Letzter Film, den ich gesehen habe

Ich finde es auch manchmal schade, wie die SchleFaZ Filme in eine Schublade gepackt werden, selbst wenn man sich nur die aktuelleren Produktionen ansieht. Da gibt es zum einen die Filme, die gut in die Reihe passen, weil sie lieblos runtergedreht wurden, und bei denen man über die Schlechtheit lachen kann. Asylums Monsterhaie, etc. Meinetwegen auch Low Budget Kost, die zwar gut gemeint, aber aufgrund der finanziellen Möglichkeiten schlecht umgesetzt ist. Aber wenn ich in das Programm sehe, entdecke ich dann so etwas wie Hentai Kamen, der eine qualitativ hochwertige Komödie ist, die sich dessen absolut bewusst ist, was für Merkwürdigkeiten sie zeigt. Solche Filme verdienen auch ihren Platz im Fenrnsehen, und dafür bin ich SchleFaZ dankbar. Aber sie durch die Bank als “schlecht” hinzustellen, obwohl sie einfach nur einen ungewohnt kreativen Humor haben, stößt mir manchmal genau wie GeorgeKaplan sauer auf. Ich glaube das passiert immer dann, wenn man einen Film selber mag ;). Dabei mag ich Kalkofe eigentlich auch… Er hat ja damals “Mystery Science Theater 3000” hervorragend ins Deutsche übersetzt, und das war ja offensichtlich die Inspiration für die SchleFaZ Reihe.

Ja, es stimmt schon. Die Kategorisierung “Scheißfilm” oder titelgebend “schlecht” mag manchesmal vielleicht nicht ganz gerecht sein. Das ist in etwa zu vergleichen mit der pauschal als “Trash” betitelten Arte Filmreihe damals. Hier liefen seinerzeit echte Kultklassiker.

Ich schätze die Einsortierung ist im Falle SchleFaZ nicht ganz einfach. Schließlich gilt es auch, die Reihe über mehrere Staffeln am Leben zu halten. Und ich weiß ehrlicherwiese auch nicht, ob das Moderatorenduo jeden vorgestellten Film in gleicher Weise “zerpflückt” und in die Tonne tritt. Dazu habe ich einfach zu wenige Filme im SchleFaz Format gesehen. Vielleicht wäre der Oberbegriff “Trash” hier passender, denn den hohen Trash-Faktor, lieber Herr Kaplan, wirst Du bei diesen Bildern zu einigen von Dir genannten Machwerken nicht abstreiten können… :smile:

Trash sieht vielleicht billig aus, vor allem im Unterschied zu den Big-Budget-Produktionenen Hollywoods. Aber das heißt nicht, das es “Machwerke” sind. An der Wortwahl erkenne ich immer noch, das du die Filme eben nicht wertschätzt. Aus welchen Gründen jetzt auch immer.

Die Gedankenkette Kein Geld = Trash = schlechter Film = lustig ist in meinen Augen im besten Fall irreführend. Trashfilmer müssen mit dem Budget sehr sparsam umgehen, was sie zwingt, andere Schwerpunkte zu setzen. Der Fokus ist schlicht ein anderer. Das bedeutet aber auch, das wir als Zuschauer den geänderten Blick folgen müssen. Legen wir die gleichen Maßstäbe an, macht der Film keinen Sinn mehr - wir haben gar keine Chance, seine Qualitäten zu entdecken.

Die Filme von Gott-hab-ihn-selig Ed Wood haben mehr Herzblut und mehr individuelle Klasse als jedes CGI-Monsterspektakel. Nicht weil brennende Radkappen als Ufos überzeugender wären als die aus dem Rechner. Sondern vielmehr, weil dahinter Charme, Witz und ein unerschütterlicher Glaube an das Medium sichtbar wird. Er wusste, das Kino zu schätzen. Bei den heutigen, markstrategisch produzierten Filmen habe ich da meine Zweifel.

Get Out

Ich bin etwas spät dran für eure Diskussion, aber jetzt habe ich ihn auch gesehen. Und ich schlage mich auf die Seite derer, die den Film sehr gut fanden. Der Spannungsaufbau war grandios, die Schauspieler gut (nur der Bruder war mir zu sehr over the top) und außerdem war mir das Verhalten der Familie noch bevor etwas passiert auf eine Art unangenehm, die ich selten in Filmen erlebt habe.

Das Ende fand ich gut (wäre er auch noch von der Polizei für die Morde verhaftet worden, wäre das zu viel gewesen), die Auflösung (Gehirnaustausch) wirkte aber tatsächlich trashig im Vergleich zum restlichen Film. Hier hätte man vielleicht ein kleines bisschen realistischer bleiben können… aber wirklich gestört hat es mich kaum. Weshalb in einigen Reviews der Twist kritisiert wird, kann ich nicht ganz nachvollziehen, denn für mich ist es kein Twist-Film. Er baut sich langsam auf und man erfährt nach und nach immer mehr, aber es gab für mich nicht die eine Szene, in der etwas völlig überraschendes enthüllt wird. Gut, wahrscheinlich ist das Videoband gemeint… aber das wirft ja nicht alles über den Haufen, was vorher war, sondern erklärt es nur näher. Ein Twist wäre für mich etwas anderes gewesen.

Zum Rassismus: Ich fand, dass es ganz klar auch am Ende noch um Rassismus ging, und dass das keine falsche Fährte oder bloß ein oberflächlicher Aufhänger gewesen ist. Nur dass der Rassismus sich ein wenig anders äußert, als man zuerst denkt. Rassimus bleibt es aber trotzdem. Dieser ominöse Club hält die Schwarzen nicht für minderwertig, sondern für körperlich überlegen. So wie es schon zu früheren Zeiten das Klischee vom “starken aber dummen/faulen Neger” gab. In einer Szene wird ja sogar die Brücke zur NS-Zeit geschlagen, als das Foto vom Großvater als junger Sportler gezeigt wird. Den Satz, dass sie selber nicht genau wissen, warum sie die Männer ausgewählt haben, sollte man den Tätern nicht wortwörtlich abkaufen. Wir sehen, wen sie auswählen, und wir bekommen bei der Party ihre Beweggründe ziemlich offensichtlich präsentiert. Man würde ja auch keinem Mörder glauben, der 20 Schwarze tötet, und hinterher behauptet, dass sei halt Zufall gewesen. :wink:

Ich würde das ganze so interpretieren, dass vor allem der unterschwellige Rassismus thematisiert werden sollte, der in vielen Menschen steckt. Sie hassen keine Ausländer - aber sind die Russen nicht soundso und die Afrikaner soundso und die Chinesen soundso…? Das kann sogar “postiver” Rassismus sein, der aber den Betroffenen verständlicherweise dennoch unnagenehm ist. Dass Get Out nicht den rabiaten KKK-Rassismus zeigt, sondern den subtileren, der viel verbreiteter ist, fand ich erfrischend und sehr clever umgesetzt.

Also… trotz dem zeitweisen Abgleiten in Trash-Gefilde, bei dem ich verstehen kann, dass es andere stört, hat mir der Film sehr gut gefallen. Und ich fand ihn eher verstörend als lustig, gerade weil das Thema unangenehm realitätsnah behandelt wurde.

8/10

P.S. Die Szene bei der Polizei fand ich aber auch am überflüssigsten.

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Wir unterbrechen den Thread für eine kurze Netflixwarnung:


Ein echter Quälgeist von einem Film, der denkt, mit lärmender Tonspur, grünlicher Nachtoptik und ein paar geliehenen Szenen aus BLAIR WITCH PROJECT, PARANORMAL ACTIVITY und REC würde sich die Spannung schon einstellen. Aber drei Laienschauspieler und eine Wackelkamera machen eben noch keinen guten Found-Footage-Horror. Laangweilig!
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THE VOID

So, jetzt endlich auch mal.
Tja, was soll ich sagen? Mit ein bisschen mieserer Laune würde ich sagen: Ziemlich generischer Quark, dessen Story mich nach einer Viertelstunde schon nicht mehr sonderlich iinteressiert hat. Die zahlreichen Referenzfilme wurden ja auch in den Rezensionen hier auf f3a.net schon alle genannt.

Auf der anderen Seite: Gummitentakelschleimmonster im flackernden Licht… irgendwie schön, dass es ihn gibt, oder?:slight_smile:

Und der vorletzte:

WILD

Schon toll, diese Nicolette Krebitz, wie sie so ihr eigenes Ding in der deutschen Filmlandschaft macht und dabei dennoch klassich-narratives Hochglanzkino zustandebringt.
Ein delikates Thema, nicht unspannend umgesetzt. Dass die Dialoge und Handlungen dabei eher unnatürlich wirken und manche Ausschweifung eher grotesk-komisch rüberkommt als schockierend, schmälert vielleicht den Unterhaltungswert, macht das Ganze aber doch zu einem kleinen, etwas unangenehmen Kunstwerk.
Vielleicht der deutsche THEMROC, mit einer mutigen Hauptdarstellerin (nebst nicht minder erwähnenswertem männlichen Nebendarsteller) und der bei Frau Krebitz obligatorischen, betörenden Terranova-Soundkulisse.

mother!

Das intensivste Filmerlebnis des Jahres, von Ausnahme-Regisseur Darren Aronowsky, dem Mann der uns vor vielen Jahren das Meisterwerk “Requiem for a Dream” bescherte.

“Mother!” ist dann ein ähnlich schwer auszuhaltendes Erlebnis, das auf dem sehr schmalen Grat zwischen anspruchsvollem Drama und verkopftem Grusel-Kunstkino mit hohem “Mystery”-Anteil balanciert, dann aber doch mehr Arthouse als Horror ist. Besonders empathische Menschen seien gewarnt : Aronowsky mutet dem Cineasten hier einiges an seelischen Qualen zu und beweist einmal wieder, das es keiner physischen Gewalt oder Blutfontänen braucht um den Zuschauer kopfschüttelnd und mit offenem Mund an den Nägeln kauen zu lassen. Das ist Filmkunst die unter die Haut geht und in der Art eines Michael Haneke die Untiefen psychischer Grausamkeit und seelischer Isolation in einem Meer von bedrohlichen Charakteren auszuloten vermag.

Warum diese Perle nicht auf dem diesjährigen Filmfestival lief bleibt mir ein Rätsel.

Ich habe mal wieder ein thematisches Filmwochenende hinter mir, und zwar diesmal zu Zeitreisen: Terminator 1-5, Zurück in die Zukunft 1-3, Predestination und 12 Monkeys. Bis auf Terminator 4 und 5 (und mit Abstrichen Terminator 3, den ich aber im Grunde ganz okay finde) waren das sehr sehenswerter Filme! Bis auf Terminator 4 und 5 kannte ich sie schon, aber teilweise war es sehr lange her, dass ich sie zuletzt gesehen hatte.

Tja, die Terminator Reihe… so am Stück ist das schon eine spannende Entwicklung. Terminator 1 und 2 sind für mich auf unterschiedliche Weise echte Klassiker. Der eine düster, der andere eher Richtung Popcorn-Kino, aber beide bieten nahezu perfekte, durchgehend spannende Unterhaltung. Terminator 3 kann damit zwar nicht mithalten, aber ich mag den Anfang (diese Kran-Szene!) und das Ende (der Bunker) sehr. Das gleicht den eher mauen Mittelteil ganz gut aus. Salvation klang dann vom Grundgedanken her zwar nach angenehmer Abwechslung, weil er komplett während des Krieges spielt, zog sich aber in seiner tristen Eintönigkeit extrem. Ich bin zwischendurch fast eingenickt, obwohl es erst der zweite Film an dem Tag war. Mein persönlicher Tiefpunkt der Reihe. Genisys bemüht sich zumindest, einen mit Zeitreisespielereien und bunten Farben mehr bei der Stange zu halten, aber hier hatte ich das Gefühl, dass sie fast schon zu viel reinpacken. Anfangs macht das ganze noch Spaß, dann hatte ich aber immer mehr das Gefühl, dass sie selber nicht wissen, wohin sie eigentlich noch wollen. Und was sie aus John Connor gemacht haben hat für mich nicht funktioniert.
Also mal wieder eine Filmreihe, die gut eine Trilogie hätte bleiben können. :wink:

Nachgeholt, aber nichts verpasst: 31 von Rob Zombie.

Stimme zu, was für eine Enttäuschung, und was haben wir darauf gewartet… ein Paradebeispiel dafür, wie man es NICHT machen sollte. EIn Antiklimax jagt den nächsten, die Kritik trifft den Nagel VOLL auf den Kopf. Ein viel zu langer und langweiliger Quark.

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Eine Menge Filme gesehen seit Ende August. Habe leider viel zu wenig Zeit zum posten dieses Jahr. Vielleicht finde ich die Zeit für ein ausführliches Jahres Fazit…

Vor ein paar Tagen sah ich erstmals The Killing von Stanley Kubrick im Heimkino, die Arrow Blu ray OF. Ein sehr unterhaltsamer Heist-Noir Movie, dessen massiver Voice over Einsatz zwar schön einlullt aber leider zu lasten der Spannung geht. Kubrick spendiert dem Film ein albernes Ende das ich habe kommen sehen. Bei DR.STRANGELOVE war dieser Humor essentiell. Hier hatte ich das Gefühl er wollte dem Film unbedingt diese komische Komponente hinzufügen oder ihn schnell beenden. Der Film ist gut geschauspielert und der Percussion Einsatz der Musik grandios, besonders zur Pferderennen Sequenz zu Beginn. ca. 7,5/10 Pkt.

