Sie hätte das Video mal eher “How I misunderstood Feminism even in it’s most basic ideas and then decided to make a movie about it” nennen sollen…das wäre zumindest zutreffender gewesen. Das, was sie hier als “extreme feminism” tituliert, wird in der feministischen Theoriebildung (und feministischen Alltagspraxen) tatsächlich “Differenz-Feminismus” genannt, und ist eigentlich auch eher ein 70s-Ding (war Bestandteil des sogenannten “Second Wave”-Feminismus, hier in der BRD dürfte die bekannteste Vertreterin vermutlich Alice Schwarzer sein).
Dabei gibt es auch den Feminismus als monolithische Einheit gar nicht, wie sie ja auch zwischendurch implizit selbst zugibt - wie bei den meisten -Ismen haben sich auch im Feminismus im Laufe seiner mehr als 100jährigen Geschichte diverseste Strömungen, Theorien und Praxen herausgebildet, die teilweise doch erheblich differieren, sowohl was die Sicht auf gesellschaftliche Machtverhältnisse, deren Verknüpfung mit sexuellen Identitäten, als auch den präferierten Weg zu deren angestrebter Überwindung anbelangt. Im Übrigen wird auch nicht an einer einzigen Stelle im Video mal differenzierter auf die aus der “Red Pill”-Sichtung resultierenden Problematiken von (vermutlich mehrheitlich) white caucasian males eingegangen, sondern das mal nur so nebenbei erwähnt, weil “Es gibt ja auch Männer, denen’s schlecht geht” (So als ob ernstzunehmende Feminist_Innen das überhaupt jemals ignorieren / in Abrede stellen würden).
Ich hab’ keinerlei Ahnung, worum es in dem “Antifeminist”-Film konkret gehen soll, und weiss aber auch nach diesem Video nicht wirklich, ob mich das überhaupt interessiert (dieser “extreme feminist cult” klingt eher nach (S)Exploitation (was nun nicht unbedingt schlecht sein muss, überhaupt nicht), denn nach einem ernsthaftem Denkanstoss). Generell würde ich aber meinen, dass diese ganze “Feminismus” / “Maskulinismus”-Debatte ernsthaft, konstruktiv und tiefgehend geführt werden sollte, und mit Respekt auf beiden Seiten (woran es gerade viele Maskulinisten in der Vergangenheit oftmals haben mangeln lassen) und bin da etwas am Zweifeln, ob da ein Film tatsächlich der richtige Aufhänger / Ausgangspunkt dafür sein sollte (genauso wie dieser “Red Pill”-Streifen, den ich allerdings auch nicht gesehen habe, und tatsächlich auch nicht sehen möchte). Auch hier in den Foren gab es ja vor einiger Zeit schon einmal einen Vorstoss Deinerseits, wobei ich mich damals aus der Diskussion aber aufgrund von krassen Verallgemeinerungen und Argumentationen, die meist vor Allem auf persönlichen Negativ-Erfahrungen basierten, herausgehalten habe. Nicht, weil ich dazu nichts zu sagen gehabt hätte, sondern weil ich den Weg, welchen die Diskussion damals zwischenzeitlich eingeschlagen hatte, als eher unproduktiv, teilweise auch als wirklich unangenehm empfand. Wenn Dir die Thematik aber wirklich so sehr am Herzen liegt, wie sie das scheinbar tut (aus welchen Gründen auch immer), will ich aber auch dahingehend keinen Austausch von Argumenten abwürgen (gerne auch per PN) - nur: es müssen dann auch wirklich Argumente sein.