Spiegel in (Horror-) Filmen

Hallo!

Ich suche Filme , in denen Spiegel eine besondere Rolle spielen, in welcher Hinsicht auch immer.

“Aktuell” fallen mir dazu nur Mirrors und “The Broken” ein, die beide letztes Jahr auf dem FFF liefen.

Ansonsten natürlich diverse Dracula Verfilmungen; die lassen wir mal außen vor.

Wer kennt noch andere (muß nicht Horrorgenre sein), gerne auch solche, die nicht auf dem FFF liefen?

Märchenfilme so wie “Die Schöne und das Biest” ? Oder Terry Gilliam’s “Brothers Grimm” ? oder “Schneewittchen” mit Sigourney Weaver (ich kann mich allerdings nicht so ganz an den Spiegel erinnern, aber da müsste einer vorkommen) oder halt Disney’s Schneewittchen :slight_smile:

[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von: Michaela am 17.09.2009 17:56 ]

“Mirrors” wurde durch den südkoreanischen Horrorfilm “Into the Mirror” aus dem Jahr 2003 inspiriert. Ich habe ihn selber zwar noch nicht gesehen, aber der soll wohl ziemlich gut sein.

Ach ja klar: Tanz der Vampire
(keine Dracula-Verfilmung :wink: )

Spiegel(-ungen) sind eines der zentralen Motive im Horrorfilm, du findest es - na ich will nicht sagen in jedem, aber doch in extrem vielen.

Jetzt kommen naturgemäß ein paar Spoiler:
Es fängt - wie so oft - im deutschen Stummfilm an, in “Der Student von Prag” (1914) verpfändet der Held sein Spiegelbild an den Teufel. So zieht sich das durch die Filmgeschichte. Ein paar Beispiele, unsortiert:

  • in “Shining” spiegelt sich die Vorahnung Redrum
  • in “Fürsten der Dunkelheit” ist es das Tor zum Bösen,
  • ebenso in “They”, der vor ein paar Jahren auf dem FFF lief
  • und in “Poltergeist Teil 3” ist es eine Pfütze
  • in “Psycho” gibt es in nahezu jedem Raum einen Spiegel, damit sollen die verschiedenen Seiten der Persönlichkeit verdeutlicht werden, sowohl bei Perkins als auch bei Janet Leigh
  • ganz aktuell: in “Wasting away” sieht der Zombie zum ersten Mal, dass er ein Zombie ist
  • gleiches gilt in anderem Zusammenhang für “The Eye”
  • zerbrochene Spiegelreflexionen findest du in unzähligen Horrorfilmen - und auch Nicht-horrorfilmen
  • ein beliebter Schock-Effekt ist auch die Spiegelung einer Person, die vorher nicht da war
  • in Carpenters “Das unsichtbare Auge” gibt es eine Warnung auf dem durch heißen Dampf beschlagenen Spiegel, die sich dann von selbst verflüchtigt
  • in Jekyll & Hyde sieht Hyde zum ersten mal sein schreckliches Äußeres in einem Spiegel (hier wird das Böse nach außen gekehrt)
  • und zu guter letzt ist in “Deep Red” das lange gesuchte Bild (und Portrait einer Frau) kein Bild, sondern ein Spiegelbild.

Wow, das ging ja schnell. :slight_smile: Sind einige interessante Anregungen dabei.

“Tanz der Vampire” habe ich in der Tat noch nie gesehen; Gute Idee, ist doch der von Polanski, oder?

Da mir Mirrors ganz gut gefiel ist auch der asiatische " Into the mirror" eine interessante Empfehlung.

Und ja, ich hatte schon überlegt den Thread um zu benennen, denn mir ging es (natürlich) nicht nur um Spiegel als materielle Gegenstände.

Genauer könnte der Thread auch heißen:

" (Sich) Spiegel(n) in (Horror-) Filmen ".

Es geht mir einerseits um die Idee des Spiegels als Toröffner (zur Person oder zu anderen Welten) oder als, meist mit Schreck verbundene, Reflexion des Bekanntem, bzw. bekannt geglaubtem.

“Fürsten der Dunkelheit” klingt gut, aber auch der Stummfilm (wenn’s mich auch Überwindung kosten wird ihn anzuschauen) scheint eine interessante Story zu haben. Hat mich spontan an Tim Taler erinnert; der Junge, der sein Lachen verkauft hat.

Der “The Broken” hat mir übrigens trotz seiner deutlichen (Drehbuch) Schwächen ziemlich gut gefallen; von solchen Stoffen sollte es mehr geben.

Schon mal Danke für diese Vorschläge, vielleicht fallen uns ja noch mehr ein. :slight_smile:

Eine grandiose Spiegelszene am Schluss des Films liefert:
Mad Dectective -> FFF2008 mehr als sehenswert…

[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von: Kunstfilmgucker am 17.09.2009 22:05 ]

Spontan fallen mir da noch “Mirror Mirror” und dessen Pseudo-Nachfolger “Mirror Mirror: Raven Dance” ein, die ich Anfang der 90er auf Video gesehen hatte; bei beiden spielen Spiegel, denen eine böse Macht innewohnt, eine zentrale Rolle. Soweit ich mich erinnere war der erste Film etwas in Richtung “Carrie”, beim zweiten gab’s ein gehörntes Gummianzug-Monster.
Nachtrag: “Candyman”. Spiegel dienen hier zum Beschwören der Titelfigur. Einer meiner Lieblingsfilme, zudem eine der besseren Clive-Barker-Adaptionen.

[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von: Tweek am 18.09.2009 15:05 ]

Was machst du in der Woche nachts um halb vier am PC? Haben dir Alpträume deinen Schlaf geraubt? :wink:

Mir ist noch Boogey Man eingefallen, in dem ein zerstörter Spiegel einen Geist freilässt. Der Rest ist ein typischer, recht unorigineller Slasher-Movie von 1980, das irgendwann auch mal ein Remake bekommen hat.

Das südkoreanische Original “Into the Mirror” ist übrigens wirklich sehenswert, ich kenne jedoch das Remake nicht.

Am 18.09.2009 10:20 , GeorgeKaplan schrieb:

Was machst du in der Woche nachts um halb vier am PC? Haben dir Alpträume deinen Schlaf geraubt? :wink:

Hehe…nee, nix Alpträume. Habe die Ehre, 1x monatlich 5 Nachtschichten arbeiten zu dürfen; in den Pausen schau ich dann halt hin und wieder ins Netz. :wink:

Gab’s in “Nightwatch” nicht auch eine Schlüssel-Spiegelszene ? :slight_smile:

Mir fällt dann noch der trashige deutsche Horrorfilm TALES OF MADNESS ein, ist Anfang des Jahrtausends bei Laser Paradise erschienen… auf eigene Gefahr! :grin:

Dann AMITYVILLE 7 (jawohl, sieben); hier geht’s um einen Spiegel, der Menschen zu bösen Taten treibt. Und interessant könnte auch BLOODY MARY (LEGEND OF THE MIRROR WITCH) sein, US-Film von 2006, bei Sunfilm erschienen, hab ich aber noch nicht gesehen.

MIRRORS mit Kiefer Sutherland ist für sich allein betrachtet sicher nicht schlecht, reitet allerdings auf zu vielen Hollywood-Klischees rum. Dem Vergleich mit dem Original, INTO THE MIRROR, kann er aber keine Sekunde standhalten.

[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von: todaystomorrow am 18.09.2009 22:27 ]

nicht horror aber fantasy -> legende hier tritt der teufel aus einem spiegel heraus.soweit ich mich errinnere und die guten nutzen polierte teller als spiegel um das tageslicht in die höhle / haus des teufels zu lenken um ihn damit zu bekämpfen

[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von: Jay am 19.09.2009 00:22 ]

Unter den Shorties von 2006 war ein Film, in dem ein Spiegel im Mittelpunkt stand: „Buongiorno“

Gibt’s auch bei Youtube zu sehen:
http://youtu.be/OBj-_ljxoHo

Dir geht es um „die Idee des Spiegels … als, meist mit Schreck verbundene, Reflexion des Bekanntem, bzw. bekannt geglaubtem“. Dazu finde ich Wolfgang Petersens Thriller „Shattered“ (1991, deutscher Titel „Tod im Spiegel“) ganz passend.

Boungiorno ist echt schräg: “Ich bin so viele!” :Lustig.

Mit “Tod im Spiegel” erinnerst Du mich ja an ganz alte Zeiten. Den habe ich in der Tat damals gesehen. Nicht im Kino aber ein, zwei Jahre danach ungefär.
Da gibt es eine Szene, die ich nie vergessen werde:
Achtung, winziger Spoiler:

Eine Frau besucht im Krankenhaus einen alten Mann mit Kehlkopfkrebs. Sie braucht eine Information von ihm, die er aber nur gegen eine Zigarette herausgeben will. Sehr spaßig dann die folgende Szene, in dem er diese durch das Loch in seiner Luftröhre raucht, durch die er eigentlich beatmet wird. :laughing: Komisch, mir kommen gerade leichte Zweifel, ob das wirklich der Film war, oder ein anderer? Nee, ich glaub der war das.
Nachtrag :

Das hat mich jetzt aus dem Bett geholt. Ich hab den Film doch verwechselt. :unamused: Die Szene, die ich oben beschreibe stammt aus dem Film: “Schatten der Vergangenheit”; kurioser Weise auch von 1991, englischer Titel ist “Dead Again”, von Regisseur Kenneth Branagh. Der Film hat 'ne interessante Besetzung mit Emma Thompson, Andy Garcia, Robin Williams…Fand ihn damals ziemlich spannend; geht in Richtung Mystery/Krimi.

@Michaela

Nightwatch habe ich erst vor zwei Wochen gesehen; ich kann mich da wirklich nicht an eine wichtige Spiegelszene erinnern, warte mal…
So, hab nachgeguckt. Es gibt da tatsächlich eine Spiegelszene, die aber nichts klärt und nur kurz als einfaches dramaturgisches Mittel eingesetzt wird; in der Wohnung der Prostituierten, als der Mörder noch da ist. Es zerbricht aber eine Menge Glas im Finale. :wink:

[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von: Frank am 19.09.2009 03:23 ]

ACHTUNG SPOILER

Wenn ich mich richtigerinnere, dann ist im Original von Nightwatch folgende Szene enthalten:

Der Komissar, der den Mörder finden will, sinniert vor sich hin und meint: immer wenn ich in Spiegel sehe, glaube ich, den Mörder zu erkennen (oder so ähnlich).

Klickt’s ? Oder irre ich mich mit dieser Szene ??

Und was ist mit dem Poltergeist-Fernseher ?

Die Spiegelszene in “Tanz der Vampire” wird oft kopiert, aber nie erreicht. Unbedingt ansehen

[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von: Michaela am 19.09.2009 10:09 ]

Der ganze Film wurde nie erreicht und ist den seinerzeitigen regulären Dracula-Verfilmungen vor allem atmosphärisch weit überlegen
Und das mit voller Absicht, denn es war Polanskis Wunsch, einen Film zu drehen, bei dem man sich sowohl gruselt als auch lacht. Dazu drehte er tatsächlich in den Bergen (genauer, auf der Seiser Alm in den Dolomiten), anstatt - wie die Hammer-Filme - England nie zu verlassen und irgendwelche englischen Parks als karpathartische Wälder auszugeben.
Leider leider war der Produzent der Meinung, auf Cinemascope verzichten zu wollen, erst als er die Außenaufnahmen sah, entschied der, doch noch Polanskis Wunsch auf das Breitwandformat zu entsprechen. Die bereits fertigen Außenaufnahmen wurden dann gemattet und aufgeblasen, um den Breitwandformat zu entsprechen. Man sieht den Unterschied bis heute, die Außenaufnahmen sind deutlich körniger als die Aufnahmen im Studio.

Eine wunderbare Spiegelszene gibt es auch noch in Sam Raimis “Army of Darkness” (ich sage nur: Little Ashes… ), wobei ich auf Anhieb nicht weiß, ob die Szene auch in der regulären Schnittfassung enthalten ist. Auf meiner US-Anchor Bay-DVD mit dem Directors Cut ist sie jedenfalls drin. :slight_smile:

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Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen, deshalb weiß ich nicht ob es schon erwähnt ist, aber spontan fällt mir ein:

Poltergeist 3
They

Das mit den Spiegeln ist schon ein cooles Thema…

[ Diese Nachricht wurde bearbeitet von: BARROCK am 21.09.2009 19:54 ]

Am 19.09.2009 10:06 , Michaela schrieb:

ACHTUNG SPOILER

Wenn ich mich richtigerinnere, dann ist im Original von Nightwatch folgende Szene enthalten:

Der Komissar, der den Mörder finden will, sinniert vor sich hin und meint: immer wenn ich in Spiegel sehe, glaube ich, den Mörder zu erkennen (oder so ähnlich).

Ach sooo… Jetzt weiß ich was Du meinst; das ist ja nun eine ganz trickreiche Verknüpfung mit dem Thema :wink:

Es gibt da die Szene, in der der Kommissar mit Nachtwächter Martin spricht (er sinniert nicht wirklich vor sich hin). Er sagt sinngemäß: Fantasie und Wirklichkeit gehen ineinander über. Psychopaten denken psychopatisch und der beste Weg ihn zu finden wäre, sich in den Mörder hinein zu versetzen, zu denken wie er denkt etc. Und erst wenn er (der Kommissar) in den Spiegel schaue - und in dem Moment tut er es im Film!- und nicht mehr sich selbst, sondern den Täter sehe, weiß er, das er ihn hat… so ungefär.
Die Spiegelung wird hier sozusagen metaphorisch im Dialog verwendet.

Im nachhinein betrachtet ist diese Szene (ich hab sie mir nochmal angeschaut) sogar eine kleine erste Andeutung Achtung Spoiler auf ihn als Täter, aber so geschickt eingebaut, das man nicht darauf kommt.

Danke nochmal für den Hinweis, solche Reflexionen machen mir immer Spaß.
:slight_smile: