Verspäteter Bericht aus Berlin. War dieses Mal nur am letzten We da und hab 7 Filme mitgenommen. Wie immer: schöne Atmosphäre im Kino und stets die gleichen Gesichter. Haha.
Ein wenig irritiert bin ich über die fast durchgehend positive Meinungen zu Terrified. Das war mit Abstand der schlechteste Film, den ich an diesem We gesehen habe. Die sympathische Videoansage vom Regisseur vorher schürte große Hoffnungen, am Ende aber war das einer der langweiligsten Paranormal Activity Filme, die ich je gesehen habe. Im Prinzip hätte man nach 15 Minuten gehen können, denn da hatte der Film seine beste Szene (die im Bad…) bereits verbraten. Es folgten völlig wirre Sprünge zwischen den Hauptcharakteren und ganz viel Ödnis. Warum der Film “zu den gruseligsten des Jahres” gehören soll, darf mir bitte mal einer erklären. Richtig lahm.
Zum Glück gabs danach American Animals und der war schlicht Bombe. Ganz großartig, ob nun Optik, Erzählweise, Schauspieler, Musik (selbst kurz eingespielte Snippets hatten ihre Wirkung) oder die Geschichte an sich. Da gab es fast nichts auszusetzen. Ich habe lange keinen Film mehr gesehen, der eine wahre Story so clever, originell und packend auf die Leinwand gebracht hat. Die Emotionalität im letzten Drittel ist kaum in Worte zu fassen. Ein großer Wurf.
Wildling sollte man dann allein schon wegen Bel Powley gesehen haben. Kann man solchen Kulleraugen widerstehen? Auch sonst war der rund, kurzweilig und gut zu schauen. Gefiel.
Puppet Master fand ich dann richtig spaßig, der macht aber wohl nur auf dem FFF so überhaupt Sinn. Sehr lustige Kills (der fette Mann beim Pissen… ich hab Tränen gelacht), halbwegs unterhaltsame Schauspieler und EIN MOTHERFUCKIN INSECT WARFARE SONG FAST IN GÄNZE GESPIELT! Sowas kann ich nur gut finden.
Apropos Spaß: Was bei Heavy Trip im Saal abging, war kaum in Worte zu fassen. Szenenapplaus aller 10 Minuten hab ich so auch noch nicht erlebt. Der war aber auch einfach sowas von dufte, 90 Minuten Party und ich war komplett begeistert. Da kann man gut und gerne von einem neuen Spinal Tap sprechen. Kein Wunder, dass der überall den Fresh Blood Award absahnt, nach diesem Film ist Euphorie fast schon ein Muss…
Buybust hatte dann das komplette Kontrastprogramm im Gepäck. Die ersten 30 Minuten waren ziemlich zäh, aber als es in den Slums zur Sache geht, gibts 90 Minuten Vollgas im strömenden Regen. Ich wurde gut unterhalten, auch wenn die Kampfszenen natürlich weit entfernt von einem The Raid waren. Wirkten so aber irgendwie realer und so mancher Kampf tat richtig weh. Jau.
Abschluss war für mich dann What Keeps You Alive und auch der gefiel mir besser als gedacht. Tolle Atmosphäre, gute Schauspieler_INNEN und ein Killer, den ich sehr cool fand. Hat mich überhaupt hier und da angenehm an High Tension erinnert, was stets ein gutes Zeichen ist. Leider verschenkt Minihan am Ende richtig viel (war ja auch schon bei It Stains The Sands Red so), auch wenn ich das Finale schlussendlich gar nicht so übel fand. Schöner persönlicher Abschluss.