Schaurig schöner Dezember

Was gibt es Schöneres, als sich die Wartezeit auf das Christkind mit gemütlichen Filmabenden zu verkürzen. Fangen wir an:

  1. Dezember, 1. Film
    GREMLINS - KLEINE MONSTER
    1984, FSK 16
    Regie: Joe Dante
    Darsteller: Zach Galligan (Billy), Phoebe Cates (Kate) und Gizmo
    In kleinen Nebenrollen Judge Reinhold und Corey Feldman

Es weihnachtet. Gar lieblich und kitschig die Weihnachtsdeko mit blinkenden Lichtern und alles versinkt unter einer glitzernden Schneedecke in dem kleinen Ort, in dem die Familie Peltzer lebt. Da ist der Sohn Billy, der in einer Bank arbeitet, seine Mama, typisch Hausfrau, und sein Vater, ein Erfinder, der ziemlich oft auf Reisen ist und von diesen Geschenke für seinen Sohn mitbringt. Und für Weihnachten natürlich etwas besonderes. Das findet er in einem kleinen versteckten chinesischen Ramschladen. Er findet einen Mogwai, und damit es dem posierlichen Tierchen gut geht, muss man drei Regeln befolgen - na, wisst ihr die drei Regeln noch ?

  1. Kein grelles Licht, zu helles Licht kann sie töten
  2. Kein Wasser, auf keinen Fall nass werden lassen
  3. Das ist die wichtigste Regel: NIE nach Mitternacht füttern
    Es kommt wie es kommen muss, die Regeln werden nicht eingehalten und aus einem süssen kleinen Mogwai werden erst fünf, dann zehn, dann hunderte Gremlins, die alles auf den Kopf stellen. Wirken sie in einigen Szenen noch wie unartige Kinder, so sind sie doch abgrundtief böse, die auch vor absoluter Zerstörung und Mord nicht zurückschrecken. Billy und Kate nehmen den Kampf gegen die Gremlins auf.

Mir gefiel der Film gut. Man wird gut unterhalten, ohne dass es zu horrormäßig wird. Die Schneekulisse wirkt manchmal zwar schon sehr künstlich, aber das creature design der Gremlins lässt nichts zu wünschen übrig. Abgesehen von ein paar modischen Irrungen der 80er ist der Film gut gealtert. Auch der Soundtrack kann sich immer noch hören lassen. Witzig in der deutschen Fassung - oder schaurig, je nachdem - es wurde in einer Szene das Originallied mit einer Fassung, die von Heino gesungen wird, ersetzt. Insgesamt ist Gremlins - Kleine Monster eher ein Horrorfilm, bei dem der Humor etwas zu kurz kommt und manche Szenen dann doch recht brutal sind. Und der mit einer der traurigsten Weihnachtsgeschichten aufwarten kann, die es so gibt. Auch product placement wurde hier ziemlich ungeniert betrieben. Gremlins enthält auch viele Filmzitate, sodass man immer wieder etwas entdecken kann.

Und ich könnte schwören, dass die Altersfreigabe bei 12 lag, als der Film rauskam. Hmmmm.

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Das Thema hatten wir vor ein paar Jahren schon mal. Gremlins kam mit einer FSK12 in die Kinos, ist aber nach einigen Wochen aufgrund protestierender Eltern erneut geprüft und auf FSK16 hochgestuft worden.

Da ich gerade 16 war, war ich davon nicht betroffen, aber einige Schulkameraden durften dann offiziell nicht mehr rein (ich glaube aber, das hat keinen gehindert).

Mittlerweile kann man den aber runterstufen, in den USA hat er PG.

