Reviews / Trash Fire, the Ones below, deep in the wood etc. (Spoiler)

Vor dem FFF lese ich möglichst wenig Reviews, Kritiken oder ähnliches und schau auch keine Trailer, weil ich nicht gespoilert werden will. Grad auch in Filmzeitschriften enthalten Reviews oft Spoiler, obwohl die Verfasser professionelle Autoren sein sollten und wissen müssten, dass Spoiler einem den Spaß am Film nehmen können. Hier schreiben wir unsere Reviews ja freiwillig und aus Spaß, sind also, von wenigen Ausnahmen abgesehen, keine bezahlten Filmkritiker.

Beim Verfassen eines Reviews sollte der zu bewertende Film im Mittelpunkt stehen. Mir gefällt es nicht, wenn der zu bewertende Film oder der Regisseur oder der / die Schauspieler mit anderen Filmen verglichen werden, weil es ja um diesen Film geht und nicht um das Vorbild.

Beispiel:
Bei the Ones below wird Rosemary’s Baby zitiert. Sofort hat man gewisse Erwartungen, die aber dem Film nicht gerecht werden. Außerdem finde ich es ein wenig spoilernd, wenn man sagt, der Film ist wie der und der Film. Mir hat the Ones below gut gefallen und ich war von dem durchaus harten konsequenten Ende überrascht. Also davon auszugehen, dass die Twists alle sooo vorhersehbar waren, beruht auf einer persönlichen Erfahrung und kann daher nicht für alle Zuschauer vorausgesetzt werden. Rosemary’s Baby habe ich z. B. noch nicht gesehen.

Bei Trash Fire wird dann auch Excision zitiert und der Film damit verglichen. Ebenso Annalynn Mccords Darbietung. Natürlich kann man in einem Review darauf hinweisen, dass der Regisseur diesen und jenen Film gemacht hat und der oder die Schauspieler/in mitgespielt hat, aber man sollte dann nicht unbedingt vergleichen.

Zu Deep in the wood habe ich eine Frage, weil einige der Auffassung sind, dass das Ende im Prinzip die vorangegangene story aufhebt. Aber, Zitat Tanz der Vampire, “Und somzog er hinaus in die Welt und nahm nichtsahnend das Böse mit sich”. Ich denke, der Film hat durchaus ein offenes Ende. Oder hab ich was übersehen?

Happy Birthday hat durchaus ein großes Vorbild. Aber auch wenn man dieses nicht kennt, ist der Film eher durchschnittlich. Und da wäre es ein mega Spoiler, das Vorbild zu nennen.

Sind nur mal so ein paar Gedankenfetzen. Ohne jemanden persönlich anzugreifen. Denn, wie gesagt, wir machen das hier ja aus Spaß. Und das schöne ist ja auch, dass jeder seinen eigenen Stil hat.

Lest ihr viele Reviews oder Kritiken oder eher nur eine kurze Inhaltsangabe bevor ihr einen Film schaut ?

Ja, ich lese viele Reviews, insbesondere hier. Vergleiche sind halt ein sehr einfaches und schnelles Mittel, zu dem man greifen kann und was auch oft gemacht wird. Ich für meinen Teil gebe aber nicht viel auf so was, eben weil solche Vergleiche oft nur unzureichend zutreffen. Sie geben mir höchstens eine Richtung vor. Dass diese Vergleiche dann obendrein auch noch Spoiler-Potential beinhalten könnten, stört mich gar nicht.

Spoiler gehen natürlich gar nicht, aber ich finde nichts schlimmes daran, einen Film mit anderen zu vergleichen, wenn einen beim Ansehen ein bestimmter Film im Kopf herumspukt. Wenn es wie bei Happy Birthday das Ende verrät, dann ist das natürlich etwas anderes und man sollte es lieber für sich behalten. Aber ansonsten empfinde ich es eher als willkommene Entscheidungshilfe, wenn ich lese, dass ein Film in Richtung Film XYZ geht.

Das Problem, dass dabei oft Klassiker zu Rate gezogen werden, die zu hohe Erwartungen schüren, kann ich nachvollziehen… aber Filme existieren ja niemals nur für sich, sondern man vergleicht beim Sehen automatisch. Also sollte das ruhig auch in Reviews nicht unter den Tisch gekehrt werden. Gerade wir hier als Vielgucker haben immer schon ähnliches gesehen, auch wenn es in der Theorie schön wäre, diesen Umstand ignorieren zu können.