Der Dritte Mann Entgegen der Ankündigung lief der Film nicht als OF sondern als deutsche Synchronfassung in 35mm. Nun ja. Ich kannte den Film noch nicht und muss ehrlich sagen, ich habe mich gelangweilt. Der Film (die Story) wirkte auf mich wie ein Heimatfilm irgendwo zwischen Komödie und Satire. Von der genial spannenden, langen finalen Tunnel Sequenz abgesehen. Dazu diese Kaufhaus- bzw. Jahrmarkt Musik. Ich kann den Erfolg des Films nicht nachvollziehen, das muss wohl etwas Generations bedingtes sein. Schauspielerisch fand ich den Film überzeugend und sicher gespielt. Technisch ist er sehr ausgefeilt, nahezu perfekt, die gewählten Bilder für sich genommen super, die Kamera spitze. Doch ich hatte das Gefühl das dem Film eine Noir Stilistik aufgezwängt wird, die die Story absolut nicht bietet. Vielleicht hat die deutsche Synchro dem Film geschadet. Für mich reiht er sich ein in die meiner Meinung nach überbewerteten Klassiker wie M oder Murnau’s Nosferatu. 6,5/10 Pkt.

Spacewalker, auf deutsch unter dem Titel DIE ZEIT DER ERSTEN vermarktet läuft als Amazon Prime Titel. Der Film ist ein Tip, sollte aber am Besten im russischen Original gesehen werden, obwohl die Synchro ganz okay ist. Es ist der kalte Krieg, die Frage wer als erster seinen Fuß ins All (nicht auf den Mond) “setzt”. Russen konkurrieren mit Amerikanern. Der Film zeigt die Bemühungen der Russen und entwickelt sich zum Survival Drama. Die Inszenierung umgeht einige gängige Klischees, die Figuren sind sehr “menschlich” gezeichnet. Unterhaltsam, spannend, emotional und zuweilen melancholisch. Gute 7,5/10 Pkt.

The Void Hatte mir mehr erhofft. Goriger Horror Schocker mit viel blutigen Szenen. Seltsame Story um Allmacht und Ewigkeit. Mittelmäßiges Schauspiel, mittelmäßiger Film. Aber er hatte seine Momente. 5,5/10 Pkt.

Bound Dieser frühe Film, es ist sogar der Erste der Wachowski Brothers von 1996 ist eine kleine Genreperle. Ein schnörkelos und Stil sicher inszenierter Neo noir Krimi/Thriller mit viel individueller Handschrift. Sehr sexy in Szene gesetzt. Mit Romanze zweier sehr unterschiedlicher Frauen. Klasse gespielt und stark gecastet. Wer den noch nicht kennt sollte das nachholen. Gute 7,5/10 Pkt. Mit “MATRIX Verräter” Cypher, Joe Pantoliano.

Ich sah kürzlich ebenfalls die Terminator Filme noch einmal. Anlass war die Neuauflage von T2 im Kino. Teil 1 und 2 sah ich mittlerweile fünf mal, 3 und 4 jeweils drei mal. Die ersten beiden sind für mich zu großen Klassikern gewachsen, die über jeden Zweifel erhaben sind und von mir mit je 9,5 Pkt. bewertet werden.
Die Kranszene im dritten Teil war beeindruckend und das tolle Finale im Bunker kann in der Tat viele Schwächen im Mittelteil kompensieren. Mittlerweile macht der Film auf mich jedoch einen irgendwie unreifen Eindruck. Auch das neue Hauptdarsteller Pärchen empfinde ich nicht als die Beste Wahl. Teil vier gefiel mit beim ersten Sehen überhaupt nicht gut, wobei wohl die Enttäuschung darüber groß war wie weit Christian Bale hinter seinem schauspielerischem Potenzial liegt. Er wirkt kraftlos in Salvation. Möglicherweise haben ihm die Reibereien während der Dreharbeiten auch geschadet. Allerdings gewinnt Salvation mit jeder Sichtung. Die Welt in der spielt ist trist und eintönig und er fängt diese Stimmung hervorragend ein, wobei ich Sam Worthington als gute Wahl in der Rolle des Marcus Wright sehe, dem nur sein Hez geblieben ist. So liegt Salvation in meiner Gunst mittlerweile knapp vor dem dritten Teil. Ich empfehle dem Film eine weitere Sichtung zu gönnen. Dahingegen ist Genisys Beispiel für eine der größten Fehlbesetzungen bedeutender Filmreihen und zudem noch mit einem chaotisch vollgestopftem Drehbuch belastet, das er als normaler Sci-fi Film für Zeitreise Fans noch unterhaltsame Momente bietet, im Canon der Reihe jedoch für mich nicht mehr von belang ist.