Weiter gehtˋs:

GREMLINS 2 - DIE RÜCKKEHR DER KLEINEN MONSTER
1990, FSK 12
Regie: Joe Dante
Darsteller, Zach Galligan (Billy), Phoebe Cates (Kate), John Glover (Daniel Clamp), Gizmo
und, als verrückter Wissenschaftler: Christopher Lee

Der Film spielt zwar nicht an Weihnachten, bietet sich aber als zweiter Teil für einen horrorkkomödienmäßigen Filmabend an. Dieses Mal ist nicht das verschlafene Nest Kingston Falls der Schauplatz der Geschichte, sondern der Clamp Tower in New York City, ein durch und durch automatisiertes Gebäude, erbaut von dem jungen Immobilien-Tycoon Daniel Clamp - Ähnlichkeiten gewollt. Billy und Kate hat es nach den schlimmen Ereignissen in ihrer Heimatstadt nach New York verschlagen, wo sie für die Clamp Corporation arbeiten. Die Clamp Corporation kümmert sich nicht nur um Immobilien, sondern hat auch einen eigenen Fersehsender und ein Gentechniklabor, das unter der Leitung des “mad scientist” Dr. Catheter, gespielt von Christopher Lee, steht. Gizmo verschlägt es in dessen Labor, aus dem Billy ihn rettet. Bevor er ihn aber in Sicherheit bringen kann, geschieht das Unvermeidliche: Gizmo wird nass. Was dann passiert, kennen wir schon aus dem ersten Teil. Die Gremlins beginnen ihren Feldzug der Verwüstung, bevor ihnen von ein paar wackeren Helden Einhalt geboten werden kann.

Mir gefällt dieser Teil besser, weil er rasanter und lustiger ist, auch wenn die Gremlins nichts von ihrer Bösartigkeit verloren haben. Die gezeigte Brutalität ist, finde ich, weniger. Absurde Szenen und Filmzitate gibt es dafür umso mehr. Allein wegen Christopher Lee ist der Film schon sehenswert. Die Szene, in der ein Gremlin sich in eine riesige Fledermaus verwandelt, durch die Wand fliegt und dabei als Loch das Batman Logo hinterlässt und Christopher Lee in bester Draculamanier von unten angeleuchtet fast schon die Zähne zu fletschen beginnt, ist köstlich. Und das ist nur eine von vielen lustigen Szenen. Der junge Trump, äh, Clamp wird als übereifriger Visionär gezeigt, dem man nicht wirklich böse sein kann und der letztenendes aus der Geschichte lernt. Hmmm. Sollte man da optimistisch sein, was den zukünftigen Präsidenten betrifft ? Frei nach dem Motto: Life imitates art, oder andersrum ? Eine kleine Hommage gibt es als Vorspann und Nachspann: Duffy Duck liefert sich Gefechte mit Bugs Bunny und Schweinchen Dick.
Der Soundtrack ist auch dieses Mal äußerst hörenswert. Und das Alter merkt man dem Film nur unwesentlich an.

Insgesamt ist Gremlins 2 eine nette Horrorkomödie, die einen vergnüglichen Filmgenuss bereitet.

Was seht ihr euch denn so für Weihnachts(horror)filme an ?

Hatte mir für heute überlegt, mit Bad Santa ein double feature zu veranstalten. Da mir der erste aber schon nicht sonderlich gefallen hatte und ich außerdem zu faul war, in die Spätvorstellung zu düsen (läuft nur in einem Kino um 23:00) hab ich mich für einen Film entschieden, den ich noch nicht kannte.

Advent, Advent, die Hölle brennt. So die vielversprechende Anpreisung auf der DVD. Also gemütlich gemacht und Film eingelegt. Nach den eher beschaulichen Gremlins gab es

A Christmas Horror Story
2015, FSK 16
Regie: Grant Harvey, Steven Hoban, Brett Sullivan
Darsteller: William Shatner als Radiomoderator, George Buza, und viele andere

