Serien

Wenn man mit den Eigenarten des koreanischen Kinos eh nix anfangen kann, wird’s natürlich immer schwierig. :nerd_face:

Das koreanische Filme grandios sein können wurde auf dem FFF schon vor 20 Jahren bewiesen. Filme wie „Say Yes“, „Oldboy“ oder „A Bittersweet Life“ zählen zu meinen Festival-Favoriten und mit zu dem Besten was man seinerzeit auf der Leinwand zu sehen bekam. Womit ich halt so garnichts anfangen kann ist dieses, eher für chinesische Filme typische, komödiantische Herumgehampel und Overacting. Das macht bei Louis de Funes noch Spaß, aber bitte nicht in einem Zombiefilm. Wenn ich lese das sowas in einem Film vorkommt interessiert er mich generell nicht mehr.

Es wird nicht herumgehampelt und Overacting gibt’s auch nicht. Keine Ahnung, wie meiklsan da drauf kommt. Die Serie ist wie ein überlanger Kinofilm. Alles tiptop inkl. Schauspiel und der ganzen Optik. Und natürlich gibt’s keine Daueraction, sondern auch gemütliche Sequenzen, in denen die Geschichte vorangetrieben wird. Ich kenne zwar THE WALKING DEAD nicht, aber da geht’s sicherlich nicht pausenlos ab. Aus vielen Erzählungen weiß ich, dass es da gewaltige Langweilerperioden gibt. KINGDOM hat meiner Meinung nach die richtige Mischung.

ich liebe TWD. Kingdom hab ich erst eine Folge gesehen, erinnert stark an monstrum und rampage. ich mag aber koreanische Kostümfilme. Werd also weiterschaun.

TWD und K miteinander zu vergleichen, ist eh völliger Quatsch. Haben ja total verschiedene Ansatzpunkte, Zeitepochen, kulturelle Unterschiede.

wegen solcher Szenen.

Wenn Dich das schon stört okay. Dann schwenke ich die weiße Fahne.

Wer aber generell koreakinoaffin ist, sollte auf jeden Fall mal reinschauen. Alle anderen können ja weiterhin THE WALKING DEAD Staffel drölfunddreißig schauen.

WAS? Aber Recht hast Du trotzdem, und es sind gerade die ruhigen Sequenzen (von denen es SEHR viele gibt) in Walking Dead, die Story und vor allem Charaktern Tiefe verleihen. Ich habe in einem anderen Forum sogar von Leuten gehört, denen TWD zu langweilig (!) war, weil da „zu wenig“ passiert :):grinning:

@Michaela : Endlich geht es weiter. „Home Sweet Home“ hat mir super gefallen, Negan wird bald noch zu meinem „Liebling“, lol …

1 „Gefällt mir“

Ja siehst, die Mischung macht’s. :slight_smile:

Hab die ersten Folgen von RUSSIAN DOLL durch. Sehr sympathische Serie mit einer wirklich coolen Hauptdarstellerin, einigen schrägen Typen und trockenem Humor. Gefällt.

