Letzter Film, den ich gesehen habe

Mit Nosferatu - Phantom der Nacht von Werner Herzog wurde die Isabelle Adjani Reihe fortgesetzt. Ganz ausgezeichnet gefiel mit das Tempo des Films und das harmonische Zusammenspiel mit der Musik. Adjani spielt ausdrucksstark und lehnt ihr Spiel an den expressionistischen Charakter des Film von 1933 an. Hat mir sehr zugesagt. Weniger gut gefiel mir Kinski’s ziemlich statische Darbietung. Und ein melancholischer Graf, zumindest so wie Kinski ihn verkörpert, wirkte auf mich ähnlich überflüssig wie die dümmliche Figurenzeichnung Van Helsings.
Der Film bietet einige schöne Bilder, die leider jedoch schwer zu genießen waren, da die 35mm Kopie einen sehr deutlichen Rotstich aufwies.
Merkwürdig war die Synchronisierung des Films, was an den unterschiedlichen Sprachkenntnissen der Darsteller lag, wie man auf Wikipedia Nosferatu - Phantom der Nacht nachlesen kann. So musste Adjani, obwohl sie Deutsch sprach, wegen ihres Akzentes nach vertont werden. Diese Umstände konnte man der Fassung anmerken.
Unterhaltsamer als das Original und mit einer tollen Isabelle Adjani. Eine zweite Sichtung ohne Rotstich werde ich dem auch gönnen. Bis dahin gibt’s knappe 6,5 Pkt. Mein Favorit bleibt unterm Strich aber die Coppola Verfilmung.
Das war jetzt mein vierter Werner Herzog Film. Bis jetzt kann ich aber noch keine klare individuelle Handschrift erkennen. Seltsam…

Gregory Peck wurde fortgsetzt mit The Boys from Brazil. Der Inhalt klingt nach Trash: Nach Ende des zweiten Weltkriegs flieht Josef Mengele nach Paraguay, wo er aus einer Hautzelle Adolf Hitler klonen und 94 Kindern die Gene einpflanzen will. Der Nazijäger Liebermann kommt ihm auf die Schliche und versucht dies zu verhindern.
OK…Hat bei mir für einige Überraschungen gesorgt. Erstens ist der Film ziemlich hell. Kaum düstere Nazi Symbolik, Blumen, grüne Fauna in Paraguay, meistens ist es Tag. Dazu ein ungewöhnlicher Gregory Peck und wider Erwarten kein Trash. Er konnte mit einem spannenden Finale punkten, im Aufbau eher geradlinig. Genervt hat der Slang, da ja alle (US) Schauspieler gebrochenes Englisch sprechen mussten, da sie ja Deutsche spielten. Die Musik von Jerry Goldsmith war klasse, dafür erhielt er einen Oskar wie auch für Filmschnitt und die Darstellung von Lawrence Olivier.
In meinen Augen nicht ganz so großartig wie es teilweise zu lesen ist, aber durchaus eine Sichtung wert. Lief als OF. Gute 6,5 (beinahe 7) von 10 Pkt.

Das Omen sah ich vor ca. 25 Jahren schätze ich. Die schockierende und gruselige Intensität von damals hatte er zwar nicht mehr auf mich, bleibt aber ein Film, der seine Wirkung nicht verfehlt. Mysteriöses Kind, unheimliches Kindermädchen, beängstigende Hunde, Nerven aufreibender Soundtrack. Leider sehr linear inszeniert. Wenn die Gondeln Trauer tragen aus der Zeit (1973) mit ähnlichem (und doch wieder anderem) Spuk Szenario ist z.B. raffinierter im Aufbau und in meinen Augen der gruseligere Film. Es lief eine schöne Kopie in der OmU. 7/10 Pkt.

Cape Fear - Ein Köder für die Bestie

Leider nur digital, dafür aber mit astreinem Bild lief der Klassiker in der OmU. Spannende Inszenierung, vielleicht etwas too much am Ende. Das Remake ist wirrer von den Bildern her soweit ich mich erinnere, aber die Charakter Zeichnung gefällt mir da besser. De Niro ist einfach nochmal schmieriger und widerlicher. Freitag zeigen sie das Remake in Kopie, mal schauen wie die Filme im Vergleich zu bewerten sind.

Auf Arte liefen kürzlich zwei Klassiker hintereinander, die ich noch nicht kannte.

Barbarella eine Art Weltraum Agentin, die ständig halbnackt durch die Gegend rennt. 60er Jahre Trash, wobei mir nicht ganz klar wurde, wie ernst das damals gemeint war. Die Kulissen sind liebevoll, “Pappkulissen” sind allerdings nicht so mein Ding. Die Dialoge sind mitunter herrlich komisch, One Liner wie “Der Schwanz macht mich wahnsinnig” (Barbarella) zum Lachen. Mein Highlight waren die beißenden Puppen. Die Story war mir nicht interessant genug, daher bin ich kurz mal für ein paar Minuten eingenickt. 6/10

Lautlos im Weltraum Sehr atmosphärischer Film. Bruce Dern ist mit weiteren drei Mann und einigen Robotern im Weltraum unterwegs und kümmert sich um ein künstliches Biotop mit Flora und Fauna. Dann kommt von der (Wald losen) Erde der Befehl die Biotope zu zerstören und zurück zukehren. Es wird wenig gesprochen aber genug gesagt. Die Synchronisierung (besonders Bruce Dern) ist auffällig gut. Ein philosophisch - nachdenklich stimmender Film mit einfachen aber effektvollen Bildern. Jetzt erkenne ich auch die Hommage aus MOON von Duncan Jones. 7,5-8 Pkt.

Im Anschluss an die beiden Filme lief ein russischer Sci-fi Film ca. 50er/60er Jahre, dessen Namen ich leider vergessen habe. Menschen landen auf der Venus und entdecken dort Leben. Eher Abenteuer Film, richtig gut inszeniert, ein bisschen philosophisch und für seine bescheidenen Mittel ein absolut überzeugendes Szenario. Prädestiniert für ein Remake mit den Effekt -und Gestaltungsmitteln unserer Zeit von einem Regisseur der mit solch guter Vorlage respektvoll umgehen kann.

Sorry, da muß ich aber doch dazwischengrätschen: Obwohl das aus meiner Sicht die beste Musik aus der Feder von Jerry Goldsmith ist, so hat er während seiner Karriere doch nur für „Das Omen“ einen Oscar bekommen. Auch Filmschnitt und Olivier waren „nur“ für den Oscar nominiert.

Und zum Akzent, Du hast da schon so einige deutschsprachige Schauspieler dabei, u.a. Sky Dumont, Lili Palmer, Walter Gotell und Bruno Ganz. Lief die ungeschnittene Version? Dann ist auch noch Wolfgang Preiss in der Szene am Staudamm dabei.

@Lovecraft
Oh, da hast du wohl recht. Habe die Nominierungen für die Oscars gehalten. Na ja, die Musik bleibt auch ohne Oscar Oscar reif :wink:

Ungeschnitten? Was gab’s denn da zu schneiden?? Die Szene am Staudamm, da waren zwei Typen: Einer bringt den anderen um…
Ehrlich muss ich sagen, das mir die meisten deutschen Schauspieler nicht namentlich bzw. gut bekannt waren. Bruno Ganz habe ich gerade in Nosferatu gesehen. So richtig anstrengend fand ich eigentlich nur den Slang von Olivier und Peck über die gesamte Länge. Waren ja auch die, die am meisten Dialog hatten.

Hast du eine Ahnung wie der russische Film heißen könnte, den ich als letztes kurz beschrieben hatte?

Planet der Stürme: http://www.arte.tv/guide/de/063603-000-A/planet-der-stuerme

Olivier gibt ja später in „Wildgänse 2“ noch den Rudolf Hess, da ist sein Akzent ebenfalls etwas anstrengend.

Und Du hast schon Recht, sonderlich gewalttätig ist „Boys from Brazil“ in der Tat nicht. In der ursprünglich in Deutschland verbreiteten Version fehlten da aber ganze Handlungsstränge, warum auch immer. U.a. war die Szene mit dem Korrespondenten von Reuters (Denholm Elliott) nicht existent, wie eben auch die komplette Szene am Staudamm und (wegen der Nazisymbole vielleicht ansatzweise verständlich) auch die gesamte Ballszene der Alt- und Jungnazis.

Siehe auch hier den Schnittvergleich: OFDb - Die Seite für Film-Liebhaber

Die wesentlichen Schnitte der deutschen Fassung können rückblickend tatsächlich wie eine Verharmlosung der Nazi Figuren bzw. Nazi Handlungen im Film rüber kommen. Auch die kleine Dialog Änderung mit dem Jungen wie in deinem OfdB LInk beschrieben (Bringt ihn weg statt Kill him) fällt darunter. Ob man das Publikum damit nicht schockieren oder zu sehr mit Teilen der eigenen (Volks-) Vergangenheit konfrontieren wollte oder ob dies bewusste Verharmlosung ist, darüber möchte ich an dieser Stelle nicht spekulieren.

Meine Netflix Sichtungen der letzten Tage hätten auch alle gut aufs FFF gepasst:

Circle

Eines dieser minimalistischen Psycho-Kammerspiele / Gedankenexperimente. Menschen in einem mysteriösen Raum stimmen alle 5 Minuten anonym ab, wer als nächstes getötet wird. Ich mag solche einfachen Konzepte eigentlich, aber hier hätte men mehr rausholen können. Da es sehr viele Charaktere gibt, sind die meisten nur durch ein bis zwei Eigenschaften gekennzeichnet, was leicht wie eine bloße Ansammlung von Klischees wirkt. Aber man kann sich den Film trotzdem ansehen, wenn einen die Grundidee anspricht.
5/10

Hard Candy
Harter Stoff. Ein erwachsener Mann verabredet sich mit einem 14 jährigen Mädchen, das er über einen Chat kennengelernt hat. Und sie dreht dann den Spieß um, ohne dass wir genau wissen, ob er der Kinderschänder ist, für den sie ihn offenbar hält. Der Film spielt geschickt mit der Frage, wer hier Täter und wer Opfer ist, macht aber zum Glück niemals den Fehler, zu verallgemeinern. Top gespielt, ich fand ihn sehr spannend.
8/10

The Signal (2014)
Was war das denn…? Beginnt als Road Trip und Hacker-Thriller, wirkt dann kurz wie Found Footage Horror, streift Science Fiction und Fantasy, um einen am Ende ziemlich perplex zurück zu lassen. “The Signal” wird garantiert nicht langweilig, aber man muss sich auf eine sehr sprunghafte Erzählweise einstellen. Am Schluss mag nicht alles zusammenpassen, aber der Regisseur hat sich was getraut. Und gut unterhalten habe ich mich auch gefühlt.
7/10

Contagion
Vom absurden WTF-Film zu einer erschreckend realistischen Darstellung einer Pandemie. Fast schon dokumentarisch wird gezeigt, wie sich ein hochgradig ansteckender Killervirus auf der Erde ausbreitet. Dabei gibt es keinen einzelnen Hauptdarsteller, sondern wir verfolgen, wie unterschiedliche Personen die Situation erleben: Familienvater, Blogger, Forscherin,… Und auch ohne hollywoodmäßig übertriebene Schockmomente fand ich das alles extrem fesselnd.
8/10

Den hab ich kürzlich auch gesehen. Kann man als „The Human Race“ in einem Zimmer zusammenfassen. Vielleicht etwas sehr extrem minimalistisch, hätte meiner Meinung aber um 14 Uhr mittags gut auf das FFF gepasst, mir hat er gefallen.

The Signal klingt als wär’s genau mein Ding. Ist vorgemerkt :smile:

Tuyas Hochzeit lief 2007 auf der Berlinale und hat sogar den Golden Bären erhalten. Spielt in der inneren Mongolei und bewegt sich in ruhigen Tönen zwischen schwarzer Komödie und Drama. Eine Frau sucht einen neuen Mann, möchte sich aber nur unter einer bestimmten Bedingung verheiraten.
Die Steppenlandschaft auf der Leinwand hat Spaß gemacht wie auch die schöne 35mm Kopie. Ich hatte mir etwas kräftigere Farben vorgestellt, aber die Steppenlandschaft hat nun mal diesen eher gedämpften Look. Das gewählte Farbschema passte gut zum Film. Vielleicht hätten dem Film größere dynamische Spitzen gut getan, so oder so ein empfehlenswerter Film mit einem tollen Soundtrack, der mich des öfteren an den von HERO erinnert hat. 7/10 Pkt.