A Christmas Horror Story umfasst die Geschicke von vier Gruppen, welche lose von einem Radiomoderator zusammengehalten werden. Also ähnlich wie bei Trick’r Treat.
Der Radiomoderator versucht, den Geist der Weihnacht zu beschwören mit den Weihnachtsklassikern und genügend Rum, Eierlikör und sonstigem Hochprozentigem. Nicht ganz einfach, in dieser Stadt, denn das führt uns zu Gruppe eins: drei Schüler, Molly, Ben und Dylan brechen in die Schule ein, um eine Dokumentation über den grausigen Mord an zwei Schülern, der justament an Weihnachten vor einem Jahr geschah, zu drehen. Obwohl diese Episode ein altbekanntes Horrormuster hat, ist sie doch am gruseligsten und sorgt dann auch für den einen oder anderen jump scare. Der leichte found footage touch dieser Episode ist erträglich. Den Schlüssel zur Schule haben sie von einer Freundin erhalten, die aber mit ihrer Familie einen Ausflug machen muss.
Was uns zur zweiten Gruppe führt: diese Familie besucht die Erbtante und deren Gehilfen. Werden aber, nachdem der Sohn eine Krampusfigur zerbrochen hat, vor die Tür gesetzt. Klar, dass sie nun vor dem Krampus fliehen müssen. Eine Episode, die mit der Magie der Weihnacht spielt, denn wo helle Magie ist, ist auch dunkle Magie. Das Krampus Design hat mir ganz gut gefallen. Insgesamt war dies die schwächste Episode, da tiefergehende Erklärungen (ja auch die sind manchmal in Horrorfilmen nötig) gefehlt haben. Auf dem Weg zur Tante fährt die Familie an einem Pickup Truck vorbei, sodass wir nun zur Episode der dritten Gruppe kommen:
Papa, Mama und Söhnchen, die sich eben mal einen Weihnachtsbaum aus Nachbars Wald klauen wollen. Kann ja nicht gut gehen. Die Eltern kehren nicht nur mit Baum sondern auch noch einem Wechselbalg zurück und erleben ihr blaues Wunder. Welches auch der Weihnachtsmann erlebt. Gruppe vier:
Der Weihnachtsmann, der aussieht als wäre er der Anführer einer Hells Angels Motorradgang, muss sich gegen wildgewordene Weihnachtswichtel und den Krampus zur Wehr setzen. Diese Episode gefiel mir am besten wegen des Irrsinns und den kleinen Splattereinlagen.

Insgesamt ist der Film eine runde Sache, spannende Unterhaltung mit ein paar Sachen zum Schmunzeln und Gruseln. Und, hey, gute alte jump scares sind auch nicht zu verachten. Und William Shatner ist sozusagen das Sahnehäubchen.

Heute geht’s in mehr oder weniger heimische Gefilde

Single Bells
1998, FSK 0
Regie: Xaver Schwarzenberger
Darsteller: Martina Gedeck, Inge Konradii, Johanna von Koczian, Erwin Steinhauer

Ich hab diesen Film schon mindestens fünfmal gesehen und könnte mich jedes Mal wieder kaputt lachen. Schöner schwarzer Humor made in Austria.

Kati, Inhaberin einer Werbeagentur und ihr Freund Jonas, seines Zeichens Kinderarzt, sind ein modernes Dinki-Paar (double income no kids) und wollen Weihnachten auf Mauritius verbringen. Aber Weihnachten hat ja so seine Tücken. Angesichts der strahlenden Kinderaugen, einer heiratswilligen Angestellten und einem dieser nervigen Tage, will Kati nun auch heiraten und Kinder haben. Sofort. Aber Jonas macht da nicht mit. Also fährt sie kurzentschlossen zu ihrer Schwester Luise, die ja alles hat, was sie nicht hat: eine traute Familie, einen Ehemann und eine Schwiegermama. Sie ist nicht der einzige Weihnachtsgast, sondern Lilibeth, die Mutter von Kati und Luise, kommt unangemeldet an. Und schon ist man mittendrin in dieser rabenschwarzen Komödie, die zwar überzeichnet aber trotzdem viel Wahrheit in sich birgt. Viele machen den ganzen Weihnachtszauber ja nur mit wegen der Omama oder der Kinder mit. Weihnachten ist für einige zu Konsumterror geworden, die familiären Spannungen treten zu Tage. Aber trotzdem träumt jeder von der stillen, heiIigen Nacht und Friede auf Erden. Unserer Kati jedoch bleibt am Ende nichts anderes übrig, als zu fliehen und sich vielleicht mit ihrem Jonas wieder zu versöhnen.

Mir gefällt die ganze Konstellation. Da ist zum einen die Lilibeth, wunderbar dargestellt von Johanna von Koczian, reich, gebildet, viel unterwegs. Im Gegensatz dazu die Omama, eine einfache Frau, die viel arbeiten und sparen musste, damit aus ihrem Hansl was wird. Und die ganze Zeit vor sich hinlamentiert, wie schwer sie es doch hatte, und wie undankbar die Kinder sind, und dass … Naja, Feingefühl haben beide Damen nicht und sind doch sehr auf sich fixiert. Es prallen Welten aufeinander. Luise, die das ganze ihrem Mann zuliebe mitmacht, und weil es die Konventionen so wollen. Auch er wäre Weihnachten lieber woanders. Aber die Tradition. Nur der Sohn versucht sich zu verweigern, findet Geschenke blöd und ist der Ansicht, auch Karpfen haben ein Recht auf Leben.

Ich denke, dass man vieles, was in diesem Film gezeigt wird, selbst schon so oder ähnlich erlebt hat und die Situationen durchaus nachvollziehen kann. Nur um sich dann umso mehr auf seine eigene Weihnachtskomödie oder Tragödie daheim zu freuen.

:santa::santa::santa::santa::christmas_tree::christmas_tree::christmas_tree::christmas_tree:

Lieben wir sie nicht alle, unsere Weihnachtsklassiker? Schnee, Lichter, singende Kinder, fröhliche Gesichter überall, stille Nacht, Heilige Nacht und I’m dreaming of a white Christmas klingen im Hintergrund. Tja, weiße Weihnacht, wie schön. Aber sowas kann nicht jeder erleben. Zumindest nicht in

Black Christmas
1974, FSK 16
Regie: Bob Clark
Darsteller: Olivia Hussey, Keir Dullea, John Saxon, Margot Kidder

Die Story ist schnell erzählt: junge Frauen werden zu Weihnachten von einem unheimlichen Killer in ihrem Studentenheim abgemurkst. Außerdem erhalten Sie obszöne Anrufe.

Wenn man sich den Film ansieht, sollte man auch sein Alter im Gedächtnis haben. Denn erstaunt stellte ich fest, dass shaky cam und Kameraführung aus der Sicht einer Person wohl doch nicht so neu ist. Allerdings, und davon können heutige Wackelkamerafilmemacher was lernen, ist die Wackelkamera wohl dosiert und passend eingesetzt, nämlich genau dann, wenn aus der Perspektive einer einzelnen Person gefilmt wird. Dieser Effekt trägt dazu bei, dass man, wie eben diese Person, das Geschehen von außen betrachtet und nicht mehr mitten drin ist. Der Film schwenkt sehr interessant zwischen einzelnen Szenen hin und her, was das Grauen aber nur unterstreicht. Spielt mit Licht und Schatten. Auch die lange Kamerafahrt am Ende des Films lässt einen dann auch sehr unbehaglich zurück.

Interessant fand ich, wie die damals aktuellen Themen, wie offenere Einstellung zu Sex, das Abschütteln der alten Konventionen, Emanzipation der Frau subtil eingebaut wurden. Weniger subtil allerdings der Alkoholkonsum.

Insgesamt ein spannender und auch unbehaglicher Film, mit, zumindest für damalige Verhältnisse, drastischen Mordszenen, was ihm auch den Ruf, der erste Slasher-Film zu sein, einbringt.

Alle 23 Jahre, wenn am 5. Dezember Vollmond ist, kommt er mit seinem Schoner und den Schwarzen Petern aus Spanien, um zu morden, plündern und brandzuschatzen. Wer? Na der unheilige Nikolaus natürlich.

Sint
2010, FSK 16
Regie: Dick Maas
Darsteller: Egbert Jan Weeber, Bert Luppes, Huub Stapel

Vorspann: es ist der 5. Dezember 1492, als Nikolaus mit seinen Schärgen ein Dorf heimsucht. Die Dorfbewohner allerdings wehren sich und verbrennen Nikolaus und seine Mannen. Überleitung: 5. Dezember 1968: der verfluchte Nikolaus überfällt einen einsamen Bauernhof, was nur Kurt überlebt. Beginn: 5. Dezember, Vollmond, jetzt: Kurt ist mittlerweile Polizist, aber seine Kollegen und Vorgesetzten halten ihn natürlich für einen Spinner und glauben ihm nicht, dass dies die Nacht sein wird, in der der unheilige Nikolaus mit seinen Schwarzen Petern wieder zuschlagen wird. Aber Kurt wird sich ihm entgegenstellen und findet in Frank einen Verbündeten.

