Letzter Film, den ich gesehen habe

Mal ein Doku-Tipp: Noch bis zum 3.9. kann man sich in der Arte-Mediathek THE CLEANERS ansehen. Jeder, der soziale Netzwerke benutzt oder sich dafür interessiert, sollte über den Beruf der Content-Moderatoren Bescheid wissen - aber leider dringt nur wenig darüber nach außen. Sie sind es, die sich täglich im Sekundentakt Kinderpornografie und Enthauptungen ansehen müssen, was logischerweise psychische Spuren hinterlässt. Weil ich dieses Thema sehr faszinierend finde, würde ich diese Doku empfehlen. Außerdem mochte ich, dass unterschiedliche Seiten zu Wort kommen, so dass sich zeigt, dass es mit “mehr Zensur” oder “weniger Zensur” nicht getan ist, und es auch verkehrt wäre, bloß auf Facebook zu schimpfen. Ein sehr komplexes und bedrückendes Thema, das uns alle betrifft.

https://www.arte.tv/de/videos/069881-000-A/im-schatten-der-netzwelt-the-cleaners/

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UNSANE habe ich mir kürzlich auch gegeben, war aber deutlich weniger angetan. Hier meine Kurzreview.

Danke für den Tip! Hab mir die Doku gestern in der Mediathek angeschaut, musste aber irgendwann abbrechen, da es mich zu sehr runtergezogen hat.Ist in der Tat ein unglaublich komplexes und bedrückendes Thema.


Ein jähzorniger Bulle und sein zum Autismus neigender Partner auf den Spuren eines besonders perfiden Serienmörders, der alte Frauen vergewaltigt und ermordet – hinter dem etwas generischen deutschen Titel DIE MORDE VON MADRID steckt ein bis zuletzt ungemein spannender Ermittlungsthriller, der ordentliche Charakterarbeit leistet und nur selten Kommissar Zufall bemüht. Die perfekte Alternative zum Sonntagstatort für alle, die ihre Krimis gerne etwas düsterer haben und denen schon LA ISLA MINIMA (MARSHLAND) gefallen hat.

Läuft der auf netflix?

Hat jemand schon den blackKklansmen gesehen?

Nope, auf guter alter DVD.

Yep, guckst Du hier.

Action Point

Fand ich großartig und hab mich gut beömmelt. Ich kann da jegliche Verriss-Rezension überhaupt nicht verstehen. Ich meine, es ist doch vollkommen klar, was man bei einem Johnny Knoxville Film zu sehen bekommt oder? Dann kann man es entweder aus eben diesem Blickwinkel bertrachten oder man lässt es ganz.

Geboten wird jedenfalls non stop Blödsinn. Dabei aber echt gut gemacht und in eine liebenswerte Story eingebettet. Sogar eine tolle Figurenzeichnung bekommt der Film hin. Was vielleicht etwas zu viel war und wo ich persönlich, wenn ich denn Regisseur spielen dürfte, die Schere angesetzt hätte, war die Tatsache, dass man den Eindruck bekam, als müsse jede Szene mit einem Gag oder Stunt abschließen. Das war vielleicht etwas zu viel und hätte meines Erachtens nach mittels Kürzung an genau zwei, drei Stellen dem Gesamtfeeling gut getan. Vielleicht kauf ich mir den Film, wenn er erscheint und mache meinen eigenen Cut. :laughing::laughing::clapper::clapper::scissors::scissors::sunglasses:

Während sich andere schon dem FFF hingeben können, habe ich mal wieder ein Mini-Festival in meinem Wohnzimmer veranstaltet. Diesmal haben wir uns ein Thema ausgesucht, auf das wir nach den Videpspielverfilmungen gekommen sind:

VIDEOSPIELFILME

Filme, die Videospiele zum Thema haben, aber nicht auf einem Videospiel basieren. Die Mischung war abwechslungsreich. :grinning:

Tron (1982)

Auch heute noch ein absoluter Augenschmaus! So etwas gab es nie wieder, eine wirklich einzigartige Optik. Leider konnte ich aber mit den Charakteren nie richtig mitfiebern, es blieb immer eine gewisse Distanz.
7,5/10

WarGames (1983)

Zugegeben, hier spielen jetzt meine persönlichen Kindheitserinnerungen eine Rolle. Aber ich mag dieses Abenteuer einfach. WarGames ist ein bisschen zu dämlich und ein bisschen zu kitschig, aber andererseits sorgt gerade das für eines der legendärsten Enden der Filmgeschichte. Ich zumindest hatte wieder ein bisschen Gänsehaut. :wink:
8/10

The Dungeonmaster (1984)

