OmdU

Für mich auch ausschließlich Originalfassungen, ganz gleich, welcher Sprache. Wenn Untertitel, dann englische, gerne auch mal bei englischsprachigen Comedyserien, damit man auch wirklich alles mitbekommt. Auch bei Filmen, deren Sprache ich nicht verstehe, wähle ich nach Möglichkeit englische Untertitel, weil die Übersetzungen meist besser und sorgfältiger sind.

Interessanterweise tutete die sonst eher konservative Stuttgarter Zeitung diese Woche auch ins Horn der Synchro-Nörgler (s.u.). Ich denke allerdings, dass sich in Deutschland nichts in Richtung OmU tun wird, so lange das Fernsehsystem in der jetzigen Art aufrecht erhalten wird. Im viel zitierten Skandinavien beispielsweise gibt es Englischunterricht mit untertitelten Filmen frei Haus. Und selbst bei unseren schweizer Nachbarn laufen die meisten Filme im Original mit mehrsprachigen Untertiteln im Kino.

Das Problem ist, dass man da eine Meinge Leute arbeitslos machen würde, wenn man die Synchronisation abschafft. Ausserdem würde es verständlicherweise heftige Proteste hageln, weil man so lange auf Synchronisation gesetzt hat und somit der Anteil der Leute, die nicht so gut Englisch verstehen deutlich höher ist ist, als zB in skandinavischen Ländern. Und von der englischen Aussprache vieler Deutscher will ich gar nicht anfangen :wink:

Ja so ist das wohl…

Huhu,

having my say:

im Kino sehe ich die Filme meistens im Original. Kommt auch drauf an, mit wem ich gehe. Beim FFF gehören die vielen Sprachen einfach dazu.

Zuhause sehe ich die Filme / Serien lieber auf Deutsch. Ich habe das Gefühl, dass die deutsche Tonspur klarer ist als die Originaltonspur und ich somit vieles einfach nicht verstehe, weil es undeutlich ist. Klar verliert dann der Film oder die Serie an Flair, aber ich verstehe halt auch gerne, worum es geht. Wenn ich mit meinem Freund schaue, dann nur auf Englisch. Wenn es dann zu schwierig oder undeutlich wird, werden UTs dazugeschaltet. Gerne auch englische UTs zu englischen Filmen / Serien. Wenn man sich dann reingehört hat, kann man die wieder wegschalten. Und ja, manchmal scheint es sich um zwei verschiedene Filme zu handeln, wenn man das Original und dann eine synchronisierte Fassung sieht.

UT lesen finde ich teilweise anstrengend, z. B. bei Shin Godzilla (reinstes Untertitelstakkato) oder auch Mojin, wo man visuell sowieso erschlagen wird und die UTs teilweise zu schnell wieder ausgeblendet werden. Dabei ist es mir egal, ob es sich um englische oder deutsche UTs handelt. Außerdem lenken UTs auch vom Geschehen auf der Leinwand ab, weil man mehr mit Lesen als mit Schauen beschäftigt ist. Da les ich dann auch die englischen UTs bei deutschen Filmen mit, obwohl ich da ja alles verstehen müsste.

Interessant fand ich es, als vor längerem ein koreanischer Film auf dem FFF gezeigt wurde, bei dem die UTs verschwunden waren. Dank des üblichen asiatischen overacting konnte man dem Film teilweise ganz gut folgen. (War der dreiteilige koreanische Apocalypse-Film, Zombie - Roboter, der den Sinn seines Lebens hinterfragt - riesige Billardkugel).

Hatte auch mal Solaris gesehen mit deutscher Untertitelung, die eher mau war, ich meine, da redet der eine Typ gefühlte 10 Minuten Russisch und dann erscheint als UT nur “ja”. Ähhh, na jut.

Asiatische Filme sehe ich mir auch gern synchronisiert an, einfach weil mir grade die Mädels oft zu hysterisch rumquietschen. Da tun mir ja die Ohren weh.

UTs zu erstellen ist wohl auch nicht ganz einfach, da man das Gesagte kurz und knapp und präzise irgendwie rüberbringen muss, aber halt nur begrenzt Platz und Zeit hat. Da gehen dann natürlich einige Nuancen verloren. Würde da auch nicht unbedingt sagen, dass deutsche UTs schlechter als englische sind. Finde nämlich, dass einige asiatische Filme (z. B. King of Pigs) grauenvoll englisch untertitelt waren.

Ich finde, dass die meisten Synchros ganz gut gelungen sind. Wie oben schon erwähnt, hat gerade die deutsche Synchro von “Die Zwei” dazu beigetragen, dass die Serie in DE Kult wurde. Auch den Film “A Fish called Wanda” finde ich super synchronisiert. Die Fluch der Karibik Filme sehe ich aber nur auf Englisch, da finde ich Johnny Depps Stimme auf Deutsch unpassend.

Was mich nervt ist, dass es gefühlt nur drei Synchronsprecher zu geben scheint. Da wäre mehr Abwechslung angesagt. Vor allem lenkt es mich ab, wenn ich während des Films überlege, woher ich die Stimme sonst noch kenne. Was sich aber echt gebessert hat ist, dass schwarze Komiker / Darsteller nicht mehr mit dieser komischen hohen Fistelstimme synchronisiert werden.

Grundsätzlich finde ich es gut, dass es die “Industrie” der Synchronisation gibt. Schließlich gibt es viele Menschen, die einer zweiten (englischen) Sprache nicht so mächtig sind, dass sie den Filmen im Original folgen können. Finde es daher leicht angeberisch, wenn man sagt, dass Filme nur im Original am besten seien. Und ehrlich gesagt, manchmal bin ich nach einem Arbeitstag einfach auch zu müde, um mich auf Untertitel oder Original einzulassen.

Die Wahrheit liegt irgendwo da draußen - jeder, wie er es am liebsten mag.

Mittlerweile schaue ich Filme im Kino zu ca. 95% im Original. Besonders visuelle und Dialog arme Filme (sofern vorher bekannt) am liebsten ohne UTs. Die Ausnahmen sind z.B. 35mm Projektionen, die nur in dt. Sprache angeboten werden, wie z.B. traditionell bei den Monster machen mobil Trash Filmtagen. Auch wenn ich den Zeitslot für die OF eines Films verpasse, mache ich evtl. mal eine Ausnahme und schaue die dt. Synchro. Godzilla Resurrection hätte ich im nach hinein nach dem Untertitel Wahnsinn übrigens am liebsten als dt. Synchro gesehen.

Nicht Englisch sprachige Filme schaue ich (auf Festivals) am liebsten als OmdU. Das strengt einfach weniger an als zwei Fremdsprachen zu verarbeiten, auch wenn ich hier zustimme, das englische UTs häufig geschickter oder liebevoller zu übersetzen scheinen. Kantonesische Filme im Original ohne Untertitel schaue ich nicht.
Englisch sprachige Filme schaue ich im Kino am liebsten in der Original Fassung ohne Untertitel, da diese ohnehin immer den visuellen Genuss beeinträchtigen. Ausnahmen sind hier sehr Dialog reiche Filme oder solche in denen mit derben Slang zu rechnen ist. Und in letzter Zeit empfinde ich es auch häufiger angenehmer dann analog zur Sprache englische Untertitel zu lesen. Doch auch hier gibt es Ausnahmen, wenn z.B. vorher auf Grund des Themas viele Fachbegriffe zu erwarten sind (wie z.B. viel Wirtschaftsenglisch) und ich damit rechnen kann das mir einige Vokabeln fehlen; Dann wären mir dt. Untertitel lieber.

Es richtet sich also auch häufig nach dem einzelnen Film. Zu Hause wird es noch diffiziler. Ein Film, den ich bereits im Original sah schaue ich mir gerne in seiner dt. Synchro an. Oder wenn ich die dt. Synchro sah, dann im OT, je nach Konzentrationslevel und Film wahlweise ohne, bzw. mit dt. oder engl. UTs. Es passiert allerdings öfters, das ich entnervt feststelle, das die Synchro nicht viel taugt, weshalb auch Filme im TV für mich immer unattraktiver werden.
Es gibt einige Schauspieler deren Synchron Stimmen ich einfach genial finde (was zum Teil daran liegen kann das ich quasi mit denen aufgewachsen bin). Das sind die Stammsprecher (Sorry, bin noch nicht soweit auch deren Namen zu behalten) von Bruce Willis, Woody Allen, Tom Hanks und Ethan Hawke (Pierce Brosnan auch okay). Gut finde ich auch Charlize Theron, Jennifer Lawrence und Kate Winslet. Gerade Filme mit Willis oder Tom Hanks können für mich ein Grund sein die Synchro zu schauen. So gesehen stimme ich Dr_Schaedel teils zu. Zu dieser Aussage,

fällt mir übrigens spontan Gaspar Noe’s SEUL CONTRE TOUS - MENSCHENFEIND ein, dessen dt. Synchronisierung meines Erachtens den Ton, die Emotionen und das ganze Wesen der Hauptfigur besser trifft als die Originalstimme.