Cape Fear Remake von Martin Scorsese. Es war super diesen Film als 35mm Kopie im Kino zu sehen bevor es zu spät ist. Denn auch hiervon werden leicht verfügbare Kopien knapper, habe ich mir sagen lassen. Und das, obwohl der ja erst von 1992 ist. Gar nicht soo alt. Besonders das Ende profitierte vom Dynamik Umfang. Erstaunt war ich außerdem, wie weich Wasser abgebildet wurde. Wie stehen Original und Remake nun im Vergleich zueinander?

Das Original schien in der Aufbau Phase durch seine inszenatorische Ruhe (Scorseses Bilder und Schnitt sind hektischer) mehr Wirkung zu versprechen, was sich für mich im weiteren Verlauf jedoch nicht bestätigt hat. Scorsese baut besonders zu Beginn kleine zusätzliche Story Elemente oder Bilder ein - einige Szenen scheinen geringfügig länger als nötig. Hier wirkte das Original etwas selbstsicherer auf mich.
Viel besser fand ich im Original die Einbindung der vergewaltigten Freundin von G.Peck. Wenn ich das jetzt richtig nachgeschlagen habe, hieß die Schauspielerin Barrie Chase. Ihre Performance und Figur der unter Schock stehenden misshandelten Frau, die nicht Aussagen möchte, war um Längen überzeugender als Illeana Douglas aus dem Remake. Viel zu klar und sachlich kam mir ihr Gespräch (mit Nolte) im Krankenbett vor. Jedoch konnte sie mit dem größerem Sex Appeal punkten.

Dafür ergänzt und bereichert das Remake die Story um Charakterzüge sowohl der Tochter als auch des Schurken Max Cady. Wie schon zum Original erwähnt, spielt De Niro seine Figur dreckiger, schmieriger, widerwärtiger als Robert Mitchum. Er stellt ihn in seiner Bosheit regelrecht in den Schatten und ist wirklich Furcht erregend, während Juliette Lewis als Danielle weniger ängstlich als Lori Martin ist, ja sogar bestimmte Gefühle für Cady entwickelt und ihre Erotik deutlicher ausdrückt. Das Remake ist somit eine Zeit gemäße Modernisierung und die Frage nach der besseren Version stellt sich mir nicht, besonders hinsichtlich des wirklich packend inszenierten langen Showdowns.

Das die Filme doch ziemlich unterschiedlich sind, habe ich nicht erwartet. Auch ein Punkt, der für das Remake spricht. Original: 7 Pkt. Remake 8 Pkt.

Einer meiner liebsten! Total super!

Auch! So Dinger kommen gefühlt irgendwie nur alle Jubeljahre.

Manchmal sollte man sich alten Filmen echt nicht verschließen. Wusste gar nichts von dem Original. Schönen Dank, wieder ein Klassiker mehr, der gesichtet werden will. :wink:

Ich mach’s kurz (und schmerzlos):

La isla mínima
Hieß auf dem FFF glaub ich Marshland. Ich sehe einen spanischen, top fotografierten Tatort. Da ich kein Tatort-Gucker bin, hat mich das Ganze nicht sonderlich angesprochen, es war aber in keinem Fall vertane Zeit. Die Bilder haben alles aufgewogen.
5/10 eigentlich 6/10

The Voices
Irgendwie ein sehr seltsamer Film. Fragwürdiger Humor vor dem Hintergrund einer sehr verherenden psychischen Störung. Ist Serienkillen jetzt lustig? Kann man da drüber lachen? Soll man?
5/10

The Vanishing - Spoorloos
Was war das denn? Der Film stand auf meiner absoluten Must-See Liste. Wird immer als unglaublich unheimlicher Film beschrieben. Naja, wenn man sich für die offensichtlich hohe Aufenthaltsqualität einer international frequentierten Autobahnraststätte interessiert, bitte. Das war doch ziemlicher Quark. Fans argumentieren, gerade die dargestellte Normalität mache den Film so besonders und „verstörend“…nun ja…damals vielleicht?
4/10

Self/less
Joa, ganz witzig eigentlich. Aber letzten Endes irgendwie vergänglich.
6/10

Kiss The Cook
Feel Good! Es passiert genau das, was der Klappentext erzählt und das „Happy End“ ist auch noch auf dem Cover abgebildet. Also alles äußerst überraschungsarm. Typischer „Kann man - muss man aber nicht“, zumal auch nicht besonders witzig.
5/10