Ging schneller als gedacht, ich bin durch und möchte resümieren.
Eps. 5+6 gehen weiter wie die Episoden davor, „gemütliche“ Storyentwicklung und ein wenig Zombie Action, die wir jetzt schon kennen und die nicht mehr so bedrohlich und überraschend daherkommt wie zu Beginn der Serie. Die Blutspritzer während des Getreidefeld Gemetzels in Eps. 5 sind dann leider doch nur digital eingearbeitet, schade. In Eps. 6 wird dann sehr stark, spannend, abwechslungsreich und kurzweilig auf einen Höhepunkt hingearbeitet und wie aus Serien wie GOT bekannt, werden wir mit einem mega fiesen Cliffhanger aus Staffel 1 entlassen. Jetzt kann ich das „auf Staffel 2 Lechzen“ von @bewitched240 sehr gut nachvollziehen.:wink:
Trotz meiner Korinthenkackerei zu einigen Punkten werde ich KINGDOM nicht verdonnern, denn im Herzen bin ich ja doch auch ein bekennender Asia Film Lover und fühle mich der ästhetischen Asia Bildgestaltung, dem gefühlvoll gemütlichen Storybuilding, den extremen Schwertkämpfen und den historischen Settings sehr zugeneigt. KINGDOM ist halt wirklich eine völlig neue Mixtur aus Asia Serie, Korea History Story, Zombie Monstern und somit auf den „ersten Biss“ sicherlich nicht leicht und wie gewohnt zu goutieren. Round about ist diese Serie aber auf jeden Fall ein passables gelungenes Experiment, auch wenn dem puristischen Asia Film Connaisseur, dem modernen Serien Fastfood Junkie und dem „Geb mir mehr Zombie Action“ Liebhaber wohl hier und da die letzten i-Tüpfelchen fehlen dürften.
Von mir gibt es somit für diese „Langfilm Serie“ alleine nur 6 von 10 Punkten.
Für die Einflechtung der visuell sensationellen Zombie Action gibt es aber 2 fette Punkte on Top!
Mein allgemeines Bedürfnis, die Serie weiterzuschauen liegt aktuell bei 50:50.
Bedingt durch den fiesen Cliffhanger werde ich aber sicherlich Eps. 1 von Staffel 2 noch anschauen.
Wenn sie dann nicht wie erwartet abliefern, was sie eigentlich müssen, haben sie mich verloren.
Ich bin gespannt!?

Zumindest hab ich Dich sanft gezwungen zügig weiterzugucken. :smiley:
Im Sommer soll’s wohl weitergehen mit Staffel 2.

Ja das hast Du geschafft.:wink:
Wir lesen uns dann spätestens im Sommer…

Kingdom werde ich vielleicht auch noch eine Chance geben.

Gerade bin ich wegen guter Kritiken und meiner Vorliebe für Zeitreisen/Zeitschleifen an “Matrjoschka” (Russian Doll) dran. Guckt die Netflix-Serie noch jemand? Es geht um eine New Yorkerin, die den Tag ihres 36. Geburtstags immer wieder erlebt. Was in Filmen schon ein alter Hut ist, hat in Serienform bisher durchaus seinen Reiz. Dazu kommt eine ordentliche Portion schwarzer Humor, denn der Tag wird z.B. immer dadurch beendet, dass sie auf verschiedene Arten das Zeitliche segnet. Die Protagonistin selber taugt mit ihrer leicht zynischen Art wahrscheinlich nicht jedem als Sympathieträgerin, aber ich habe sie inzwischen ins Herz geschlossen. Gerade bin ich in der Mitte der Staffel, mal sehen wie ich sie am Ende finde.

bewitched hat russian doll oben erwähnt.

hab mit dem korean drama beauty inside angefangen. nette kost für zwischendurch.

dann noch frankenstein chronicles mit einem umwerfenden sean bean und dichter atmosphäre.

Sorry, habe ich glatt beim durchscrollen überlesen. :see_no_evil:

Ich hab mich jetzt auch mal schnell durch „Russian Dolls“ gebinged, sind ja nur 8x 25 Min.
Ich bin ebenfalls wegen meiner Vorliebe für Zeitschleifen Filme hängen geblieben.
Auch wenn ich anfangs erst dachte, ein russischer Film über heiße Mädels, okay, schau mer mal, wurde ich schnell eines Besseren belehrt, denn der Titel hat nichts mit heißen russischen Bräuten zu tun, sondern bringt uns vielmehr die Bedeutung der sog. Babuschkas aka Matrjoschkas näher. :blush:
Der Titel „Russian Dolls“ zielt also einerseits auf die Verschachtelung von Zeitsträngen (Generationen) hin, aber noch viel mehr und wichtiger, auf die Bedeutung und Werte von Familie, Zusammenhalt und Mütterlichkeit, was Kindern mit diesen Puppen spielerisch vermittelt werden soll.
Im Grunde genommen ist „Russian Dolls“ zwar der gefühlte 100ste Film zum Thema „Murmeltier“, aber in Form einer Serie war er mir dann doch neu und es wird hier manchmal sogar 5x innerhalb einer Episode gestorben, je nach Bedarf!:grinning:
Die Serie gewinnt dem eigentlich durchgenudeltem „Murmeltier Genre“ dann glücklicherweise doch ein paar kreative und innovative Ideen ab und zeigt sich dabei sehr experimentierfreudig.
Bedingt durch den erfrischenden Cast, allen voran die wunderbar charmante Anti-Heldin Natasha Lyonne, die schnelle Erzählweise und dem trockenen Humor bleibt die Serie durchgehend kurzweilig und regt wie im „Zeitsprung Genre“ üblich, die Hirnwindungen extrem zum Miträtseln an.
Vermutlich sind nicht alle Zeitsprünge konsistent, vielleicht gibt es auch kleine Logiklöcher aber m.E. ist trotzdem alles bestens nachvollziehbar.
Die Intension der Serie war sicherlich nie, ein mega verschwurpeltes Zeitkonstrukt aufzubauen oder zu sehr in die Tiefe zu gehen, sondern eher mit dieser Erzähl Form zu spielen und das Anliegen der Story mit einem hohen Amusement Faktor voller Witz, Herz und Gefühl zu transportieren!
Genau das ist den Machern meiner Meinung nach hervorragend gelungen.
Ich war am Ende also nicht enttäuscht und mit Staffel 1 ist eigentlich auch alles durcherzählt.
Definitiv einen Blick wert und von mir fröhliche 7/10 Punkte.

Btw, die ARD steigt heute übrigens auch mit Ihrem Tatort auf dieses Murmeltier Format ein.:grinning:

Zur späteren Sichtung auch in der Mediathek:
Murot und das Murmeltier | Video verfügbar bis 17.05.2019

Ich fand den Tatort absolut klasse! Super Spiellaune bei Tukur, etliche Details und einfach gute Unterhaltung - erfrischend anders!

Bin mit RUSSIAN DOLL auch durch und kann meiklsan nur zustimmen. Sympathische kleine Serie, die das Herz am rechten Fleck hat. Ebenfalls 7/10.

Ein kurzes, halbwegs aktuelles Serien-Roundup:

SANTA CLARITA DIET
Die Netflix-Serie wurde hier ja erstaunlicherweise noch gar nicht erwähnt. Klar, das ist Mainstream, aber sehr viel besser und unterhaltsamer, als man vielleicht erhofft hätte. Unter allen Zombie-Komödien, die in den letzten Jahren den Markt überschwemmt haben, würde ich SANTA CLARITA DIET definitiv im oberen Drittel ansiedeln. Denn sie ist – insbesondere für eine Mainstreamserie – herrlich eklig und vor allem sehr sehr lustig. Die Figuren und Darsteller sind allesamt sympathisch, vor allem Timothy Olyphant als ständig etwas überforderter aber immer positiver Ehemann hat hier die Rolle seines Lebens gefunden. In Staffel 2 gibt es auch noch eine schöne RE-ANIMATOR-Hommage mit Nathan Fillion, Staffel 3 kommt im März. Ein kurzweiliger Spaß.

HOMECOMING
Julia Roberts’ erste TV-Rolle ist natürlich ein Coup für amazon prime. Und auch die Serie selbst ist bemerkenswert: Eine Drama/Thriller-Serie mit zehn nur 30-minütigen Episoden, kreiert von Sam „Mr. Robot“ Esmail, Flash-Forwards in einem merkwürdigen Bildformat, das fast Smartphonegröße hat und vor allem eine musikalische Untermalung ausschließlich mit Originalsoundtracks aus 70er-Jahre-Verschwörungsthrillern und Filmen von John Carpenter und Brian de Palma!?! Sagen wir es so: Es ist gut, dass die Serie so kurz ist, denn die Geschichte trägt gerade so über die Laufzeit, ist das Mysterium um die „Homecoming Facility“ erst mal gelöst, wird es zum ende hin etwas zäh. Und denkt man sich den fantastischen Score weg, so bleibt leider nicht viel von der Atmosphäre übrig, der Film „borgt“ sich seine Suspense tatsächlich massiv von den alten Klassikern. Interessant wird allerdings die angekündigte zweite Staffel – hier müsste eigentlich eine komplett neue Geschichte erzählt werden.

THE ASSASSINATION OF GIANNI VERSACE
Ein wirklich interessantes Konzept verfolgt AMERICAN CRIME STORY: War die erste Staffel eine nahezu dokumentarische Aufbereitung des O.J. Simpson-Falles – einer der haarsträubendsten Verhandlungsfälle der Geschichte und eine der unterahltsamsten TV-Serien 2016 – so behandelt die zweite Staffel den Fall des Versace-Mordes. Allerdings stehen die Tat und der Modeschöpfer nur in den ersten Folgen im Mittelpunkt, die Serie wird vom Mord an quasi rückwärts erzählt, folgt dem Täter in dessen Vergangenheit und zeigt seine vorigen Opfer. So wird aus der anfangs vermuteten Promi-Mordgeschichte ein True-Crime-Drama um einen homosexuellen Serienmörder. Auch wenn die Serie in der Mitte einen leichten Durchhänger hat, ist sie die meiste Zeit sehr spannend erzählt und gewährt interessante Einblicke in die – meist im Verborgenen gelebte – Homosexualität in den 90ern. Interessanterweise hatte Versace selbst erst zwei Jahre vor seinem Tod, 1995, sein offizielles Coming out, auch aus der Befürchtung, das Geschäft würde darunter leiden. Zu sehen auf Netflix.

THE UMBRELLA ACADEMY
Der Comic von My Chemical Romance-Frontmann Gerard Way ist eine unterhaltsame, schön weirde Superheldenfamiliengeschichte, erzählt in zwei Bänden, der dritte Sammelband erscheint dieses Jahr. Was den Comic so kurzweilig machte, war seine Kompaktheit. Dem Gesetz der idealerweise bis ins Unendliche auszuwalzenden Serie folgend, wird in der Netflix-Show nun alles leider viel zu gedehnt erzählt. Die Macher begehen damit denselben Fehler, der auch schon Comicadaptionen wie PREACHER und HAPPY ausgebremst hat: Zwischen den zugegebenermaßen spektakulär inszenierten Actionszenen herrscht einfach viel zu viel Leerlauf, es werden unnötige Figuren und Handlungsstränge eingeführt, wohl in der Absicht, daraus weiteres Füllmaterial für folgende Staffeln zu generieren. Das ist wirklich schade, denn die Schauwerte der Serie sind phänomenal, der Musikmix ist wunderbar schräg und auch den Darstellern sieht man gerne zu. So aber tritt die Serie viel zu oft auf der Stelle.

Ich fiebere auch schon lange der 3ten Staffel entgegen. Die Serie ist wirklich äußerst amüsant und bietet einige eklig blutige Überraschungen.
Timothy Olyphant dürfte wohl der Traum Daddy aller Teenage Girls sein und Drew Barrymore ist meine persönliche Lieblings Blondine aus den 1990er Jahren.
Wer es nicht allzu tiefgründig braucht, sich gerne bei skurrilen Ideen, Klamauk und schier ausweglosen Situationen mit herzlichem Humor und Sarkasmus berieseln lassen möchte, dem sei Santa Clarita allerwärmstens ans Herz gelegt.

1 „Gefällt mir“