Aktuelle Genrefilme

Ich denke, das darf man. Gibt es hier Gepflogenheiten? Bist Du nicht einer der Admins ; )?

Dem stimme ich größtenteils zu. Warum Marvel sich mit dem von mir sehr geschätzten Herrn Waititi vielleicht doch ein EigenTHOR (haha) geschossen hat, hier:

https://ssl.ofdb.de/review/304077,733658,Thor---Tag-der-Entscheidung

GOOD TIME tauchte „in diesen Foren“ soweit ich mich erinnere schon mal auf einer Wunschliste auf und ist tatsächlich einen Blick bzw. eine Kinokarte wert, auch wenn es m. E. „nur“ ein ordentlicher Genrefilm geworden ist:

GOOD TIME ist definitiv einer für meine Jahresbestenliste.
Der Sog, den der Film mit der Zeit entwickelt, ist unglaublich. Eine Odyssee durchs meist nächtliche New York mit tollen Nacht- und Luftaufnahen, als Kontrast das Elend am Boden. Je weiter der Film voranschreitet, desto mehr merkt man als Zuschauer, dass die Probleme nicht kleiner werden. Den Elektro-Score fand ich super, Pattinson liefert eine Bombenleistung. Ein ziemlich rauer Film mit einer unglaublichen Dynamik, bei dem Dinge einfach passieren und passieren müssen, und das in einer äußerst beeindruckenden Weise. Einen tollen Abspann gibt’s noch als Bonus.
9/10

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Klingt gut. Auf den Soundtrack bin ich gespannt, bin großer Fan von Oneothrix Point Never!

Happy Deathday
Ein ganz ganz kleiner Film, eigentlich ideal für eine DTV Vermarktung. Eigentlich auch kein richtiger Horrorfilm und mit Teenie Mädchen als Zielgruppe, ähnlich wie Pride Prejudice Zombies. Eher eine Thriller Komödie mit ein paar Horror und Action Elementen, recht einfach gehalten. Unterhält aber durch seine Groundhog Day Struktur. Hätte prima aufs FFF gepasst, vergleichbar mit “Night of the Living Deb”, nur ohne Zombies. Kann jetzt die Verschiebung auf nach Halloween verstehen, da sollte schon richtiger Horror laufen.

Wir hatten den letzte Woche in der Sneak, ich fand ihn als Gruselfilm eher schlecht, weil ich die Charaktere ziemlich unsympathisch fand und somit nicht mit ihnen mitfiebern konnte, als Komödie ging es, aber auf dem FFF wär er für mich im Gurkenglas gelandet…

War vor einigen Tagen in der OV zu Happy Death Day

Ist nicht Großartiges, holt aber viel aus der Groundhog-Day-Prämisse raus und garniert das mit Comedy- und Slasher-Elementen. Die Mischung stimmt. Sehr kurzweilig, sehr spaßig, tolle Hauptdarstellerin. Gute Blumhouse-Qualität.
7/10

Schon seit einiger Zeit auf Netflix und bestimmt nicht für jeden – der zweite Film der Regisseurin von A GIRL WALKS HOME ALONE AT NIGHT.

Flatliners

Dieser läuft seit einer Woche in den Kinos. Hatte das Remake eigentich sehr herbeigesehnt aber es scheint alles andere als gut wegzukommen, führt man sich die bisherigen Reviiews zu Gemüte. Versuch gerade noch herauszulesen, woran es genau gescheitert hat. Auch die IMDb Bewertung mit 5(!) Sternen spricht eine deutliche Sprache. Wirklich schade. Ich glaube nicht, dass ich ihn im Kino sehen werde.

Den Film werde ich mir mit dem Arsch nicht anschauen.

Zu viele Muppets und mehr RETURN OF THE JEDI als EMPIRE STRIKES BACK. So ist der neue Star Wars.

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Starker Einstieg ins Kinojahr:

Sehr gut. Hatte mich schon gewundert, dass der hier bisher noch gar kein Feedback bekommen hat.

Ich war letztes Wochenende zu The Killing of a Sacred Deer. Und obwohl er an einem Samstag zur Prime Time lief und das Wetter (beschissen) dementsprechend mitspielte, war ich trotzdem überrascht, dass das kleine Programmkino bis auf den letzten Platz besetzt war. Sogar Klappstühle wurden noch bereit gestellt, um dem Andrang gerecht zu werden. Sehr schön, dass sich die Leute noch aufmachen, um einen Film in der Originalversion zu sehen. Gerade bei diesem Streifen nicht selbstverständlich.
Im Anschluss musste ich mir dann direkt noch Alpen ausleihen. Wenn man schon mal in Lanthimos Stimmung ist, dann gleich die volle Dröhnung.

