Letzter Film, den ich gesehen habe

Ja, ich meinte den Stummfilm von 1922. Bin ab und zu eingenickt, fand diesen Max Schreck auch nicht so gut und hoffe Kinski ist überzeugender.

Gregory Peck läuft schon seit Juni. Leider hab ich einige Termine verpasst bzw. ich hatte Gregory Peck gar nicht als interessanten Schauspieler auf meinem Radar. Aber er ist doch ziemlich charismatisch.
Verpasst habe ich z.B. leider Ein Herz und eine Krone, To Kill a Mocking Bird, Arabesque oder Schnee am Kilimandscharo und andere. Unmöglich alles zu sehen, dann würde ich nur noch im Kino sitzen :wink: Ich freue mich noch auf Das Omen und Ein Köder für die Bestie (Original Cape Fear) und vielleicht die Dostojewski Verfilmung Der Spieler.

Vor ein paar Tagen sah ich Das letzte Ufer - On the Beach von 1959.

Der Film ist echt ein kleiner Tipp und weniger bekannt. In s/w gedreht spielt er auf dem australischen Kontinent. Der Rest der Welt ist durch einen Atomkrieg zerstört. In Australien wartet man auf die atomare Wolke und bereitet sich auf das Ende der Welt vor. Quasi ein Inter apokalyptischer Film. Peck spielt einen U-Boot Kommandanten der sich mit seiner Crew nach San Francisco aufmacht um ein Notsignal zu überprüfen, während man in Australien noch einmal die Freuden des Lebens genießt. Der Film zeigt seine Stärke in den zwei Personen Dialogen; er entwickelt dann eine sehr vereinnahmende Atmosphäre. Er hat außerdem einen angenehmen erzählerischen Rhythmus. 7 oder mehr Punkte.

Auch Verschollen im Weltraum - Marooned von 1969 ist in angenehmen rhythmischem Wechsel inszeniert. Ein amerikanisches Raumschiff hängt manövrierunfähig im All fest. Die Sauerstoff Vorräte werden knapp. Auf der Erde bemüht sich Basis Leiter Gregory Peck um die Rettung der Mannschaft. Die Effekte waren für die damalige Zeit richtig gut. Es findet sich trockener Humor und ordentliches Schauspiel. Für Gene Hackman allerdings nicht seine größte Herausforderung. Die Inszenierung war im Stil eine Spur zu nüchtern über den ganzen Film, dennoch unterm Strich relativ spannend und unterhaltsam. Man konnte aus Lizenz Gründen leider nur eine DVD mit pixeligen UTs zeigen. 6,5 Pkt.

Aus der Isabelle Adjani Reihe sah ich The Driver von Walter Hill aus dem Jahre 1978.
Wortkarger und Musik armer Action Thriller mit gut eingefangenen Auto Verfolgungsjagden. Ein ehrgeiziger Cop will den “Driver” dingfest machen, also den , der bei einigen Coups das Fluchtauto gesteuert hat. Es weht atmosphärisch ein Hauch von Michael Manns Thief, dabei erreicht der Film jedoch nicht die Klasse dieses Films. 6,5 Pkt.

Auf Arte läuft ja gerade der Summer of Scandals. Dort wurde kürzlich das Drama Im Reich der Sinne gezeigt. Kannte ich noch nicht. Der ist ja voll Porno. Ich meine selbst aus heutiger Sicht hat es es mich doch leicht erstaunt, das der uncut auf den “normalen” Sendern läuft, wenn auch im Spätprogramm. Tolle Farben, schönes Szenenbild, leidenschaftliches Spiel und dennoch irgendwie dahin plätschernd, wegen der weniger fesselnden Story. 6- 6,5 Pkt.

Das wird jetzt womöglich für Proteste sorgen, aber…

Dark Star

Was für ein unlustiger, langweiliger Käse. Ich bin an Trash und abseitigem Humor eigentlich einiges gewöhnt, und hatte deshalb erwartet, dass ich zumindest irgendetwas an Dark Star mögen würde… aber ich habe mich tatsächlich die meiste Zeit nur gelangweilt. War der Humor vor 40 Jahren noch so schwach entwickelt? Selbst die angeblich so genialen Gespräche mit der Bombe (die zumindest mein Lieblingscharakter war) waren doch nur ein paar Minuten Küchentischphilosophie. Ich hatte mir entweder etwas intelligenteres oder etwas abstruseres erhofft, aber so verstehe ich leider gar nicht, was diesen Film zu einem Kultfilm gemacht hat. Ich fühle mich zu jung.