Willkommen in der Low Budget Hölle. Inklusive Teufel, der einen Computerfreak entführt und vor eine Reihe von Aufgaben stellt. THE DUNGEONMASTER suhlt sich im Trash, aber die sieben Regisseure haben es zusammen leider nicht geschafft, kreative Ideen aus der eigentlich vielversprechenden Rahmenhandlung herauszuholen. Wir haben uns anfangs noch gelacht und uns dann furchtbar gelangweilt. Fun Fact: Eine kurze Animationsssequenz stamme von den Disney Studios!
1,5/10

The Wizard / Joy Stick Heroes (1989)

A.k.a. “Der Nintendo Film”. Ich kannte ihn noch nicht, obwohl ich schon viel darüber gehört hatte. Dadurch waren meine Erwartungen ein bisschen zu hoch. Die Nintendo-Charaktere kommen tatsächlich nur als Videospiele vor. Und die Handlung um einen traumatisierten Jungen, der gut in Videospielen ist, fand ich eher traurig als unterhaltsam. Im Grunde ist der Film über weite Strecken vor allem Road Movie und Familiendrama. Und niemand scheint SPASS an den Spielen zu haben, alle wirken gefrustet und wollen nur um jeden Preis gewinnen. Ob das wirklich eine passende Botschaft für Nintendo war? Aber als kurioses Relikt kann man sich The Wizard ruhig mal ansehen.
5,5/10

eXistenZ (1999)

Zugegeben, das Ende wirkt ein wenig billig. Aber diese Spielekonsolen… ich bin von dem ganzen Konzept sehr fasziniert gewesen. Si schön eklig. eXistenZ ist vielleicht kein tiefschürfender Film, aber ich fand ihn spannend.
7/10

How to Make a Monster / Evilution - Die Bestie aus dem Cyberspace (2001)

Mein Tipp für Informatiker, die Spaß an Trash haben. Es geht um drei Programmierer, deren Horror-Videospiel sozusagen lebendig wird. Die Dialoge sind dermaßen vollgestopft mit Technik-Qautsch, dass es eine Freude ist!
6/10

Avalon (2001)

Seit dem FFF vor X jahren dürfte das meine erste Sichtung gewesen sein. Ich mochte das Ende, weil ich mich gar nicht mehr daran erinnert hatte. Der Look des Films wirkt inzwischen leider stellenweise etwas billig, aber dann funktionieren sie starken Kontraste und verfremdeten Farben wieder sehr gut. Man sollte ihn sich aber nicht wegen der Actionszenen ansehen. Avalon ist kein Matrix, sondern größtenteils sehr ruhig erzählt.
7/10

Game Box 1.0 (200)

Ein Film, von dem ich nichts erwartet habe, der dann aber doch erstaunlich gute ideen hatte. Billig prouziert, aber mit einem gewissen Charme. Man merkt, dass die Macher sich mit dem Videospiele-Thema Mühe geben wollten.
5/10

Gamer (2009)

Was für ein Ärgernis! Ich habe lange keine so vermurksten Actionszenen mehr gesehen. Kameragewackel und schnelle Schnitte sind eine Sache, aber das hier fühlte sich an wie ein missglücktes Epilepsie-Experiment. Man hat nichts davon und da die Story auch nicht viel her gab, bleib wenig übrig, worüber ich etwas positives sagen kann. Na gut, das Konzept des “ich steuere echte Menschen” war eine nette Idee. Aber das war’s schon.
2,5/10

Jumanji - Welcome to the Jungle (2017)

Och ja, das war nette Unterhaltung. Sympathische Schauspieler, einige gelungene Gags. Das Videospiele-Konzept hätten sie meiner Meinung nach noch etwas mehr ausreizen können, denn ich fand z.B. die Anspielungen auf Cut Scenes und NPCs am Anfang super. Dann wurde der Film aber mit zunehemender Laufzeit doch ziemlich 08/15.
7/10

Ready Player One (2018)

Ich hatte ja schon mal etwas dazu geschrieben, weshalb ich den Film mag. Die zweite Sichtung hat daran nichts geändert. Macht einfach Spaß, und von allen Retro-Filmen/Serien ist dieser für mich der Schlüssigste.
8/10

Oh ja, nette Idee. Hattest du nicht kürzlich schon so’n Videospiel Abend gemacht? Oder waren das tatsächliche Videospielverfilmungen? However. Teile Deine Wahrnehmung zu TRON (hab mir kürzlich das Steelbook im Angebot gegönnt, der kriegt also auch dieses Jahr eine neue Sichtung, zu eXistenz (mag den Cast !), zu AVALON -wenn du den von Oshii meinst und zu JUMANJI, den ich ebenfalls kürzlich sah und der leider wirklich etwas abfiel.
Mit GAMER würde ich nicht ganz so streng ins Gericht gehen, wirklich gut war der aber leider nicht und READY PLAYER zählt zu Spielberg’s schlechteren Filmen (die sich aber eh auf ziemlich hohem Niveau tummeln :wink:) Den Rest kenne ich nicht.

Genau, wir hatten vor einer Weile schon mal Videospielverfilmungen als Thema für ein Wochenende (Street Fighter, Super Martio Bros, Assassin’s Creed,…).

Bei Spielberg muss ich sagen, dass mich seit Mitte der 90er leider keiner seiner Filme richtig begeistert hat. Keiner von denen, die ich gesehen habe, war schlecht - aber dieses staunende Aha-Erlebnis von früher wollte sich bei mir nicht einstellen. Das hatte ich bei Ready Player One endlich mal wieder. Ich sehe aber auch die Schwächen, wie z.B. die leider ziemlich öden Hauptcharaktere.

Wirklich? Auch nicht bei CATCH ME IF YOU CAN oder MINORITY REPORT? Finde das sind großartige Klassiker mit Wow und Aha-Erlebnis.

Leider nicht. Das sind für mich zwar gute Filme, genauso wie z.B. München. Aber nichts, was mir großartig in Erinnerung geblieben wäre. Irgendwie fehlte mir immer das gewisse Etwas.

Mit so einem Mega-Marathon kann ich nicht mithalten, habe aber kürzlich dafür ein kleines CARRIE Remake Double-Feature abgehalten. Über das Original von de Palma muss man ja nicht viele Worte verlieren, ist zwar in meinen Augen nicht die beste King-Verfilmung, aber definitiv in den Top-Ten und filmhistorisch in vielerlei Hinsicht einschneidend. Hier meine Einschätzung der beiden Neuverfilmungen.


Der TV-Film erzählt Carries Geschichte aus Kings Buch und de Palmas Film brav in weichgezeichneter End-90er-TV-Optik nach und versetzt sie in die (damalige) Neuzeit. Es regnet also nicht nur Steine vom Himmel (umgesetzt mit Spezialeffekten auf damals üblichen TV-Niveau), Carrie „googelt“ auch nach „Miracles“ in der Schulbibliothek. Die Figuren sind simpel, die Dialoge cheesy, die Schreckensszenen zahm und wenn die bekannte Vorlage und die tolle Leistung von Angela Bettis nicht wären (die kurz zuvor in MAY bereits eine Carrie-Variante spielte), wäre dieser Film überhaupt nicht weiter erwähnenswert. Zumal er der Story ein völlig indiskutables Happy-End aufpfropft, in der Hoffnung, eine TV-Serie daraus zu machen.
Chloë Grace Moretz, zum Zeitpunkt des Drehs erst 15 (!), spielt ihre Carrie vielleicht etwas zu verhuscht, aber zumindest gelingt dem zweiten Remake nun ein überzeugender Transfer in die Jetztzeit. Auch wenn dem Film das Ikonische von de Palmas Vision abgeht, ist Julianne Moore eine würdige Nachfolgerin Piper Lauries, die Inszenierung ist kurzweilig und unterhaltsam und insbesondere das Prom-Finale ist eindrucksvoll grausam. Kein notwendiges Remake, aber auch kein allzu störendes.

Wie Herrn Kees versprochen habe ich es heute endlich geschafft THE RAMBLER zu schauen.
Ein filmisches Kleinod in der Tat. Macht sehr viel Spaß, da man nie weiß, wohin die Reise gehen soll. Man erfreut sich an den Zwischenstopps des Ramblers und den abgefahrenen Erlebnissen. Optisch und soundtechnisch gelungen, dazu gibt’s einen tollen Hauptdarsteller in einige unappetitliche Sauereien. Daumen hoch und danke an den Keesler!

Gerne doch. Freut mich.

Hab nen Wrong Turn Marathon hinter mir, alle 6 Teile, nicht alle auf einmal aber nacheinander. Der erste lief ja noch auf dem FFF, danach kamen die Sequels auf dem Frightfest.

Der erste ist ja schon ein Backwoods Klassiker auch wenn heutige Filme noch ne Schippe drauflegen, Lake Dead z.B.
Der zweite ist von Joe Lynch der danach noch ein paar tolle Filme abgeliefert hat wie Mayhem der letztes Jahr auf dem FFF lief. Den finde ich auch von allen am besten.
Ab Teil drei sind es im Grunde keine Backwoods Filme mehr, werden immer mehr zum Slasher, es spielen im Grunde nur noch die Hillbilly Charaktere mit.
In Teil 3 laufen Häftlinge eines Gefangenentransporters durch den Wald und werden nacheinander abgeschlachtet. Ein klassischer Durchlauf oder “von A nach B” Film.
Teil 4 ist dann im Cold Prey Setting, im Schnee finden Teenies Zuflucht in einem alten Krankenhaus wo auch die Hillbillies wohnen. Der holt goretechnisch noch einiges raus.
Teil 5 ist am billigsten, da werden Teenies und ein alter Mann verhaftet und das Geschehen spielt sich überwiegend in der Polizeistation ab. Man merkt dass inkl. der Stadt alles nur Kulisse ist und die Darsteller verhalten sich dämlich wie nie zuvor.
Teil 6 hat am wenigsten mit Wrong Turn zu tun. Da geht es um ein geerbtes Schloßhotel. Die Erben und seine Freunde begutachten es, zwischendurch verschwinden Menschen. Zwar hochwertig aber es mangelt an Spannung. Neben Teil 1 der einzige der in Deutschland uncut ist mit FSK18, dafür splattert es schon ganz gut.
Bitte keine Wrong Turn Filme dieser Art mehr. Die letzten waren gewöhnliche B Horrorfilme die nur noch die Charaktere enthielten. Guter Backwoods geht auch ohne die.

Wrong Turn ist echt so ein Ding für sich. Den ersten habe ich damals zerrissen, das war aber schon jammern auf hohem Niveau im Vergleich zu dem, was dann folgte. Teil 5 und 6 sind aber so ziemlich die billigsten. Man sieht den Teilen leider auch an, dass sie kostengünstig in Rumänien gedreht wurden (vor allem in Teil 5 glaube ich, da ist so ein Dorf, das einfach nur nach Pappkulisse aussieht). Teil 4 hebt sich in vielem positiv ab und ist auch der einzige Teil der Reihe, den ich gelungen finde.

Ava ( Léa Mysius, 2017 / Kino (DCP (?) - aber gefilmt auf 35mm) / französischsprachige Originalversion mit deutschen Untertiteln)

Ich schwelge immer noch in diesem wohlig-wonnigen, traurig-bezaubernden afterglow, welchen der Film bei mir hinterlassen hat, und mag deshalb jetzt gerade garnicht soviel dazu schreiben…vielleicht finde ich morgen nachmittag die Worte, die annäherungsweise beschreiben könnten, was und wieviel mir dieses kinematograpische Kleinod bedeutet… Ich habe Tränen gelacht, ich habe Tränen geweint, ich habe gestaunt wie ein kleines Kind, bin innerlich erbebt, war hingerissen und habe mich Hals über Kopf an die sommerlich-bittersüsse Leichtigkeit und Schwere zugleich, die Grossartigkeit des Lebens selbst, welche dieser Streifen auf eine unnachahmliche Art und Weise vermittelt, verloren. Jetzt und hier kann ich mit Gewissheit nur Eines sagen: Es sind ja immer noch ein paar Monate hin bis Silvester, aber ich lege mich trotzdem schon mal fest:

Film des Jahres. :heart_eyes::heart_eyes::heart_eyes::heart_eyes::heart_eyes::heart_eyes::heart_eyes:

Incroyable.

Am Liebsten würde ich ihn auf der Stelle gleich nochmal sehen wollen.

Nachricht wurde selbst zerstört

Es gibt sie doch, die überraschend guten Netflix-Filme. Hier zwei kleine Genretipps zum Entdecken:


MEMENTO im FARGO-Land: Der schwarzhumorige Kleinstadtkrimi erzählt seine Geschichte kapitelweise rückwärts, lässt am Anfang immer jemanden aufwachen und am Ende jemanden sterben. So weiß man zwar schon, was passiert, erfährt aber nach und nach neue Details, Abläufe werden klar, neue Charaktere eingeführt, Beziehungen werden aufgedeckt. Das ist nicht so wahnsinnig clever konstruiert wie beispielsweise in Christopher Nolans MEMENTO, aber es gibt der Geschichte einen spannenden Twist und zwingt die ganze Zeit zum Mitdenken. Eine kleine, unspektakuläre, gut besetzte Genreperle.
Ex-Cop versucht verzweifelt, in seinen alten Job zurückzukommen, den er wegen eines tragischen Zwischenfalls unter Alkoholeinfluss verloren hat. Während ihn alle als Loser abstempeln und die Ex-Kollegen ihn hassen, stürzt er sich auf einen Mordfall, der eigentlich in jeder Hinsicht jenseits seiner Kompetenzen liegt… Aus einer tragischen Losergeschichte entwickelt sich – für alle Beteiligten ganz unerwartet – ein spannender Thriller, bei dem man nie sicher sein kann, wen es erwischt und wie das alles wohl ausgeht. Sicher kein Meilenstein, aber ein kleiner, feiner Indiethriller mit tollen Darstellern, allen voran John Hawkes, unterstützt u. a. von Robert Forster und Clifton Collins Jr.