Ted 2
Super Film! Den ersten mochte ich gar nicht so sehr aber Ted 2 hat eine Gagdichte, die es in sich hat. Eigentlich eine Family Guy Folge mit anderen Charakteren in Spielfilm Länge. Hab’s mir allerdings im Original Ton angeschaut, schätze bei der Synchro fällt so mancher Gag unter den Tisch.
7/10

Backcountry
Naja…Blairwitch ohne Hexe aber mit Bär. Statt einem Trio ein Pärchen. Alles viel zu gewollt dramatisch inszeniert.
3/10

Big Eyes
Der echte Kunst-Betrugs-Fall ist schon verrückt und wird hier nacherzählt, subtil oder gar spannend ist hier nichts. Bei den Gerichtsverhandlungen wollte/sollte Chritoph Walz wohl mit seiner Komik glänzen, ich fand’s too much. Einmal gucken, über den echten Fall schmunzeln, das war’s.
5/10

Ich. Darf. Nicht. Schlafen.
Ziemlich doofer und fast irreführender deutscher Titel (warum versucht sie es nicht einmal?). Sehr ruhiger, gemächlicher Thriller mit Memento Thema und mehr oder weniger verrücktem Twist. Guckbar.
6/10

Carefull What You Wish For
Irgendwann ausgestiegen. Zu arg aufs Zielpublikum „Teens“ ausgerichtet. Wird irgendwann ziemlich belanglos und langweilig.
4/10

Da kann ich mich nur anschließen. Fand den auch richtig gut und überraschend. Zumal ich mir da vorher überhaupt nichts drüber durchgelesen hatte und keinen Plan hatte, wovon der Film handelt.

The Voices fand ich übrigens auch im Gegensatz zur allgemeinen Meinung sehr gut. Schwarz Humor, skurril und originell und dazu eigentlich sogar noch recht tief gehend, war mein Fall. :slight_smile:

Zur Einstimmung auf den Start des FFF heute abend hab ich mein persönliches highlight vom letzten Jahr genossen und war wieder genauso berührt.

Maggie

Mit einem hervorragenden Arnold Schwarzenegger in dieser sehr berührenden Vater-Tochter Geschichte, in der der Vater damit zurechtkommen muss, dass sich seine Tochter einen lebensbedrohlichen Zombie-Virus eingefangen hat. Eine ziemlich traurige Angelegenheit. Und auch sehr gut gespielt.

Auf der DVD war dann noch ein recht interessantes interview mit Schwarzenegger drauf, dessen Englisch zwar sehr gut ist, aber der Akzent … :wink:

Planst Du, „Yoga Hosers“ zu sehen, Michaela? :grin:

Auf alle Fälle. Auf den freu ich mich wie ein Schnitzel.

“Wunderbar, Fräulein!” :smile:

Wird wahrscheinlich der Oberschmarrn, aber dafuer hat’s Johnny Depp als durchgeknallten kanadischen Schnueffler, das gefiel mir in Tusk schon am besten, und ausserdem braucht’s solche Filme zwischendrin.

Und auf “The Ones Below” freu ich mich morgen auch schon. Spielt schliesslich “The Governor” mit. Bin grad auf Walking Dead Entzug, … Aber es gibt ja genuegend Zombiefilme dieses Jahr, freu mich auch sehr auf Seoul Station und Train to Busan. Was ich wahrscheinlich eher weglassen werde, sind die Thriller. Muss ein wenig kuerzertreten, so von wegen Kind. Von daher wird wahrscheinlich der erste slot oefter mal wegfallen, oder auch der letzte. Ist schlaftechnisch nicht ganz verkehrt :sunglasses:

Fazit vom gestrigen Filmeabend (oder eher kompletter Tag ;)) mit Freunden:

THE BIGFOOT TAPES
Ein 1 Pfund Film aus England. Klang ja eigentlich ganz vielversprechend, ein bisschen Low Budget Found Footage mit Monster. Das Problem war nur, dass es 99% der Laufzeit KEINEN VERDAMMTEN BIGFOOT GAB! Wer dreht so einen Film? Stattdessen gab es viel Wald, billige Blair Wicth Kopien, lachhafte Rednecks und eine einzige, komplett überflüssige “Skandalszene”, die den Film auf eine 18er Bewertung hochgewuchtet hat. Wenn Bigfoot drauf steht, sollte auch Bigfoot drin sein.
1,5/10