Ein holländischer Beitrag zur Nikolauslegende. Manchem FFFler durchaus bekannt, lief er 2011 in der midnight madness Reihe, was auch gleich ein Hinweis ist, dass es sich hier nicht um einen kulturell höchst wertvollen Beitrag handelt, sondern um Gore und Fun. Die Story ist relativ simpel, mit üblichen Klischees, die aber keinem wehtun. Die Morde sind heftig, das Blut spritzt. Die Effekte sind vielleicht nicht die besten, können aber trotzdem beeindrucken, vor allem die Nikolausszenen im Nebel oder der Ritt über die Dächer haben mir sehr gut gefallen.

Insgesamt ein kleiner goriger Film, den man sich zum Nikolaus durchaus geben kann. Aber vorher alle Türen und Fenster versperren! Und wenn’s brandig riecht: abhauen. :santa::santa::santa:

Wenn ich da grade mal reingrätschen darf, der Film stand nämlich auch auf meiner „naughty list“, jetzt habe ich ihn gesehen und auch, wenn ich ihn insgesamt nicht so gelungen fand, sehe ich manches ähnlich:

Der episodisch aufgebaute Film zündet alle Adventskerzen auf einmal an – das ist ein bißchen zu viel des Guten: Drei investigative Teenreporter, gefangen in einem verfluchten Schultrakt, ein bösartiger Wechselbalg und eine Familie auf der Flucht vor dem Krampus, dazu kommen gleich zwei Rahmenhandlungen mit William Shatner als weihnachtsfanatischem Radiomoderator und Santa, der von zombifizierten Elfen belagert wird.

Na, wenigstens mal was anderes als immer der verrückte Killer im roten Samtmantel. Aber so richtig gelungen ist der Weihnachtshorrormix aus meiner Sicht nicht, denn die Stories an sich sind mit ihren billigen Jumpscares nur mäßig und der Film ist so sprunghaft inszeniert, dass keine rechte Stimmung oder Spannung aufkommen mag – einzig die Santa-Episode hat einen gewissen trashigen Charme und eine einfallsreiche Pointe. Wenn man bedenkt, dass die Macher auch an Sachen wie GINGER SNAPS und ORPHAN BLACK beteiligt waren, doch eher eine Enttäuschung, die als Vorweihnachtseinstimmung ganz nett ist, als Horrorfilm aber scheitert.

Na endlich mal jemand, der sich auch zu Wort meldet :slight_smile:

Die Wörter Schlitten und erlegen/töten werden im Englischen zwar gleich ausgesprochen, aber unterschiedlich geschrieben. Man sollte bei dem folgenden Film also keine romantische Schlittenfahrt im Winterwunderland erwarten!

Santa’s Slay - Blutige Weihnachten
2005, FSK 16
Regie: David Steiman
Darsteller: Bill Goldberg, Douglas Smith, Emilie de Ravin und Robert Culp

Irgendwie scheinen sich alte Kultschauspieler gerne in solche Filme zu verirren, nach Christopher Lee und William Shatner nun auch Robert Culp.

Der gute alte Santa hat vor 1000 Jahren eine Wette verloren und muss seitdem Freude verbreiten und Geschenke an die lieben Kleinen verteilen. Für 1000 Jahre, die natürlich genau jetzt ablaufen. Santa zieht also dieses Weihnachten mordend durch die Gegend, was ein paar Splatter-Freunden gefallen dürfte. Natürlich gibt es ein paar wackere Helden, die sich ihm in den Weg stellen. Tja, storytechnisch nicht der große Brüller,.auch schauspielerisch kann man ein Auge zudrücken, denn mit Bill Goldberg hat man keinen richtigen Schauspieler genommen, sondern einen Wrestling Star (und wer würde so jemanden sagen, dass er nicht schauspielern kann) :slight_smile:

Der Film geht locker als guilty pleasure durch, da er politisch herrlich unkorrekt ist, mit vielen Cameos aufwarten kann und ziemlich vergnüglich ist. Und den Abspann sollte man sich auch noch geben.

Ach ja, bei dem Film lernt man auch was:
Sleigh - Schlitten
Slay: ihr wisst schon :yum:

Und wenn man die Buchstaben von Santa ein wenig verändert, dann lässt sich daraus auch Satan bilden. Hmmmm!?!

