OmdU

Möchte mit diesem Thema einmal einen Punkt ansprechen, der in meinem Kollegenkreis jedes Jahr dafür sorgt, dass viele von einer Sichtung auf dem Festival absehen: Die Aufführung von Filmen in der jeweiligen Originalversion. Der Thread-Titel (OMDU, Original mit deutschen Untertiteln) steht dabei für meine persönliche favorisierte Konstellation, die auf dem Festival allerdings in den seltensten Fällen vorkommt. Zum größten Teil sind es aus nachvollziehbaren Gründen eben die Originalsprachversionen, wenn es gut läuft kommen die mit englischen UT.

Wie seht ihr die Filme am liebsten? Lasst ihr Filme aus, weil sie im Original ohne UT laufen oder ist euch das gänzlich egal?

Ich seh Filme seit einigen Jahren fast ausschließlich im O-Ton. Wenn Englisch dann am liebsten komplett ohne UT, da UT vom Sehgenuss etwas ablenken können. Wenn der Film auf anderen Sprachen daheim ist, dann mit UT, egal ob englisch oder deutsch.

Für das Festival und meinen nicht so englischfitten und filmfanatischen Bekanntenkreis wären deutsche UT oder sogar deutsche Sprache natürlich ein Anreiz auch mal mehr mit aufs FFF zu kommen.

Da geht es mir genau wie Mario. Synchronisierte Filme ertrage ich absolut nicht mehr. Insbesondere asiatische Filme verlieren oft enorm von ihrer Stimmung, wenn sie synchronisiert wurden.

Untertitel sind mir englisch fast lieber als auf deutsch. Keine Ahnung warum, aber die deutschen Untertitel erscheinen mir oft liebloser oder ungenauer als die englischen.

Ich bin auf jeden Fall sehr glücklich mit der Sprachwahl des Festivals.

Auf dem Festival bin ich sehr froh, dass alle Filme im O-Ton laufen. Untertitel können für mich auf deutsch oder englisch sein, das ist mir egal. Bei englischsprachigen Filmen sind mir Untertitel nicht so wichtig, und, wie Mario schon geschrieben hat, lenken sie sogar eher ab. Problematisch sind für mich eigentlich nur englischsprachige Filme mit sehr starkem Dialekt oder komplizierten Themen, bei denen ich ohne Untertitel nur schwer folgen kann. Aber das kam in den letzten Jahren nur selten vor.

Wenn ich jetzt darüber nachdenke… englische Untertitel sind mir bei englischen Filmen lieber als deutsche. Denn sonst passt das gehörte nicht zum geschriebenen und ich übersetze im Kopf automatisch mit. Bei anderssprachigen Filmen dürfen die Untertitel aber gerne auf deutsch sein.

Zuhause ist es etwas anderes. Da unterscheide ich nach Qualität der Synchro und danach, mit wem ich gucke. Hollywoodfilme sehe ich mir meistens mit deutschem Ton an, weil die Synchro dort in der Regel gut genug für meine Ansprüche ist. Und Deutsch ist halt meine Muttersprache, da verstehe ich 100% im Vergleich zu vielleicht 90% bei einem englischsprachigen Film. So sehr ich das “Original-Gefühl” schätze, so spielt das Verstehen ja auch eine Rolle. :wink: Wenn also eine gute Synchro angeboten wird, dann wähle ich die. Aber asiatische Filme sind in der Regal dermaßen grottig synchronisiert, dass dort nur O-Ton mit Untertiteln in Frage kommt.

Naja, und dann kommt natürlich noch dazu, dass ich gerne Filme mit Freunden ansehe, und dort die Vorlieben ganz verschieden sind - von strikten O-Ton-Guckern bis zu Englischverweigerern ist alles dabei. :wink: Also habe ich gelernt, flexibel zu sein.

Ich kann Englisch zwar einigermaßen gut sprechen und schreiben, aber mit dem Verstehen von gesprochenem Englisch tue ich mich ab und zu schwer, vor allem, wenn es irgendwie dahingeschnoddert wird oder in Form eines Dialekts daherkommt oder wenn andere Geräusche - auch die der Kinobesucher - elementare Textteile übertönen.
Von PRIMER zum Beispiel habe ich seinerzeit kein Wort und letztlich den ganzen, sehr dialoglastigen Film nicht verstanden, weil die so genuschelt haben, und das auch noch, wo es um komplizierte Sachverhalte der Physik und Zeitreisen ging. Das war sehr ärgerlich und schade ums Geld.

Daher bin ich über Untertitel immer froh. Da kann man sicherheitshalber kurz den Blick runterwandern lassen (solange kein 2-Meter-Mensch mit Afro-Frisur vor einem sitzt oder das obligatorische Pärchen, das die Köpfe aneinenanderlehnt) und das fehlende Wort nachlesen oder überprüfen, ob man’s auch richtig verstanden hat.

Deutsch müssen die Untertitel meinetwegen nicht sein. Sie können den Dialog sowieso nur sehr reduziert wiedergeben, Englisch fände ich schon ganz okay.

Daheim schau ich übrigens schon meistens auf Deutsch, aber am FFF mag ich schon das Internationale.

Also eigentlich, was Zwerg-im-Bikini sagt.

Am liebsten immer im Original, egal ob auf dem Festival, sonst im Kino oder zuhause und wenn es nicht englisch ist dann vorzugsweise mit englischen Untertiteln. Im Notfall gehen auch deutsche Untertitel aber angenehmer ist es auf dem Festival nicht zwischen den Sprachen wechseln zu müssen.

[Ironie]Finde es deswegen auch eher lästig, mich mit den anderen Festivalbesuchern auf deutsch unterhalten zu müssen.[/Ironie]

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Synchro - NO WAY! Die Qualität hat leider stark nachgelassen, besonders bei Filmen mit geringerem Budget, klingt das oft echt billig. Und bekannte Synchronsprecher bei unterschiedlichen Schauspielern, geht für mich gar nicht…

UT wenn notwendig (also alles ausser D und E) aber am liebsten in Englisch

Ja, qualitativ minderwertige Synchro ist fürchterlich, kann manchmal aber auch wieder Spaß machen (genau deswegen). Glücklicherweise sind Hollywoodfilme, also größere Produktionen in der Regel mit guter deutscher Synchro ausgestattet, dass es annehmbar ist.

Was ich hingegen ziemlich furchtbar finde ist, wenn eine bekannte deutsche Synchronstimme zu einem bekannten Schauspieler wechselt…zieht Euch mal den Kurt Russel in Bone Tomahawk rein…

Die Tom Hanks Stimme ist auch für mehrere Schauspieler besetzt, mein ich. Etwas doof ist das schon.

Da ist es ein Segen, wenn man wie ich über ein mieses Personengedächtnis (inklusive Stimme) verfügt. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen erkenne ich Synchronsprecher höchstens dann wieder, wenn mich jemand darauf anspricht. Und was man nicht erkennt, das kann einen auch nicht ablenken. :wink:

Dieses Jahr sind (bisher) bei vier Filmen deutsche UT vorgesehen: 68 KILL, DARKLAND, AUDITION und LESSON OF THE EVIL.

Also, ich oute mich jetzt einfach mal als Fan gut gemachter Synchro. Ich finde, das ist fast eine eigene Kunstform. Zugegeben, sie verfremdet bereits bestehende Kunstwerke, aber eben nicht zum Nachteil des Zuschauers, sondern eher als Hilfestellung und manchmal wertet sie das Originalmaterial sogar auf, Und es gibt sie eigentlich nur in Deutschland in dieser Perfektion, das ist auch etwas Besonderes. Die Deutschen sind ja in punkto Film ansonsten nicht die ganz großen Pioniere.

Ich verehre gute Synchronsprecher auch genauso wie die Schauspier selbst (sind ja auch welche). Der Tod von Arne Elsholtz (Tom Hanks, dessen Originalstimme ich übrigens nicht besonders mag, Bill Murray) oder Wolfgang Hess (Bud Spencer, Baumbart) ging mir möglicherweise näher als der von Heath Ledger.

Und es macht mir auch nichts aus, wenn ein Sprecher mehrere Charaktere spricht. Sandra Schwittau z.B. ist Bart Simpson, Hillary Swank und Jennifer Tilly, so what? Nach zwei Sätzen habe ich mich daran gewöhnt und freue mich höchstens, so eine tolle Stimme mal in einer anderen Rolle zu hören.

Mir kam bei dem Satz direkt „Hot Shots“ in den Sinn, den wir zu meiner Schulzeit rauf und runter zitiert haen. :smiley: Als ich ihn dann das erste Mal auf englisch gesehen habe, war es ein komplett anderer Film für mich. Ich weiß, dass bei solchen extremen Abweichungen und dem Dazudichten von Gags die Meinungen auseinander gehen, aber damals war diese Art der Übersetzung genau das richtige für uns. Es mag der Nostalgie geschuldet sein, dass ich das in dem Fall nicht so eng sehe, denn später bei South Park habe ich mich über ungenaue Übersetzungen dann furchtbar aufgeregt. Aber egal ob man es nun gut oder schlecht findet - zumindest finde ich es sehr spannend, wie stark eine Synchronisation die Wirkung eines kompletten Films verändern kann.

Und ausgerechnet hier hab ich starke Probleme. Bei dieser Stimme bekomme ich den Bart Simpson nicht aus dem Kopf.

Genau, so war das. Das ist wirklich eine Charakterstimme (gewesen).

Ich hab’s hier schonmal erwähnt, ich finde etwa die deutsche Synchronisation von South Park sensationell. Dagegen das Original fast schon ein bisschen „anstrengend“. Ich meine sogar, Bill Murray Elsholz hat hier auch mal eine Figur gesprochen, diesen Kriegsveteranen. Die Kinder finde ich durch die Bank durch gut gesprochen. Ach, die Erwachsenen eigentlich auch. Randy Marsh :smile: Leider hat Mr. Garrison seine sensationelle deutsche Stimme „verloren“. Die neue passt nicht besonders gut.

Aber doch nur, weil sie über so viele Jahre nur auf diese Rolle abonniert war und erst spät die Gelegenheit bekam, Hauptrollen in namhaften Filmen zu sprechen.
Wäre sie von Anfang an so vielfältig eingesetzt worden wie besagter Wolfgang Hess oder auch ein Christian Brückner, der ja auch noch Dokus und Hörbücher einspricht, wäre es viel leichter, den Schalter im Kopf umzulegen und sich darauf einzulassen.

Der Mann einer Arbeitskollegin hat sich die komplette Serie „Die Zwei“ auf DVD zugelegt, weil er die ganzen Sprüche aus der deutschen Synchro mal wieder hören wollte,

Kann jeder handhaben, wie er will, aber ich sehe, oder besser höre, das meiste eh nur noch als Stichproben, daher kann ich nicht genau sagen, wie schlimm es nun wirklich ist, denn die Stichproben liegen zu hoher Zahl bei mies bis katastrophal - ganz schlimm ist es im Comedy Bereich… Und die Zeiten, wo es aufwertende Synchros gab, liegtr mMn lange zurück, oder wann war das letzte Beispiel dafür?

Die schon oft erwähnte Mehrfachbesetzung eines Sprechers war damals auch mein Grund zum Synchro Boykott, Indiana Jones mit der Stimme von JR Ewing ging für mich einfach gar nicht…

Nope. Von allen deutschen Synchronisationen ist South Park denke ich mit das schlechteste Beispiel. Als langjähriger Fan, der mit den deutschen Folgen begonnen hat, muss ich hier massivst und ein kleines bisschen wutschnaubend widersprechen…

South Park mag zwar stellenweise talentierte Synchronsprecher haben, klingt auf Deutsch aber immer bloß, als würden erwachsene Männer ihre Stimmen verstellen. Im Original werden die Stimmen zusätzlich nachbearbeitet, und das merkt man einfach. Der Stil kann einem natürlich trotzdem gefallen, aber ich kann die deutsche Fassung nur noch schwer ertragen seit ich die Originalstimmen kenne. Dazu kommen ganz neutrale Fehler, wie Zensur auf der einen Seite (Nazi-Witze in Deutschland? Lieber nicht) und das Dazuerfinden von Schimpfwörtern auf der anderen. Das hat man anfangs bei RTL gemacht, weil man eine junge (und etwas primitive) Zielgruppe ansprechen wollte, die nur auf Schimpfwörter steht. Leider wurden dadurch einige Charaktere aber völlig verfälscht, wenn z.B. Eltern plötzlich geflucht haben, die im Original einen Gegenpol zu den Kindern darstellen sollten. Mit den späteren Staffeln wurde die Übersetzung besser, weil sie sich näher an das Original hielt, aber die frühen Staffeln kann man eigentlich komplett in die Tonne kloppen. Und die Lieder… nahezu alle Lieder klingen besser im Original, weil die Leute dort singen können. Für die Serie hat man auf Deutsch keine extra Singstimmen engagiert, anders als beim Film, dessen Lieder deshalb auf Deutsch auch deutlich melodischer klingen.

Sorry, persönliches Thema für mich. :smiley:

So persönlich dann doch nicht, ich sehe das genauso! South Park auf Deutsch ist für mich ein Paradebeispiel von mieser Synchronisation, nicht nur dass viele Witze schlecht verändert werden, die Stimmen sind einfach nur abartig…

Hatte geahnt, dass es für Dich ein gewisses Reizthema darstellt. :smirk: In gewisser Hinsicht gebe ich Dir auch recht. In der Tat hat man in den ersten Folgen besonders auf die Zwölf gehauen, was Schimpfwörter betrifft. Da ist man vll. etwas überambitioniert an die Sache herangegangen. Aber für die Kinder finde ich passen die Stimmen einfach mega gut, wohingegen sie im Original für mein Gehör etwas zu stressig sind. Ja, die Übersetzungsfehler und Engpässe gibt es auch. „Hut frei!“ :grin:

OT: Na, super, jetzt habe ich diesen Dialog als Ohrwurm: