Sodele, Hamburg hat’s nun auch hinter sich…
Meine allerletzter FFF-Tag für dieses Jahr begann mit dem Kurzfilmprogramm (a.k.a. “Get Shorty”). Hätte ich mir aus eigenem Antrieb nie angesehen, war tatsächlich auch mein erstes Mal, und wohl auch letztes Mal. Ich will hier ja nicht den altbekannten Forrest Gump-Spruch mit dem Leben und der Pralinenschachtel zitieren, aber so in etwa hatte ich mir das vorgestellt, und so in etwa war’s auch: Manche Filme (wie z.B. “Fucking Bunnies” (als trockenhumorig-augenzwinkerndes Plädoyer für mehr zwischenmenschliche Akzeptanz) und “Spooked” (“And I was French? Waaaaahh !!!” ) waren ganz gut, andere recht mysteriös (“Ruah” und “Greener Grass”), einige sehr schräg (der extrem schlecht singende Junge in “Amen”, oder die Sing and Dance-Einlagen in “Stacey and the Alien”), und andere wiederum kurz und knackig (“Mouse”, “Tickle Monster”). So richtig umgehauen hat mich davon zwar nichts, aber ich hab’ auch schon Schlimmeres gesehen…
…will mich aber auch nicht beschweren, denn wenn ich nicht die “Get Shorty”-Karte eines erkrankten Freundes “übernommen” hätte, wäre ich nicht in den Genuss von “Tragedy Girls” gekommen - und das wäre wirklich ein Jammer gewesen! Mein absolutes Überraschungs-Highlight dieses Jahrgangs, ein Film, wie gemacht für’s FFF - knallebunt, schwarzhumorig, splatterig und umwerfend charmant! "Clueless"meets “Heathers” meets “To Die For”- Pretty Highschool girls doing really bad things, but you can’t be mad at them, because they’re sooo sweet! Diverse Todesarten aus anderen Filmen werden auch noch zitiert (unter Anderem “Cannibal Holocaust” und “Carrie”). Das Feelgood-Movie des Festivals, und obendrein auch noch clever und blutig…Nicht verpassen ! / Unbedingt (!!!) anschauen! Lustige Kameraschwenks und guter Soundtrack obendrein auch noch (neben Anderen Grimes und Cherry Glazerr). Und dass mir am Schluss dann auch noch die Tränen in den Augen standen, ist eher meiner leicht rührseligen Natur geschuldet und tat dem Vergnügen keinen Abbruch.
“I remember you” war dann mein persönlicher Abschlussfilm für dieses Jahr…eine typische Geistergeschichte, gefilmt in der desolaten Abgeschiedenheit einer isländischen Geisterstadt (hi hi). Die Story ist nun nicht gerade weltbewegend neu, dafür schafft der Film es aber, mittels beeindruckender Landschaftsaufnahmen und einem düster-dräuendem Sounddesign (Allmählich in Wellen anschwellende Musik und dröhnende Ambient Noises) eine wirklich unheimliche Atmosphäre zu erschaffen. Für mich persönlich auch ein wunderbares Schlussbild, wie es besser nicht zu meinem diesjährigen Festival-Ausklang hätten passen können: Das kriminaltechnische Team verlässt mit einer Kinderleiche, gefolgt vom Geist eines blonden Jungen in blauer Jacke, den abgelegenen Küstenstreifen, während der Geist einer jungen Frau, der eine Träne über die Wange rinnt, Hand in Hand mit einem schmutzig-verwahrlosten Gespensterjungen am Fenster steht und die Szenerie beobachtet…
Und das war’s, für 2017, mit meinem FFF. Dass Festival ist vorbei, der Urlaub auch, in ein paar Stunden beginnt dann wieder die alltägliche Realität des Berufslebens. Einige Bilder aus dem Dunkel des Kinosaals werden mich aber bestimmt noch ein paar Tage begleiten - mal sehen, welche davon dann länger im Gedächtnis haften bleiben…
Mein Fazit / Resümee dann vermutlich am Mittwoch an anderer Stelle (lies: in einem anderen thread).
Ich hatte ein sehr sehr schönes Festival, blicke gespannt den FFF-Nights entgegen, und freue mich jetzt schonmal auf’s Filmfest Hamburg (am Dienstag wird das Programm veröffentlicht)…
Auch von mir allen FFF-Gänger_Innen aus den anderen Festivalstädten noch viel Spass und schöne Stunden im Kino!