Japan Filmfest Hamburg 2015

Ende Mai ist es wieder soweit, hier der Timetable und das Programmheft:

http://www.jffh.de/wp-content/uploads/2015/programm/jffh_timetable_2015_a4.pdf
http://www.jffh.de/wp-content/uploads/2015/programm/jffh_programm_2015.pdf

Ich gucke folgende Filme:

29.5. Freitag, 3001

16:30Uhr
Student Splatter Film Festival: alle OmeU DVD zus. 75min

18Uhr
The Adventures of Bellring Girls Heart Across the 6th Dimension von Jun Tsugita 65min, 2014 OmeU DVD

19:30Uhr
Live von Noboru Iguchi 2014 MAD Dimension OmdU Blu-ray 105min

21:30Uhr
Samurai of the Dead von Kazushi Watanabe (Captain Tokio, “19”) 2015 OmeU Showgate Inc. HDcam 72min

30.5. Samstag, Studio

18Uhr
Rain For The Dead von Bishop Koyama und Waita Uziga UZIGAWORKS ( Manga “Ame-agari no kimi”) 2014 OmdU Blu-ray 70min (Gäste) + Z - The Last Summer On Earth von Naoyoshi Kawamatsu 2015 OmeU 23min DVD

20:30Uhr
The Ninja War of Torakage von Yoshihiro Nishimura 2015 94min Showgate Inc. OmeU HDcam

22Uhr
Mai-chan’s Daily Life: The Movie von Sade Sato FETIS / Midori-Impuls 2015 OmdU 58min (Gäste)

Der Eröffnungsfilm ist Lupin III von Ryhuei Kitamura, erscheint Ende Juni von Splendid. Ebenso läuft die komplette Rurouni Kenshin Trilogie aber die kann man ja schon bereits kaufen, genau wie Live - Raining Blood der auch schon in meinem Schrank liegt.

Mal wieder ein sehr nettes Fest erlebt. Diesmal ohne Metropolis Besuch, auf Facebook sieht man Fotos wie ich im 3001 Kino sitze. Das war auch brechend voll bei den beiden mittleren Filmen. Das Studio Kino am Sonntag war da um einiges entspannter. Lustig auch wie ich immer wieder die gleichen Gesichter sehe und die das auch so kommentieren: "Jedes Jahr die gleichen perversen Leute hier :laughing: "

Am besten waren wie erwartet die Filme von Iguchi und Nishimura:

Live - Raining Blood
Ninja War of Torakage

Der erste war ein Menschenrennen, für Iguchi Verhältnisse sogar recht konventionell. Mal keine Fantasy Einschübe und trotzdem viele abgedrehte Ideen, manchmal etwas anstrengend und auch etwas lang.
Der zweite dafür ein Fantasy Ninja Action Film, auch mit Albernheiten aber toll gefilmten Actionszenen mit B-Charme. Könnte auch wie Live ab 16 sein.

Direkt danach würde ich Mai Chan’s Daily Life einordnen oder auch “Guinea Pig - The next Generation”, das eine Hausmädchen zerstückelt das andere, isst deren Gedärme auf und findet dabei sexuelle Erregung. Denn jede ihrer Wunden heilt wieder. "Du siehst so süß aus wenn du Schmerzen hast."
Der Regisseur war da und hat uns so einiges darüber erzählt, wie der Vorlagengeber, der Manga Zeichner beim Dreh dabei war und dabei nen Ständer bekam. Das ist halt Japan, eine ganz andere Kultur als unsere. :grin:

Die studentischen Splatterkurzfilme waren diesmal sehr gut, besser als letztes Jahr. Auch ziemlich fies und kontrovers.

Adventures of Bellring sehr skurril und grotesk. Etwas zu langsam für meinen Geschmack. Toll wie in einer japanischen Videothek die Ösi Blu-Ray von “Mark of the Devil” zu finden ist.

Samurai of the Dead war eine Zombie Komödie, ziemlich Low Budget und Rain for the Dead ein Drama mit dem Thema. Nicht wirklich prickelnd, macht aber in dem Umfeld nichts. Ich gucke mir auf dem JFFH fast alles was in diese Richtung geht an wenn ich schon mal da bin. Sind halt ganz viele Kleinstfilme dabei, Filme die selbst in Japan wohl unbekannt wären. Viele davon sind internationale Premieren, laufen noch von DVD und deren Untertitel (deutsch oder englisch) wurden von den Filmfest Machern selbst erstellt. Vermutlich laufen einige davon danach auch nicht mehr groß woanders. Da kann man natürlich nicht die großen tollen Über Filme erwarten.

Ich würde gerne mal die komplette Zeit über da sein, das haben sich die Macher verdient. Vielleicht klappt es ja nächstes Jahr endlich mal. Ein paar große Titel haben sie ja, aber die muss ich meistens skippen weil sie entweder gegen die Horrorfilme laufen oder schon erhältlich sind.

