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kaum Staffel 2 durchgebinged, läuft bereits der Dreh zu DARK S3.

Come for GOT, stay for CHERNOBYL: Im Moment lohnt sich das SKY Ticket Abo mal wieder. Nachdem ich das GOT-Finale doch gerne zeitnah und nicht erst auf DVD sehen wollte (ich fand die letzte Staffel entgegen der meisten Kritiken doch recht schlüssig und unterhaltsam), war noch genügend Zeit für die aktuell bestbewertete Serie aller Zeiten auf der IMDb.

Die US-Miniserie (5 Episoden, 330 min) behandelt die unmittelbaren Folgen des Reaktorunglücks von 1986, mit dem Schwerpunkt auf dem russischen Krisenmanagement (abstreiten, verleugnen, Propaganda machen) sowie auf Einzelschicksalen (Wissenschaftler im Kampf um die Eindämmung, Opfer im Kampf ums Überleben).

Der Stoff ist denkbar hart und entfaltet seine Wirkung durch die recht nüchterne, fast dokumentarische Inszenierung, die jedoch auch immer starke Bilder findet, wie beispielsweise der Sarg eines an den Folgen der Strahlen Gestorbenen, dessen Grab langsam mit Zement ausgegossen wird.

Für jemanden, der wie ich die nukleare und atomare Bedrohung in seiner Kindheit oder Jugend als absolut real miterlebt hat, ist das Gezeigte schon harter Tobak. Später Geborene könnten sich durchaus wundern, mit welcher Naivität damals die unaufgeklärten Bürger mit der Radioaktivität und den Strahlungsopfern umgingen.

Wer nach dieser Serie noch für Atomkraft stimmt, denkt vermutlich auch, der Klimawandel sei nicht real. Deprimierender, aber wichtiger Stoff.

Das muss ich hier auch mal loswerden, ich mochte die finale GoT Staffel ebenfalls! Sie hätte ein bis zwei Folgen mehr vertragen können, weil einige Entwicklungen sich für GoT Verhältnisse sehr schnell entfaltet haben, aber abgesehen davon habe ich kaum etwas zu bemängeln gehabt. Der extreme Hass kam mir übertrieben vor und rührte vielleicht eher daher, dass die Fans sich jahrelang ihr ideales Ende überlegen konnten und man es nun mal nicht jedem recht machen kann. Lustigerweise hatte ich auf einige Dinge genau so gehofft.

Chernobyl finde ich auch sehr interessant, kann aber mal wieder nur schreiben, dass ich vorhabe, mir die Serie anzusehen. Hätte ich mal Sky Ticket behalten… :wink: Ich war damals sehr jung, erinnere mich aber noch gut an die „Atom-Maus“ bei der Sendung mit der Maus und die allgemeine Besorgnis in der Zeit danach.

Tschernobyl damals hat ja nicht nur Russland betroffen, viel von dem Zeug hat es ja dann auxh über dem Bayrischen Wald und Österreich abgeregnet. Wär interessant zu erfahren, ob da nicht auch Spätfolgen bei uns zu erkennen sind, wie angestiegene Krebserkrankungen.

@Herr Kees: Wie realistisch ist denn die Serie Tschernobyl?

In Anlehnung an Fukushima kann man sich bei Netflux den koreanischen Film Pandora ansehen.

Laut dem Umweltministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit heißt es: „In Deutschland wurden und werden voraussichtlich auch zukünftig keinerlei messbare gesundheitliche Auswirkungen beobachtet.“, aber genaues kann man natürlich nie wissen. Wenn die Krebsrate erhöht ist, dann anscheinend nur minimal. Noch heute können in Bayern erhöhte Strahlungswerte in Pilzen gemessen werden. Ich weiß nicht mehr genau, wieso sich die radioaktiven Stoffe ausgerechnet in Pilzen anreichern, aber Getreide, Gemüse, etc. waren wohl relativ schnell wieder sauber in Deutschland. Wir waren hier ja sehr weit weg im Vergleich zu den armen Menschen, die die volle Ladung abbekommen haben. Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich in Dokumentationen sehe, wie dicht an dem Reaktor noch Leute wohnen geblieben sind. Da sind die gesundheitlichen Folgen dann ja auch leider deutlich. :frowning:

Das kann ich natürlich nicht beurteilen. Die Serie wurde wohl sehr gründlich recherchiert, wobei es naturgemäß einige künstlerische Freiheiten gibt, z. B. ist die Figur der Wissenschaftlerin ein Konglomerat aus mehreren Wissenschaftlern, die sich nach dem Unglück für die Aufklärung engagierten. Dies wird im Abspann erläutert. Von der Machart her ist die Serie sehr realistisch, fast dokumentarisch, es gibt hier keinerlei Heldenfiguren und keinen sonst üblichen Serienkitsch.

Wenn man die Russen fragt, sieht das natürlich schon wieder anders aus:

„As a result of the series’ depiction of the accident, the Russian government has announced it will do a version of its own. They call it the „patriotic version“ and it follows a conspiracy theory according to which the power plant in Chernobyl exploded due to a bomb put by CIA agents.“ (IMDb)

Nun ja.

Stranger Things, Staffel 3

Ich weiß nicht, welche Stimmen es waren, die Staffel 2 der einst so cool gestarteten 80er Jahre Retro-ScienceFiction-Serie als „misslungen“ bezeichneten, und Staffel 3 mit viel Getöse als „so viel besser“ankündigten. Wahrscheinlich handelte es sich nur um einen Marketing-Gag. Denn besser als Staffel 2 ist hier leider gar nichts, eher schlechter.

Das permanente overacting wirklich ALLER Protagonisten nervt von der ersten Minute an. Das Liebeskummer-Problemwälz-Gelabere der zu Teenagern mutierten, ehemals witzigen, Kinder nervt. Die nur sehr wenigen und immer gleichen Sets langweilen. Die Musik, die mir in Staffel 1 noch eine wohlige Gänsehaut auf den Rücken zauberte, ist mit Abstand die enttäuschendste aller 3 Staffeln. Dafür gibt es mehr Action, Horror und Getöse, mag sein. Aber trotzdem viel zu wenig „Parallelwelt“ und „Mystery“. Zudem fehlen der feinstoffliche Charme und die Liebe zum 80er-Detail. Dafür sieht das schlecht animierte Monster aus wie ein schleisig animierter Papp-Maché Godzilla aus einem 60er Jahre Streifen.

Und ausgerechnet den „bösen Russen“ als omnipräsenten Fiesling in jeder 2. Szene durch das Bild tappen zu lassen ist SOWAS von ausgelutscht und selbst in einerm 80er Retro-Streifen einfach nur armselig. Alle 8 Folgen zusammen wirken wie ein einziger, billiger und vor allem überraschungsarmer Nachklapp, den man auch in 90 Minuten hätte unterbringen können. Ich bin enttäuscht. Sehr enttäuscht.

Ach, die habe ich auch neulich gesehen!

Ich muss aber sagen, für mich bewegt sich Stranger Things sowohl in Staffel 2 als auch in Staffel 3 auf einem guten 8/10 Niveau. Ich hatte Spaß, auch wenn ich an beiden Staffeln das Teenie-Liebes-Getue eher nervtötend als niedlich fand. Zumindest meistens… dieser eine Song hat mich bei aller Kitschigkeit eiskalt erwischt und ich habe wahrscheinlich noch wochenlang einen Ohrwurm deswegen. Und im Vergleich zu Staffel zwei stand hier die meiste Zeit wenigstens nur ein Liebespaar im Mittelpunkt, während die anderen eher zurückhaltend thematisiert wurden (Lucas, Jonathan, Dustin).

Nachdem ich anfangs wegen der Russen auch skeptisch war, schloss ich Alexei direkt ins Herz. Und auch die Terminator Anspielungen fand ich gelungen. Überhaupt mochte ich die neu eingeführten Charaktere wieder sehr, das Dreiergespann Dustin, Steve und Robin hatte einige meiner liebsten Szenen. Die Serie hat meiner Meinung nach einfach ein großartiges Händchen für sympathische Figuren. Das gleicht für mich den hohen Retro-Faktor, der manchmal wie ein “einfacher Weg” wirkt, aus.


Mehr upside-down würde ich mir in Staffel 4 allerdings auch wünschen. Und dass Hopper tot ist, glaubt ja wohl niemand.

Ok, positiv möchte ich das sehr emotionale, gute Ende erwähnen, ein paar wirklich gute gags die im erfrischendem Kontrast zu der ansonsten düsteren Grundstimmung stehen und den song “heroes”… das entschädigte für so manches, aber ingesamt bleibt ein schaler Nachgeschmack und viel zu wenig 80er Jahre flair.

Ich fand die gesamte Serie eher mittelmäßig, höchstens ganz nett, bin aber auch nicht so empfänglich für 80s-Fanservice. Obwohl die Serie gut gemacht ist und ich die meisten Schauspieler mag, geht mir das ständige Motivrecycling auf die Nerven. Die Duffers puzzeln lediglich liebgewonnene Genreversatzstücke zusammen, ohne etwas eigenes daraus zu machen. Was ich zudem in Staffel 3 sehr störend fand, war die völlig unmotivierte charakterliche Kehrtwendung (Entwicklung kann man das nicht mehr nennen) von Hopper – so als würden sie ihn von der ersten Szene an rausschreiben.

Dieser EW Artikel bringt die Probleme ganz gut auf den Punkt:

Stimmt… so sehr ich die anderen Charaktere mochte, hat mich dieses übertrieben aggressive Verhalten bei ihm auch irritiert. Dass er mal überreagiert, okay, aber er hat sich wirklich auffallend verändert. Dass eine frisch verliebte Teenie-Ziehtochter einen psychisch so brechen kann, hätte ich nicht erwartet. :smiley:

Da kann man mal sehen!

Die Murmeltiertag-Idee war inzwischen selbst im Mystery-Genre so gut wie abgenudelt, da kommt mit RUSSIAN DOLL doch noch eine frische Variante daher: In acht kurzweiligen 30-Minuten-Episoden erleben wir den Kampf der zähen New Yorkerin Nadia gegen widrige Umstände – insbesondere den, dass sie laufend ums Leben kommt und sich immer wieder auf einer Toilette an ihrer Geburtstagsparty wiederfindet. Dass sie Computerspieleentwicklerin ist und nun in einem ganz besonders verzwickten Level gefangen scheint, ist nur eine der vielen Ebenen, die diese Solovariante von FINAL DESTINATION zu bieten hat. Natasha Lyonne spielt hier die Rolle ihres Lebens und das Drehbuch (u.a. von Lyonne und Amy Poehler) hält einige überraschende Entwicklungen bereit. Eine zweite Staffel wurde von Netflix gerade bestellt.

Mit DARK bin ich durch. Leider muss man jetzt ja ziemlich lange auf die dritte und wohl letzte Staffel warten.

Auf der Suche nach Ersatzserien, oder so, bin ich auf Die Einkreisung bzw. The Alienist gestossen. Spielt so 1896 in New York. Es geht um einen grausamen Kindermörder. Das set design ist super. Die Charaktere relativ interessant. Sind jedoch manche Klischees dabei und doch auch Längen. Es geht hier auch um den psychologischen Hintergrund des Täters und überhaupt um die Psyche und Geisteskrankheit. Dieses Thema wird mir jedoch viel zu vereinfacht behandelt, was man aber auch dem Umstand in die Schuhe schieben kann, dass dieses Fach noch ganz neu ist zu dieser Zeit.

Für Liebhaber des Limehouse Golem oder der Frankenstein Chronicles durchaus einen Blick wert.

Wu Assassin
2 Folgen geschau, ist mir aber irgendwie zu dumm. Gute Fightszenen, manchmal jedoch völlig unmotiviert, bisschen Fantasy, ein Held wider Willen, nämlich ein Koch, der der auserwählte Wu Assassin ist und fünf Kriegsherren im heutigen San Francisco ausschalten soll.

The Lady and the white snake (muss noch mal schaun, wie der Titel richtig lautet).
Kitschige chinesische Serie zu unserem FFF Film um die weiße Schlange.

Ich hab so das Gefühl „Into The Dark“ wird grandios… daraus zeigen sie ja eine Episode mit freiem Eintritt auf dem diesjährigen FFF.

