Endlich mal wieder 'ne Gelegenheit, meinen -allerliebsten-Lieblings-thread des Jahres zu reaktivieren… aus aktuellem und hocherfreulichem Anlaß:
This just in:
Special Screening von Millers-Endzeit-Dystopie-Action-Meisterwerk „Mad Max: Fury Road“, plus dem tollen Fan-Projekt „Hope And Glory“ als Vorfilm, in Anwesenheit von und incl. Q & A mit den Filmschaffenden (also, von „Hope And Glory“ jetzt, nicht von „Fury Road“ (sonst wär ich wohl auch noch vorbeigeschneit… ) ) im Auditorium 1 des Zoo-Palastes zu Berlin, am Donnerstag, dem 19.09.2024, um 20:00 Uhr !!! Be there or be cineastic square!
Was hälst Du denn von dem neuen Mad Max Rip Off Road Wars: Max Fury von 2024, falls schon gesehen? Geht der noch als gute Trashgranate durch, oder doch besser Finger weg davon? Die Bewertungen auf IMDB sind jedenfalls fast allesamt unterirdisch, Road Wars: Max Fury liegt aktuell bei 1.9/10, was mich aber irgendwie neugierig gemacht hat. Immerhin auch ein par 10/10 Bewertungen mit dabei, hoffentlich nicht von den Machern oder der Crew des Films selbst, sondern von wahren Trashfans. Trailer empfinde ich als ganz ok.
Noch nicht gesehen, noch nicht mal was davon gehört… werd’ mich die Tage mal kundig drüber machen, hab’ ich heute leider überhaupt gar keine Zeit dafür, inner knappen Stunde gehts schon ab nach Bööörlin, aber nicht zwecks FFF-Besuch, sondern zum Blood Red Shoes-Konzert. Kann man den denn auch irgendwo im www schauen, so wie „Hope And Glory“?
Miller hat in meinen Augen nachgelassen, sein Zenit ist längst überschritten. Mad Max: Fury Road und Furiosa: A Mad Max Saga empfinde ich als vollkommen overhyped, beide Filme haben auch nicht mehr viel gemeinsam mit dem ursprünglichen Mad Max Spirit. Das ging schon mit Mad Max: Fury Road los. Mad Max ist nicht Furiosa. Und in Mad Max - Fury Road hat Furiosa ganz klar das Steuer übernommen. Mad Max wurde zur Randfigur degradiert. Die beiden modernen Miller Filme sind für mich gerade mal solide, so im 7/10 Bereich, immerhin besser als der grauenhafte Mad Max: Beyond Thunderdome mit Tina Turner in der Hauptrolle, aber weit entfernt davon wahre Meisterwerke zu sein. Diese Auszeichnung gebührt Millers Frühwerk, nämlich Mad Max und Mad Max 2: The Road Warrior, das sind beides 10/10 Meisterwerke im Endzeit Action Genre. Kaum zu glauben, was Miller damals aus einem Minimalbudget von einer Handvoll australischer Dollar alles gezaubert hat. Von den beiden ursprünglichen Perlen ist Mad Max: Fury Road und Furiosa: A Mad Max Saga weit entfernt. Mal ganz abgesehen davon, dass die beiden modernen Miller Filme mir viel zu „aalglatt und sauber“ inszeniert worden sind. Der Look ist einfach fürchterlich. Ich liebe den rohen, rauen und kantigen Look in Mad Max und auch den Look mit etwas mehr dezenten Schliff in Mad Max 2: The Road Warrior. Übrigens empfinde ich persönlich die Actionsequenzen in den beiden ersten Mad Max Werken - besonders in Mad Max 2: The Road Warrior im direkten Vergleich zu Mad Max: Fury Road - um Welten besser, als in den beiden letzten Miller Filmen. Hier wurde nämlich während der aufwendigen Action auch zusätzlich Spannung aufgebaut bzw. erzeugt, die ich in Mad Max: Fury Road und Furiosa: A Mad Max Saga komplett vermisse. Dort gab es zwar auch viele Actionsequenzen zu bewundern, aber mit null Spannung. Irgendwann ist die Action in den beiden modernen Filmen nur noch an mir abgeprallt und hat mich tatsächlich in die vollkommene Langweile getrieben. Jedenfalls liebe ich Mad Max und Mad Max 2: The Road Warrior, bin in der Hinsicht wohl eher oldschool, der neumodische Schnickschnack von Miller spricht mich viel weniger an. Immerhin scheint er bei der modernen Jugend ziemlich gut anzukommen. Aber egal. Und zu guter Letzt: Es gibt nur einen Max Rockatansky nämlich Mel Gibson.