Ich fürchte Salvation wird bei mir keine zweite Chance bekommen, weil ich mir Filme in der Regel nur mehrmals ansehe, um sie Freunden zu zeigen… und das wird hier wahrscheinlich nicht passieren. Alleine arbeite ich lieber meine nicht enden wollende Liste an Titeln ab, die ich noch nicht kenne. Es gibt ja leider so viel Spannendes da draußen, da hätte sich Salvation bei mir ein bisschen mehr ins Zeug legen müssen. :wink:

Kürzlich sah ich Guardians of the Galaxy Vol. 2 als Wiederholung im Heimkino und muss leider sagen das der Film nicht gut Heimkino tauglich ist. Ein 40 Zöller reicht jedenfalls nicht. Obgleich der eigenwillige Mix bzw. Humor dadurch natürlich nicht verloren geht, kommen die zahlreichen visuellen Einfälle der bunten Fantasy Welten nicht gut zur Geltung. Bin froh das ich den im Kino mitgenommen hatte.

Star Wars 8 : Die letzten Jedi.

Ich bin vielleicht nicht der idealste Rezensent um Star Wars 8 objektiv bewerten zu können. Bereits vor genau 40 Jahren saß ich nämlich mit meinen Eltern im Kino und sah Teil 1 als dieser in Deutschland gerade Premiere hatte. Mit der Wiederbelebung der Saga vor ein paar Jahren durch “Star Wars 7 - Das Erwachen der Macht”, der mir so richtig Spaß gemacht hat, wurden die alten Fans endlich wieder so bedient, wie sie sich das seit Jahrzehnten gewünscht hatten, und der neue Teil setzt glücklicherweise genau dort an, wo “Star Wars 7” aufgehört hatte. Ich mache es kurz : Teil 8 ist bombastisch und macht dem Namen “Wars” im Titel wirklich Ehre. Trotz vieler fulminanter Schlachten und Kämpfe, vieler Weltraumkanonen, grandios in Szene gesetzter Laserschwerter und Bösewichter, die mal so RICHTIG böse sind, bleibt aber auch Zeit für ruhige Momente, für ganz viel Emotion und auch für ein paar Tränen, etwas Pathos und auch Drama. Als alter Star Wars Fan hatte ich bei einigen Szenen wirklich richtige Gänsehaut. Dazwischen tauchen vereinzelt einige wenige, wirklich witzig gemachte Creatures auf, die aber niemals nerven, wie einst der unsagbar dämliche Jar Jar Binks aus dem mißglückten “Mittelteil” der Serie, sondern deren Figuren (nennt sie meinetwegen “Muppets”) wirklich lustig sind und mit kurzen und perfekt getimten Gags, die mich mehrmals so richtig zum Lachen gebracht haben, ganz viel Charme und Spaß versprühen. Ich bin weiß Gott kein großer Fan von kommerziellen Mega-Franchise-Blockbustern, aber diesen Film liebe ich ! Der echte Fan bekommt endlich mal exakt das, was er will. Sowas ist selten. Und BB-8 ist einfach süß!

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Das ist eigentlich nahezu fast überall der durchgehend größte Kritikpunkt an dem Film, dass die dunkle Seite leider in keinster Weise böse rüberkommt, teilweise eher ziemlich schwach und lächerlich.

Seit dieser Woche bei amazon prime im Stream: der sehenswerte atmosphärische Gruselfilm ACROSS THE RIVER.

Ein Naturforscher nachts alleine im tiefen Wald, durch einen überschwemmten Fluss von der Außenwelt abgeschnitten, auf seinem Monitor die Nachtsichtbilder der im Wald verteilten Überwachungskameras – Found Footage der besonderen Art. Vor allem in seiner ersten Stunde erinnert die intensive Atmosphäre des italienischen Mysterythrillers an die stimmungsvollsten Szenen von BLAIR WITCH PROJECT, da hätte es die späteren erklärenden Kommentare und den zusätzlichen Handlungsstrang gar nicht gebraucht. ACROSS THE RIVER funktioniert am besten in seinen ganz einfachen, reduzierten Momenten, mit den Geräuschen der Nacht, den leuchtenden Augen der Wildschweine und den weißen Schatten hinter den Bäumen.