GRAVE ENCOUNTERS
Ich vergleiche den Film gerne mit einer Geisterbahnfahrt. Wenig Handlung, aber man wird ordentlich mit Jump Scares und einigen verstörenden Einfällen (dieses Haus…) vesorgt. Einer der besseren Found Footage Geisterfilme.
6,5/10

GRAVE ENCOUNTERS 2
Der Anfang will ganz meta sein und tut so, als wäre der Vorgängerfilm real gewesen. Die Idee gefiel mir noch ganz gut, aber dann werden nur noch Partyvideos und YouTubegelaber aneinandergereiht. Furchtbar nervig… Als es dann ENDLICH losgeht, weill man die unsympathischen Charaktere nur noch schnell sterben sehen. Atmosphärisch ein Schritt zurück.
4/10

UNBREAKABLE
Ich liebe diesen Film und halte ihn sogar noch vor dem berühmten THE SIXTH SENSE für den besten von M. Night Shyamalan. Er erzählt die Geschichte eines Superhelden so, wie sie normalerweise nicht erzählt wird, und kombiniert dabei ein ruhig erzähltes Familiendrama mit typischen Elementen aus Comics. Dazu kommen eine einfallsreiche Kameraführung und allgemein ein sehr gelungener visueller Stil, der z.B. gezielt Komplementärfarben einsetzt, um das sich durch die Geschichte ziehende Thema der Gegensätze zu unterstreichen. Das alles hätte leicht kippen können. Die gemächliche Erzählweise hätte einschläfernd wirken können und die Symbolik oder der “Twist” zu aufgesetzt. Aber für mich passt bei UNBREAKABLE nahezu alles, und er enthält auch keine verkitschten Fremdschammomente wie Shyamalans neueren Filme. Vielleicht wirkt er gerade deshalb auch noch aus heutiger Sicht so erfrischend, weil er im Vergleich zu anderen Superheldenfilmen auf Spezialeffekte und eine atemlose Inszenierung verzichtet. Selbst die Actionszenen kommen ohne aus und setzen auf Realismus. Aber gerade dass der Held so stark in der Realität verwurzelt ist, regt die Phantasie an. Nicht, dass ich keine bombastischen, bunten Comicverfilmungen mag - aber bwechslung tut gut, wenn ein Genre sich so häufig an die gleiche Formel hält. UNBREAKABLE ist für mich einer dieser Filme, die man auf jeden Fall gesehen haben sollte. Eben weil er einem Genre, das man so gut zu kennen glaubt, eine
ganz andere Seite abgewinnen kann.
9/10

Da bin ich ganz bei Dir, ich habe den Film bereits 2 x gesehen und liebe ihn auch, er ist wirklich „erfrischend anders“ und einer der besten von MNS. Du hast den Film gut beschrieben.

Grave Encounters fand ich auch gar nicht mal übel. Gehört für mich auch zu den gelungenen Found Footage Filme.
Einige Szenen wirkten schon ziemlich unheimlich und atmosphärisch.

A HORRIBLE WAY TO DIE

Boah, was für ein Brett von einem Film, aus dem FFF Jahrgang 2010, bei dem ich leider nicht dabei sein konnte (und von dem ich bisher die meisten Filme immer noch nicht gesehen habe!).

A horrible way to die hat mich seit Jahren interessiert und war eine gelungene Einstimmung auf das diesjährige Filmfest. Der Film erklärt nichts, sondern schmeisst einen mitten in die Handlung, setzt Rückblenden, die nicht sofort als solche zu erkennen sind, verlangt Aufmerksamkeit, verstört mit einem durchgängig unheilvollen Soundtrack und bietet gleichzeitig von der ersten bis zur letzten Minute Höchstspannung. Eine Art Filmpuzzle, dessen einzelne Teile sich im Laufe der Handlung zu extrem harten Tobak zusammenfügen. Das ist in Teilen zwar vorhersehbar, überwiegend aber überraschend und mit vielen kleinen Twists und Gemeinheiten gespickt. Hat mir extrem gut gefallen.

8/10