Finde ich tatsächlich so gar nicht - nur, weil „Fury Road“ und „Furiosa“ jetzt vom look, Stil und Tonfall her etwas anders gelagert sind, als die zugegebener Maßen natürlich weitaus kantigeren und rougher-en „Mad Max“ und „Mad Max 2“, so halte ich sie aber dennoch nicht für irgendwie overhyped („Fury Road“, der es vermutlich sogar in die Top Twenty meiner absoluten Lieblingsfilme schaffen würde - so ich denn jemals so vermessen wäre, eine solche Liste überhaupt aufstellen zu wollen - kann meiner Meinung nach auch gar nicht Gefahr laufen, irgendwie overhyped zu sein… dafür ist er einfach viel zu gut). Im Übrigen wüsste ich dann aber auch gerne mal, was denn dieser ach so viel- und oftbeschworene "ursprüngliche „Mad Max“-Spirit überhaupt sein / was genau den denn bitteschön im Kern ausmachen sollte… denn wie ich weiter oben ja schon ausführlichst ge- und beschrieben habe, sind dann letzten Endes alle einzelnen Einträge ins franchise ja doch ziemlich verschieden voneinander, und haben reichlich unterschiedliche Schwerpunkte / Erzählweisen. Für mich jedenfalls stehen weder „Fury Road“ in seiner atemlos-mitreissenden Rasanz noch „Furiosa“ in seiner schwermütigen Kargheit und abstossend-anziehenden grausigen Schönheit der knallharten Finalität eines „Mad Max“ und der ungeschlacht-brutalen Gnadenlosigkeit eines „Mad Max 2“ nach. Ganz im Gegenteil…
Ja, so ist das wohl… Und: Das ist auch vollkommen passend, und absolut gut so!
Klar, ist natürlich Geschmackssache - und Du bist da ja beileibe auch nicht die:der Einzige. @Alexander ging’s ja, glaube ich, ziemlich ähnlich. Ich für meinen Teil finde aber, dass Miller hier aber dennoch keinen sell out oder gar eine Anbiederung an heutige Sehgewohnheiten gemacht hat, sondern sich im Grunde genommen doch erstaunlich treu geblieben ist - er hat halt mit den aktuellen Mitteln und Möglichkeiten recht genau den Film gemacht, den er machen wollte - eine immer noch begeisternd-bildgewaltige hochoktanige Metall,- Blut- und Gewalt-high speed-Endzeit-Oper, bzw. einen grimmig-nihilistischen, unbarmherzig-feministischen Rache-Western. Und, da es ihm ja vermutlich ein Leichtes gewesen wäre, sich einfach nur nochmal zu wiederholen, und den Fans der ersten beiden Filme bloss das zu geben, was sie wollten, kann ihm das IMHO gar nicht hoch genug angerechnet werden. Auch und gerade, wenn’s dann halt am Ende vielleicht nicht Allen gefällt.
Hmmm… ich glaube, da haben wir Beide wohl komplett unterschiedliche Filme gesehen.
Joa, das („wohl eher oldschool“) wird’s wohl sein. Schade eigentlich, wo doch gerade „Fury Road“ soviel zu bieten hat… Aber auch „Furiosa“ ist ja - von der zugrunde liegenden Story her - eigentlich vollkommen oldskool, und bloss von der Aufbereitung her aber totally up to date.