Ebenfalls kürzlich gesehen:

Wenn man seinen Film so offensichtlich an das Konzept von GROUNDHOG DAY anlehnt, sollte man nicht ein Drittel der Spielzeit verschwenden, um ebendieses Konzept zu etablieren. HAPPY DEATH DAY wäre gerne cool und clever, hinkt dem Zuschauer aber die meiste Zeit ein Stück hinterher, und hat zu wenig Witz und Twists zu bieten, was ihn dann trotz seiner interessanten Prämisse doch nur zu einer mittelmäßigen Slasherkomödie à la SCREAM macht – die TV-Serie, nicht die Filme.

Seltsam. Ich fand bis auf 1 oder 2 Szenen die Bösen wesentlich fieser als diesen ulkigen Blechkameraden Lord Sidious in den Teilen „I-III“.

So, ich hab am Wochenende auch mal wieder ein wenig Zeit zum DVD schauen gehabt.
Dabei u.a. auf dem Programm:

JABBERWOCKY

Terry Gilliams früher großer Wurf, der immer fälschlicherweise als Monty-Python-Film gelabelt wird. Natürlich nicht ganz von ungefähr: Versifftes Mittelalter, galliger Humor und Michael Palin in der Hauptrolle - die Parallelen zum zwei Jahre früher erschienenen MONTY PYTHON AND THE HOLY GRAIL sind da.
Aber JABBERWOCKY ist schon ein wenig anders: Weniger Gagdichte, dafür mehr Affinität zum Morbiden, und Gilliams ganz eigene Fantasy-Ästhetik (“kaputte” Ungeheuer, Verfall und Düsternis allerorten). Das Bindeglied zwischen dem absurden Varieté der Monty Pythons und dem ungleich epischeren TIME BANDITS von 1981. Gefiel mir beim Wiedersehen nach vielen Jahren erheblich besser als damals.

WE GO ON

Endlich, eine lange juckende Stelle gekratzt, Was habe ich mich auf Grund der Reviews hier und andernorts geärgert, dass ich den damals auf dem FFF nicht gesehen habe. Aber nun Samstagabend die Erlösung, dank Import-DVD.
Allerdings, muss ich sagen, hat sich über die anderthalb Jahre eine gewisse Erwartungshaltung aufgebaut, die der Film dann letztlich nicht ganz befriedigen konnte.

An guten Ideen mangelt es dabei nicht. Im MIttelpunkt steht der multiple Phobiker Miles Grissom, der zumindest seine Angst vor dem Sterben etwas lindern will, inderm er versucht, herauszufinden, ob es nach dem Tod irgendeine Form des Weiterexistierens gibt.
Es dauert eine ganze Weile, bis Miles eine Antwort auf die Frage bekommt. Bis dahin ist er ebenso wie der Zuschauer ein zwischen Skepsis und Hoffnung Hin- und Hergerissener, denn das Thema zieht auch jede Menge Spinner und Scharlatane an, und wem auf Erden soll man Glauben schenken, wenn es um das Jenseits geht?

Daher wartet der Film auch mit ein paar hübschen kleinen Twists auf, sowie genreüblichen Zutaten, die erfrischend anders eingearbeitet werden, und letztlich mit glaubwürdigen Figuren und einer doch sehr “erwachsenen” Herangehensweise an das Thema.

Inhaltlich also ganz passabel. Optisch gibt der Film leider nicht allzu viel her. Das Ganze findet auf ganz gutem TV-Film-Niveau statt, für DVD also ganz o.k., fürs Kino wär’s mir zu wenig gewesen. Was es an Schaurigem zu sehen gibt, nehmen leider auch Trailer und DVD-Cover schon vorweg,
Nichtsdestotrotz: Ein cleverer, aber auch nicht unbedingt unvergesslicher kleiner Gruselfilm, kreatv im Umgang mit den Elementen des Genres. Durchaus mal sehenswert.

Bei einer perfekten Story ist mir die Optik vollkommen egal, kann ich dazu nur sagen. Lieber „We Go On“ ohne Farbrausch und prätentiöser Optik, als einen total inhaltsleeren Superlangweiler a la „Shape of Water“. Was hab ich denn von der Optik, wenn ich nach der Hälfte des Films einschlafe ?