Das diesjährige Japan Filmfest kann ich für mich als durchwachsen bezeichnen. Das mag an meiner Filmauswahl gelegen haben - meine Wahl war dieses Jahr etwas konservativer/mainstreamiger, fast das Gegenteil von Dvdscot.
Andererseits fehlte dieses Jahr auch solch eine spektakuläre Ausstellung wie im letzten Jahr Screaming Mad George oder so ein Aufsehen erregender Film wie Gun Woman mit Autogrammstunde von Azami…
Meine Filmauswahl:
Space Battleship Yamato ist schon 4 Jahre alt mittlerweile. Konsequent und ganz gut geklaut bei Battlestar Gallactica. Angefangen bei der Story (ein Schiff auf der Suche zu einem fernen Ziel), über den weiblichen toughen Piloten (Boomer), oder den Kapitän des Schiffes, der ähnlich wie Edward James Olmos ein liebenswerter alter Brummbär ist (hier aber lobenswert eigenständig wie eine Interpretation von Walfänger Kapitän Ahab wirkt), bis hin zum Design der Schiffe erinnert hier fast alles an Battlestar Gallactica, nur lange nicht so gut und dicht erzählt.
Redline Fast Furious war gestern. In diesem psychedelischem Anime haben die Autos ca. 40000 PS, biegen sich, drehen sich zigmal um die eigene Achse, bis sie kaum noch zu sehen sind usw. Hanebüchene Story, der man wohl nur mit entsrechenden Psychedelika noch folgen kann.
Ein Autorennen ist geplant auf einem entfernten Planeten. Die Bewohner wollen das aber nicht, also beschließen sie militärisch einzugreifen…Das Rennen ist schon weit fortgeschritten, da taucht plötzlich ein Raumschiff aus dem Hyperraum auf, entsendet kleine Kampjets, die natürlich wenig Chancen gegen die Autos haben. Bei dem Kampf wird versehentlich eine unterirdische geheime biologische Waffe freigelegt… Also echt, völlig vorhersehbar diese Story 
Rurouni Kenshin Zu gerne hätte ich alle drei Teile gesehen, denn der erste Teil dieser klassischen Schwertkampf Manga Realverfilmung hat mir ganz ausgezeichnet gefallen. Sympathische Darsteller, tolle Choreografien angenehme Härte und die richtige Prise Humor. Must See für Genre und Manga Fans.
Love Death Knapp drei Stunden Action und viel Humor von Azumi und Versus Regisseur Kitamura.
Ich hätte den Film gerne geliebt, aber er verliert sich leider etwas in seiner Stärke, dem eigenwilligem Witz, so das Story und Romanze ein wenig zu kurz kommen. So mochte ich ihn dann einfach nur sehr gern.
Wie der Wind sich hebt Wie Woody Allen so kann auch Miyazaki scheinbar keine schlechten Filme machen. Sein neuestes (und wohl letztes) Werk ist sparsamer im Setting als viele seiner bunten Abenteuer, was aber gut zur Story passte. Nicht sein bester Film, aber evtl. sein reifster und mir persönlich, vielleicht gerade deshalb, ein bisschen zu “perfekt”.
Mai-Chan’s Daily Life Weitere Manga Verfilmung aus Japan. Mit 7000 Euro Kosten ziemlich Low Budget. Sah man leider etwas zu sehr an der Ausleuchtung. Ansonsten gab’s Kettensägen, Fleisch und Blut und Brüste…
und am Ende ein interessantes und lustiges Q&A.
The Unforgiven Krönender Abschluss war für mich dieses sehr gelungene Remake von Clint Eastwoods Klassiker. Ich brauchte 20 Minuten um reinzukommen, ansonsten sehr gutes Schauspiel, extrem atmosphärisch und -wenn auch vieles von Eastwood’s Version übernommen wurde- eine gelungene Adoption des Stoffes im Hinblick auf die Geschichte (Samurai-Ainu -Cowboys-Indianer). Lohnenswert auch für die Landschaftsaufnahmen, besonders die wunderschönen Schneebilder. Ich bin nicht sicher welche Version mir mehr zusagt. Ich finde diese mindestens ebenbürtig.
Mehr gab es dieses Jahr nicht für mich. War eigentlich doch ganz gut, wenn ich es so Revue passieren lasse. Ein wenig ärgern tu ich mich, Nishimura und Iguchi ausgelassen zu haben -die Zeit wäre da gewesen- , besonders weil Dvdscot die beiden so lobend hervorhob. Eine DVD habe ich noch gewonnen - Schoolgirl Apocalypse- weil ich so schlau bin und eine Frage richtig beantwortet habe
Nächstes Jahr gerne wieder.