Äh, ehrlich gesagt interessieren mich viele Weihnachtsklassiker gar nicht. Jedenfalls nicht die mit Weihnachtsmann und Nikolaus. Bin froh wenn die Zeit vorüber ist. Analog zum Horror Oktober Thread finde ich Deine Thread Idee aber ziemlich cool. Genau wie im Oktober stehen bei mir allerdings keine direkt auf das Event gemünzte Filme an. Ich lese dann einfach ein bisschen mit. Obwohl, die Gremlins sind cool…

Allerdings hast Du mich daran erinnert das ich Black Christmas noch ungesehen in Reichweite habe und werde ihn dann aus „Solidarität“ mal schauen die Tage :wink:

Reicht Schnee schon, um ein Weihnachts(horror) Film zu sein? Als Ersatz für den typischen Weihnachts(horror)film werfe ich nämlich lieber einen Blick auf noch ungesehene Schneefilme in diesem Thread. :slight_smile:

Frank, DIESE Weihnachtsklassiker meine ich auch nicht. Sondern die, die man eben se!ber immer wieder gerne sieht. Manchmal hat man ja seine persönlichen Klassiker. Ich seh mir am 5. November gerne V for Vendetta an. Oder am 1. Januar Arsen und Spitzenhäubchen. :wink:

Ich hab mir auch Schneefilme zurechtgelegt, falls mir die Weihnachtsfilme ausgehen sollten, wie Extinction, the Day after tomorrow und the Big White. Also passen die auch in den Dezember.

Da hab ich mir ja was angefangen, mit dem Vorhaben, jeden Tag einen anderen Weihnachtsfilm zu sehen. Tja,

Die Geister, die ich rief - Scrooged
1988, FSK 12
Regie: Richard Donner
Darsteller: Bill Murray

Die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens dürfte wohl jeder kennen, als Buch, als Muppets-Verfilmung oder auch diese Verfilmung, in der die Geschichte kurzerhand in die Jetztzeit transportiert wird, Naja, Jetztzeit ist natürlich relativ, der Film hat ja auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel.

Ein zynischer, weihnachtsverabscheuernder Fernsehproduzent wird eines besseren belehrt durch die Geister der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Weihnacht, so dass er dann doch letztendlich zu einem warmherzigen Menschen wird, dem seine Mitmenschen wichtig sind, während er vorher nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht und hinter Geld und Erfolg her war.

Der Film steht und fällt mit Bill Murray und ist letztendlich eine unglaubliche one man show, garniert mit bis in die kleinste Nebenrolle hervorragend besetzten Schauspielern. Der Soundtrack lässt sich auch gut hören. Insgesamt eine nette flotte Komödie mit ein paar melancholischen Anklängen, Sozialkritik, so man denn möchte und einem doch leider sehr verkitschten Ende. Dieser Endlosmonolog von Bill Murray gegen Ende des Films war mir dann doch zu viel des Guten.

Ach so, verstehe. Früher, ganz früher als Kind war das bei mir vermutlich Der Kleine Lord. Heute kann ich mich allerdings nicht mehr an den Film erinnern.
Die letzten Jahre habe ich überdurchschnittlich oft Titanic gesehen zur kalten Jahreszeit. Ja, glaube ich kann sagen, das ist ein „Weihnachtsklassiker“. Letztes Jahr ,erinnere ich mich, habe ich ihn verpasst, da ich den nicht mehr besitze seit Blu ray. Ist eigentlich 'ne gute Idee ihn für dieses Jahr zu beschaffen. Obwohl, der hat ja nächstes Jahr 20 jähriges. Dann gibt’s vielleicht eine schöne Sonder Edition…
Schon gesehene Filme zu wiederholen macht eh Spaß zur kalten Jahreszeit. Seit längerem juckt es mich Ang Lee’s Der Eissturm und Orphan - Das Waisenkind mal zu wiederholen.
Außerdem mag ich zu dieser Zeit lebensbejahende, leichte oder auch leicht melancholische Filme. Vor ein paar Tagen habe ich mir z.B. Ein gutes Jahr wieder angeschaut. Ein ungewöhnlicher Ridley Scott.

Gut, dass du “der Eissturm” erwähnst. Den wollte ich auch schon lange mal sehen.

