Ich versuch mal ne Ehrenrettung.
Bei Licorice Pizza war ich auch erstaunt, dass den hier so viele mochten, aber natürlich überaus erfreut, weil er meine persönliche Nummer Eins war. Ist ja nicht grade FFF-Zielgruppe. Aber grade weil er so eine harmlose Geschichte zeigt, kann man die unfassbare Leichtigkeit der Inszenierung umso mehr erkennen. Die Nebenrollen sind eine Schau, Sean Penn, Tom Waits, sogar Bradley Cooper, den ich ansonsten gar nicht leiden kann, ist als durchgeknallter Streisand-Gatte der Hammer. Was aber die Hauptrollen betrifft, kommen wir nicht z’amm. Alana Haim ist der Wahnsinn. Ein Mensch, keine Hollywood-Puppe! Die würd ich, in echt und im Film, auch sofort heiraten wollen. Und bei Cooper Hoffman stimme ich Dir zu, dass er vielleicht nicht so sympathisch rüberkommt, aber genau das macht den seltsam-speziellen Charme von ihm ja aus, dass Alana dann doch für ihn entflammt. Außerdem vermute ich, sehen viele Cineasten sehr gern den Sohn des viel zu früh verstorbenen Vaters Philip Seymour.
Bei Everything,… kann ich nachvollziehen, dass man ihn anstrengend empfinden kann, aber hey: was Besonderes ist er definitiv. Ich weiß nicht, ob ich schon mal einen durchgeknallteren Film mit mehr WTF-Momenten gesehen hab. Und Michelle Yeoh sieht man auch im fortgeschrittenen Alter einfach gerne fighten. Das Geheimnis ist, nicht die Mühe zu investieren, der Handlung zu folgen, sondern sich einfach auf die nächste irre Volte zu freuen.