[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von: Dvdscot am 03.06.2015 20:08 ]

Welches Japan-Festival ist denn interessanter ? Hamburg oder Frankfurt ? Oder kann man das so nicht sagen ?

Meinungen dazu von denjenigen, die beide kennen, würden mich auch interessieren, auch in puncto Qualität der Filmaufführungen. Wie sind die Kinos so? Ich glaube, da wird ja teilweise auch von Blu-ray gezeigt.

Ich war bisher nur einmal in Frankfurt aber zigmal in Hamburg. Von den Filmen her finde ich Hamburg interessanter, mehr Action, mehr Horror, mehr Gore, mehr abgedrehte Sachen, mehr FFF wenn man so will. In Frankfurt laufen dafür die etwas größeren Filme und es gibt mehr Rahmenprogramm.
Die Kinos in Hamburg sind kleine Kinos, in Frankfurt wurde damals noch ein Saal mit einfachen Stühlen bestückt aber aus dem Uni Campus sind die mittlerweile raus hab ich gehört. Da kann Dominic wohl mehr zu sagen.
In Hamburg werden sogar noch DVD’s gezeigt. Da ist bereits das WOF schon fortschrittlicher. Dafür ist der Eintritt in Hamburg recht günstig mit 6 bis 7 Euro.

Was “interessanter” ist, hängt in der Tat wohl vor allem von deinem Filmgeschmack ab. In Frankfurt ist das Programm traditionell in zwei Hauptkategorien unterteilt: NIPPON CINEMA und NIPPON VISIONS, wobei erstere eben die etwas “größeren” Filme zeigt (wobei darunter durchaus auch mal absolute Gore-Granaten sein können, wie vor ein paar Jahren HELLDRIVER, oder Mainstream-Horror wie letztes Jahr KILLERS, der dann ja auch auf dem FFF lief).

Bei NIPPON VISIONS laufen reine Digitalprojektionen jedweder Art, vom ambitionierten Studi-Projekt über die mehrstündige Doku bis zum puren Amateur-Splatter-Fun… wie morgen z.B. HELLO ZOMBIE und USE THE EYEBALLS! … ist gerade in dieser Kategorie alles recht vielfältig.

Dazu gibt es dann noch NIPPON RETRO (und NIPPON ANIME), wo einem bestimmten Regisseur gehuldigt wird und ein Querschnitt durch sein Schaffen gezeigt wird.

Die Nippon ist seit drei Jahren nicht mehr an der Uni, sondern am Mousonturm und in der Naxoshalle (im Osten statt im Westen der Stadt), und die Filme werden hier in Sony Cinema 4K-Qualität gezeigt, bei vernünftig gepolsterten Sitzen :wink: Sehr viele Blu-ray-Screenings, aber nicht nur.

Nur damit nicht nächstes Jahr Leute nach einem Besuch der Nippon auf todaystomorrow rumhacken falls die von allen Kinos des Festivals die beschriebene Qualität erwarten:

Der Mousonturm ist in der Tat mittlerweile mit solidem Ton und einer 1A 4K Sony Projektion, die die Bildqualität des FFF in Frankfurt deutlich übersteigt.

Dies gilt ebenso für das Filmmuseum. (Auch wenn hier ein Christie 2K eingesetzt wird)

Die Naxoshalle setzt einen Präsentationsbeamer aus dem Profibereich ein (Panasonic DZ6700 für die Tech-Nerds)
der recht solide Qualität bietet. Bestuhlung ist etwas aufgrund der Bühne etwas rudimentärer aber noch akzeptabel.

Das Mal Seh´n Kino wird für Wiederholungen genutzt. Ist zwar ebenfalls mit guter Digitalprojektion, aber die Sitze sind halt old-school Kino.

Insgesamt aber bietet die Nippon deutlich bessere Qualität als zu Zeiten als die noch im Studierendenhaus waren.

[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von: Cinescout am 08.06.2015 13:10 ]

Das diesjährige Japan Filmfest kann ich für mich als durchwachsen bezeichnen. Das mag an meiner Filmauswahl gelegen haben - meine Wahl war dieses Jahr etwas konservativer/mainstreamiger, fast das Gegenteil von Dvdscot.

Andererseits fehlte dieses Jahr auch solch eine spektakuläre Ausstellung wie im letzten Jahr Screaming Mad George oder so ein Aufsehen erregender Film wie Gun Woman mit Autogrammstunde von Azami…

Meine Filmauswahl:

Space Battleship Yamato ist schon 4 Jahre alt mittlerweile. Konsequent und ganz gut geklaut bei Battlestar Gallactica. Angefangen bei der Story (ein Schiff auf der Suche zu einem fernen Ziel), über den weiblichen toughen Piloten (Boomer), oder den Kapitän des Schiffes, der ähnlich wie Edward James Olmos ein liebenswerter alter Brummbär ist (hier aber lobenswert eigenständig wie eine Interpretation von Walfänger Kapitän Ahab wirkt), bis hin zum Design der Schiffe erinnert hier fast alles an Battlestar Gallactica, nur lange nicht so gut und dicht erzählt.

