We are One

Eine experimentelle Zeitreise ins Berlin der späten 70er Jahre bietet „Bildnis einer Trinkerin“ („Ticket of No Return“) von Ulrike Ottinger. Isch bin für den Versuch einer halbwegs objektiven Bewertung noch zu besoffen, aber die erste Hälfte hat mir glaub isch gut gefallen. Nun zur zweiten…

https://youtu.be/2Ox3sMy1qBM

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Da muss ich nun doch auch noch etwas zu schreiben, denn das Attribut „megaknuffig“ :laughing: trifft zwar zu, läßt aber nicht erahnen wie genial dieser 80 minütige Talk mit Guillermo del Toro ist. Absolut grossartig wie Open minded sich del Toro hier einerseits öffnet und persönliche Erfahrungen mitteilt, dann wiederum seine eigenen Filme reflektiert und in den Kontext seiner Wahrnehmung stellt und dem Zuschauer seine Sicht auf seine Filme ermöglicht. Interessant auch was er über Schönheit sagt…Ich habe mich außerdem darüber gefreut, das er CRIMSON PEAK als sein, ja, quasi Herzensprojekt betitelt, da er auch mein liebster Film von ihm ist. Wenn ich von den gut 12 Beiträgen, die ich hier bislang bei WE ARE ONE sah, nur einen wählen könnte, wäre es dieses Gespräch mit Guillermo del Toro! Für jeden, der seine Filme schätzt, oder auch nur einen, ist dies Pflichtprogramm! Link siehe oben :heart: :sparkles:

Auch empfehlenswert fand ich Q & A Nummer zwei bei mir, nämlich JACKIE CHAN im CINEMA CAFE. Es war das erste mal überhaupt, das ich Jackie Chan außerhalb seiner Filme habe sprechen hören. Oder eigentlich muss man sagen sprechen sehen, denn der Mann ist dermaßen physisch in seiner Präsenz, das er es nicht schafft sitzen zu bleiben oder nicht gestikulierend zu sprechen. Das war schon eine interessante Show und in meinen Augen ein sympathischer Auftritt. Wobei ich einräume, das es schon etwas anstrengend sein kann, wenn jemand immer wieder betont er sei ein niemand…Hier hätte ich mir ab und an ein dezentes Lenken des Gesprächs, äh…Monologs von Jackie Chan durch den Moderator gwünscht. Anyway. Die Person Jackie Chan wie ich sie noch nicht sah.
https://youtu.be/tDFuGWNqjvA&feature=youtu.be

Mein drittes Q & A sollte On Transmission: Claire Denis in Conversation with Olivier Assayas werden. Das hat mich leider total abgetörnt. Komplett introvertiert…ich meine, es heißt: in Conversation with…In den ersten ca. 7 Minuten hatten die beiden nicht mehr als ein bis zweimal Augenkontakt. Da kam einfach trotz vieler Worte nicht viel rüber, so das ich dann abgeschaltet habe. Fairerweise muss ich sagen, das ich keinen Film von Claire Denis kenne und auch Assayas Filmschaffen mir noch weitgehend unbekannt ist. Vor knapp einem Jahr sah ich DEMONLOVER und wie das Gespräch der Beiden, sperrig, schwer zugänglich und wenig involvierend. Obgleich der Film stilistisch interessant war. Für Fans der Regisseure aber möglicherweise interessant. http://www.weareoneglobalfestival.com/events/on-transmission-claire-denis-in-conversation-with-olivier-assayas-2020

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Der Talk mit Guillermo del Toro ist echt cool! Ich muss zugeben, dass mir seine früheren Filme wie „Mimic“ und „Pans Labyrinth“ besser als die neuen gefallen haben. „Crimson Peak“ fand ich auch sehr gut, obwohl die Spezialeffekte aus meiner Sicht nicht ganz gelungen waren. Eine schaurig-schöne Romanze (mit der stets wunderbaren Mia Wasikowska) und kein klassischer Horrorfilm, den damals offenbar viele auf Basis des Trailers erwartet hatten…

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Der Talk mit GDT war der Hammer! Eigentlich hätte es die Moderatorin kaum gebraucht, da del Toro scheinbar stundenlang ununterbrochen erzählen könnte, ohne dass es langweilig wird. Ein sehr sympathischer Mensch, der hier unerwartet offen spricht und nicht vor Selbstkritik zurückschreckt.
Auch sehr unterhaltsam fand ich den Talk mit Tessa Thompson und Jane Campion, ich habe aber nicht verstanden, wieso sie gerade diese beiden Personen aufeinander treffen lassen haben.

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Alta, seit gestern abend online!!:scream:

Francis Ford Coppola und Steven Soderbergh beim 2019er Tribeca Film Festival

https://youtu.be/gtFB7RvALS0

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Ang Lee und Hirokazu Kore-eda (Shoplifters) bei der diesjährigen Berlinale!

https://youtu.be/BA4BTnllLpw

Ja, es sind großartige Q & A/Talks dabei. Weiß gar nicht wie ich das alles schaffen soll was mich so interessiert hier. K.A. ob einige der Beiträge noch über die Zeit hinaus verfügbar sind.

Hier mal eine Langfilm Empfehlung: A City called Macau.
Wow! Der ist stark fotografiert. Es ist nicht exakt das „James Bond Macau“ , dennoch zum Teil leicht märchenhaft in goldenes Licht getränkt, während die allgemeine Farbgebung Verwandschaft zu einigen Gialli aufweist. Mit Bildern (Macau/Beijing), die ich so noch nicht im Kino sah. Elegant, stylish und sehr ästhetisch kommt dieses epische Drama, welches viele Jahre vorbeiziehen läßt, ohne Waffen und beinahe komplett ohne Gewalt aus. Das die Protagonisten nicht so recht altern wollten trotz der Jahre…Schwamm drüber. Ein tiefschichtiger, vielseitiger Film, der nur oberflächlich betrachtet das Spielsucht Problem des Individuums behandelt. Statt psychopathologischer Sezierung legt der FIlm auch die gesellschaftlichen Probleme, die Auswirkungen auf das Geflecht Society dar. Das schafft er gerade deshalb, weil er seine Charaktere und deren Interaktionen im Fokus hat. Viel Emotion unter den scheinbar glatten Oberflächen. Mit einem seichten Gitarren Soundtrack und gelungenem Pacing. Leicht melancholisch. Dicke Empfehlung. :smile:
https://youtu.be/-AT9KKypqmc&feature=youtu.be

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Vielen Dank für den Tipp. Ich hab das Festival schon fast abgeschrieben! Nach dem starken Shorties Beginning hat das Festival für mich ziemlich an Qualität verloren. Ein paar bereits genannte Talks waren noch interessant, aber der Rest war wirklich für die Tonne, sorry.

Zufällig hab ich den (a City called Macao) heute angeschaut. Die „Moral“ kommt aber am Ende echt mit dem Holzhammer :thinking:

Schöne Menschen schön fotografiert.

Ich fand das bisher auch eher so lala. Selbst die Asiaten, die bei mir generell einen Bonus haben, konnten eher weniger überzeugen. Ein paar Kurzfilme fand ich ganz brauchbar. Mein Favorit bisher waren im Schnitt wohl die Beiträge vom Festival in Macao.

Danke für den Tipp! „A City Called Macau“ hat mir gut gefallen. Ich fand’s sehr originell eine mitfühlende und im besten Sinne von konfuzianischen Werten geprägte Figur einen derartigen „Beruf“ ausüben zu lassen und anhand ihrer Geschichte gegensätzliche Strömungen in der chinesischen Gesellschaft zu reflektieren. Ok, ein moralisches Lehrstück war’s am Ende schon… aber von Bai Baihe (mit „The Stolen Years“ auf Netflix und den beiden „Monster Hunt“ Filmen auf Amazon Prime vertreten) lass ich mich gern zu einem besseren Menschen machen! :innocent: :innocent:

Auch sonst scheint das internationale Filmfestival von Macau bei „We Are One“ sehr gut vertreten zu sein. Der bereits weiter oben genannte „Wrath of Silence“ hat mich echt beeindruckt (wobei man über das Ende sicherlich diskutieren kann), „Sisterhood“ sogar noch mehr („Audience Award for Best Narrative Feature“ beim „2017 Inside Out | Toronto LGBT Film Festival“). Wow, „Sisterhood“ war so emotional, dass ich trotz Wein stundenlang nicht einschlafen konnte! (sorry, dass ich so oberflächlich bleibe, aber ich hab die Nacht durchgemacht und schlaf gleich ein xD)

https://youtu.be/Pia2NR8Yc8I

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Ich hab „Adela Has Not Had Supper Yet“ leider noch nicht gesehen, will den Film heute aber unbedingt nachholen, bevor er nicht mehr abrufbar ist. Die Indiewire-Empfehlung klingt nach FFF-tauglicher Kost :grin: :

„Oldřich Lipský’s 1977 parody is the ultimate fan-fiction, combining literary detective Nick Carter with “Little Shop of Horrors.” Michal Docolomanský plays the American investigator who goes to Prague on the trail of a carnivorous plant named Adela.
[…] the Czech Oscar submission (and Saturn winner) presents the zaniest riff on private eye tropes since “The Pink Panther,” envisioning Carter as a cartoonish figure carrying a suitcase packed with elaborate disguises and even a laboratory (and this was pre-“Inspector Gadget”!).“

https://youtu.be/_rJygYlIIGA

Sorry für’s Spammen!

Ab heute nachmittag wird bei „We Are One“ der Kurzfilm „Atlantiques“ (2009) von Mati Diop verfügbar sein, den die Regisseurin knapp 10 Jahre später mit ihrem Spielfilmdebüt „Atlantique“ adaptiert hat. Letzterer wurde 2019 bei den internationalen Filmfestspielen in Cannes mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet und ist derzeit auf Netflix verfügbar.

https://youtu.be/zNzUfiiuNzE

Zu „Atlantique“ schrieb Vanity Fair: „[Atlantique] stuns and surprises because it tries to pull off something slippery and hard to define, a ghost story (or is it a zombie story?) that’s rooted in the material reality of Dakar and its lower classes, that’s openly political, accordingly, but which also seems flickering and unreal, alive to whatever these mysteries have in store… [Atlantique] should have us scrambling to see whatever [Diop] makes next.“

Von Kore-eda kenne ich noch gar keinen Film. Gesprochen wird u.a.über die Filme After Life, Nobody knows und Brokebeak Mountain. Sehr ruhig die beiden. Kore-eda machte áuf mich einen etwas begrissfstutzigen Eindruck, ich denke mal das lag an den Übersetzungen. Ang Lee hat das freundlicher formuliert als er bei einer Frage sagte „ich beantworte mal zuerst, Kore-eda ist ein Denker“ :laughing: Der Informationsgehalt war also für mich, da ich einige Filme nicht kenne, geringer. Dennoch vermittelt der Talk schon einen Einblick in ihr Filmschaffen und der für sie wichtigen Fragen. Interessant auch die letzte Publikumsfrage über die Vorstellungen nach einem Leben nach dem Tod. Kann man mitnehmen, gibt allerdings interessanteres bei We are One.

@meiklsan. Eigenartig. Vielleicht war deine Auswahl unglücklich…? Lass mal hören was du gesehen hast.
Ein atmosphärisch grossartiger Beitreg ist z.B. der mexikanische Kurzfilm (13 min.) Cerulia. Tim Burton like düster-spooky. Musikalisch mit klasse Sounds unterlegt, die einen richtig hineinziehen. Bin eigentlich kein Freund von Puppen aber der ist klasse gemacht. Die Aussage hat sich mir allerdings nicht erschlossen muss ich einräumen.

Ja, leider wahr. Wer den FIlm mit Hirn an sieht, braucht diese 2 Minuten Holzhammer Quintessenz nicht. Finde den Film aber so gut gemacht, das man ihm das verzeihen kann. :wink:

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Hi Frank, ja der Cerulia war noch ein Ausnahmefall, aber viele andere Shorts, die ich angescreent hatte, waren leider gar nix, wie z.B.
INABE, The Cats, The Jump, Anna, The Nap, Butterflies, Dirty Laundry, Blood Rider, When I write it, Motorcycle Drive by, Indefinite Pitch, Occidente, Black Barbie, Lonely Encounter, Service of the Goods, Who Talks, Luve to Live, 24 frames per Century, No one left behind, Tapi!, Dew Line, The Battle of San Romano, usw usf.
Cru-Raw war noch ganz witzig.

@meiklsan. Okay, dann haben wir tatsächlich eine ganz andere Auswahl getroffen. Von Deinen genannten sah ich nur 24 Frames per Century und Dirty Laundry, die in der Tat letztlich nur für ein Schmunzeln gut waren. Haben wir also ein anderes Festival gesehen…White Echo war gut, scheint aber heute schon nicht mehr verfügbar zu sein. :disappointed:, wollte den noch ein zweites mal sehen eigentlich. Einige gute Langfilme und Talks gab`s ja auch wie oben schon genannt…

@Fanthom and others
Sisterhood möchte ich ebenfalls sehr empfehlen. Ein warmherziges, melancholisches, rührendes :sob: und humorvolles Drama über Freundschaft und mehr :family_woman_woman_boy:.. Genau richtig für einen wechselhaften Sonntag Mittag. Hervorragendes Editing, wie hier zwischen den Zeitlinien gewechselt und diese verbunden werden, sowohl was die Bilder als auch die Dialoge betrifft. Wie am Ende die „Streitszene“ (aus Minute 5 ca.) plötzlich viel intensiver wirkt und mit Bedeutung gefüllt wird :+1: SISTERHOOD wurde nicht nur mit Herz umgesetzt sondern auch intelligent konzipiert/strukturiert und ist obendrein sehr authentisch und ehrlich gesschaupielt, ohne gekünstelt wirkende Emotionen oder Overacting. Danke nochmals für den Tipp, der wäre an mir vorbei gegangen. :sparkles:

ADELA…oder WRATH OF… wollte ich eigentlich beide noch sehen. Evtl. reicht es heute nur noch für einen. Dann wird es wohl der Tscheche auf den ich seit Tagen neugierig bin, die können ja besondere Filme machen.

Edit
Jetzt ist es doch zuerst WRATH OF FAITH geworden :slightly_smiling_face: Ganz schön brutales Brett. Und wieder ein sehr guter Macau Beitrag. Hätte qualitativ auch auf das Filmfest HH gepasst. Mir gefiel das Farbschema besonders gut, dieser Mix aus blassen, grau-braunen Erdtönen, die kühlen weiß und eisblau Töne in den Büros und die schwarz-roten Akzente im Office des Bosses. Die Farbdramaturgie hat die Story perfekt untermauert. Dazu der leicht sphärische Score, ein solides Drehbuch und heraus kommt intensiv dramatischer Thrill aus Einsamkeit, Gewalt und Verzweiflung. Etwas krass so direkt nach Sisterhood aber ich bin froh das ich den mitgenommen habe. :+1:

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Nichts zu sehen. Zwei Leute in dunkler Nacht am Labern. Das war nichts. :disappointed:

Kore-eda ist einer der besten aktiven Regisseure aus Japan. An After Life kommt man hierzulande leider schwer ran (habe die DVD aus UK importiert), aber zumindest seine letzten beiden Filme „Shoplifters“ und „Unsere kleine Schwester“ gibt es auf Amazon Prime. Leider nur auf Deutsch und letzteren muss man bezahlen, aber „Shoplifters“ ist in der Flat enthalten und den sollte man wirklich gesehen haben. War der japanische Oscar-Film im letzten Jahr und hätte bestimmt auch gewonnen, wenn „Roma“ nicht nominiert gewesen wäre.
Kore-edas renommiertesten Film „Still Walking“ kann man auf MUBI schauen, falls du den Streaming-Dienst hast (sehr zu empfehlen, wenn man auf internationale Arthaus-Filme steht. Derzeit gibt es da z.B. einiges von Jim Jarmusch).

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Ungesehen verlinkt, da bestimmt sehenswert:

https://youtu.be/JkjxLWr1pzE

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Ich habe es gesehen und es war unterhaltsam. Und humorvoll. Die beiden haben ganz gut herumgeblödelt :laughing: Substanziell ging so, ich hab einfach schon so viel von Cronenberg gesehen und gehört…Viggo hat 'ne angenehme Stimme, wenn man einfach nur relaxt nebenbei zuhören will, aber hier und da hat er sich ein wenig in seinen Antworten verloren. Wie im Titel angekündigt ging es viel um CRASH. Und es gibt ein paar allgemeine Publikumsfragen. Die Einleitung von Viggo fand ich auch intereressant. Für Cronenberg undd Mortensen Fans auf jeden Fall zu empfehlen. War gefühlt schnell zu Ende der Talk.