So, jetzt aber mal was Ernstes:

Silent Night, Deadly Night
1984, FSK 18
Regie: Charles E. Sellier, jr.
Darsteller: Lilyan Chauvin, Gilmer McCormick, Robert Brian Wilson

Als Fünfjähriger sieht Billy, wie der gute alte Santa Claus seine Eltern ermordet und hat seitdem ein kleines Problem mit Weihnachten und insbesondere dem Weihnachtsmann. Nach dem Tod seiner Eltern kommt er in ein Waisenhaus, aber dort wird er von der unerbittlichen Mother Superior erzogen, die seine psychischen Probleme mit ihrer Bestrafungsmentalität verschlimmert. So kommt es wie es kommen muss. Billy, nunmehr 18, muss als Weihnachtsmann einspringen und dreht durch. Statt mit Geschenken kommt dieser Santa Claus mit der Axt, der diejenigen bestrafen wird, die unartig waren.

Der Film lief nicht lang im Kino, als er damals rauskam, da viele Eltern zum Boykott des Films aufriefen, weil sie dagegen waren, dass Santa als axtschwingender Mörder gezeigt wird. Nun gut, außerdem sind auch die Mordszenen ziemlich drastisch (ich sage nur: Geweih) und nackte Brüste gibt es auch einige zu sehen. Dass der Verleiher Columbia/tristar den Film umgehend aus den Kinos genommen hat, mag auch daran gelegen haben, dass er Coca Cola gehörte. Und die können so einen Claus natürlich nicht brauchen.

Tja, einerseits ist der Film recht drastisch in seinen Mordszenen. Andererseits versucht man aber auch, Billys Wandlung in einen wahnsinnigen Mörder relativ ernsthaft darzustellen. Wie es dazu kommen konnte, was das Trauma seiner Kindheit mit ihm anstellt und was dann der Auslöser für seinen Amoklauf ist. Ich denke, für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit diesem Thema sind die Schauspieler zu schlecht, wird zu viel Gewicht auf die grausamen Morde gelegt und alles wirkt ein wenig unausgereift. Die schaurige Musik wirkte eher störend und lenkte mich ab, als dass sie unterstützend zur Atmosphäre beitrug. Einzig Mother Superior konnte überzeugen. Ehrlich gesagt, hätte dem Film ein wenig mehr Humor ganz gut getan.

Kleiner Happen für zwischendurch

Treevenge

Kurzfilm über sich ziemlich blutig rächende Weihnachtsbäume. Hatte gedacht, dass wir diesen Film auch beim FFF hatten. Hab mich getäuscht. Unsere Kurzfilme mit Weihnachtsbäumen waren: Bloody Christmas und Bloody Christmas 2: the Rise of the Christmas Trees. Die waren, soweit ich mich erinnere, auch besser.?

Gestern das Original, heute das Remake

Silent Night
2012, FSK 18
Regie: Steven C. Miller
Darsteller: Jaime King, Malcolm McDowell

Ja, ähm, was soll ich nun dazu sagen. Als Remake an sich ist er wohltuend weit entfernt vom Original. Als eigenständiger Film eher durchschnittlich. Die Schauspieler waren definitiv besser, die Story insgesamt zu schlecht umgesetzt.

Vom Original hat sich dieser Film die besten Szenen herausgepickt. Tja, auch in diesem Film ist Santa ein mordlustiges Kerlchen und legt dabei einige Kreativität an den Tag, so dass die Kills abwechslungsreich und blutig sind, wie sich das für einen Slasher gehört. Eine kleine Hommage an “Black Christmas” hab ich auch entdeckt. Während man im Original jedoch den Täter und sein Motiv in den Vordergrund stellte, hat man hier den Täter eher zur Nebensache gemacht, und die Polizistin, die ihn jagt, als Protagonistin gewählt. Mit all ihren Problemen und den üblichen Klischees. Ist ja schön, wenn man den Charakteren eine Persönlichkeit und Tiefe verleihen will. Nur muss das ausgerechnet in einem Slasher sein? Hat nämlich irgendwie das Tempo immer wieder rausgenommen. Und den ganzen Film über einen Täter zu haben, ohne zu wissen, warum er das tut, ist irgendwie unbefriedigend, vor allem wenn sich der Film se!bst zu ernst nimmt. Und wenn sich Polizisten so dämlich verhalten, wie in diesem Film, kann der nächste Killer Klaus locker wieder zuschlagen.