3,5/10

Enemy Mine

Auch irgendwo ein Kult-Sci-Fi Film, aber mit diesem bin ich aufgewachsen und das ist schon mal ein Pluspunkt. Hätte ich ihn heute zum ersten Mal gesehen, hätte ich ihn wahrscheinlich eine Spur zu kitschig gefunden. Aber die Geschichte von der Freundschaft zwischen zwei verfeindeten Soldaten im Weltall rührt mich immer noch. Außerdem mag ich diesen sympathischen Pappfelsen-Look, den 8ßer Jahre Fantasy- oder Science Fiction Filme haben. Damals waren die Spezialeffekte gut genug, um einen in eine fremde Welt zu entführen, aber noch handgemacht. Ich würde nicht sagen, dass das besser ist als Computereffekte (natürlich sehen die inzwischen realistischer aus), aber es ist ein eigener Stil, den man nur schwer nachahmen kann.

7,5/10

Red Planet

Noch mal Weltall. Kann man sich mal ansehen, ist aber ohne große Highlights an mir vorbeigerauscht. Carrie-Anne Moss hat als Kommandantin eine spannende Rolle, und eigentlich ist ja auch die Geschichte gar nicht so schlecht. Aber irgendetwas fehlte mir. Außerdem gewinnt der Film den Preis für den mit Abstand unpassendsten Roboter, der je auf eine Mission geschickt wurde… was haben die sich nur dabei gedacht? :wink:

6/10

Protest, Protest!!!

Diese Kritik verstehe ich insbesondere angesichts der teilweise wirklich extrem langweiligen und seltsamen Trashfilme, die ihr Euch sonst so reinzieht, mehr als unverständlich. Zwar habe ich Dark Star bereits vor 32 Jahren zum ersten mal gesehen und war auf Anhieb nicht nur belustigt sondern auch fasziniert von Atmosphäre, Sound-Design, den zahlreichen WIRKLICH lustigen Einfällen, usw, aber noch heute, nachdem ich den Film gefühlt 10 x gesehen habe, finde ich das Ding megageil und kann mich Mario’s Review nur anschließen.

Gerade das verstehe ich nicht. Ich musste kurz über den Wassball lachen, aber ansonsten habe ich tatsächlich nur gewartet, dass mal etwas lustiges passiert. Der Humor kam vielleicht nicht bei mir an, aber normalerweise bemerke ich dann zumindest, wenn versucht wird, lustig zu sein. Und solche Slapstick Einlagen wie mit dem Surfbrett… oder dass jemand in einem Aufzugsschacht baumelt… ich weiß nicht… das ist doch billigster Slapstick? Würde man das heute einem Film als guter Humor durchgehen lassen?

Die meisten Trashfilme bewerte ich aber auch so schlecht. Nur haben die nicht den guten Ruf, den ein Dark Star hat. :slight_smile:

Komisch, ich kann mich über den Film kaputt lachen. Z.B. die TAGEBÜCHER : „Ich mag nicht die Männer auf diesem Schiff!!! Toby haut mir immer auf die Schulter wenn die anderen gerade wegschauen…“. BRÜLLER! Oder der Anfang mit der Funkübertragung die ca. 10 Jahre dauert… „Macht weiter so, Männer!!!“. Oder im Aufzug „Herzlichen Glückwunsch, Sie haben sich entschlossen den Aufzug zu reinigen!“. Oder „Mal sehen was es heute zu essen gibt, ich glaube Hühnchen! - OH. WIRKLICH Hühnchen ??? … AAAAH! FISCH!“. Sowas muss man halt mögen…

Tja, wir haben wohl nicht den gleichen Humor, nehme ich an… :smiley:

Nebenbei finde ich aber auch, das der Film wirklich gruselige Elemente hat, die GARNICHT komisch sind. Für mich ist das ein Meisterwerk.

Auf jeden Fall spannend, wie weit Meinungen auseinander gehen können. Ich könnte jetzt auch nicht genau beschreiben, weshalb ich mich z.B. bei Wrong bei bestimmten Szenen halb tot gelacht habe und bei Dark Star dann keine Mine verziehe. Humor ist immer noch mal ein besonderer Fall, versteh den einer. :wink:

Was mich aber interessieren würde, wäre, ob es hier noch jemanden gibt, der den Film wie ich erst heutzutage gesehen hat? Vielleicht spielt es ja auch eine Rolle, mit welchen Komödien man aufgewachsen ist.

Ich habe ihn erst letzte Woche gesehen das erste Mal (ich weiß, ein Schande für einen Carpenter-Fan) - s. meine Kritik :wink:

Ich bin ehrlich und habe diesen Film bis dato nie gesehen! Muss ich da was nachholen?
Carpenter hin oder her?
Ist er jetzt Comedy, Sci-Fi, Trash oder Cult Classic?
Was die unterschiedlichen Genres und Meinungen anbelangt habe ich wahrscheinlich nichts versäumt, oder doch?

Er ist auf jeden Fall etwas von allem deiner genannten (Sub)Genres & gerade deswegen schon was Besonderes.

Ich bereue diese Lückenschliessung jedenfalls nicht & kann jedem die US-BR sehr an’s Herz legen. Für jeden, der auch nur minimal etwas für Herr C. übrig hat, sollte eine Nachholtermin mit diesem dunkel-humorigen Stern also schon Pflicht sein :wink:

Zwar kein Brüller mit einigen Laengen und, wenn man zu genau sucht, Logikfehlern (wie immer, bei dem Genre), aber der recht neue Synchronicity ( Synchronicity (2015) - IMDb ) behandelt das Thema auch und erzaehlt es teils sehr geschickt.

Gerade so Zeitreisen-Teile findet man vereinzelt in kleinen Produktionen, die unterm Strich gar nicht so schlecht sind. Da gabs nochmal 2 oder 3, deren Name mit aber momentan nicht einfallen will :frowning:

Synchronicity habe ich zufälligerweise auch vor ein paar Tagen gesehen und oben etwas drüber geschrieben. :slight_smile: Wobei mir da der ähnlich gelagerte Timecrimes besser gefallen hat.
Mit Zeitschleifen meinte ich in dem Fall eigentlich die Geschichten, in denen man einen Tag automatisch immer wieder erlebt. Mit Zeitmaschinen gibt es noch viel mehr.

Hatte ich uebersehen :wink:

Nun ja, bei dem Film erlebt er halt afair 5 Tage immer wieder; ist ja zumindest aehnlich gelagert *g

Kann Deine Maengelliste bei dem Film gut nachvollziehen. Vor allem war er mal wieder viel zu lang. 80 Minuten haetten es auch getan. Aber ich fand die “Wiederholung” der Szenen sehr geil gemacht, als er ploetzlich zurueckgereist ist. War ein guter Plot so, wie er erzaehlt war

Ich glaube „Science Fiction GROTESKE“ trifft es zeitgemäß am besten.

Ein Trash-Film der absichtlich „simpel“ ist, nicht weil es nicht anders ging, sondern weil es so gewollt war. Weder stimmen Dimension noch Physik in diesem sympathischen Irrsinn (so hält das Raumschiff z.B. einfach abrupt an, die 1-Mann Kuppel ist gemessen an restlichen Schiff viel zu groß, der Aufzugschacht viel zu hoch, etc.). Aber das ist nicht wichtig! Worauf es ankommt sind die grandiosen Einfälle, wie z.B. eine sprechende BOMBE mit eigener Intelligenz die alles in Frage stellt und über Gott sinniert, ein bissiger Alien in Form einer Plastik-Tomate, eine laszive Computerstimme, Tagebucheintragungen die zum brüllen komisch sind.

Gleichzeitig ist die Handlung aber auch in gewissem Sinne tragisch und düster, je nach Blickwinkel. Die aus nur 4 Männern bestehende Besatzung ist schon so lange im Weltraum unterwegs das sie ihre eigenen Namen vergessen, wie auch einiges andere… sie sehen aus wie bekiffte Hippies und verlottern immer mehr. Bestes Zitat : „Die Schiffsysteme verfallen zusehends. Gestern ist Depot Nr. 4 mit dem gesamten Vorrat an Toilettenpapier explodiert“…

Dazu kommt, das es eben „Carpenter at its very best“ ist, ich glaube sein allererster Film (danach kam „Assault on Precinct 13“), mit der für ihn damals so eigentümlich faszinierenden, selbst komponierten Musik, die bei Dark Star wirklich genial ist.