Besorg Dir bei Interesse mal die literarische Vorlage von Caleb Carr, die hat mir sehr gefallen, wobei ich die Fortsetzung „Engel der Finsternis“ noch packender fand.

Auf Arte läuft zur Zeit die 2.Staffel von TOP OF THE LAKE - CHINA GIRL. Offenbar nur noch bis 28.08. und nur auf deutsch bzw. als OF mit franz. UTs. Elisabeth Moss wieder mit dabei und auch sehr gut: Nicole Kidman. Auffällig an der Staffel ist die starke Passivität der Charaktere über lange Zeit bzw. das Zurückhalten von Gewalt. In Verbindung mit dem sehr reduzierten Piano Soundtrack (+ Oboe? und Cello?) entsteht eine entrückt-melancholische Atmosphäre, die, wie schon die erste Staffel, eine gewisse Verwandschaft zu TWIN PEAKS erkennen lässt (wovon ich bislang nur Staffel 1 sah).

haha. Die hab ich sogar. Müsst ich dann mal lesen.

Heute geht’s mit Walking Dead weiter. Yeah.

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Mit Marianne hat Netflix einen echten Kracher veröffentlicht. Die Serie wird vielerorts als beste Horrorserie 2019 gefeiert und da kann ich nur zustimmen. Egal, ob ich mich im Freundeskreis, in Magazinen oder Facebook-Gruppen umsehe, Marianne wird überall geliebt für die vielen mutigen Entscheidungen und dichte Atmosphäre.

Dann kam in den USA diesen Sommer die dritte Staffel Scream heraus. Also nicht, dass die ersten beiden Staffeln schon gelungen waren. Aber dieser Reboot (die Serie soll nun auch eine Anthologie werden) ist derart schlecht, dass ich sagen muss: selten eine solche Ressourcen-Verschwendung gesehen. Man sollte das Projekt am besten für immer einstampfen.

Auf ProSieben lief vor geraumer Zeit Mysterious Mermaids. Der englische Titel war mal wieder zu einfach… äh zu schwer für das deutsche Publikum. Wundert mich ohnehin, dass eine Dark Fantasy-Serie auf diesem Sender zu sehen ist. Empfehlenswert für Leute, die entweder mit der mythologischen Figur der Sirenen etwas anfangen können oder eben generell düstere Märchen mögen. Staffel 1 kann man ganz gut gucken, in den USA lief Staffel 3 ebenfalls diesen Sommer. Ob ProSieben die Serie allerdings fortsetzen wird, ist unklar.

Die 8. Staffel von American Horror Story sollte laut meinen Insiderquellen ebenfalls nächsten Monat auf Netflix starten, im deutschen Handel liegt sie bereits aus. Hier kann man tatsächlich mal Brief und Siegel darauf geben: nur für Fans der Serie. Keinen, der einfach mal so reinschauen möchte. Hier werden Staffel 1 und 3 in einem apokalyptischen Setting (naheliegend bei dem Titel, gell?) fortgeführt und nach Folge 3 schlägt die Serie dann doch nochmal einen ganz anderen Weg ein. Puh, ich muss sagen, dass diese Staffel wirklich nicht meine ist.

Mystery-Freunde konnten sich diesen Sommer ebenfalls mit Mystery Road eine Serie reinziehen, die sogar auf den Öffentlich-Rechtlichen ausgestrahlt wurde. Arte hat die Serie dann auch wiederholt. Künstlerischer Aspekt? Nö. Aber ist eine australische Mystery-Serie, die im Outback spielt. Reicht wohl bereits aus, um sie in den Katalog aufzunehmen. In den Mediatheken ist sie inzwischen nicht mehr verfügbar, vielleicht folgt ja bald eine Veröffentlichung im Handel.

Last but not least steht auf Amazon Prime die Joe Hill-Serie NOS4A2 (sprich: Nosferatu) zum Abruf bereit. Feine Reminiszenen an die 80er Jahre bzw. besser gesagt an Horrorfilme der 80er Jahre. Zachary Quinto als Bösewicht ist großartig und wer in den 80ern/90ern mit Horror aufwuchs, sollte auf jeden Fall mal mit der Serie liebäugeln. Staffel 2 folgt nächstes Jahr.

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