So langsam wird es ja echt kalt. Und zu Weihnachten hin wird der Geldbeutel auch immer leerer. Was liegt also näher, als mal kurz eben in die Kasse vom Boss zu greifen und in die Wärme zu fliehen. So ist der Plan von Charlie und Vic. Aber da kommt ihnen nicht nur ein Eisregen dazwischen, in

The Ice Harvest
2005, FSK 16
Regie: Harold Ramis
Darsteller: John Cusack, Billy Bob Thornton, Oliver Platt, Connie Nielsen

Ein schlauer Plan, erdacht von Charlie, dem Mafiaanwalt, und durchgeführt mit Hilfe des tatkräftigen Vic. Geld klauen, immerhin gut zwei Millionen Dollar, den Abend noch normal hinter sich bringen, um keinen Verdacht zu erregen und dann gemütlich am nächsten Morgen abzuhauen. Es ist nicht irgendein Abend, sondern Heiligabend. Noch dazu einer mit Eisregen. Der Abend verläuft dann anders als Charlie denkt, Personen, die dazwischen funken, Gangster, die ihn verfolgen und wem kann er trauen, wer spielt welches Spiel? Als der Morgen dämmert, wird alles klar.

Mir gefällt der Film, kann ihn immer wieder anschauen, ohne genau sagen zu können, warum. Wahrscheinlich ist es die subtile Art von John Cusack, wieder mal der Mann in Schwarz, bleich, schwarz gefärbte Haare, Understatement beim Schauspiel im Zusammenwirken mit Billy Bob Thorntons gewissenlosem Gegenpart und Verbündeten. Oliver Platt ist derjenige, der die leicht melancholische Stimmung mit seinem Brachialhumor auflockert. Ich denke, diese Zusammenstellung der drei unterschiedlichen Männer und einer geheimnisvollen schönen Frau, verleiht dem Film fast das Flair eines Film Noir. Auch lässt er sich viel Zeit, um seine Geschichte zu erzählen, bringt Nebensächlichkeiten ein, die jetzt nicht unbedingt was mit der Story zu tun haben, aber die Stimmung unterstreichen. Mag für manchen langweilig sein, mir gefällt’s.

Unbedingt in eine schöne warme Decke einkuscheln beim Film schauen.

Letzten Sonntag war Krampus-Lauf in der Stadt. War bestimmt gruseliger und spannender als

Krampus
2015, FSK 16 (echt jetzt?)
Regie: Michael Dougherty
Darsteller: Toni Collette (!), Adam Scott, Emjay Anthony, Krista Stadler

Ich bin mir nicht sicher, ob das der Krampus Film war, der letztes Jahr im Kino lief. Wenn ja, hab ich nix verpasst.

Die Erõffnungssequenz fand ich noch herrlich zynisch. Ließ auf schwarzen Humor oder Satire schließen. Tja, dann passiert erst mal gar nix, nur das was in Weihnachtsfilmen üblich ist: mehr oder weniger traute Familienzusammenkunft, Festmahl, enttäuschte Erwartungen. All das hat Folgen, und natürlich schlimme, soll ja schließlich ein Horrorfilm sein! Also gibt’s erst mal Dunkelheit, Kälte, Schneesturm, angedeutete unheimliche Schneemänner, kleine fiese Lebkuchenmännchen und gefräßige Schachtelteufelchen. Gut, dass wir in Amerika sind und sich die Familie gebührend mit Schusswaffen zur Wehr setzen kann. Und am Ende ist alles gut.

Mann, was war das denn? Nix halbes und nix ganzes. Home Invasion der anderen Art. Erhobener Zeigefinger hoch fünf. Viel zu viel Familienkitsch, viel zu wenig Horror. Und was macht bitte Toni Collette, die ich normalerweise sehr schätze, in diesem Film???

Und der FSK sollte man wirklich mal die Meinung sagen. Verstehe denen ihr Bewertungssystem nicht. Da ist ja Harry Potter, FSK 6, gruseliger als dieser lahme Krampus.