Oscars 2024

Die Nominierungen der wichtigsten Kategorien im Überblick

Beste Regie:

Martin Scorsese ("Killers of the Flower Moon")
Christopher Nolan ("Oppenheimer")
Giorgos Lanthimos ("Poor Things")
Jonathan Glazer ("The Zone of Interest")
Justine Triet ("Anatomie eines Falls")

Beste Hauptdarstellerin:

Lily Gladstone ("Killers of the Flower Moon")
Carey Mulligan ("Maestro")
Sandra Hüller ("Anatomie eines Falls")
Annette Bening ("Nyad")
Emma Stone ("Poor Things")

Bester Hauptdarsteller:

Bradley Cooper ("Maestro")
Cillian Murphy ("Oppenheimer")
Colman Domingo ("Rustin")
Jeffrey Wright ("American Fiction")
Paul Giamatti ("The Holdovers)

Beste Nebendarstellerin:

Emily Blunt ("Oppenheimer")
Da'Vine Joy Randolph ("The Holdovers")
Danielle Brooks ("The Color Purple")
Jodie Foster ("Nyad")
America Ferrera ("Barbie")

Bester Nebendarsteller:

Ryan Gosling ("Barbie")
Robert De Niro ("Killers of the Flower Moon")
Robert Downey Jr. ("Oppenheimer")
Mark Ruffalo ("Poor Things")
Sterling K. Brown ("American Fiction)

Bester Animationsfilm:

"Der Junge und der Reiher"
"Robot Dreams"
"Nimona"
"Spider-Man: Across the Spider-Verse"
"Elemental"
2 „Gefällt mir“

Ich ergänze mal noch:

Bester Film

  • »Oppenheimer«
  • »Killers of the Flower Moon«
  • »Maestro«
  • »Anatomie eines Falls«
  • »Past Lives«
  • »The Zone of Interest«
  • »Barbie«
  • »Poor Things«
  • »American Fiction«
  • »The Holdovers«

Bester internationaler Spielfilm

  • Deutschland (»Das Lehrerzimmer«)
  • Italien (»Io Capitano«)
  • Großbritannien (»The Zone of Interest«)
  • Spanien (»Die Schneegesellschaft«)
  • Japan (»Perfect Days«)
1 „Gefällt mir“

Weil ich bei meiner abendlichen I-Net-Lektüre gerade drüber gestolpert bin:

Ein IMHO überaus lesenswerter Kommentar von Samira El Ouassil zum derzeit irgendwie trendigen, heuchlerisch-bigotten échauffement über die Nicht-Nominierung von Gerwig und Robbie in den Kategorien „Best Director“ und „Best Actress“ drüben auf ÜberMedien.

1 „Gefällt mir“

Der Kommentar trifft’s ganz gut auf den Punkt.
Trotzdem muss ich gestehen, dass er mich in eine argumentative Notlage stürzt:
Denn ich hab mich auch ziemlich echauffiert, dass Margot und Greta nicht mal nominiert wurden. Allerdings nicht aus den Motiven, die El Ouassil berechtigt kommentiert - ich konnte das aus rein cineastischen Motiven nur schwer verstehen (was zumindest für diejenigen glaubhaft sein könnte, die sich erinnern können, wie ich BARBIE hier im Forum gefeiert hab…).
Dabei ist mein Verständnis noch deswegen relativ groß, weil heuer wirklich ein sehr starker Jahrgang war, und jede einzelne Nominierung für sich gesehen sehr in Ordnung geht.
Aber speziell Gerwig nicht zu nominieren, kann ich zugegebenermaßen kaum fassen, weil ich BARBIE nicht nur für einen großartigen Film, sondern eben auch für ein originäres Kunstwerk von bleibender Bedeutung halte, was ich hauptsächlich Gerwigs Vision dieses Stoffes zuschreibe.

2 „Gefällt mir“

Ich muss den auch echt alsbald mal nachholen… warte aber immer noch auf die Möglichkeit einer Kino-Sichtung. Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass das Metropolis Kino (=Kommunales Kino hier in HH) sich im Rahmen seiner „Kino-Highlights 2023“-Reihe erbarmen würde, bislang ist da aber (noch?) nichts in Sicht. Mal schau’n, bis Ende März läuft die Reihe noch, eventuell gibt’s auf den letzten paar Metern ja doch noch 'ne Chance (im Märzen im Kino die Barbie → Leinwand, oder so :wink: )… ach ja, „Das Lehrerzimmer“ wird dann tatsächlich dort auch noch mal gezeigt. Leider aber zu ungünstiger Zeit (18:00 Uhr), weiß noch nicht, ob ich das terminlich schaffen kann.

