Aus momentanem Zeitmangel und Faulheitsgründen werde ich hier erstmal nur die Titel der von mir in den letzten fünfeinhalb Wochen gesehenen Film posten und das Ganze dann im Laufe der nächsten zwei, drei Tage vervollständigen / brav nach-editieren… ein bisschen was hat sich dann ja doch angesammelt, in eineinhalb Monaten:
Carrie (Brian De Palma / 1976 / BluRay, OmeU)
Marjorie Prime (Michael Almereyda / 2017 / Bluray / englischsprachige Originalversion)
Badlands (Terrence Malick / 1973 / Bluray / OmeU)
Valerian and the City of a Thousand Planets ( Luc Besson / 2017 / DVD / deutschsprachige Synchro)
Hellraiser (Clive Barker / 1987 / Kino (DCP) / englischsprachige Originalversion)
A Quiet Place (John Krasinski / 2018 / Kino (DCP) / englischsprachige Originalversion)
Moonwalkers (Antoine Bardou-Jacquet / 2015 / DVD / OmeU)
Gojira (Koji Hashimoto / 1984 / Kino (35mm) / deutschsprachige Synchro)
Escape from New York (John Carpenter / 1981 / Kino (35mm) / deutschsprachige Synchro)
Lady Bird (Greta Gerwig / 2017 / Kino (DCP) / englischsprachige Originalversion)
The Thing (John Carpenter / 1982 / TV / deutschsprachige Synchro)
Kimi no na wa (Shinkai Makoto / 2016 / BluRay / OmeU)
Deadlock (Roland Klick / 1970 / Kino (35mm) / deutschsprachige Originalversion)
The Texas Chainsaw Massacre (Tobe Hooper / 1974 / BluRay / OmeU)
“America is not a young land: it is old and dirty and evil… Before the settlers, before the Indians… the evil was there… waiting.”
(William S. Burroughs, “Naked Lunch”)
Auch im Zustand völliger Bedröppeltheit um drei Uhr morgens lässt sich Tobe Hoopers Klassiker noch prima goutieren, vielleicht trug diese meine übermüdete Abgekämpftheit sogar noch zum Filmgenuss bei. Eine Sternstunde in Sachen Terrorkino, der Horrorfilm aller Horrorfilme, ein abgeschraddelter, wild-wüster american nightmare par excellence. Die (kaum so zu nennende ) Story braucht kein grossartiges build up oder ähnlichen Schmonzes, die Charaktere sind wenig mehr als einfach nur so in die Gegend gestellt, in das Grauen geworfen, das sie und die Zuschauenden aus heiterem Himmel überfällt, die Bilder bohren sich ohne Umweg direkt ins Hirn (und gehen da nie wieder weg), und das enervierend-kreischende Sounddesign lässt einem die Zehennägel hochrollen. Keeps you on the edge all the time. “The Texas Chainsaw Massacre” erklärt nichts, erläutert nichts, er ist einfach. Und er ist einmalig.
Tatsächlich war das erst meine zweite Sichtung von Hoopers all-time master piece, nachdem ich Mitte des letzten Jahrzehnts das Glück hatte, “TCM” als Erstsichtung im Kino erleben zu dürfen - wo er natürlich noch um ein Vielfaches heftiger wirkte. Die Abgewetztheit der uralten 35mm-Kopie verstärkte die shabbiness der ganzen Szenerie noch, und der Sound war in all seiner anstrengend-kakophonen Unmittelbarkeit kaum zu ertragen. Die neu gemasterte BluRay von Turbine hat da beinahe schon ein zu gutes Bild. Ist aber auch egal, weil der Wirkung nicht wirklich abträglich. Ein Film für die Ewigkeit. Und Leatherface ist wahrlich ein putziges Kerlchen, das man einfach nur in den Arm nehmen und knuddeln möchte. Wie er da mitten in der Nacht wie von Sinnen mit der qualmenden Kettensäge im Anschlag der armen Sally durchs Dickicht hinterherwetzt, als wäre er von Mort Drucker höchstselbst gezeichnet, wie er mit schlecht sitzender Perücke und vollkommen irre geschminkt bei den Dinner-Vorbereitungen die Frau im Haus geben muss, und wie er am Ende im orangeroten Licht der Sonne seinen chainsaw-Solo-Tanz performt - hach ja, das hat schon was.
“Texas Chainsaw Massacre / They took my baby away from me / But she’ll never get out of there / She’ll never get out of there / I don’t care, oh wo ho ho”
(RAMONES, “Chainsaw”)
Grace Jones zum 70sten: Grace Jones: Bloodlight and Bami (Internet (arte-Mediathek) / OmdU)