Am schlechtesten synchronisiert sind asiatische Filme und Comedys, weshalb ich die ausschließlich im Original schaue. Die meisten englisch sprachigen Comedys wirken auf mich in ihrer Synchro meist so gar nicht lustig. Spaßig finde ich aber das ausgerechnet in dem von @Herr_Kees geposteten Artikel die Ankündigung eines Gütesiegels neben dem Bild von Sheldon Cooper - Jim Parson erscheint. :laughing: Die Synchro ist dermaßen unerträglich im Vergleich zum Original, das ich einen Versuch im TV nach fünf Minuten abgebrochen habe. Habe die ersten 9 Staffel als OF (z.T. mit Untertiteln) gesehen.

Edit: Achso, um auf @Neck Frage zu antworten. Ich habe in der Tat schon Filme auf dem FFF wegen der Untertitel sausen lassen. Das war letztes Jahr der Iglesias, weil mir das einfach zu anstrengend ist spanisches Sprachfeuerwerk mit Untertitel Stakkato zu konsumieren.

Ich bin gestern ausversehen auf Parasite auf Deutsch gegangen. Leider habe ich übersehen, dass nicht alle Vorstellungen in OmU sind. Das war von der Aussprache her der Namen schon ziemlich schlimm. Obwohl es koreanische Namen sind, wurden alle irgendwie französisch ausgesprochen. Wie Bon, Karton oder dArtagnan meinetwegen. Tason anstatt Dasong, Namkon anstatt Namgung, Moongon anstatt Moongwang (Aussprache im Deutschen ungefähr Munquang). Am schlimmsten war natürlich Kiton, anstatt Gijong (Gidschong), was vermutlich daran lag, dass jemand in der Geschwindigkeit von 5 Namen pro Sekunde alle Namen romanisieren wollte und dann im koreanischen ㅈ vielleicht irgendwie an ein “T” denken musste.

Das heißt also Parasite unbedingt in original Sprache anschauen?

Sieht ganz so aus. Habe nun auch schon von mehreren Leuten gehört, dass sie die Vorstellung mit Dub bereut haben.

Ich würde mal sagen: ALLE FILME unbedingt in original Sprache anschauen! :wink:

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Weil es gerade erwünscht war, hier mal ein Thread dazu, bleibt fair und nett denen gegnüber, die anderer Meinung sind.

In dem Sinne: Nur OV (für mich ;))

Mein Senf ist rasch dazugegeben : Filme gewinnen im OT viel an Atmosphäre, insbesondere bei den auf dem FFF gezeigten Asiaten hätte ich mir diese gar nicht synchronisiert ansehen wollen.

Der Wermutstropfen sind Filme, bei denen so schnell gesprochen wird, das man kaum Gelegenheit hat, sich auf die Bilder zu konzentrieren. Insbesondere bei Spaniern ist das leider sehr häufig der Fall.

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Bei mir mittlerweile auch 90-95% OV. Mehr Atmo, mehr Feeling, mehr Authentizität, oft bessere Abmischungen. Zudem bleibt dabei mein Englisch recht frisch.

Auch wenn Studien sagen, dass man durch Untertitel ca. 10-25% weniger optische Infos des Films mitbekommt, will ich einfach die echten Stimmen und die volle Atmosphäre. Wenn man das einmal verinnerlicht hat, gibt es auch eigentlich kaum noch ein Zurück.

Selbst wenn die deutsche Synchrobranche den Ruf der weltweit besten besitzt und sich oft (aber eher bei Hollywoodproduktionen) auch wirklich hören lassen kann.

Ausnahmen wo ich manchmal zur deutschen Synchro tendiere sind Animes. Was für „echte“ Animefans ja ebenfalls kaum nachvollziehbar ist und einer Todsünde gleicht :sweat_smile:

Dazu gibt es doch schon einen Thread?

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Genau. Hatte ZIB’s Post nicht gelesen…Es existiert schon ein Thread…Beiträge könnte man ja verlagern.

Ganz schwach von Splendid. Und dann wird der Film vermutlich fast überall nur mit Synchro erscheinen. Ich denke, ich habe diese Scharlatane nun lang genug unterstützt. Nur Original ist legal. Aber die deutschen Filmverwerter legen einen dauernd Steine in den Weg, überhaupt an die Originalversion zu kommen. Ständig laufen in den Kinos die illegalen synchronisierten Fassungen. Die Zeit von Filesharing ist zurück! In etwa zwei, spätestens drei Wochen wird Peninsula wohl überall online zu finden sein.

Das kann man nun so oder so sehen.

Es gibt viele Kinogänger, die einfach nur den Film konsumieren wollen mit Popcorn und Cola, ohne sich mit Untertiteln rumschlagen zu müssen. Die schauen sich auch keine Filme auf Englisch an. Ist auch völlig in Ordnung.

Dann gibt’s die, sagen wir mal, anspruchsvolleren Kinogänger, die lieber den Film im Original sehen wollen. Da wird’s natürlich schwieriger, Kinos zu finden, die die Filme im Original zeigen. Ich denke, englischsprachige Filme sind durchaus vertreten, bei Asiaten wird’s schwieriger. Sind ja für viele eher noch ein Geheimtipp. Und eventuell auch zu teuer, um sie flächendeckend zu spielen? Filme wie Train to Busan (Zombiefilme sind ja nicht jedermanns Sache), Parasite, evtl. Pandemie und dann auch Peninsula dürften Ausnahmen sein, die sich für deutsche Kinobetreiber lohnen.

Man darf nicht vergessen, dass die Synchronisation in Deutschland auf einem sehr hohen Niveau ist. Das einzige was ich dieser Branche vorwerfen würde ist, dass oftmals ein bekannter Sprecher mehrere „Stars“ synchronisiert. Und ja, Originalatmosphäre geht verloren. Aber, ganz ehrlich, manchmal bin ich zu langsam, jedes Wort der Untertitel lesen zu können oder Untertitel sind weiß auf weiß :frowning: , da wären mir bei manchen Sachen Synchros ganz recht.

Ich find’s ein bisschen arrogant zu sagen, nur original ist legal. Die anderen Versionen, ob synchronisiert oder mit Untertiteln, haben durchaus ihre Berechtigung. Schaffen ja auch Arbeitsplätze.

Was mich dann eher stört, sind geschnittene Fassungen von Filmen.

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Ich finde, die Synchronisierungen in Deutschland befinden sich auf absolut amateurhaften Niveau. Entweder haben die Leute keine Ahnung oder sie geben sich keine Mühe. Dass ich bei koreanischen Filmen grobe Fehler in Synchro und Beschreibung finde ist die Regel und nicht die Ausnahme. Die Synchro zu Parasite ist mittelmäßig bis schlecht, und sowas bei einem Oscarpreisträger. Als ich die deutschen Trailer zu Burning und Die Taschendiebin gesehen habe, hatte ich schon nach wenigen Sekunden Ohrenkrebs. Das dramatische bei Die Taschendiebin ist, der Film scheint komplett auf Deutsch zu sein in der deutschen Fassung. Ich habe ihn mir nicht auf Deutsch angesehen weil ich mir so ein Meisterwerk nur ungern zerstören lasse, aber in dem Film wird zu etwa 60% Koreanisch und 40% Japanisch gesprochen (wenn nicht vllt. sogar 50/50). Und eigentlich ist es fast handlungstragend zu wissen, welche Sprache wann gesprochen wird. Bei War of the Arrows, der auf Koreanisch und Mandschurisch ist, ist es auch so. Alles wurde synchronisiert. Das „Lustige“ dabei ist, in dem Film lässt der Anführer der mandschurischen Streitkräfte seine Worte übersetzen. So sagt erst der Mandschurenkrieger was (auf Deutsch) und der koreanische Übersetzer sagt das gleiche (plappert auf Deutsch nach). Normalerweise wird immer nur eine (die Hauptsprache) übersetzt, aber koreanische Filme werden ständig komplett verhunzt.

Auf eine ganz glorreiche Idee kam man auch bei dem Film The Phone (2002). Zumindest auf Blu-ray ist der Film in Deutschland mit drei Tonspuren erschienen: Deutsch, Französisch und koreanische Originalspur. Aber Untertitel sind nicht mit dabei. Der einzige koreanische Film, den ich auf Deutsch gesehen habe und wo ich die Synchro als gelungen bezeichnen würde, ist Detective K: Im Auftrag des Königs. Gut übersetzt, flüssig gesprochen. Habe dem deutschen Vertreiber damals auch meine Komplimente gemacht und wollte eigentlich wissen, wer dafür hauptverantwortlich war. Das haben sie mir dann aber nicht mitgeteilt. Diese DMT - Digital Media Technologie GmbH hat jedenfalls auch den Film Der Admiral - Roaring Currents synchronisiert. Die war dann aber wieder Mies. So bleibt es ein Mysterium.

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Ich will die Filme unverfälscht sehen, dazu gehört auch die Originalsprache, leichte Veränderungen in Form von eingeblendeten Buchstaben ist mir recht :wink:

Das ist doch auch einer der grossen Vorteile des FFF, dass man solch Filme eben nicht synchronisiert zu sehen bekommt…

Deutsche Synchros sind eigentlich recht hochwertig. Bloß sind die meisten davon halt für rein englischsprachige Filme angefertigt. Damit kriegt man am meisten Zuschauer und damit Geld. Also gibts auch mehr Geld für alles rund um die Vermarktung. Dazu gehört auch die Synchro. Ich bin auch nicht besonders glücklich über asiatische Filme und deren Behandlung in Deutschland, aber ich kann es verstehen. Zweisprachige Filme sind nochmal schwieriger, da muss man sich theoretisch für eine Hauptsprache entscheiden.

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