Ich kenne den Film seit 32 (!) Jahren und er zählt schon immer zu meinen absoluten all-time Favourites. Ich würde ja ne Review schreiben, aber die würde viel zu lange werden und zu viel spoilern… :wink:

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Taxidermia

Fleisch.
Es war eine gute Entscheidung, während des Films nicht zu essen, denn Taxidermia ist ein Paradebeispiel für “Ekel fasziniert”. Man fühlt sich seltsam nach diesem Film, der einem nicht wirklich viel zu erzählen hat und fast nur über gezeigte Grenzüberschreitungen funktioniert. Perversion, Obsession, Fetisch. Dazu nicht durchgehend böse, sondern häufig äußerst humorvoll, manchmal auch unfreiwillig, natürlich in schwarz. Regisseur György Pálfi spart nicht mit Nahaufnahmen und so wird vor allem das Finale zur bizarren bis verstörenden Orgie eines Wahnsinnigen, der weit über das Vorstellbare hinaus geht, um das perfekte “Kunstwerk” zu schaffen. Sicher kein Film, den man sich in geselliger Runde anschaut, aber eine sehr spezielle Erfahrung ist er dennoch.

6,5/10

Severance

Mal ein Backwood Slasher der etwas anderen Art. Der Betriebsausflug von Angestellten einer Waffenfirma geht nach Ungarn in eine Jagdhütte. Ja, mehr braucht man gar nicht zu wissen, um zu erahnen, dass das nicht gut enden wird. Severance ist jetzt nicht großartig anderes als die üblichen Vertreter des Subgenres, allerdings schafft Christopher Smith durch den stetigen Wechsel zwischen sehr gekonnt gesetztem Humor und bitterem Ernst einen sehr kurzweiligen Film, der immer wieder zu ordentlichen Lachanfällen führt, um dann im nächsten Moment das Gesicht sofort wieder zu versteinern. Dazu gibt es einen durchgeknallten Haufen Angestellter, die nach kurzer Eingewöhnungsphase sympathischer nicht sein könnten und denen man mitnichten gern beim sterben zusieht. Selbst der extrem steife Chef der Truppe hat in seiner Unsicherheit viele Sympathien auf seiner Seite.
Wer will, kann bei Severance sogar einen kritischen Unterton entdecken. Ziemlich runde 90 Minuten also. Geht in Ordnung.

7/10

Tropa de Elite

Zu Olympia in Rio passt dieser Film bestens ins Bild. Tropa de Elite hat viel mit City of God gemeinsam, was vor allem am gleichen Drehbuchautor liegt. Thematisch geht es um die Arbeit von BOPE, einer Spezialeinheit der Polizei, die in den Favelas von Rio dann eingreift, wenn die üblichen Polizeikräfte nichts mehr ausrichten können.
Tropa de Elite ist ein harter Realitätsauszug, der den Zuschauer keineswegs mit Samthandschuhen anfasst. Trotz hoher Intensität und packender Story kann dieser Film allerdings nicht mit City of God mithalten, denn der war vielschichter und hatte die deutlich interessantere Geschichte zu erzählen. Zudem kann man die ein oder andere Länge nicht leugnen. Hm.

6/10

Suspiria

Es soll ja tatsächlich Leute geben, die sich über die laienhafte Leistung der Schauspieler und die Story (!) aufregen. Da fragt man sich doch, ob derartige Menschen einen solchen Film aus den richtigen Beweggründen schauen. Denn ohne Frage ist es doch die Optik, welche im Verbund mit dem furchterregenden Soundtrack von Goblin dazu beiträgt, dass dieser Film zu Recht Klassikerstatus genießt. Überwältigende Bilder und ein nicht zu leugnender trashiger Charme machen Suspiria zu einem herrlich schauderhaften Vergnügen.

8/10

Es gibt auch eine schöne Review zu Dark Star auf filmtipps.at. Ein paar Aussagen habe ich dazu in den Kommentaren ergänzt bzw. korrigiert.

Bei Dark Star stößt meine Toleranz anderer Meinungen an ihre Grenzen… :slight_smile: Das ist einer meiner Herzensfilme, dessen Enthusiasmus mich schon als Schüler zu einem eigenen Video animiert hat.

Die US-BD ist anscheinend die erste, die auf einer 35mm-Kopie basiert. Die bisherigen Transfers stammten von Dan O’Bannons privater 16mm-Kopie. Da sahen die TV-Ausstrahlungen besser aus. Aber die US-BD ist vermutlich nicht codefree?

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http://www.blu-ray.com/movies/Dark-Star-Blu-ray/52257/

Region free :slight_smile:

Aber auch die UK & Fr. BR sind wohl ganz gut & basieren womöglich auf demselben Master?!

http://caps-a-holic.com/c_list.php?c=2182

Son of Frankenstein (1939)
Der zweite Nachfolger des Klassikers, aber was für einer! Karloff, Rathbone und Lugosi sind eine Bombenbesetzung, dazu gibt es eine packende Handlung, pointierte Dialoge und fantastische Dekors im Stil des schönsten deutschen Expressionismus. Ein wunderbarer Film.

Robot Monster (1953)
Dauergast auf der Liste der schlechtesten Filme aller Zeiten, vollkommen zu Recht. Bei Octaman, Manos und Konsorten passiert wenigstens irgendwann mal was. Hier gibt es nur den Solo-Invasor “Ro-Man”, einen dicken Kerl im Gorillakostüm und mit einer Strumpfmaske unter seinem Taucherhelm, der entweder per Bildtelefon mit seinem (identisch aussehenden) Weltall-Boß palavert, oder bergauf-bergab durch die kalifornische Landschaft latscht. That’s it! Daneben haben wir eine gute amerikanische Durchschnittsfamilie mit zwei selten nervenden Blagen, George Nader (“Jerry Cotton”), der sich auszieht und eine attraktive Brünette, die es sein läßt. Schließlich noch völlig zusammenhangloses Stock Footage einer V2-Rakete und sich prügelnder Dinosaurier, und dann sind die sich wie Kaugummi ziehenden 61 (!) Minuten endlich vorbei. Puh!

The Funhouse Massacre

Lieber auf Rob Zombies „31“ warten.

Es beschleicht einem bei diesem Film sehr nachhaltig das
Gefühl, das die Macher sich das Drehbuch
zu Rob Zombies „31“ geklemmt haben, um mit vielen geklauten Ideen bei der
Fun-Splatter-Fraktion vorab mit einer schnell abgedrehten Rohfassung punkten zu
können. Das ging leider gründlich schief.

Zwar gibt es für Freunde des gepflegten Splatters blutige Ideen am Fließband, aber dem Film
steht das Wort „BILLIG!“ so groß und in funkelndem Neon auf die Leinwand
geschrieben, das einfach keine Freude aufkommen mag. Warum ich das Machwerk als
Plagiat zu Zombies „31“ sehe ? Nun… ein paar Psychopathen, gar nicht mal so
uninteressante Gestalten übrigens, verkleiden und schminken sich an Halloween
(!) als „Clowns“ (!!), um an einem entlegenen Ort (!!!) die Besucher eines Horror-Themenparks
gemäß allen Arten ihres früheren Schaffens abzuschlachten… liest sich wie die
Beschreibung zu 31.

Ich meine, die Parallelen sind wirklich nicht mehr
wegzudiskutieren, da kann kommen was wolle. Der Splatter-Fan kriegt zwar ne
Menge Blut und Gedärm auf die Leinwand gespritzt und darf sich, sofern er
darauf steht, auch noch über ein paar drauf gepackte ,seichte Gags freuen.
Leider ist die Umsetzung aber so grottig und dämlich geraten, das Set-Design über die gesamte
Spieldauer so dermaßen einer sehr schlecht ausgeleuchteten Bühnen-Kulisse
ähnelnd, die „Schauspieler“ weitestgehend von jedwedem Talent befreit und der
Schnitt eine wahrgewordene Katastrophe, das man die für einen Horrorfilm
eigentlich guten Ideen hier als gründlich verschenkt bezeichnen darf. Noch dazu
ist der movie weder so richtig lustig, noch in irgendeiner Weise spannend oder
schockierend, sondern einfach nur… billig. Der Humor wirkt aufgesetzt und
ungelenk, so wie auch alles andere in diesem Film mehr wie gewollt als gekonnt
rüberkommt. Irgendwie wirkt der ganze Film, als hätte sich eine Filmcrew
Unwissender vorgenommen, einen beispiellos schlechten Vertreter des Genres abzuliefern,
um angehenden Filmstudenten endlich mal wieder zu demonstrieren, wie man es
besser nicht machen sollte.