The Killing of a Sacred Deer

Gut, ich war schon darauf gefasst, dass Lanthimos nicht mal im Traum daran denkt, einen Film zu drehen, der auch nur im Ansatz gut konsumierbar sein könnte. Mit einem derartigen Brett hatte ich dann allerdings nicht gerechnet. Für mich definitiv sein schwerster Film. Er treibt seine eigenen Trademarks mit aller Gewalt auf die Spitze und serviert dem Zuschauer eine Brocken, der wie Blei im Magen liegt. Dabei ist The Killing of a Sacred Deer im ersten Drittel vor allem eins: zäh. Man hat zu kämpfen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Alle Figuren sind - wie bei Lanthimos üblich - seltsam apathisch, Emotionen als solche sind kaum auszumachen, robotergleich wandeln sie durch ihren Alltag. Von Sympathie kann des Weiteren keine Rede sein, jeder Einzelne ist seltsam verachtenswert und im Grunde ist es einem egal, was passiert. Eigentlich, denn mit zunehmender Laufzeit wird langsam aber sicher an der Spannungsschraube gedreht und der eigene Herzschlag geht deutlich nach oben, als die Katze aus dem Sack ist und die Downward spiral beginnt, sich in Bewegung zu setzen…
Man kann schwer beschreiben, warum man bis zum Ende sitzen bleibt. Irgendwas hat auch dieser Film wieder an sich, dass einem das Blut in den Adern gefriert und die Spucke wegbleibt, obwohl einem bis zum diesem Zustand ordentlich Steine in den Weg gelegt werden. Wer bisher nichts mit den Streifen des Griechen anfangen konnte, sollte einen großen Bogen um seine neueste Arbeit machen, denn selbst Fans wie mich hat er damit arg auf die Folter gespannt. Dabei entlohnt Lanthimos am Ende reichhaltig, denn als Gesamtwerk betrachtet ist The Killing of a Sacred Deer schon wieder unglaublich, vor allem der Score ist schlicht fantastisch. Allein die Eingangssequenz hat bei mir extreme Gänsehaut ausgelöst. Im weiteren Verlauf weiß die Musik genau die Akzente zu setzen, um das eigene Unbehagen ins Unermessliche steigen zu lassen. Auch schauspielerisch kann man nicht meckern, Farell und Kidman ohne Makel und vor einer derart unheimlichen Leistung wie die von Barry Keoghan kann man nur den Hut ziehen. Die Wertung fällt schwer, ich mache es mir mal einfach und sage fürs Erste:

-/10

Alpen

Wo wir schon bei ungemütlich sind. Die Story des dritten Films von Lanthimos ist so ungewöhnlich wie merkwürdig: eine kleine Gruppe von Leuten hat es sich unter dem Namen Alpen zur Aufgabe gemacht, trauernden Menschen zu helfen, indem sie die Rolle der verstorbenen Person einnehmen und quasi den normalen Alltag vor ein paar Stunden in der Woche wieder zum Leben erwecken. Was zunächst wie eine gute Idee klingt, entpuppt sich im Film zu einer wahnsinnig unangenehmen und sehr schmerzhaften Erfahrung… für den Zuschauer. Viele Szenen zwischen den Alpen-Leuten und den trauernden Personen sind derart holprig und unbeholfen, dass man sich im wörtlichen Sinne peinlich berührt fühlt. Und auch wenn es nur ein “Nebenjob” ist, gerade die Krankenschwester (im Film bleiben die Namen der Hauptakteure unbekannt) bekommt zunehmend Probleme, Arbeit und Privates zu trennen. Jene wird übrigens von Angeliki Papoulia gespielt, die schon in Dogtooth und The Lobster tolle Leistungen ablieferte. Alpen macht traurig. Hilflosigkeit ist angesagt, man leidet mit den Trauernden ebenso wie mit denen, die das Leid lindern wollen. Denn Jene ersticken selbst an ihrer eigenen Einsamkeit und können dieses Loch auch durch ihren Einsatz (übrigens gegen Geld) nicht füllen. 90 Minuten Beklemmung. Man ist irgendwie froh, wenn der Abspann läuft…

7/10

Warum so drastisch? Und wieso ist der Film so eine Niete?

Ganz einfach: Ich fand schon das Original fürchterlich. Da werde ich bestimmt keine wertvolle Lebenszeit mit dem noch schlechter bewerteten Remake vergeuden. Abgesehen davon hat mir auch der Trailer schon gereicht.

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Noch eine Empfehlung:

Und meine Kurzreview dazu:
https://ssl.ofdb.de/view.php?page=comment&fid=302552

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Creep 2

Der erste Teil hatte sich ja relativ schnell zu so einer Art gefeiertem Festival Indie-Hit gemausert. Ich fand ihn gut und Mark Duplass aka Josef spielt darin wirklich furchteinflößend gut.

Als ich vor ein paar Wochen den Inhalt zu Creep 2 gelesen hatte, musste ich mit dem Kopf schütteln. Und auch im Verlauf des Filmes runzelt man bei der ersten Begegnung der Bloggerin mit - jetzt - Aaron :wink: die Stirn. Der gibt sich nämlich ganz offen als Serienmörder zu erkennen. Die Bloggerin geht dennoch den Deal ein, ihn mit der Kamera zu begleiten und eine Nacht mit ihm in seinem abgelegen Waldhaus zu verbringen. Bitte was??? Welcher normal denkende Mensch würde sich auf sowas einlassen? Zwar gibt es eine Szene, in der die Bloggerin realisiert, dass sie wohl in einer Falle sitzt, ansonsten scheint sie sich aber gut mit der Situation abzufinden. Nun ja…

Aaron ist in Creep 2 noch unangenehmer und das ist vielleicht auch seine einzige Stärke. Denn mit der Story wurde ich nicht so ganz warm. Das Ende ist ganz dazu ausgelegt, dass es einen dritten Teil geben wird.

Ein grundsätzlich toller Film mit ein paar massiven Problemen.

mother!

Jawohl. mother ist sowas wie eine wunderbar positive Überraschung mit einer Erwartungshaltung, die in sämtliche Richtungen gegangen ist. Nachdem ich damals vom Hype geblendet Black Swan im Kino erlebt habe und nach dem Abspann ziemlich enttäuscht den Saal verließ, ärgere ich mich gerade ein wenig, mother nicht auf großer Leinwand gesehen zu haben. Aber seis drum, denn die Wucht, mit der Aronofsky den Zuschauer vor allem in der zweiten Hälfte geradezu gnadenlos an die nächstbeste Wand fährt, ist ohne Frage auch auf dem eigenen Sofa mehr als bemerkenswert. Dabei war vor allem die latente und unerwünschte Überbevölkerung ein Fakt, der mich durchgehend in eine extrem unbequeme Stimmung versetzt hat. Als sich der Wahnsinn dann am Ende endgültig seine Bahn bricht, steht man auch selber kurz vor dem finalen Overload. Man fühlt sich wie erschlagen und dennoch würde ich nicht behaupten, dass Aronofsky zu weit gegangen ist, vielmehr hat er meines Erachtens nach mit brutaler Konsequenz seine Geschichte zu Ende gesponnen, die gerade dank der mehr als reichhaltigen Interpreationsmöglichkeiten an Faszination kaum zu überbieten ist. Alle Achtung.

8,5-9/10

A Ghost Story

Es fällt mir schwer, hierfür Worte zu finden. A Ghost Story lässt einen einsam zurück. Allein, traurig, verlassen. Ein minimalistisches Meisterstück, so karg, so leer, so ruhig. Stille Verzweiflung, gehüllt in ein Laken. Die ersten 45 Minuten gehörten zum Ergreifensten, was ich seit ganz langer Zeit gesehen habe. Mir wurden nicht nur einmal die Augen wässrig. Allein wie er seine Frau berührt, als sie allein auf ihrem Bett liegt… wann hat es so geschmerzt, nichts tun zu können? Im zweiten Drittel ist mir der Film etwas entglitten, nur um mich am Ende wieder umso mehr abzuholen. Die finale Sequenz ist dann wie ein Stich ins Herz. Mehr will und kann ich nicht sagen. Man möchte A Ghost Story jedem ans Herz legen und bleibt am Ende doch stumm, unfähig, dass Gesehene adäquat in Sprache zu übersetzen. Vllt. trifft es ein Wort: Ergreifend.

9/10