Falls jemand den für einen Academy Award als „Best Documentary Feature Film“ nominierten „20 Tage in Mariupol“ des ukrainischen AP-Journalisten Mstyslav Chernov schauen möchte - der ist zur Zeit gerade in der ARD-Mediathek abrufbar (siehe dazu hier (<-- Link / Klick’ mich!). !!! Ich warne hiermit ausdrücklich vor schwerst verstörenden Bildern !!!, die vielleicht nicht für Jede:n erträglich sind (vor Allem das Sterben von kleinen Kindern und Jugendlichen im Alter von 18 Monaten bis 16 Jahren wird direkt und deutlichst gezeigt, und dabei nur deren Gesichter geblurred). Und auch wenn viele Szenen bereits aus den damaligen Nachrichtensendungen von vor zwei Jahren bekannt sind, so schafft das Nichtvorhandensein von Texteinblendungen und Laufbändern sowie die Abwesenheit eines voice overs von news anchors eine beklemmend-atemabschnürende Unmittelbarkeit, die Einer:Einem mit zunehmender Laufzeit doch ganz schön an die Nieren geht. Auch was das Draufhalten beim Sterben der meist minderjährigen Opfer (und der Reaktionen ihrer Eltern / Angehörigen darauf) angeht, bin ich doch sehr zwiegespalten - einerseits bin auch ich - wie das Filmteam selbst - der Meinung, dass solche Bilder gezeigt werden müssen, um Unbeteiligten das ganze Ausmaß eines solchen Krieges klarzumachen, andererseits fällt es schwer, das damit begangene Überschreiten jeglicher Pietätsgrenzen auszuhalten. Insofern bin ich in diesem Falle für das (nicht abschaltbare) deutsche voice over sowie für den (nur gelegentlichen und dann auch meist eher dezenten) Einsatz dramatischer Musikunterlegung tatsächlich sogar einmal dankbar - denn diese Stilmittel schaffen wenigstens die Möglichkeit von ein wenig Distanz zum gezeigten Geschehen…was andernfalls wohl kaum auszuhalten wäre. Der Panzerbeschuss von Wohnblöcken, das verzweifelt-vergebliche Ringen des Krankenhaus-Personals um das Überleben der Verwundeten, die Pfützen von Eiter und Blut auf den Tragen der RTW-Besatzungen, die Leichensäcke, die in eilig ausgehobene Erdspalten geworfen werden - all das wurde selten schonungslos-verstörender ins Bild gesetzt. Die Hölle als Alltag. Das Unerträgliche als Normalität. Über-Leben statt Leben. Das Ende jeglichen Verstehens.

Der Film bildet in einer ebenso klaren wie absurd anmutenden Nüchternheit ab, wie aus einer blühenden Metropole innerhalb weniger Wochen ein apokalyptisches Trümmerfeld wird, wie ganz normale Bürgerinnen und Bürger durch Mangel an allen Grundbedürfnissen zu beinahe schon entmenschlichten Plünder:Innen und ausgezehrten Hungernden, die in ihrer Not sogar entlaufene Meerschweinchen zu fangen und zu essen versuchen, degradiert und erniedrigt werden. Wohl eine der wenigen Dokus seit Christian Freis „War Photographer“ über die Arbeit von James Nachtwey aus dem Jahre 2001, denen es am eindrücklichsten zu vermitteln gelingt, was Krieg - über die / das unmittelbar verursachten Zerstörungen und Leid hinaus - tatsächlich bedeutet. Nicht nur einen Schatten auf der Seele der von ihm betroffenen Menschen, sondern einen Schatten auf dem Antlitz der Menschkeit als Ganzes. Ein Krieg, der bald ins elfte Jahr geht.

2 „Gefällt mir“

Abgesehen von Greta Gerwig und Margot Robbie fehlt mir auf der Nominierungsliste Caleb Landry Jones für seine Darstellung in Dogman.

Aber da Hollywood ja für Glanz, Glamour und Kommerz steht, ist das nicht sonderlich verwunderlich.

(Vielleicht bin ich aber auch nur die einzige, die Dogman einfach für den besten Film mit dem allerbesten Hauptdarsteller 2023 hält. Nicht zu vergessen die vielen Hundis). :star_struck:

2 „Gefällt mir“

Dann sind wir ja schon mal ZWEI :smiley:

Das mit dem Geschmack ist halt so eine Sache … ich fand z.B. „Killers of the Flower Moon“ schrecklich. Eintönig, repetitiv, langweilig, für Scorsese sogar richtig enttäuschend, viel zu lang(athmig) und DiCaprio läuft gefühlte 5 Stunden mit der selben Frustfresse durchs Bild. Ich fand das verstörend.

Mein Lieblingsfilm von den nominierten ist und bleibt „The Holdovers“. Und herrlich das „Robot Dreams“ nominiert wurde, den habe ich sowas von abgefeiert auf dem Filmfest letztes Jahr.

3 „Gefällt mir“

Okay, da haben die Oscars ja doch einiges richtig gemacht, bester Ton und bester internationaler Film für THE ZONE OF INTEREST, zwei Oscars für ANATOMY OF A FALL und vier für POOR THINGS, darunter der verdienteste für Emma Stone und sogar Wes Anderson hat erstmals einen bekommen (wenn auch nur für einen Kurzfilm).

Gut, beim besten Song hätte natürlich „Ken“ gewinnen müssen, bei aller Liebe für Billie & Finneas und ein paar der wichtigen Trophäen hätte der überschätzte OPPENHEIMER gerne auch noch an POOR THINGS (Regie!) oder THE HOLDOVERS abgeben dürfen, aber okay.

Show-Highlight John Cena als widerwilliger Flitzer und Ryan Gosling mit „I‘m just Ken“ feat. fucking Slash (!). Lowlights die ganzen bemühten Gags, die den Stars auf die Teleprompter getextet worden waren (Ausnahme: Kate McKinnon).

War schon in Ordnung für das, was es ist. Und es wäre toll, wenn die Studios auf Autor Regisseur Cord Jefferson (AMERICAN FICTION, aktuall auf smazon prime verfügbar) hören würden, der in seiner Dankesrede vorschlug, statt einem 200 Mio $ teuren Film lieber zwanzig 10 Mio $ oder fünfzig 4 Mio $ Filme zu produzieren. Dann würden im Kino vielleicht wieder mehr Geschichten erzählt.

1 „Gefällt mir“

In Deutschland wird American Fiction leider gar nicht im Kino erzählt. :pensive:

Naja, dafür kann man ihn sich (als prime-Kunde kostenlos) jetzt schon zu Hause anschauen, ich glaube, der Film braucht auch nicht unbedingt die große Leinwand.

Die braucht er tatsächlich nicht, aber sehenswert ist American Fiction durchwegs, hatte ihn bisher noch gar nicht am Zeiger, aber durch die OSCARS bin ich auf ihn aufmerksam geworden, habe ihn gestern auf Prime nachgeholt und kann ihn nur wärmstens empfehlen, sehr emotional, dramatisch, Top Schauspiel, tiefgehend tiefgründig erzählt, teilweise zum Schmunzeln und das Thema Literatur+Rassismus wird hier liebevoll, quasi von Innen heraus, etwas auf den Kopf gestellt.

Seh ich fast alles ganz genauso, für mich auch die beiden Highlights Goslings „Ken“-Darbietung, während der sich Margot und Greta vor ihm sitzend schlapp lachten. Stand heute auch so in der SZ:
Schön, dass „Verlierer“ so deutlich zeigen können, dass es einfach einen Riesen-Spaß machen kann und muss, hauptberuflich Filme zu machen!
Und zum zweiten die Jefferson-Forderung, wo ich innerlich soviel Beifall geklatscht habe wie nur selten. Haben wir hier nicht schon mal genau diese Forderung gestellt? Wieviel bunter und besser wäre die Filmlandschaft…

Sehr schön auch, dass sich Wes Anderson jetzt „Oscar-prämierter Regisseur“ nennen darf, zumal für den Kurzfilm, den wir hier auch schon abgefeiert haben. Wer hätte sowas je gedacht?
Für „Robot Dreams“ ein wenig schade, aber der Gewinnerfilm geht schon auch in Ordnung, und die Nominierung war ja schon eine schöne Sache.

2 „Gefällt mir“

Hab ich mir auch gerade angesehen! Unfassbar!!! Danke an die ARD Mediathek!

Just for the fun of it:

2 „Gefällt mir“