Dieser haarscharf an einer Fließbandproduktion aus der
„Asylum“-Schmiede vorbeischrammende Murks, taugt vielleicht gerade noch so für
das schmerzbefreite Hardcore-Publikum einer bierseligen „Midnight Madness“, und
dies wahrscheinlich auch nur, wenn er mit reichlich Alkohol goutiert wird. Es
ist eben ein sehr schmaler Grat zwischen gutem „Trash“ und einfach nur mies
produziertem „Horror“.

Ich rate dringend ab und warte dann weiter auf den „echten“ 31.

4.5 / 10

A Walk In The Woods / Picknick mit Bären

Nach einem der vielen wirklich witzigen „Reise-Erzählungen“
des Star-Autors Bill Bryson, von dem ich mittlerweile fast alle Bücher gelesen
habe und schon allein deshalb seit Jahren auf diesen Film hinfieberte.

„A Walk In The Woods“ wird fast 2 Stunden lang ausschließlich
vom fabelhaft pointierten Dialog zwischen Robert Redford und einem kaum
wiederzuerkennenden Nick Nolte getragen. Letzterer spielt Redford mit Bravour
gegen die Wand und ist für dutzende von Lachern gut.

Der Film vermag es zwar nicht die unzähligen Details der
Buchvorlage zu spiegeln, unterhält aber so fabelhaft, das man sich wünscht, die
Wanderung der beiden alten Herren durch die Wälder Amerikas würde nie enden.

Ein ruhiger, lustiger, unaufgeregter Film der einfach nur
Spaß macht und die Geschichte der Buchvorlage wirklich schön auf der Leinwand
abbildet, auch wenn selbstredend viele Details aus dem Buch fehlen. In vieler
Hinsicht erinnert der Film ein wenig an „Sideways“, bietet ähnlich starke Charaktere,
Wortwitz und so manche melancholische Selbstreflektion seiner Protagonisten.

In Deutschland verschwand der Film nach seiner Premiere
leider so schnell wieder aus den Kinos, das man fast nicht merkte, das es ihn
überhaupt gab. Vielleicht muss man ein Fan von Bill Bryson sein, um den Film
und seinen oft leisen Humor zu mögen und zu verstehen, ich fand‘s jedenfalls
sensationell.

8/10

Zoomania
Ganz netter Disney Zeichentrickfilm, natuerlich mit allen Klischees, die man als Erwachsener so kennt, unterhaltsam die Anspielungen auf andere Filme, wie der Pate, und wunderschoen animiert. So als Familienabend ganz nett mit der message “Glaub an dich und dann kannst du alles schaffen, vor allem wenn man gute Freunde hat”. Oder so.

Dark was the night
Haette auch super auf das Fantasy Filmfest gepasst, dieser B-Movie Horror, der mich ein wenig an The Hallow erinnerte, oder auch Prisoners so von wegen der blassen Farben.

Visuell fand ich den Film sehr schoen, in ziemlich kuehlem kalten blau gehalten, passend zur depressiven Stimmung der beiden Hauptdarsteller und zum Winter. Story ist an und fuer sich nichts neues, man lernt, dass man indianische Mythen nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Es geht um ein kleines verschlafenes Nest irgendwo in Neu England umgeben von dunklen Waeldern. Es verschwinden auf mysterioese Weise Holzfaeller, Tiere ergreifen die Flucht und im Staedtchen selbst sind merkwuerdige Tierspuren zu sehen. Der zustaendige Sheriff ist erst mal nur mit sich und dem Tod seines Sohnes, an dem er sich die Schuld gibt, beschaeftigt und will von den alten Maerchen nix wissen. Sein Deputy, frisch aus New York, ebenfalls mit persoenlichen Problemen beschaeftigt, ist da schon eher aufgeschlossen, wenn ihm der Barkeeper die alten Geschichten ueber Dinge, die da im Wald hausen, erzaehlt. Der Film baut sehr langsam seine Spannung auf, kommt zu einem, etwas zu langen, showdown mit zu einem solchen Horrorfilm passendem Ende. Kevin Durand als Sheriff spielt sich die Seele aus dem Leib, allein wegen ihm ist der Film sehenswert, auch Lukas Haas, kennen wir aus Brick, weiss zu ueberzeugen. Dem Film fehlt jegliche Hektik und scream queens; jump scares und gore werden sehr sehr sparsam eingesetzt. Das creature design kommt leider zu kurz, was wahrscheinlich einem niedrigen Budget geschuldet ist.
Fazit: angenehmer unaufgeregter Grusler