Huhu,
having my say:
im Kino sehe ich die Filme meistens im Original. Kommt auch drauf an, mit wem ich gehe. Beim FFF gehören die vielen Sprachen einfach dazu.
Zuhause sehe ich die Filme / Serien lieber auf Deutsch. Ich habe das Gefühl, dass die deutsche Tonspur klarer ist als die Originaltonspur und ich somit vieles einfach nicht verstehe, weil es undeutlich ist. Klar verliert dann der Film oder die Serie an Flair, aber ich verstehe halt auch gerne, worum es geht. Wenn ich mit meinem Freund schaue, dann nur auf Englisch. Wenn es dann zu schwierig oder undeutlich wird, werden UTs dazugeschaltet. Gerne auch englische UTs zu englischen Filmen / Serien. Wenn man sich dann reingehört hat, kann man die wieder wegschalten. Und ja, manchmal scheint es sich um zwei verschiedene Filme zu handeln, wenn man das Original und dann eine synchronisierte Fassung sieht.
UT lesen finde ich teilweise anstrengend, z. B. bei Shin Godzilla (reinstes Untertitelstakkato) oder auch Mojin, wo man visuell sowieso erschlagen wird und die UTs teilweise zu schnell wieder ausgeblendet werden. Dabei ist es mir egal, ob es sich um englische oder deutsche UTs handelt. Außerdem lenken UTs auch vom Geschehen auf der Leinwand ab, weil man mehr mit Lesen als mit Schauen beschäftigt ist. Da les ich dann auch die englischen UTs bei deutschen Filmen mit, obwohl ich da ja alles verstehen müsste.
Interessant fand ich es, als vor längerem ein koreanischer Film auf dem FFF gezeigt wurde, bei dem die UTs verschwunden waren. Dank des üblichen asiatischen overacting konnte man dem Film teilweise ganz gut folgen. (War der dreiteilige koreanische Apocalypse-Film, Zombie - Roboter, der den Sinn seines Lebens hinterfragt - riesige Billardkugel).
Hatte auch mal Solaris gesehen mit deutscher Untertitelung, die eher mau war, ich meine, da redet der eine Typ gefühlte 10 Minuten Russisch und dann erscheint als UT nur “ja”. Ähhh, na jut.
Asiatische Filme sehe ich mir auch gern synchronisiert an, einfach weil mir grade die Mädels oft zu hysterisch rumquietschen. Da tun mir ja die Ohren weh.
UTs zu erstellen ist wohl auch nicht ganz einfach, da man das Gesagte kurz und knapp und präzise irgendwie rüberbringen muss, aber halt nur begrenzt Platz und Zeit hat. Da gehen dann natürlich einige Nuancen verloren. Würde da auch nicht unbedingt sagen, dass deutsche UTs schlechter als englische sind. Finde nämlich, dass einige asiatische Filme (z. B. King of Pigs) grauenvoll englisch untertitelt waren.
Ich finde, dass die meisten Synchros ganz gut gelungen sind. Wie oben schon erwähnt, hat gerade die deutsche Synchro von “Die Zwei” dazu beigetragen, dass die Serie in DE Kult wurde. Auch den Film “A Fish called Wanda” finde ich super synchronisiert. Die Fluch der Karibik Filme sehe ich aber nur auf Englisch, da finde ich Johnny Depps Stimme auf Deutsch unpassend.
Was mich nervt ist, dass es gefühlt nur drei Synchronsprecher zu geben scheint. Da wäre mehr Abwechslung angesagt. Vor allem lenkt es mich ab, wenn ich während des Films überlege, woher ich die Stimme sonst noch kenne. Was sich aber echt gebessert hat ist, dass schwarze Komiker / Darsteller nicht mehr mit dieser komischen hohen Fistelstimme synchronisiert werden.
Grundsätzlich finde ich es gut, dass es die “Industrie” der Synchronisation gibt. Schließlich gibt es viele Menschen, die einer zweiten (englischen) Sprache nicht so mächtig sind, dass sie den Filmen im Original folgen können. Finde es daher leicht angeberisch, wenn man sagt, dass Filme nur im Original am besten seien. Und ehrlich gesagt, manchmal bin ich nach einem Arbeitstag einfach auch zu müde, um mich auf Untertitel oder Original einzulassen.
Die Wahrheit liegt irgendwo da draußen - jeder, wie er es am liebsten mag.