Serien

Kannst du mir sagen, ob die Musik da sehr vordergründig ist? Ich mag dierse ganze computergenerierte Lärmkulisse generell nämlich nicht so. Oder meinst du, dass man das ertragen kann?

Ja genau. Dieses Technogedöns hat mich auch davon abgehalten, reinzuschaun

Die Musik spielt natürlich notgedrungen eine gewisse Rolle, aber nicht die Hauptrolle.
Für eine Story die sich in ihrer Basis rund um einen Berliner Szene Club dreht, kommt man an dem Techno Sound quasi nicht vorbei, aber dieser Sound wird nicht zum Selbstzweck immer und überall eingesetzt, sondern hämmert immer nur dann, wenn man als Zuschauer auch mitten im Clubgeschehen sein muss.
Ich würde mal schätzen, der Anteil von clubbigem Techno Sound beträgt vielleicht 15%.

Drumherum gibt es noch so viele andere Schauplätze und Storylines, die keinerlei lästige Beschallung benötigen, denn in erster Linie ist BEAT von seiner Struktur her auch nur ein „tatort“, aber halt in modernerer Serienform.

Danke, das sind mir mindestens 14% zuviel, da widme ich mich lieber anderen Sachen, danke für die Info!

You lost me at TATORT.

Besser spät als nie habe auch ich jetzt THE HAUNTING OF HILL HOUSE „gebingt“:

Da es mit dem unerreichten Klassiker von Robert Wise aus dem Jahr 1963 und Jan de Bonts unsäglichem Spezialeffekt-Remake von 1999 bereits die komplette Qualitätsbandbreite an Adaptionen im Raum steht, ist es eine gute Nachricht, dass Mike Flanagans Miniserie vielmehr eine Hommage an Shirley Jacksons klassische Haunted House Novel ist als eine Literaturverfilmung.

Statt der parapsychologischen Untersuchung der Vorlage erzählt THE HAUNTING OF HILL HOUSE eine vertrackte, emotionale Familiensaga à la SIX FEET UNDER, gekreuzt mit einer düster-atmosphärischen Horrorgeschichte, in der Flanagan seine eigenen, immer wiederkehrenden Themen wie Trauer und Verlust behandelt. Ausgehend von einem tragischen Vorfall in der Vergangenheit in Hill House werden wir Zeuge, wie die verbliebenen Familienmitglieder auf ihre jeweils eigene Art versuchen, das Trauma zu verarbeiten, jedoch nach und nach vom vergangenen Grauen eingeholt werden. Die verschiedenen Zeitebenen werden dabei – aus der Perspektive der jeweiligen Protagonisten – intelligent verschachtelt – ein Konzept, das bereits in Flanagans OCULUS faszinierte und hier meisterlich perfektioniert wurde. Jacksons Roman dient all dem als Motivvorlage, die mit sehr viel Liebe zum Detail auseinandergenommen und neu zusammengebaut wird.

Die erste Hälfte der Serie beschäftigt sich mit den einzelnen Familienmitgliedern und ihrer Bewältigung des Traumas: Stimmt Episode 1 bereits gut auf die Mischung aus Drama und Psychohorror ein, steht in Episode 2 die Familiengeschichte stärker im Mittelpunkt und erst in der dritten Episode findet die Serie eine ausgewogene Balance zwischen Schrecken und Drama. Spätestens jedoch, wenn in Episode 4 ein Herr seinen Hut zurückholt, entwickelt sich HILL HOUSE zum echten Nägelbeißer. Episode 5 ist dann fast schon ein Horrorfilm in sich, jedoch einer, der gekonnt die Erwartungen an herkömmliche Geistergeschichten sprengt und durchaus die Herleitung der vorangegangenen Episoden braucht, um seine volle Wirkung zu entfalten. Nach diesem vorläufigen Highlight, das mit einer wahren Gänsehaut endet, geht es in Episode 6 auf einer ausgedehnten Trauerfeier wieder etwas ruhiger und „familiärer“ zu, wenn auch kaum weniger unheimlich – hier sticht besonders die Kameraarbeit hervor. Im letzten Drittel werden dann langsam die Geheimnisse um den „Red Room“ (nicht die einzige Reminiszenz an THE SHINING) und das Schicksal der Mutter enthüllt. Dabei überrascht die Serie immer wieder mit irritierenden Zeitsprüngen und unterläuft manche Erwartungen, was auch Genrekenner ein ums andere Mal kalt erwischt.