Ich für meinen Teil lese Reviews (hier und bei Letterboxd) nachdem ich einen Film gesehen habe. Davor lese ich sie nur, wenn ich mir nach der Inhaltsangabe und einem Blick auf die Bewertungen immer noch unsicher bin, ob ich ihn sehen möchte. Wobei ich bei Letterboxd schon deutlich mehr Reviews von ungesehenen Filmen lese als hier… die bringen mich dann häufig erst auf neue Titel.

Jetzt bin ich aber neugierig geworden, welches große Vorbild hat denn Happy Birthday, das zeitgleich ein riesen Spoiler sein soll? Gerne in Spoilermarks setzen, soll sich ja niemand ärgern hier…:wink:

Im Thread Titel ist schon eine Spoilerwarnung für alle Filme, also vorsicht :slight_smile:
Trotzdem noch mal doppelt gesichert: The Game

Aaaaaaah, das ist natürlich wahrlich ein großes Vorbild…Läuft dadurch fast schon automatisch Gefahr, am Ende nur zu verärgern… Ja, das tut er jetzt schon fast - ungesehen…:wink:

Bei dem einen Review, das dieses Vorbild benannt hat, haben wir deshalb auch eine Spoilerwarnung gesetzt… glaube ich jedenfalls… oder??

Generell ist es für uns natürlich auch manchmal schwer, einzuschätzen, ob ein Review einen Spoiler enthält oder nicht – wir sehen die Filme nämlich auch erst in Frankfurt bzw. Hamburg. Freuen uns darum über jeden, der selbst eine entsprechende Kennzeichnung vornimmt. Lieber zu oft als zu selten!

Vergleiche mit anderen Filmen desselben Regisseurs bzw. auch zu bestimmten Story Devices u.Ä. finde ich übrigens absolut legitim, wenn sie nichts Entscheidendes über die Story vorwegnehmen. Wenn man zum Beispiel erwähnt, dass TRASH FIRE genau wie EXCISION auf ein möglichst schockierendes Finale hinarbeitet, ist das m.M. kein Spoiler – denn das ist ja eine sehr wenig konkrete Aussage, die vor allem auf ein typisches Stilmittel des Regisseurs hinweist.

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Hallo Michaela,

auch ich habe Romeraries Baby zitiert, allerdings in meiner (nicht spoilernden) Review zu Shelley. Ich vergleiche allerdings nicht die beiden Filme miteinander, sondern beziehe mich auf Stimmung und Wagnis, das Thema Schwangerschaft so düster in Szene zu setzen. Zitat : "Eine ähnlich dissonante, dabei aber umso grausigere Grundstimmung kannte ich zuletzt von Roman Polanski’s Klassiker „Rosemarie’s Baby“.

Grundsätzlich finde ich nichts Schlimmes dabei, Filme zu vergleichen, solange es inhaltlich oder thematisch, oder meinet wegen auch in Bezug auf Stimmung oder sonstwas wirklich passt und nicht spoilert.

Ich schreibe Rezensionen seit vielen Jahrne schon und es ist unmöglich, einen Fuilm zu besprechen, ohne eben genauer auf seinen Inhalt oder seine Verweise einzugehen. Natürlich sollte man als Rezensent dennoch darauf achten, den Lesern das Vergnügen nicht zu verderben, auch wenn man bei Trash Fire Excision nennt oder bei The Ones Below Rosemaries Baby dann ist es keineswegs etwas, was man als Spoiler bezeichnen kann. Beim Vergleichsfilm von Happy Birthday ist das wiederum anders. Den sollte man nicht nennen, weil man damit wirklich den ganzen Film vorwegnimmt.

Wer wirklich extrem extrem spoiler-sensibel ist, sollte - so meine Erfahrung - einfach keine Reviews lesen oder sich eben nur Wertungen oder höchstens das Fazit anschauen.

Naja. Ich lese Reviews nach dem Sehen des Films, um eben nicht gespoilert zu werden. Finde es dann aber auch unpassend, wenn vom Autor des Reviews irgendwie vorausgesetzt wird, dass man alle Filme, auf die im Review verwiesen wird, kennt. Wenn man die Filme nicht kennt, nützen einem die Verweise auch nichts, weil man ja weder die Herangehensweise des Regisseurs kennt oder die Stimmungen in den jeweiligen Filmen. Noch doofer ist es, wenn in einem Review Bezug genommen wird auf einen anderen Film, dessen Inhalt dann erzählt wird, und somit für denjenigen gespoilert wird, der diesen Film noch nicht gesehen hat. Dass man In einem Review zu einem bestimmten Film zu einem anderen Film gespoilert werden kann, kann man ja nicht wissen.

Da stellt sich natürlich die Frage, ab wann spoilernde Bemerkungen gemacht werden können, weil davon auszugehen ist, dass der jeweilige Film bereits bekannt genug ist. Auch ist die Spoilergrenze schwimmend, da nicht immer klar ist, was zu viel verrät. Hab mal ein Review zu Alice Creed gelesen, nach dem Sichten des Films, da hatte der Rezensent einen der wichtigsten Storypunkte verraten und somit dem Film die Spannung verdorben. Vielleicht sieht man manches auch als Spoiler, wenn man den Film schon kennt.

Auf imdb z. B. geh ich nie auf die message boards zu Filmen, die ich noch sehen will, weil da eben massiv gespoilert wird.

Mir ist allerdings auch schon passiert, dass z. B. in Big Bang Theory ein Film gespoilert wurde. find ich nicht cool. Auch wenn ich in dem Fall den Film schon kannte.

Dann war das aber sicher ein Gag innerhalb der Serie oder?

Da habe ich bei meiner Happy Birthday Review tatsächlich Mist gebaut… ich habe in Spoiler Tags geschrieben, an welchen Film mich das Ende erinnert, aber dabei nicht daran gedacht, was ist, wenn man den nicht kennt. Blöde Unachtsamkeit, sorry. Ich werde mir nachher überlegen, wie man das umformulieren kann.

Ich finde, man sollte am besten Spoiler ohne Vorwarnung allgemein vermeiden, auch von alten Klassikern. Denn irgendjemand kennt sie immer noch nicht.

@Michaela Dann solltest du mein heutiges T-Shirt besser nicht sehen :smile: Enthält Spoiler zu Dutzenden (bekannten) Filmen :wink:

Och, kommt auf den Zusammenhang an :wink: Bei Reviews gebe ich dir aber natürlich 100% recht.

Ich will aber jetzt niemanden vom Reviewschreiben abhalten. Ich finds interessant, wie manche Leute Filme sehen. Und dass da auch Vergleiche dienlich sein können, ist klar.

Na, das T-Shirt will ich jetzt aber unbedingt sehen😉

Gag ja, aber nicht das üb!iche zu Star Trek, sondern was anderes. Was wirklich gespoilert hat. Kann mich aber nicht erinnern. :expressionless:

Ja, mein Review war das, und ich hatte es im Text selbst (den man ja nur durch Extraklick erreicht) auch nochmals angekündigt. Wer dann noch weiterliest, wollte es dann wohl auch wissen.:slight_smile:

Ansonsten ist es ein ganz gängiges und legitimes Mittel der Literatur- und somit auch der Filmkritik, Werke miteinander zu vergleichen, seien es Neuinterpretationen bekannter Stoffe oder Werke desselben Regisseurs oder auch thematisch ähnlich gelagerte Werke. Wie sonst soll man im geisteswissenschaftlichen Bereich, der keine festen Skalen und Formeln kennt, zu einer qualitativen Einordnung kommen? (es sei denn man schreibt einfach:“Fand ich supi” oder: “Fand ich Kacke”, ohne weitere Erklärung, das geht natürlich auch, ist aber keine wirkliche Handreichung).

Und wenn irgendwo ein Motiv einen berühmten “Urvater” hat, muss ich den natürlich nicht kennen, aber ich erfahre dann aus dem Review, wo der rezensierte Film im Vergleich zum übermächtigen Vorgänger steht, und ob es sich um ein dreistes Plagiat oder eine originelle Neuinterpretation handelt, das ist doch auch was.

Ich muss hier übrigens auch immer viel googeln oder in den früheren FFF-Jahrgängen nachschlagen. Ich kenne auch nicht alle Filme, nicht mal alle Klassiker.:blush:

Es gibt aber doch nun auch Filme, deren Schlussszenen oder -pointen nach Jahrzehnten schon zum popkukturellen Allgemeinwissen zählen oder deren letzte Dialogzeilen inzwischen geflügelte Worte geworden sind. Da kann man nicht mehr unbedingt von “Spoiler” reden. Aber ich denke, das ist eine Frage des Augenmaßes.

Ja, da muss man im Einzelfall selber abschätzen, was einem den Film kaputt machen kann und was nicht. Wenn man z.B. das Ende von The Sixth Sense verrät, raubt das dem Film meiner Meinung nach einen Großteil des Effekts, den er bei einer ungespoilerten Sichtung hat. Deshalb würde ich das niemals machen, egal ob 99 % der Leute ihn eh schon kennen. Bei vielen anderen Filmen kann man hingegen problemlos einen Dialog aus den letzten Minuten zitieren, ohne dass dadurch der Spaß am Film ruiniert wird. Twists sind halt immer ein Problem… die sollte man nicht verraten.

Die einzige legitime Ausnahme, die mir einfällt, ist Star Wars, weil das spätestens seit Episode 1-3 kein Geheimnis mehr sein dürfte.