Das glaube ich wiederum mal so gar nicht… sonst wäre zumindest „Furiosa“ nicht so ein Mega-Flop an den Kinokassen gewesen, aber auch „Fury Road“ hätte dann seiner Zeit in Sachen box office wohl bedeutend besser performed.
Da der aber inzwischen viel zu alt für die Rolle ist, und auch sowieso keinen Bock mehr hat, ist es einerseits auch nur absolut folgerichtig, dass nunmehr Furiosa im Mittelpunkt steht, und zum Anderen darum auch einfach notwendig, dass halt nun wer Anderer Mäxchen spielen muss…
Geht mir ganz genau so. Keine Lust jetzt, mich wieder in endlosen Diskussionen und Details zu verlieren, aber zu 90% unterschreib ich alles was Du hier zu den Filmen geschrieben hast. Und bei Furiosa habe ich mich streckenweise sogar gelangweilt und geärgert.
+1
Wollte zu dem Film eigentlich überhaupt nix schreiben, aber das trifft es schon ziemlich genau. Falls hier jemand die Deadline (das Magazin) liest, einfach mal einen Blick in Jörg Buttgereits Kolumne auf der letzten Seite werfen:
Der beschreibt das Dilemma bzw. sämtliche Probleme des Films sehr treffend -
ich stimme ihm jedenfalls in allen Belangen zu…
Wundere mich sowieso, dass man darüber so viel schreiben kann…hm
Nichts, und zwar absolut wirklich NICHTS, geht über den Moment, wo die Kamera in MadMax II aus der Dunkelheit des Turbo-Ansaugstutzens des „Pursuit Special“ Ford Falcon V8 herausgleitet. Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich mir die ersten 10 Minuten ansehe. Unvergessen, unvergleichlich. Miller hatte seine Chance und die Kohle, den Fans mit den „Fortsetzungen“ das zu geben was sie wollten, und er hat es grandios versaut.
Und wer jetzt vielleicht denkt, ich hab ein Problem mit weiblichen Hauptrollen in der MadMax-Welt : NOPE. Ich fand auch Tom Hardy scheisse. Mel Gibson wäre so viel grandioser gewesen, gealtert, gereift, hätte gepasst.
Genau so wie „Alien“ Fans keine aufgeblasene „Wir sind alle Sternenkinder“ Story sehen wollten, brauchten echte hardcore MadMax Fans halt keine Zeitgeist-Alibi-Frauendramastory, die mit Max so gar nichts mehr zu tun hat, auch wenn sie als eigenständige Geschichte funktionieren mag.
Merke : Wer auf „Freitag der 13.“ steht will halt immer nur die Axt und viel Blut sehen. Und keine Weichzeichnung der Erfinder des Werkzeugs.(und erst recht keine bekifften, vollkommen lächerlichen Zottelböcke mit kleinen Stofftieren am Ranzen, die aussehen, als wären sie vom Casting eines „Big Lebowski“ in zweiter Reihe aussortiert worden.)
PS: Das es noch Fortsetzungen gibt, die einen absolut begeistern können, hat „Terrifier 3“ jetzt grandios bewiesen. DANKE für diesen riesengroßen auf wirklich ALLES scheissenden Mittelfinger in Richtung was man heute noch „darf“. So geil und konsequent. Und SHAME on Rosebud, das dieser Film nicht auf dem Filmfest gelaufen ist. Der beste Horrorfilm der letzten 40 Jahre. Enough said.
Ich habe wirklich eine ganze Weile lang hin- und herüberlegt, ob ich mich wirklich überhaupt nochmal dazu äussern mag und möchte, aber wenn’s denn sonst niemand tut…
Ja, wirklich und wahrhaftig ein sehr schöner Auftakt - an dem mich persönlich vor Allem diese nichts erklärende, impulsiv-immersive Unmittelbarkeit jedes einzelne Mal wieder von Neuem zu faszinieren weiss. Dieses umstandlos-rücksichtslose Mitten-Hinein-Geworfenwerden, mit full speed direkt ins Geschehen Hineinkatapultiertwerden. Sicherlich von allen vier „Mad Max“-Filmen die mit ganz weitem Abstand grossartigste Eröffnungsszene.
Wieso nur lese ich bei solcherlei Ein- und Anwürfen fast immer unterschwellig so ein schmollig vorwurfsvolles persönliches Beleidigtsein heraus? Nach dem Motto: „Wir sind die einzig wahren Fans (selbstschreibend auch ein völlig bescheuertes Selbstverständnis von „Fan-Sein“ / Fan-Tum, aber dazu komme ich übrigens gleich auch nochmal, keine Sorge… ), also haben wir verdammt nochmal auch ein Anrecht darauf, den Film geliefert zu bekommen, den wir sehen wollen! Ganz gleich, was der:die Regisseurin selbst gerne für eine Art Film machen / für eine Geschichte erzählen möchte!“ Man kann es, auch zum mittlerweile hunderttausendsten Mal, ja offensichtlich immer noch nicht genug betonen: Nein !!! Eben genau das, also ein irgendwie verbrieftes Anrecht darauf, dass immer nur gemacht wird, was die angeblichen „Fans“ gerade gerne haben wollen, das habt Ihr, das haben wir, nunmal nicht! Als wäre ein:e Film-Regisseur:In nur eine Art Dienstleister:In, und nicht ein:e kreative Künstler:In mit einer eigenen Vision. Mag sein, dass Miller in Deiner Denke „(s)eine Chance“ hatte, die „Fans“ (welche Fans genau eigentlich?) mit einer erwartbaren Wiederholung der immergleichen / ähnlichen Bildsprache / Erzählweise „zufrieden zu stellen“ / ihnen genau „das zu geben, was sie wollten“, but guess what? Genau das hat ihn nicht die Bohne interessiert, und wollte er eben nicht! Und, ich schäme mich fast dafür, das überhaupt ausschreiben zu müssen, weil es doch so gottverdammt offensichtlich ist: Natürlich hätte Miller auch jetzt und heutzutage noch zehn- bis hundertmal die chops, einen Film wie „Mad Max 2“ drehen zu können (eben, weil er seinen Zenith noch nicht überschritten hat, wie er ja sowohl mit „Fury Road“ und auch mit „Furiosa“ unter Beweis gestellt hat (auch, wenn das nicht Alle sehen können / wollen)). Aber offensichtlich hat er einfach gar kein Interesse daran, abermals einen Film wie „Mad Max 2“ drehen zu wollen… warum auch? Das hat er ja schon getan. Und eben keine Lust drauf, sich einfach nur nochmal zu wiederholen. Insofern bin ich auch nach wie vor überaus dankbar dafür, dass er es, um mal Deine Worte aufzugreifen, „grandios versaut“ hat, einfach nur bloßen fan service abzuliefern… In meinen Augen ist es jedenfalls eine absurd-narzisstische Anmaßung, sich als (gerade auch als) Fan hinzustellen, und von einem Regisseur einzufordern, einfach bloss die eigenen Ansprüche befriedigt bekommen zu wollen, anstatt sich mal wirklich auf das einzulassen, was Einer:Einem der tatsächliche Film dann zu bieten hat. Natürlich ist jedwede berechtigte Kritik am Gesehenen legitim, aber beständig nur das eigene Wunschdenken an ein movie franchise erfüllt bekommen zu wollen, ist nicht nur reichlich redundant, ich halte das beinahe schon für regressiv - und bringt weder das Filmschaffen als Ganzes, noch die jeweilige Film-Reihe als solche weiter, weder künstlerisch-inszenatorisch, noch narrativ-dramaturgisch.
Zu allererst: Du solltest vielleicht nur für Dich selbst sprechen, und nicht für Dich in Anspruch nehmen, für „alle“ „hardcore MadMax Fans“ (wer oder was auch immer das sein mag) die Stimme zu erheben. Als wären Fans eine Art monolithischer Block, und würden Alle mehr oder weniger dasselbe / das Gleiche denken / empfinden / sehen wollen. Ich für meinen Teil würde jedenfalls - gerade auch nach all dem, was ich weiter oben in diesem thread zu den einzelnen „Mad Max“-Filmen geschrieben und geposted habe - das Etikett, "Hardcore-„Mad Max“-Fan zu sein, durchaus auch für meine Person in Anspruch nehmen wollen - finde mich und meine Perspektive auf die neueren Filme und die Reihe als Ganzes aber mal so gar nicht in Deinen Worten wieder… Von daher: Als Bezeichnung für das Ansinnen und die Wünsche der „echten“ franchise-Fans, zu deren Fürsprecher Du Dich eben mal selbst erklärst, absolut unpassend, und tatsächlich auch überhaupt nicht zutreffend. Es sei denn, wir kommen darin überein, den Terminus „echte hardcore „Mad Max“-Fans“ durch „ewiggestrige verbohrte „Mad Max“-Fans“ zu ersetzen… dann würd’s wieder passen. Denn: George Miller ist sich und seinem Stil in der Tat erstaunlich treu geblieben, und hat sich selbst, seine Vision und deren Umsetzung aber konsequent weiter entwickelt, und ist dann aber eben auch nicht in den frühen Achtzigern stehengeblieben - eine ganze Menge seiner /der „Mad Max“-„Fans“ scheinbar aber schon… Ihr wollt nochmal einen Film wie „Mad Max“ oder "Mad Max 2" sehen? Ja, um Himmels Willen, dann guckt Euch doch zum was-weiss-ich-wievielten Male die Originale an, und hört endlich auf, wie beleidigte Kinder, denen man ihr Lieblings-Spielzeug weggenommen habt, immer bloß rumzuheulen und zu greinen! Von Miller werdet Ihr einen solchen Film jedenfalls nicht mehr bekommen, soviel sollte Euch inzwischen ja eigentlich auch selbst klargeworden sein. Was vermutlich auch einer der Hauptgründe dafür ist, dass Ihr Euer ewiges Lamento dennoch immer noch nicht unterlassen könnt. Zur Abwechslung könntet Ihr danach (also, nach der Sichtung) dann ja vielleicht auch mal was Positives zu diesem thread beitragen, und Eure Gedanken und Seh-Eindrücke dazu posten, anstatt Euch wie die grumpy middle-aged men, die Ihr vielleicht, vielleicht auch nicht, seid, bloss immer nur in Eurer allzu offensichtlich dargebotenen (und von mir persönlich deshalb mitterweile auch nicht mehr ernstgenommenen) Ablehnung der neueren franchise-Einträge auf bestätigende Art und Weise gegenseitig auf die virtuellen Rücken zu klopfen. Ich finde ein solches Verhalten mittlerweile nicht mehr nur ermüdend und langweilig, sondern fast schon bockig-infantil. Und kenne selbst auch genug andere Fans der alten Filme, die auch „Fury Road“ und „Furiosa“ in der Tat durchaus viele positive Aspekte abgewinnen können, und nicht immer nur den alten Zeiten hinterher trauern. Zumal auch weder in „Fury Road“ noch in „Furiosa“ die von Dir behauptete „Zeitgeist-Alibi-Frauendramastory“ erzählt wird, sondern eben nur ein weiterer road movie-Rache-, Schuld-und-Sühne-Endzeit-Western mit muscle cars, comichaft überzeichneten Antagonisten (die im Falle von „Furiosa“ aber wirklich hart an der Grenz zur Selbstparodie agieren), und jeder Menge high speed car chase action - was mit Mad Max als Charakter zwar wirklich nichts mehr / nicht mehr viel zu tun hat (und aber auch gut so ist) - mit der Filmreihe als Solches und gerade auch den alten Filmen aber sehr wohl, und umso mehr. Selbst, wenn die Hauptfigur jetzt nicht mehr den Nachnamen „Rockatansky“ trägt. Den Geist und die Essenz vor Allem auch der ersten beiden Streifen des franchise hat Miller jedenfalls kongenial aktualisiert und transformiert - und zwar ganz ohne sich selbst, die Hauptfiguren und / oder deren Integrität zu „verraten“, sondern sie ganz im Gegenteil noch um interessante Facetten zu erweitern, und sowohl Story als auch Setting zu verbreitern. Und dabei dennoch immer klar fokussiert und hoch konzentriert aufs Wesentliche reduziert zu erzählen. Viel besser hätte man die Reihe meiner Meinung nach kaum fortführen können.
