erklärung:

Genau das ist der Fall. In einem kurzen Nebensatz sagt Mindy in die Kamera, dass Alec das Haus ausgespäht hat. Man kann also davon ausgehen, dass er die Aktion von langer Hand vorbereitet hatte.

Ich denke, weil sie eine erfahrene Phoggerin ist und er so die Chance sieht, sich möglichst perfide zu rächen. Dass er Connor fesselt, mag eine spontane Handlung gewesen sein, mit der er aber auch den Vater schockt. Und ich sehe sein Verhalten weniger „relaxed und unvorsichtig“ als vielmehr psychotisch und irrational an. Schließlich hat er wohl, wie auch sein Kindheitsfreund, durch die Misshandlung einen psychischen Schaden erlitten.

Ich denke, sie denkt, dass ihr Lover an den Folgen der heruntergefallenen Tasse gestorben ist.

Ja, mei. So ist das halt manchmal im Genrefilm. Hatte ich jetzt aber kein Problem mit.

Was das Ende angeht, hatte ich tatsächlich angenommen, Alec hätte der Polizei den Ort des Trailers mitgeteilt. Aber man könnte mit etwas gutem Willen auch deuten, dass die GPS-Ortung doch funktioniert hat. Dann wären tatsächlich alle Logiklücken geschlossen.

Das denke ich dann allerdings nicht, denn der Verdacht fällt sehr schnell auf den Sohn, sie sagt ihrem Mann das der Sohn „so angry“ gewesen sei … ich glaube nicht das sie denkt, es seien die Folgen der heruntergefallenen Tasse gewesen.

Naja, sie glaubt ja, dass ihr Sohn die Tasse auf ihren Lover geworfen hat.

Danke für eure Erklärungsansätze! Das seltsame Verhalten des Phroggers (bin beeindruckt, wie ihr euch nach so vielen Filmen die Namen einzelner Protagonisten merken könnt) durch sein Kindheitstrauma zu erklären, ist zwar ein bisschen einfach, aber genreüblich, insofern akzeptabel. Auf die Idee, dass die Mutter den Tod des Lovers durch den vemeintlichen Tassenwurf des Sohns erklärt, bin ich nicht gekommen, aber das macht Sinn. Der Vater hat ihn ja nicht totgeprügelt, sondern einen gezielten Schlag angesetzt, und wenn er halbwegs dieselbe Stelle trifft, passt das.

Das dämliche Verhalten der Phroggerin im Wald hab ich eher der Vollständigkeit erwähnt. Ist zwar leider genreüblich, aber gerade ein Film, der sich um eine clevere Konstruktion bemüht, sollte auf sowas achten. Aber da bin ich zugegebenermaßen empfindlich :wink: .

Was mir inzwischen noch eingefallen ist: Gab es irgendeine Erklärung, warum so viel Zeit zwischen den früheren Morden und den aktuellen vergangen ist und der Polizist jetzt wieder losgelegt hat? Und warum versucht der Phrogger gerade zu diesem Zeitpunkt, den Polizisten zu terrorisieren? Wurde in den Medien ein Zusammenhang zu den früheren Morden gezogen, so dass er vielleicht darauf reagiert?

Sieht jedenfalls so aus, als ob ich dem Film noch eine zweite Chance geben sollte. Wie gesagt, eigentlich liebe ich solche Filme, aber zwischen Liebe und Hass ist da bei mir eine sehr scharfe logikbasierte Grenze. :smile:

IMDb sei Dank. :wink:

Gute Fragen, auf die habe ich auch keine Antwort.

Welche Tasse eigentlich? Das, wo sie im Garten stehen?

Genau die ist gemeint.

Ich denke, Alec wusste von den Kindern, da ja überall Plakate hingen und davon im Fernsehem berichtet wurde.

Alec war ja einer der beiden Jungs, die dem Killer damals entkommen konnten. Auf der Flucht rannten sie durch den Wald. Wahrscheinlich waren sie auch in diesem Wohnwagen eingesperrt. Da wäre es ja nur logisch, dass der Killer dieses Mal wieder so vorgeht. Außerdem denk ich auch, dass vielleicht das GPS Signal von Mindys Handy geortet wurde.

Ich bin nicht ganz sicher, aber ich glaube, die Mutter lässt den lover im Keller zurüch, ruft Connor und wartet im Auto auf ihn. Er hätte dann schon die Möglichkeit gehabt, den lover zu erschlagen. Falls er gewusst hat, dass der im Keller ist.

Fand die zweiteilige Erzählweise sehr interessant, weil es auf den zweiten Blick ja doch anders war, als man dachte.

Aber Helen Hunt hab ich nicht erkannt. Viel zu viel Botox.

Das fand ich auch sehr schade. Dagegen hat es mich gefreut, dass Andie McDowell, die ich auch schon lange nicht mehr gesehen habe, wohl „natürlich“ gealtert ist.

Spoiler: So sieht Helen Hunt ohne digitale Nachbearbeitung aus.

Und hier steht der Spoiler dämlicherweise schon in der Youtube Description: „I See You is a fresh take on the home invasion thriller genre.“

Hab den gestern gesehen.

Ja, sie orten Mindys Standort also die Stelle im Wald, durch das GPS Signal ihres Handys. Dass das Signal dabei scheinbar abbricht, die Ortung also scheinbar erfolglos verläuft, ist einfach dem Thrill der Story zu verdanken. Dass die Aktion erfolgreich war, wird dann direkt in der nächsten Szene aufgelöst, in der Kommissar Spitzky mitgeteilt wird, dass jemand am Telefon behauptet, den Entführer gesehen zu haben. Daraufhin bricht Spitzky sofort auf. Dass Spitzky nicht sofort zum Tatort in den Wald fährt - was mich zunächst gewundert hat (wie bekommt er die Verbindung zum Haus seines Kollegen Harpers hin?), liegt daran, dass er diesen zu Hause abholen will. Im zweiten Durchlauf der Geschichte, wird der Dialog („I’m gonna pick him up!“) gar nicht mehr gezeigt. Wieder ein guter Kniff der Story, wie ich finde.

Durch die aktuelle Berichterstattung des Verschwindens des Jungen wird das Feuer nach Rache des traumatisierten Alecs entfacht. Mindy erklärt in ihrer Mini Doku, Alec habe sich das Haus ausgesucht. Dass Alec ganz andere Beweggründe hat (wovon Mindy und der Zuschauer (!!) natürlich nichts weiß), entfaltet sich im Verlauf der Geschichte auf erneut recht clevere Art und Weise. So gibt es schon in der ersten Nacht eine ungewöhnliche Szene, als Alec mit der Kamera im Haus umher schleicht. Er macht dabei einen langen Zoom auf das Gesicht des auf dem Sofa schlafenden Vaters, untermalt wird dies mit bedrohlicher Musik. Auch geht das Verschwinden des - zunächst nur einen - Fotos auf seine Kappe. Außerdem gibt es den Streit, in dem Mindy erklärt, es gehe beim Phrogging nicht darum, die jeweiligen Hausbesitzer zu terrorisieren. Alec versucht aber die ganze Zeit, in genau diese Richtung zu steuern. Er verabreicht Mindy zu diesem Zweck ja sogar Beruhigungsmittel, auf dass sie ihn bei seinen Rachespielchen (Hamster, Schrank, Anpissen) nicht stört.

Ja, na klar, die Mutter geht davon aus, dass Connor ihre Blümchenrasse auf den Lover geworfen hat (wer auch sonst?), wird von den folgenden Geschehnissen (wird vom Handy des Lovers angerufen, obwohl sie mit ihm im Keller ist, Platte wird abgespielt) aber dermaßen überrumpelt und zunehmend skeptisch. Als sie dann auf dem Weg zur Schule ihren Sohn, zu dem ja ohnehin ein überaus angespanntes Verhältnis besteht, zur Rede stellen will, gipfelt das darin, dass sie beinahe die Nachbarin auf der Straße überfährt.

Und dann kommt am Ende des ersten Drittels die Szene, bei der mich beinahe der Film verlassen hätte. Als Harper nämlich den Plan fasst, die Leiche verschwinden zu lassen, da dies ja die einzige Möglichkeit sei, Connor zu schützen. Als Cop (!!) sagt er das. Das fand ich…naja, sehr unrealistisch. Er hält da sein Schauspiel ab (was man zu dem Zeitpunkt allerdings nicht ahnt) und seine ambivalente und perplexe Frau willigt bei seinem Plan ein.

Letztlich werden viele Finten gelegt, die zunächst unlogisch erscheinen aber sich am Ende doch zusammenfügen. Das macht den Film ziemlich spannend und originell, finde ich. Zumal er ja in der ersten Hälfte damit spielt, als gingen übernatürliche Dinge vor sich.

Den einzigen „Logikfehler“, den ich anzubringen hätte, wäre, dass ich es für etwas unwahrscheinlich halte, dass bei dieser groß angelegten Massen Suche nach dem verschwundenen Jungen, bei dem quasi der ganze Wald durchkämmt wird, das Pädomobil nicht entdeckt wird.

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