Ja, das war auch unschwer zu erkennen, fand ich… ich meine auch in den end credits kurz gelesen zu haben, dass es da wohl Brust-prosthetics gab - für Qualley auf auf Fälle, und bei Demi Moore kann ich’s mir aber auch gut vorstellen. Und ja, das war von Fargeat sicherlich auch genauso intendiert - ich bin mal so frei, und zitiere mich mal eben kurz selbst, aus meinem ellenlangen „The Substance“-review:
„Nehmen wir zum Beispiel mal die schon erwähnte, kaum wirklich in „unsere“ gegebene Lebens- und Alltags-Realität zu übersetzende Sexrobic-Mitmach-Fernseh-Show. Unschwer zu erkennen ist hier, dass Fargeat das Ganze als Pornografisierung der Darstellung weiblicher Körper in den medialen Wahrnehmungs- und Erfahrungswelten des 21sten Jahrhunderts in Szene setzt. Die pórnē als öffentliche Hure, als Frau, die jeder(mann) haben kann (nach Andrea Dworkin, die zwar viel Kritikwürdiges daraus abgeleitet und gefolgert hat, deren [eigentlicher] Ursprungsgedanke aber dennoch brillant und zutreffend ist), und auch in „The Substance“ jeder(mann) haben will („They all love you, they all want more of you!“) wird hier als auf ihre bloße Körperlichkeit reduziertes Objekt dargestellt, keine individuell-subjekthafte Wesenheit mehr, sondern ein oberflächenhaftes Ding, dessen Anblick (in der üblichen inszenatorischen Verfahrensweise der Pornografie) den Betrachter:Innen Lustgefühle verschaffen soll. Durch den von Fargeat erzeugten plastikhaft-artifiziellen look bei der Inszenierung von Körper(lichkeit) aber, der uns beim Betrachten verunsichert und verstört, weil es eben nicht die gewohnte und erwartete Art von körperlicher Oberfläche ist, wird dieser Lustgewinn unterlaufen und [letztlich] verunmöglicht. Der Effekt ist eher der, dass Einer:Einem bei Betrachten dieses „life in plastic“ eine verunsichernde Mulmigkeit, ein leichte Übelkeit erzeugender Schwindel, ein digestives Unwohlsein überkommt. Fargeat erzeugt hier also eine Art „uncanny valley“ der Pornografie als misogyn-sexistischer Darstellungsform, welcher ebendiese Misogynie und inhärenten Sexismus als solche(n) entlarvt und bloßstellt.“
Insofern verwundert mich das schon ein wenig, dass jetzt sogar aus einer solchen die Mechanismen und Darstellungsformen (vor Allem) heterosexueller Pornografie-Produktion entlarvenden / parodierenden Sichtweise manche Menschen tatsächlich doch noch einen Lustgewinn ziehen (können) … aber je nun, gibt halt nichts, was es nicht gibt, nä?