Mal ganz davon ab, dass ich Hardys performance jetzt auch nicht so dolle fand, und tatsächlich auch für einen der (ganz wenigen) Schwachpunkte von „Fury Road“ halte, und es Max IMHO wohl auch gar nicht vergönnt gewesen wäre, bis in ein solches Alter, wie Gibson es innehat(te), mit seiner Art von life style im postapokalypischen wasteland zu überleben - was für eine Art Geschichte hätte Miller denn mit einem ergrauten, in die Jahre gekommenen Max erzählen sollen? Ich jedenfalls hätte ich keinen Bock auf eine Art Vergebungs-Drama à la „Logan - The Wolverine“ im „Mad Max“-Universum gehabt… wobei das von der Art der Inszenierung und dem Stil als Road movie-Western eigentlich ja sogar ganz gut gepasst hätte. Miller selbst hatte ja jedenfalls sowieso Anderes in Sinn, und IMHO hätte Gibson nun wirklich nicht in das Setting und die Story von „Fury Road“ gepasst.
Zum Thema „Terrifier 3“: Der Trailer lief vor dem „Smile 2“-screening, welches ich vorgestern besucht habe, und hat mich vom Stil her doch recht neugierig gemacht. Sah schön kratzig-dreckig und schraddelig-rough aus. Nachdem ich mich nun aber mal etwas schlauer über den Film gemacht habe, habe ich nicht nur beschlossen, da von einer Sichtung Abstand zu nehmen, sondern kann auch überaus gut nachvollziehen, warum Rosebud den eben nicht auf dem FFF gezeigt hat. Das ist überhaupt gar nichts, was noch zu denen und ihrem Festival-Profil passt. Eher schon zu David und seinem „Obscura“ (aber dafür wäre er wohl viiiiel zu teuer, und hat ja eh’ schon einen regulären BRD-Kinostart).
Aber Deine, sich über unzählige Seiten ersteckenden, und fast schon nicht mehr nachvollziehbaren Lobpreisungen im Bibelformat dürfen wir uns schon gerne kritiklos reinziehen, sind ja auch ganz bestimmt viel weniger ermüdend. Ich gestehe das zu Anfang witzig gefunden zu haben, breche mittlerweile aber Deine Texte ab. Schreib doch einfach ein Buch über Deinen ach so geliebten Furiosa, wenn es genau so aufgebläht sein wird wie Deine hingebungsvollen Salbungen kannst Du damit ja dann jeden erschlagen, der nicht Deiner Meinung ist. Ich respektiere wirklich jede Meinung, aber Du kritisierst nicht die Filme, Du kritisierst die Zuschauer, denen bestimmte Filme eben nicht gefallen, wo hingegen ich Menschen, die nicht meiner Meinung sind, nicht gleich als bockige grumpy old men bezeichne. Wir sind nicht der gleichen Meinung, Ende der Geschichte.
Ich glaube, Du missverstehst mich da, ob nun gewollt, oder unbewusst. Zu absolut keinem Zeitpunkt habe ich Dir Deine Kritik absprechen wollen. Nur hast Du (und auch Andere) sie mittlerweile ja nun schon zum x-ten Male wiederholt, und dabei ist sie doch schon beim ersten Schreiben angekommen. Genau das und nichts Anderes habe ich mit meiner Kritik an Eurem ewigen virtual back-patting gemeint, und empfinde ich inzwischen tatsächlich als überaus unergiebig. Da Dein / Euer point ja längst schon gemacht worden ist. Im Übrigen bin ich ganz bestimmt die letzte Person, die sich Kritik an meinen endlos-ausufernden Ergüssen nicht gefallen lassen würde, und auch überhaupt nicht irgendwie „verbieten“ wollen würde. Und ja, natürlich kritisiere ich auch die Äusserungen anderer hier postender Foren-Teilnehmer:Innen, und sehe auch absolut gar keinen Grund, warum ich das denn nicht tun sollte. Wenn Du nur kritiklose Zustimmung / bloßes Hinnehmen erwartest, dann bist Du bei mir ganz bestimmt an der falschen Stelle. Denn Diskutieren - und damit auch respektvolles Kritisieren - sollte schon erlaubt sein. Im Übrigen ist meine „Unterstellung“ mit den grumpy middle aged men ja auch nicht aus heiterem Himmel gefallen, sondern erst nach Euer Aller wiederholter gegenseitiger Selbstversicherung, und dem andauernden und beständigem Insistieren darauf, als „echte(r) hardcore Mad Max"-Fan(s)“ selbst wohl am Besten zu wissen, was alle anderen Fans sehen wollen, und der Herr Regisseur dann gefälligst auch abzuliefern hat, weil er es ansonsten „grandios versaut“ habe, gefallen. Und ja, dieses ständige Beharren und Wiederholen der immergleichen Positionen empfinde ich inzwischen wirklich als „bockig“. Auch da mögen wir nicht der gleichen Meinung sein, aber dann ist das halt so. Wie schon erwähnt: Guckt doch gerne nochmal die alten Filme, und schreibt dann einfach mal was Nettes darüber. Anstatt immer bloss rum zu knurren. Wär’ doch auch mal 'ne nette Abwechslung, meinste nicht?
Bis dahin, auch von meiner Seite: (Vorläufiges) Ende der Geschichte.
Mad Max Hardcore Filmfans sind eben leidenschaftliche Anhänger der postapokalyptischen Ästhetik und der einzigartigen Welt, die George Miller in Mad Max und Mad Max 2: The Road Warrior geschaffen hat. Und genau diese Ästhetik in den beiden ersten Mad Max Filmen ist viel ehrlicher und realistischer als all das pompöse, farbenfrohe, saubere und aalglatte Etwas bzw. Spektakel in Mad Max: Fury Road und Furiosa: A Mad Max Saga. Dazu kommen nicht nur die actiongeladenen Szenen, die beeindruckenden Fahrzeugverfolgungszenen nebst genialen V8 Sound, sondern auch der clevere, witzige und coole Charakter Max Rockatansky. Natürlich absolut grandios gespielt von Mel Gibson, der für viele junge Leute jener Zeit auch als eine Art von Identifikationsfigur diente. Mal ganz abgesehen von all den Auto- und Motorradliebhabern, die ebenfalls voll auf ihre Kosten gekommen sind. Mad Max hat mich jedenfalls damals der Muscle Car Szene näher gebracht. Mein Lieblingsmotor ist nach wie vor der 426 HEMI, am besten in einem schwarzen 69er Dodge Charger R/T.
Dem habe ich ja auch nie und nirgends widersprechen wollen… nur ist es dann auf Dauer doch etwas ermüdend, wenn immer dieselben Argumente und Platitüden ein ums andere Mal wieder vorgebracht werden. Miller hat keinen Bock, sich in der Hinsicht zu wiederholen, einige (längst nicht alle) Fans mögen das ganz und gar nicht - alles klar, Punkt gemacht, Punkt verstanden. Aber wenn das dann immer und immer noch auf ein Neues wiedergekäut wird, dann sehe ich einfach nicht, wohin all das führen soll, außer, sich bloß immer gegenseitig darin zu bestätigen. Mehr - aber auch nicht weniger - habe ich mit meinen Einlassungen nicht sagen wollen.