Nach Nosferatu noch ein weiterer Klassiker in frisch restaurierter Fassung auf ARTE:
Metropolis - die Anti-Utopie einer Großstadt: In der streng getrennten Klassengesellschaft leben die Arbeiter versklavt in unterirdischen Fabriken, die Reichen dagegen genießen ein luxuriöses Dasein in der Oberstadt. Persönliche Leidenschaften und Intrigen, ein weiblicher Maschinenmensch als Instrument eines dämonischen Wissenschaftlers und ein Arbeiteraufstand beschwören einen zerstörerischen Machtkampf herauf, der die gesamte Stadt und ihre Bewohner zu vernichten droht.
ARTE überträgt die Welturaufführung der rekonstruierten Fassung live und in HD-Qualität - direkt von der Berlinale 2010 aus dem Friedrichstadtpalast.
Alleine die spannende Rekonstruktiosgeschichte von Metropolis ist aufregender als ein Großteil der heutigen Filme. Als ich 1987 Enno Patalas Rumpffassung in der Cinemathek sah, durfte ich ihn auch live erleben “Wir tauschten in Moskau 3 Meter Metropolis mit 2 Meter Potemkin, das ging zu wie auf einem Basar”. Die Vorgeschichte kommt - so spannend er Heise-Artikel ist - etwas zu kurz.
Und ob die Formulierung “Directors Cut” hier mal so wirklich ins Schwarze trifft, bezweifle ich. Wir sehen hier etwas, was der Kinofassung nahekommt (es fehlen immer noch wenige Minuten). Ob es auch die Fassung ist, die Lang in seinem stillen Kämmerlein entworfen hätte, wissen wir nicht.