THE HAUNTING OF HILL HOUSE ist eine wahre Meisterleistung: Eine zehnstündige Gruselgeschichte, die sich ausgewogen zwischen Psychodrama und Psychohorror bewegt, dabei beständig ihre düstere, bedrohliche Atmosphäre bewahrt und auch in ihren unvermeidlichen ruhigeren Passagen und beim vielleicht etwas zu sentimental geratenen Ende durch starke Schauspieler, großartige Kameraarbeit und intelligente Inszenierung begeistert. Eine Serie, die noch lange nachwirkt.

Wer die Vorlage von Shirley Jackson nicht kennt, kann sich auf Wikipedia einen Eindruck davon machen, welche Parallelen es zur Serie gibt:

Auf Litreactor gibt es eine schöne Gegenüberstellung von Roman und Verfilmungen:
https://litreactor.com/columns/book-vs-film-the-haunting-of-hill-house?fbclid=IwAR3-eOBguZF6ClYjarVJPtQCybiy_8pWi40_dkqEMGec00qtgmro7MK_vsk

Die IMDb hat in einem Video alle im Hintergrund „versteckten“ (und auch ein paar weniger versteckte) Geister sichtbar gemacht:

https://youtu.be/oeGw6gWN1kk

Nachdem Mike Flanagan auf Twitter bereits mehr oder weniger offiziell bestätigte, dass die fünf Geschwister als Verkörperung der fünf Trauerphasen nach Elisabeth Kübler-Ross angelegt sind, gibt es noch eine weitere interessante Theorie zum Ende, das möglicherweise doch nicht so „happy“ ist:

Ein ausführliches Interview mit Flanagan zur Serie gibt es bei Entertainment Weekly:

Sehr gut gesagt, ich stimme in fast allen Punkten zu, denn leider fand ich das Ende viel zu kitschig und simpel und dem zuvor wirklich intelligenten und komplexen Aufbau der Geschichte irgendwie nicht würdig.

Ja, das ging mir auch so, mich hat diese Theorie etwas versöhnt (siehe auch oben).

Soweit ich sehe, wurde hier noch gar nicht Slasher eingeworfen. Eine großartige Horror-Anthologie aus Kanada, die es sich auf die Fahne geschrieben hat, mit jeder Staffel einem anderen großen Thema Tribut zu zollen. Bislang sind zwei Staffeln auf deutsch erschienen (auch auf Amazon Prime und Netflix abrufbar). Staffel 1 punktet mit Niveau (keine dümmlichen Teenies, Mitdenk und -rätselfaktor) und geizt noch mit Blut, trotz “Halloween”-Theme. Staffel 2 schraubt den Gore-Gehalt dann hoch und bewegt sich in einem “Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast”-Setting. Sehr unterschiedliche Staffeln, aber so macht das Spaß. Und im Gegensatz zu American Horror Story bewegt sich das auch nicht am Rande des Trashs.


“The Walking Dead” - Winterpause bis FEBRUAR ! Darauf war ich jetzt mental
nicht vorbereitet :frowning: :frowning: :frowning:

Historische Zombies aus Südkorea. Ab 25.1. auf Netflix.
https://youtu.be/rIlDfChEqlc

Bin ich der Einzige, der hier an Rampant denken muss?

Nein, bist Du nicht.

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Wenn sich das schon jemand angeschaut hat, würden mich Meinungen interessieren, ob sich’s lohnt.
https://www.serienjunkies.de/news/kingdom-kritik-historischen-zombie-thriller-94464.html

hab ich heute auch auf Netflix entdeckt, der Trailer sah vielversprechend aus. Werd ich die Tage mal reinschaun.

Eine asiatische Zombie Serie hab ich bis dato auch noch nie gesehen!
Staffel 1 hat zwar nur 6 Episoden, aber eine Staffel 2 wurde von Netflix bereits bestellt!

Die Optik des Trailers erinnert mich irgendwie sofort an viele vergangene gerngesehene Asia Filme.
Schau mer mal?

Juhuu, unsere Lieblingsvampire gehen in Serie!

Für die koreanische Serie KINGDOM hab ich mir extra mal 'nen Netflix-Probemonat geholt.

Gestern und heute die 6 Folgen à 50 Minuten geglotzt. Im Prinzip ist das ein erstklassig gemachtes Period Piece in Überlänge mit Zombies und Action. Sieht teilweise fantastisch aus, ist atmosphärisch unglaublich dicht in vielen Szenen, Die ganze Optik ist tiptop. Die Kostüme sind wie üblich eine Augenweide, man hat viele verschiedene Locations, das Tempo ist durchgehend hoch mit einigen notwendigen Verschnaufern. Die Zombieaction rockt, die Untoten sind schnell und sehen toll aus. Die Charaktere sind generell gute Sympathie- bzw. Antipathieträger. Gibt nix zu meckern, im Gegenteil! Ich lechze schon nach Staffel 2.
9/10

Sodala, ich bin jetzt mit KINGDOM endlich auch mal etwas weiter gekommen.
Der Einstieg war wirklich seeeehr zäh, langatmig und nervig, also nix für Ungeduldige.
Nach Eps. 1 war die Serie für mich sogar kurzzeitig gestorben, denn das Schauspiel war wirklich nicht sonderlich gut, die Kulissen sehr beschränkt und von dem gewohnt epischen Filmmaking a la Asia nur sehr wenig zu sehen und zu spüren. Zombieaction gleich Null. Warum weiterschaun?

Nach etlichen Wochen Pause gab ich der Serie dann aber doch noch eine zweite Chance.
Leider wollte sich auch in Eps. 2 nicht der erwünschte Wow Effekt einstellen und es gesellte sich jetzt auch noch das bekannte nervige Korea Kitsch Comedy Overacting hinzu. Meine Geduld war nahezu ausgereizt und ich wollte den Versuch “Korea goes Zombie” wirklich schon beenden.

Aber BÄMMM, was dann in den letzten 15 Minuten von Eps. 2 an Zombie Action geboten wurde, hätte ich niemals nicht erwartet und habe ich in dieser Form und Vollendung wirklich noch nie gesehen.
Als hätte jemand radikal den Schalter umgelegt, geht das Tempo, die Optik, die Spannung, der Splatterfaktor und die Zombie Action von 0 auf 100 !!!
Was für eine Augenweide, was für ein Wahnsinn, was für ein Spaß, diese Zombie Action ist “perfekt” und zwar in jeglicher Hinsicht und in jedem Detail.
Die Maske der Zombies ist TOP.
Die blutigen Effekte sind handmade.
Die Geschwindigkeit der Zombies ist bedrohlich hoch, aber immer realistisch.
Der Soundtrack befeuert die Zombie Action ideal.
Die Ausleuchtung und Optik der Zombie Night Action ist optisch ein Traum.
Unsere koreanischen KINGDOM Zombies sind nämlich btw keine normalen 08/15 Zombies, sondern eine “neue” Spezies von Zombies, sogenannte krankheitsbedingte “Monster”, eher Vampirzombies, deshalb nur nachtaktiv und kauern sich tagsüber leblos irgendwo zusammen in einen dunklen Unterschlupf. Und aus diesem brechen Sie dann bei Sonnenuntergang mit voller Intensität und Beißgier hervor.
Etwas spät aber immerhin, stellen unsere koreanischen gejagten fürstlichen Novizen nach einiger Zeit dann doch fest, dass diese Monster Zombies am besten durch eine Enthauptung auszuschalten sind und ein Schwertstich in den Körper nicht ausreicht, juhuuu.
Die Serie hat mich dadurch natürlich endlich wieder gepackt und auch in Eps. 3 geht es zu Beginn mit diesem sensationellen Zombie Gourmet Schmaus fröhlich weiter.

ABER mit Ende von Eps. 3 und dem Verlauf von Eps. 4 werde ich leider schon wieder etwas skeptisch, ob “Korea goes Zombies” wirklich funktioniert, denn die Lethargie von Eps.1+2 kehrt zurück und ich habe die Sichtung vorerst wieder eingestellt.

30 Min. Zombie Action auf 4x 50 Min. ist mir bislang dann doch etwas zu wenig.
Auch wenn diese 30 Min. Zombie Party wirklich absolut “top notch” sind.
Der Rest ist aber leider einfach zu langwierig, nervig und einschläfernd.

Bei Zeiten werde ich vielleicht Eps. 5+6 dann doch noch eine Chance geben und dann aktualisiere ich auch hier meinen Beitrag.

Denn scheinbar gibt es doch einen “lechzenswerten” Bedarf, die Serie weiter zu schauen!?

Danke, damit hast Du mir die Entscheidung leicht gemacht, wertvolle Lebenszeit nicht mit diesem Blödsinn zu vergeuden. Da schau ich lieber weiter den Klassiker : „The Walking Dead“ ! :slight_smile:

Einen Blick auf die wirklich sensationellen Zombie Sequenzen sollte man aber trotzdem unbedingt werfen!:grinning: