Über den künstlerisch ambivalenten und kommerziellen Bedeutungsverlust der Oscars müssen wir hier nicht reden, aber ein paar Anmerkungen verträgt’s aufgrund des Ausgangs vielleicht doch…
Dass PARASITE so abräumt, ist doch eine sehr hübsche Überraschung, speziell bei der Konkurrenz heuer. Tut sich da was in Hollywood, wie seht ihr das? Auf 1917 kann ich sehr gut verzichten, gut gemacht, klar, aber braucht’s wirklich noch nen Kriegsfilm, der mir eigentlich nichts über das Heute erzählt und einen narrativen Kniff anwendet, den wir in BIRDMAN und VIKTORIA schon in Perfektion gesehen haben?
Dass mit Bong-Jong Hoo ein Indie-sozialisierter, schon beim FFF gern gesehener Regisseur (SNOWPIERCER war schon großartig), sich bei der Oscar-Rede ein Tete-a-Tete mit Scorsese liefern kann, finde ich, pfeif auf Mainstream-Diss, einfach wunderbar. Und dass die alten Seppl aus der Acadamy offenbar doch in der Lage sind, koreanische, untertitelte Sprache zu würdigen, hätte ich nie gedacht.
Die technischen Oscars für 1917, geschenkt.
Kostüme für LITTLE WOMAN, geht auch klar, genauso Pitt und natürlich Phoenix für die Performance als Joker.
Öde finde ich Zellweger für JUDY, den ich wieder als typisch dämliche konventionelle Wahl seh, wenn man ne Hollywood-Ikone nachspielt und so halbwegs passabel selber singt… gähn. Die viel zwingendere Wahl wäre Saoirse Ronan oder Scarlett gewesen, letztere vor allem auch für die Nebenrolle im tollen JOJO RABBIT, obwohl Laura Dern hier schon auch geht.
Kennt jemand die beste Doku und kann mir was erzählen? Der ist bisher an mir vorübergegangen…