Redline Fast Furious war gestern. In diesem psychedelischem Anime haben die Autos ca. 40000 PS, biegen sich, drehen sich zigmal um die eigene Achse, bis sie kaum noch zu sehen sind usw. Hanebüchene Story, der man wohl nur mit entsrechenden Psychedelika noch folgen kann.
Ein Autorennen ist geplant auf einem entfernten Planeten. Die Bewohner wollen das aber nicht, also beschließen sie militärisch einzugreifen…Das Rennen ist schon weit fortgeschritten, da taucht plötzlich ein Raumschiff aus dem Hyperraum auf, entsendet kleine Kampjets, die natürlich wenig Chancen gegen die Autos haben. Bei dem Kampf wird versehentlich eine unterirdische geheime biologische Waffe freigelegt… Also echt, völlig vorhersehbar diese Story :laughing:

Rurouni Kenshin Zu gerne hätte ich alle drei Teile gesehen, denn der erste Teil dieser klassischen Schwertkampf Manga Realverfilmung hat mir ganz ausgezeichnet gefallen. Sympathische Darsteller, tolle Choreografien angenehme Härte und die richtige Prise Humor. Must See für Genre und Manga Fans.

Love Death Knapp drei Stunden Action und viel Humor von Azumi und Versus Regisseur Kitamura.
Ich hätte den Film gerne geliebt, aber er verliert sich leider etwas in seiner Stärke, dem eigenwilligem Witz, so das Story und Romanze ein wenig zu kurz kommen. So mochte ich ihn dann einfach nur sehr gern.

Wie der Wind sich hebt Wie Woody Allen so kann auch Miyazaki scheinbar keine schlechten Filme machen. Sein neuestes (und wohl letztes) Werk ist sparsamer im Setting als viele seiner bunten Abenteuer, was aber gut zur Story passte. Nicht sein bester Film, aber evtl. sein reifster und mir persönlich, vielleicht gerade deshalb, ein bisschen zu “perfekt”.

Mai-Chan’s Daily Life Weitere Manga Verfilmung aus Japan. Mit 7000 Euro Kosten ziemlich Low Budget. Sah man leider etwas zu sehr an der Ausleuchtung. Ansonsten gab’s Kettensägen, Fleisch und Blut und Brüste…
und am Ende ein interessantes und lustiges Q&A.

The Unforgiven Krönender Abschluss war für mich dieses sehr gelungene Remake von Clint Eastwoods Klassiker. Ich brauchte 20 Minuten um reinzukommen, ansonsten sehr gutes Schauspiel, extrem atmosphärisch und -wenn auch vieles von Eastwood’s Version übernommen wurde- eine gelungene Adoption des Stoffes im Hinblick auf die Geschichte (Samurai-Ainu -Cowboys-Indianer). Lohnenswert auch für die Landschaftsaufnahmen, besonders die wunderschönen Schneebilder. Ich bin nicht sicher welche Version mir mehr zusagt. Ich finde diese mindestens ebenbürtig.

Mehr gab es dieses Jahr nicht für mich. War eigentlich doch ganz gut, wenn ich es so Revue passieren lasse. Ein wenig ärgern tu ich mich, Nishimura und Iguchi ausgelassen zu haben -die Zeit wäre da gewesen- , besonders weil Dvdscot die beiden so lobend hervorhob. Eine DVD habe ich noch gewonnen - Schoolgirl Apocalypse- weil ich so schlau bin und eine Frage richtig beantwortet habe :slight_smile: Nächstes Jahr gerne wieder.

Der Iguchi Film “Raining Blood - Live” läuft heute in der UCI Midnight Movie und ist auch schon seit April im Handel.
http://www.nuclearblast.de/de/label/gewinnspiele/details/71481.midnight-movie.html

Du hast dir ja viele ältere Filme ausgesucht die es schon gibt und auch bereits im Kino liefen.
Ein etwas “dürftiges” Festivalprogramm damit aufzupimpen ist gar nicht so schlecht, so hat man alle Highlights der vergangenen Jahre in einer Woche gebündelt. Das geht aber nicht immer, nächstes Jahr hoffentlich wieder etwas aktueller.

Blutigen Trash lobe ich fast immer. :slight_smile:

Ja, war mir auch bewusst das mit den älteren Filmen, aber ich kannte sie alle noch nicht. Deine Formulierung trifft es sehr gut und ich stimme dir zu; nächstes Jahr darf es wieder “normal” weitergehen.